Protest gegen Banken Letzter Klimaaktivist nach 23 Tagen Haft freigekommen

uri

2.8.2019

Nach über drei Wochen ist der letzte Aktivist der Bankenaktion von Zürich und Basel freigelassen worden. Er hatte jegliche Kooperation mit den Behörden verweigert.

23 Tage nach den Klimaprotesten am 8. Juli in Zürich und Basel wurde der letzte verhaftete Klimaaktivist aus der Untersuchungshart entlassen. Laut einer Medienmitteilung der Organisation «Collective Climate Justice» sei der «Gefangene #49» am Mittwoch freigelassen worden. Er musste demnach drei weitere Wochen in Untersuchungshaft verbringen, «weil er von seinem Recht Gebrauch gemacht hat, jegliche Kooperation mit den Justizorganen zu verweigern».

Der Aktivist gibt in der Mitteilung an, er habe keinerlei Angaben bei den Befragungen gemacht und sei in einen «konsequenten Hungerstreik» während der Inhaftierung getreten. «Mein Werkzeug bin allein ich und mein Körper, mehr habe ich nicht!», wird er zitiert. Obwohl der Hungerstreik nicht ganz spurlos ihm vorüberergangen sei, blicke er zuversichtlich in die Zukunft, hiess es, denn «zumindest die überwältigende Mehrheit der jüngeren Generationen» habe erkannt, «dass wir so nicht weiter wirtschaften können und einen dringenden Systemwechsel benötigen.»

Klimaaktivisten hatten am 8. Juli die Eingänge der Hauptsitze der Grossbanken Credit Suisse in Zürich und UBS in Basel besetzt. In Zürich wurden dabei 64 Personen von der Polizei verhaftet, In Basel waren es 19. Bis auf zwei von ihnen, für die Untersuchungshaft beantragt worden war, wurden sie alle nach spätestens zwei Tagen freigelassen.



Die Staatsanwaltschaft Zürich bestätigte die Freilassung des letzten Aktivisten auf Anfrage von «20 Minuten». Ein Verfahren sei aber noch pendent. «Gegen die Person besteht nach wie vor der dringende Verdacht, sich unter anderem der Nötigung strafbar gemacht zu haben», erklärte ein Sprecher.

Zuletzt legten junge Schweizer Klimaaktivisten einen Massnahmenplan für die Finanzbranche vor, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Sie fordern demnach von Bundesrat und Parlament bis zum Jahr 2020 «klare Vorschriften und Standards zu nachhaltigen Investitionen und Finanzierungen für die Schweizer Finanzbranche», eine «Veröffentlichung der Finanzflüsse» ab nächstem Jahr und «eine Reduktion der direkten und indirekten Treibhausgasemissionen des Schweizer Finanzplatzes bis 2030 auf null».

Bilder aus der Schweiz
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