Tessiner WahlenLombardi und Pelli drängen zurück auf die Politbühne
evpf, sda
18.4.2021 - 00:00
Die Kommunalwahlen in Lugano versprechen heute Spannung: Mit dem früheren CVP-Ständerat Filippo Lombardi und Ex-FDP-Parteichef Fulvio Pelli hoffen gleich zwei Schwergewichte auf ein Comeback.
evpf, sda
18.04.2021, 00:00
SDA/gbi
Die Tessinerinnen und Tessiner wählen am heutigen Sonntag in 111 Kommunen neue Gemeinderäte, Stadtregierungen und Stadtparlamente, doch blicken alle auf die grösste Stadt des Kantons: In Lugano kämpfen zwei national bekannte Grössen der Schweizer Politik um eine Rückkehr auf die Politbühne.
Der einstige FDP-Präsident Fulvio Pelli drängt in den Gemeinderat, der 2019 abgewählte CVP-Ständerat Filippo Lombardi in den Stadtrat von Lugano.
Auf den prominenten Kandidaten ruhen grosse Hoffnungen, denn sowohl CVP als auch FDP Lugano befinden sich in einer schwierigen Lage: Beide Parteien haben namhafte Rücktritte im Stadtrat zu verzeichnen. Für die Nachfolge des zurücktretenden CVP-Stadtrates Angelo Jelmini war ursprünglich der Fraktionschef im Luganeser Gemeinderat, Michel Tricarico, gehandelt worden – doch dann folgte die Absage.
Auch die FDP muss ihren Sitz verteidigen, verliert sie doch mit dem abtretenden Michele Bertini den stellvertretenden Stadtpräsidenten von Lugano. Der 1985 geborene Bertini galt als Shootingstar der Tessiner FDP. Er begann seine politische Karriere im Gemeinderat, bevor er zum Stadtrat und stellvertretenden Stadtpräsidenten aufstieg. Bertini erklärte, das «negative Klima» innerhalb der FDP Lugano habe unter anderem zu seinem Rücktritt geführt.
«Erneuerung» der FDP lässt auf sich warten
Eigentlich hatte die Tessiner FDP nach der Wahlschlappe im Herbst 2019 eine Erneuerung der Partei in Aussicht gestellt. In den sozialen Medien fielen die Reaktionen auf Pellis Kandidatur denn auch gemischt aus. Der ehemalige Parteipräsident nehme als «Dinosaurier» den Jungen den Platz weg, war da unter anderem zu lesen.
Auch die Tessiner CVP ging als Verliererin aus den Wahlen 2019 hervor. Die Listenverbindung mit der FDP hatte nicht richtig funktioniert, zu viele Stimmen waren nach links und rechts abgewandert.
Die Luganeser CVP hatte bereits Ende 2019 mit einem Stadtrat Lombardi geliebäugelt. Damals hatte dieser der Partei jedoch noch eine Absage erteilt: Er wolle weder Stadtrat werden, noch nach Lugano umziehen, liess er verlauten.
Wiederwahl um nur 46 Stimmen verpasst
Filippo Lombardi wurde 2019 nach 20 Jahren im Ständerat abgewählt. Im zweiten Wahlgang am 17. November 2019 wurde an seiner Stelle die SP-Politikerin Marina Carobbio Guscetti mit nur 46 Stimmen Vorsprung in die kleine Kammer gewählt.
Ursprünglich hätten die Tessiner Kommunalwahlen bereits am 18. März 2020 durchgeführt werden sollen. Wegen der Corona-Pandemie wurden sie jedoch verschoben.