Rösti will Bauverbot aufhebenUmfrage: Nur noch eine knappe Mehrheit ist gegen den Bau neuer AKWs
SDA/dor
13.9.2024 - 05:27
Bundesrat will Bau neuer Atomkraftwerke grundsätzlich ermöglichen
Der Bundesrat rüttelt am 2017 beschlossenen Verbot des Baus neuer Atomkraftwerke. Er hat am Mittwoch angekündigt, eine entsprechende Vorlage zu erarbeiten. Er will damit einem Anliegen der Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» Rechnung tragen.
Der Bundesrat zeigt sich gemäss seinem am Mittwoch getroffenen «Richtungsentscheid» offen dafür, wie er mitteilte. «Das bestehende Neubauverbot für Kernkraftwerke ist mit dem Ziel der Technologieoffenheit nicht vereinbar und birgt darüber hinaus auch Risiken für den Rückbau bestehender Anlagen.»
Zudem sei offen, ob der Ausbau der erneuerbaren Energien rasch genug erfolgen werde, um die wegfallenden Kapazitäten und den steigenden Strombedarf rechtzeitig decken zu können, sagt der Bundesrat.
28.08.2024
In einer neuen Umfrage des Onlineportals Watson haben sich 51 Prozent der Befragten gegen den Neubau von Atomkraftwerken ausgesprochen.
Keystone-SDA, SDA/dor
13.09.2024, 05:27
13.09.2024, 06:05
SDA
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Bundesrat will das AKW-Neubauverbot aufheben und den Volksentscheid von 2017 kippen.
In einer repräsentativen Umfrage hat das Onlineportals Watson die Schweizer Bevölkerung nun gefragt, was sie von den Plänen der Regierung hält.
Das Resultat: 51 Prozent der Befragten sprechen sich gegen den Neubau von AKWs aus.
Im Jahr 2017 hatte das Stimmvolk noch mit 58,2 Prozent einen Ausstieg aus der Atomenergie gutgeheissen. Watson veröffentlichte die Resultate der Umfrage am frühen Freitagmorgen. Die befragten Personen konnten sich zu mehreren Pro- und Kontra-Argumenten äussern. Für neue AKW sprechen für sie vor allem zwei Argumente: zum einen die Deckung des steigenden Strombedarfs und zum andern die Unabhängigkeit von Ausland.
Gegen den Bau neuer Kernkraftwerke fallen drei Punkte ins Gewicht: die Priorisierung erneuerbarer Energien, die nicht geklärte Endlagerfrage und die Missachtung des Volkswillens von 2017.
Die Umfrage ist gemäss Watson repräsentativ für die Deutsch- und die Westschweiz. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut Demoscope durchgeführt. Zwischen dem 6. und 10. September haben 7213 Personen teilgenommen.
Im August sorgte Bundesrat Albert Rösti mit der Ankündigung, das Verbot für den Bau neuer AKW kippen zu wollen, für Aufregung.