Bürokratischer Mehraufwand Kritik am elektronischen Impfpass

uri

26.4.2019

Der elektronische Impfausweis soll die Papierversion ersetzen. Bis dahin sind aber noch einige Anstrengungen erforderlich.
Der elektronische Impfausweis soll die Papierversion ersetzen. Bis dahin sind aber noch einige Anstrengungen erforderlich.
Bild: Keystone

Die Idee ist so einfach wie praktisch: Anstatt den gelben Impfausweis mit sich herumzuschleppen, sollen entsprechende Daten künftig etwa auf dem eigenen Handy liegen und so im Notfall stets verfügbar sein. Kritik kommt allerdings von den Ärzten.

Zu unhandlich, zerfleddert, schwer zu entziffern und häufig erst gar nicht auffindbar: Der klassische gelbe Impfausweis enthält zwar mitunter lebenswichtige Patientendaten, besonders zeitgemäss ist er jedoch nicht mehr. Es liegt nahe, die entsprechenden Informationen immer und überall mit sich zu führen – als E-Impfpass in einer App auf dem Handy.

Das Bundesamt für Gesundheit BAG wirbt mit guten Argumenten für den schweizerischen elektronischen Impfausweis. Dafür sollen die Patientendaten zu den Impfungen elektronisch erfasst werden. Allerdings machen noch nicht viele Schweizerinnen und Schweizer mit – und ausgerechnet von der Ärzteschaft kommt Kritik am E-Impfpass, wie der SRF berichtet.



Zwar fänden die Ärzte, so wie Pius Bürki, Kinderarzt in Baar im Kanton Zug und als Vorstandsmitglied von Haus- und Kinderärzte Schweiz zuständig für E-Health, den elektronischen Impfausweis prinzipiell gut, doch laut Bürki komme er leider zu früh: «Das Problem mit dem elektronischen Impfausweis ist, dass er kompliziert in der Bedienung ist», wird er von SRF zitiert.

So lassen sich laut Bürki die bereits in den Arztpraxen vorhandenen Daten der Patienten nicht einfach mit dem E-Impfbuch abgleichen, weil die Software dazu noch nicht in der Lage ist. Die Folge sei ein bürokratischer Mehraufwand für die Ärzte und eine unpraktische Zweigleisigkeit, weil die Impfdaten ein zweites Mal in das neue System übertragen werden müssten.

Im BAG ist man sich der Problematik jedoch bewusst. Das sei so « natürlich nicht die Idee des Ganzen», sagte Mark Witschi, Leiter Sektion Impfempfehlungen & Bekämpfungsmassnahmen im BAG, dem SRF. Man arbeite bereits daran, die technischen Schnittstellen zu verbessern.

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