Corona-Übersicht BAG meldet 411 Neuinfektionen 

Agenturen/red

30.9.2020

Das BAG meldet am Mittwoch 411 Neuansteckungen — die Zahl der täglichen Infektionen bleibt also hoch. Nach eigenen Massstäben gilt die Schweiz dennoch nicht mehr als Risikogebiet. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 411 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden. Zudem registrierte das Amt einen neuen Todesfall. Elf Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Am Dienstag wurden 225 Neuansteckungen registriert. Am Montag hatte das BAG die Zahlen für das ganze Wochenende und den Freitag bekanntgegeben. Insgesamt waren für die drei Tage 782 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet worden. Am Freitag der vergangenen Woche waren 372 Fälle registriert worden und am Donnerstag 391 Fälle.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 53'282 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Mittwoch weiter mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4866 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg gemäss BAG auf 1783.

Schweiz nach eigenen Massstäben kein Risikogebiet mehr

Die Schweiz kann Länder und Regionen, die innerhalb der letzten 14 Tage mehr als 60 Neuinfektionen pro 100‘000 Einwohner melden, auf die Risikoliste setzen, für die eine Quarantänepflicht gilt. Nach diesem Kriterium wäre die Schweiz in den letzten Wochen indes selbst ein Risikogebiet gewesen.

Inzwischen hat jedoch eine Trendwende eingesetzt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Erstmalig seit dem 12. September liege man unter dem entsprechenden Schwellenwert. Laut eigenen Zahlen des «Tages-Anzeiger» und denen des BAG gebe es eine «erfreuliche Entwicklung der Fallzahlen». Man befinde sich derzeit bei 55 Neuinfektionen pro 100'0000 Einwohnern innerhalb von 14 Tagen.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Regierung behält sich noch schärfere Corona-Massnahmen vor.
  • Das BAG meldet 411 Coronavirus-Ansteckungen bei 12'577 Tests innert eines Tages. Das entspricht einer Positivitätsrate von 3,3 Prozent.
  • Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden wirft Amtsinhaber Donald Trump in ihrer ersten von drei TV-Debatten Planlosigkeit im Umgang mit der Coronakrise vor.
  • Chinas Industriesektor bewegt sich weiter in Richtung des Niveaus vor der Coronavirus-Pandemie – die Industrie des Landes ist im September durch einen Aufschwung im Exportgeschäft gewachsen.
  • Der von der Coronakrise hart getroffene kalifornische Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney entlässt rund 28'000 Angestellte.

21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.39 Uhr: Guterres: UNO benötigt sofort 15 Milliarden Dollar für globalen Impf-Fonds

UN-Generalsekretär António Guterres hat im Kampf gegen das Coronavirus zu weiteren Geldern für die globale Impf-Initiative der Vereinten Nationen aufgerufen. Zur Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 werde eine «sofortige Geldspritze» in Höhe von 15 Milliarden Dollar (rund 13,8 Mrd. Franken) benötigt, sagte Guterres auf einem virtuellen Gipfel in New York. Die Gelegenheit, rechtzeitig vorzusorgen, dürfe nicht verpasst werden.

Insgesamt werden laut Guterres 38 Milliarden Dollar für das sogenannte ACT-Programm benötigt, das neben dem allgemeinen Zugang zu Impfstoffen die internationale Zusammenarbeit zur Finanzierung von Test-Kapazitäten und Behandlungsmöglichkeiten stärken soll. Bisher hat das Programm etwa drei Milliarden Dollar erhalten. Mit dem Geld sollen im kommenden Jahr zwei Milliarden Impfdosen, 500 Millionen Corona-Tests sowie 245 Millionen Behandlungen finanziert werden.

Bei dem virtuellen Gipfel kamen weitere Zusagen hinzu, darunter von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die den deutschen Beitrag von bereits  versprochenen 675 Millionen Euro um weitere 100 Millionen Euro aufstockte. Microsoft-Gründer Bill Gates teilte mit, dass seine Stiftung ein neues Abkommen mit 16 Biotech-Firmen geschlossen habe, um den weltweiten Zugang zu Tests, Therapien und Impfstoffen weiter auszubauen.

21.26 Uhr: Spanische Zentralregierung will Madrid drakonische Corona-Regeln aufzwingen

Die spanische Zentralregierung hat ungeachtet des Widerstands mehrerer Landesregionen die Abriegelung von Grossstädten im Falle hoher Corona-Infektionszahlen angekündigt. «Die Anordnung wird mit Veröffentlichung im Amtsblatt in den nächsten Tagen in Kraft treten», sagte Gesundheitsminister Salvador Illa in Madrid. Nach den aktuell vorliegenden Zahlen wären von den Abschottungsmassnahmen Madrid und neun weitere Städte im Grossraum der Hauptstadt betroffen, so Illa.

Der Anordnung zufolge sollen Bewegungsfreiheit und soziale Kontakte immer dann eingeschränkt werden, wenn in einer Stadt mit mindestens 100'000 Einwohnern die 14-Tage-Inzidenz über 500 Neuinfektionen liegt, mindestens zehn Prozent aller Corona-Tests positiv ausfallen und die Betten auf Intensivstationen zu mehr als 35 Prozent mit Corona-Patienten belegt sind.

Illa sagte, der «Vorschlag» sei beim Treffen des Interterritorialen Gesundheitsrates in Madrid mit grosser Mehrheit angenommen worden. Seine Ankündigung kam aber sehr überraschend, denn zuvor hatte es geheissen, zur Annahme müssten alle 17 Regionen zustimmen. Gegen die Pläne der Zentralregierung votierten neben Madrid auch Katalonien, Murcia, Galicien und Andalusien. Sprecher dieser Regionen sagten, das Abkommen gelte als zurückgewiesen. Auch Politiker der Sozialistischen Partei von Ministerpräsident Pedro Sánchez äusserten Zweifel über die Rechtmässigkeit der von Illa angekündigten Anordnung.

Mit der Festlegung einheitlicher Kriterien wollte die linke Zentralregierung in erster Linie den Vorwurf der konservativen Regierung von Madrid kontern, die Region um die Hauptstadt werde aus politischen Gründen diskriminiert und strenger behandelt als andere Regionen Spaniens. Sánchez' Regierung fordert seit Tagen, dass Madrid striktere Einschränkungen und nach Möglichkeit eine Abschottung der ganzen Region beschliesst.

Die konservative Regionalpräsidentin Madrids, Isabel Díaz Ayuso, weigerte sich bisher wegen der Folgen für die Wirtschaft, die Stadt abzuriegeln. Bisher sind 45 Gebiete Madrids teilweise abgesperrt. Experten haben diese Massnahmen als unzureichend kritisiert.

Die hohen Infektionszahlen haben Madrid zu einem Brennpunkt der Pandemie in Westeuropa gemacht. Binnen 14 Tagen wurden dort nach Zahlen vom Mittwoch 735 Neuinfektionen je 100'000 Einwohner registriert. Für ganz Spanien liegt der Wert bei 284. Ein Fünftel aller Corona-Tests in Madrid fällt positiv aus, die Betten auf Intensivstationen sind zu mehr als 40 Prozent mit Corona-Patienten belegt.

20.45 Uhr: Besuchsverbot in schwedischen Altenheimen fällt

In Schwedens Altenheimen fällt am Donnerstag das wegen der Corona-Pandemie verhängte Besuchsverbot. In dem wegen seines im internationalen Vergleich eher lockeren Umgangs mit der Pandemie kritisierten Land war das Besuchsverbot eine der wenigen strikten Auflagen. Seit Anfang April durften Angehörige ihre Familienmitglieder nicht mehr in Seniorenheimen besuchen — nun wird es wieder erlaubt.



Von rund 3400 zwischen Januar und Mai in Schweden registrierten Todesfällen durch das Coronavirus entfiel fast die Hälfte auf Altenheime. Ende April hatte Gesundheitsministerin Lena Hallengren in dem Zusammenhang von einem «Versagen der Gesellschaft als Ganzes» gesprochen. Kritiker hatten die Arbeitsbedingungen in den Heimen mit für die hohen Zahlen verantwortlich gemacht: Viele ungelernte Mitarbeiter arbeiten unter prekären Bedingungen und können es sich wegen drohender Lohnausfälle nicht leisten, bei leichten Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben.

19.48 Uhr: Erste Corona-Busse in Zürich

Eine Reiserückkehrer, der gegen die Quarantäne-Auflagen verstiess, ist in Zürich gebüsst worden. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt). Demnach sei ein 44-jähriger Mann von einem Sommerurlaub in Serbien zurückgekehrt und habe die Weisung erhalten, sich zehn Tage in Quarantäne zu begeben.

Bei einer Kontrolle der Polizei sei der Mann allerdings nicht zu Hause gewesen, sondern bei einem Spaziergang. Der Mann müsse nun 2000 Franken Busse sowie 750 Franken Bearbeitungsgebühr bezahlen. Es handle sich dem Bericht zufolge um die erste rechtskräftige Busse für einen Quarantänebrecher im Kanton Zürich.

19.19 Uhr: Britische Regierung behält sich noch schärfere Corona-Massnahmen vor

Der britische Premierminister Boris Johnson hat angesichts des weiter grassierenden Coronavirus und steigender Infektionszahlen die Briten erneut zu mehr Disziplin aufgerufen. «Wenn die Zahlen es erfordern, werden wir nicht zögern, wieder schärfere Massnahmen einzuführen», sagte Johnson in London. Ob dies nötig werde, hänge «einzig und allein davon ab, wie effektiv wir dieses Virus unterdrücken». Er wolle unbedingt vermeiden, Grossbritannien in einen «vollständigen Lockdown» zurückzuführen.

Derzeit setzt die Regierung noch darauf, nur in lokalen Verbreitungs-Brennpunkten schärfere Massnahmen einzuführen. So gelten etwa im Nordosten Englands sowie in Schottland und Nordirland Kontaktbeschränkungen.

Gesundheitsexperte Patrick Vallance warnte, die Entwicklung laufe derzeit «in die falsche Richtung». In den vergangenen Tagen hatte Grossbritannien erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 7000 Neuinfektionen pro Tag gezählt. Die Zahl der täglichen Todesfälle verdoppelte sich innerhalb einer Woche auf rund 70. Johnson appellierte an seine Landsleute, strikt Abstand zu halten und Masken zu tragen.

Der britische Premier Boris Johnson ermahnt seine Landsleute.
Der britische Premier Boris Johnson ermahnt seine Landsleute.
KEYSTONE/EPA/JESSICA TAYLOR / UK PARLIAMENT HANDOUT (Archivbild)

Der Sprecher des Unterhauses, Lindsay Hoyle, hatte zuvor eine Revolte etlicher Abgeordneter abgelehnt, die mit einem Antrag mehr Mitsprache über die Corona-Massnahmen erlangen wollten. Hoyle rief die Regierung jedoch dazu auf, die Abgeordneten dennoch stärker mitreden zu lassen - das Parlament sei teilweise «mit Missachtung» gestraft worden. Gesundheitsminister Matt Hancock kündigte daraufhin an, die Abgeordneten über weitgehende nationale Corona-Massnahmen — wenn möglich — abstimmen zu lassen.

In den vergangenen Monaten hatte die Regierung unter dem «Coronavirus Act» weitgehend ohne parlamentarische Kontrolle Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie beschlossen — und dies mit Zeitdruck und notwendiger Flexibilität begründet.

18.44 Uhr: Deutsche Gesundheitsminister bereiten verstärkten Einsatz von Corona-Schnelltests vor

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Deutschland bereiten den zunehmenden Einsatz auch von Schnelltests zur Feststellung von Infektionen mit dem Coronavirus vor. «Wir möchten gern den Schnelltest zu einem Baustein machen», erklärte der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach einer Videokonferenz der Ressortchefs. Entscheidungen solle es bis zum 15. Oktober geben. Dabei gehe es unter anderem um die Kostenübernahme.

Als einen vorrangigen Einsatzbereich von Schnelltests nannten sowohl Spahn als auch die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci Besucher und Beschäftigte von Pflegeheimen sowie generell den Gesundheitssektor. Auch sei es mit den neuen Tests möglich, Kapazitäten erheblich auszuweiten. Die Minister warnten allerdings auch davor, Schnelltests zu überschätzen. Es müssten Qualitätsstandards beachtet werden, sagte Spahn. Er äusserte sich auch skeptisch, ob es sinnvoll sei, mal schnell für einen Abend 5000 Besucher eines Konzerts zu testen.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn.
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn.
Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa

Übereinstimmend mahnten die Minister zur weiteren Beachtung von Schutzmassnahmen. Die Hauptrisiken seien «die Bereiche, wo wir gesellig miteinander sind, wo man feiert», begründete Spahn die dazu von den Regierungschefs von Bund und Ländern am Dienstag beschlossenen stärkeren Beschränkungen der Teilnehmerzahlen. Als weiteren Risikofaktor nannte er erneut Reiserückkehrer.

«Man kann auch noch nächstes Jahr Hochzeit feiern», riet Kalayci dazu, Familienfeiern möglichst zu verschieben. Den Beschluss des Landes Berlin, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch in Bürogebäuden und Aufzügen zur Pflicht zu machen, begründete sie mit dem zunehmend diffusen Infektionsgeschehen in der Hauptstadt, wo nur noch etwa jede sechste neu registrierte Infektion einem bestimmten Ereignis zugeordnet werden könne.

«Wir stehen vor einem Herbst, der uns viel Disziplin und Mühe kosten wird», warnte auch Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). In einer Umfrage des Instituts Forsa für die Sender RTL und n-tv sprachen sich 62 Prozent der Bürgerinnen und Bürger für die zusätzlich beschlossenen Massnahmen gegen die Corona-Pandemie aus. 21 Prozent sagten sogar, ihnen gingen diese Massnahmen nicht weit genug.

Auf der Tagesordnung der Gesundheitsministerkonferenz standen auch weitere Themen, etwa die zunehmenden gesundheitlichen Risiken aufgrund des Klimawandels. Die Forschungen dazu sollten intensiviert werden, sagte Kalayci. Spahn verwies in diesem Zusammenhang auf vermehrte Gesundheitsbelastungen durch grosse Hitze sowie auf die verstärkte Ausbreitung des ursprünglich in südlicheren Ländern vorkommenden West-Nil-Virus auch in Deutschland.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml, die von Kalayci den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz übernimmt, kündigte ein stärkeres Engagement für Kindergesundheit an. «In die Gesundheit unserer Kinder zu investieren heisst, in unsere Zukunft zu investieren», stellte sie klar. Wichtig sei dabei unter anderem, eine flächendeckende stationäre und ambulante Versorgung für Kinder sicherzustellen.

18.12 Uhr: EU-Kommission will digitale Bildung nach Pandemie anschieben

Schüler, Lehrer und Bildungseinrichtungen in Europa sollen nach den durchwachsenen Erfahrungen mit E-Learning in der Coronakrise bessere Möglichkeiten für digitales Lernen bekommen. Die EU-Kommission beschloss zwei Initiativen, mit denen die Bildung im und über das Internet stärker vorangetrieben werden soll. Ein entsprechender Aktionsplan sei auch vor dem Hintergrund der Pandemie zu sehen, in der Millionen Schüler auf das Lernen von daheim umsteigen mussten — mit dem Risiko, dass etliche nicht angemessen unterstützt werden und zurückfallen. Förderung von Digitalkompetenzen sei entscheidend, sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas: «Was wir brauchen, ist nicht das Reden über ein stärkeres Bewusstsein — wir müssen dies alles jetzt in konkrete Handlungen übersetzen.»

Der Plan umfasst Massnahmen für den Aufbau eines gesamteuropäischen, möglichst für alle zugänglichen Systems digitaler Bildung. Er soll die EU-Haushaltsperiode von 2021 bis 2027 abdecken, über deren Finanzierung und Schwerpunkte derzeit noch zwischen den Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament gestritten wird. Manche Abgeordnete fordern etwa deutlich mehr Geld für Bildung und Forschung. «Das Coronavirus-Krise hat Fernunterricht über das Internet ins Zentrum der Bildungspraxis gerückt», erklärte die Kommission. Es gebe den «dringenden Bedarf», die digitale Bildung zu verbessern — auch in «strategischer und langfristiger» Hinsicht.

Die für Digitales zuständige Kommissarin Margrethe Vestager sagte: «Dies ist eine Gelegenheit, Bildung für das digitale Zeitalter neu aufzustellen.» Aus Sicht ihrer Kollegin Mariya Gabriel, die sich unter anderem mit Forschung und Jugend befasst, ist der Aktionsplan auch für die wirtschaftliche Erholung nach der Viruskrise zentral.

17.45 Uhr: Coronavirus in den USA 16-mal gefährlicher als Grippe

Im neuen Podcast des deutschen Virologen Christian Drosten geht es unter anderem um die Infektionssterblichkeit. Wie NDR berichtet, liefert eine vorveröffentlichte Meta-Analyse diesbezüglich wichtige Erkenntnisse aus den USA. Demnach sei in den Staaten davon auszugehen, dass der Anteil der Infizierten, die am Coronavirus sterben, bei 0,8 Prozent liege. 

Die Sterblichkeit von Grippe-Infizierten ist im Vergleich dazu deutlich niedriger: Gemäss Drosten ist die Wahrscheinlichkeit an Covid-19 zu sterben in den USA 16-mal höher als bei einer Grippe. Die Infektionssterblichkeit in Deutschland schätzt der Virologe noch leicht höher ein. Generell gelte: Je jünger eine Gesellschaft, desto geringer die Sterblichkeit. 

Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass Covid-19 in den USA 16-mal gefährlicher ist als eine Grippe. 
Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass Covid-19 in den USA 16-mal gefährlicher ist als eine Grippe. 
Bild: Keystone

17.25 Uhr: Südafrika öffnet Grenzen für Touristen – jedoch nicht für Schweizer

Nach rund sechsmonatiger Sperre seines Luftraums für den regulären internationalen Flugverkehr öffnet sich Südafrika ab Donnerstag allmählich wieder dem Reiseverkehr aus dem Ausland. Ausgeschlossen sind allerdings Touristen aus Ländern, die als Hochrisikogebiete gelten. Auf einer von der Regierung bekanntgegebenen Liste wurden unter anderen die Schweiz, die USA, Russland oder Grossbritannien genannt. Die Einreise ist zudem weiter an bestimmte Auflagen gebunden – darunter einen negativen Corona-Test und eine Reiseversicherung.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hatte die Lockerung der Corona-Beschränkungen kürzlich mit sinkenden Infektionszahlen begründet. In Südafrika wurden bisher rund 672'500 Corona-Fälle bestätigt, mehr als 16'600 Menschen starben. Die Regierung hatte Ende März eine landesweite Ausgangssperre verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft.

Südafrika öffnet allmählich seine Grenzen für Touristen aus dem Ausland.
Südafrika öffnet allmählich seine Grenzen für Touristen aus dem Ausland.
Bild: Keystone

16.20 Uhr: Slowakei verhängt Corona-Notstand

Wegen der zuletzt rasant gestiegenen Zahl an Corona-Infektionen hat die slowakische Regierung am Mittwoch den Notstand ausgerufen. Mit dem Inkrafttreten des Notstandes ab Donnerstag erhalten die Behörden ausserordentliche Befugnisse. So dürfen sie zum Beispiel medizinisches Personal auch aus dem Urlaub heraus zur Arbeit verpflichten und dringend benötigtes Gesundheitsmaterial unabhängig von gültigen Bestellungen umverteilen.

Umstritten ist der Notstand aber vor allem, weil er auch ein Verbot von Demonstrationen und Versammlungen sowie weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit der Bürger ermöglicht. Erstmals galt der Notstand in der Slowakei schon während der ersten Corona-Welle von Mitte März bis Mitte Juni. Diesmal solle er für zunächst 45 Tage gelten, teilte der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic auf Facebook mit.

Der slowakische Regierungschef Igor Matovic bei einer Medienkonferenz.
Der slowakische Regierungschef Igor Matovic bei einer Medienkonferenz.
Bild: Keystone/TASR/Jaroslav Novák

15.50 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner
Grafik: dpa

15.45 Uhr: Emotionaler Appell von Merkel an Bevölkerung

Mit einem zutiefst emotionalen Appell hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bevölkerung ihre Landes zum Durchhalten in der Corona-Krise aufgefordert. «Geben wir alle als Bürgerinnen und Bürger dieser Gesellschaft wieder mehr aufeinander acht», bat die Kanzlerin am Mittwoch im Bundestag. Sie erlebe derzeit, dass die Vorsicht der Menschen nachlasse. «Wir riskieren gerade alles, was wir in den letzten Monaten erreicht haben», warnte die Regierungschefin.

Die steigenden Infektionszahlen seien ein Zeichen dafür, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei sei. «Ich bin sicher: Das Leben, wie wir es kannten, wird zurückkehren. Die Familien werden wieder feiern, die Clubs und Theater und Fussballstadien wieder voll sein. Was für eine Freude wird das sein», betonte Merkel. «Aber jetzt müssen wir zeigen, dass wir weiter geduldig und vernünftig handeln und so Leben retten können.» Dabei komme es auf jeden Einzelnen an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch im Deutschen Bundestag.
Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch im Deutschen Bundestag.
Bild: Keystone

14.45 Uhr: Lage in Paris verschlechtert sich

Die Corona-Situation in Paris hat sich weiter verschlechtert: In Kürze könnte die höchste Warnstufe ausgerufen werden. Die Zahl der Neuansteckungen liegt laut Behörden bei mehr als 250 Fällen pro 100'000 Einwohner. Spitäler sind überlastet, die Schliessung aller Bars und Restaurants steht möglicherweise kurz bevor.

14.15 Uhr: Grossveranstaltungen ab Donnerstag möglich

Sieben Monate nach den ersten Corona-Einschränkungen sind ab Donnerstag schweizweit Grossveranstaltungen unter strengen Auflagen wieder möglich. Die Kantone entscheiden teilweise autonom, welche Massnahmen dafür ergriffen werden müssen.

Für Veranstaltungen mit mehr als tausend Personen ist in jedem Fall eine Bewilligung des jeweiligen Kantons notwendig. Das legte der Bundesrat Mitte August fest. Des Weiteren gab er auch Richtlinien für Veranstalter vor. Dazu gehören Risikoanalysen, das Sammeln von Kontaktdaten und dergleichen mehr.

Sei es ein Konzert, eine Theateraufführung, ein Kongress oder ein Fussballspiel: Für jede Grossveranstaltung muss ein Schutzkonzept vorgelegt werden. Grundsätzlich herrscht eine Sitzpflicht, wobei sich die Sitzplätze den einzelnen Besucherinnen und Besuchern zuordnen lassen müssen. Stehplätze dürfen nur ausnahmsweise bewilligt werden, etwa bei Ski- und Velorennen oder bei Dorffesten im Freien.

In Stadien dürfen maximal zwei Drittel der Plätze belegt werden. Es gilt eine Maskentragpflicht. Wie stark ein Stadion im Einzelfall belegt werden darf, überlässt der Bundesrat den Bewilligungsbehörden. Platzkontingente für Gästefans sind nicht erlaubt.

Die Spieler vom BSC Young Boys, Mitte Mai, im ersten Training während der Corona-Pandemie, im Stade de Suisse in Bern. (Archiv)
Die Spieler vom BSC Young Boys, Mitte Mai, im ersten Training während der Corona-Pandemie, im Stade de Suisse in Bern. (Archiv)
Bild: Keystone

13.55 Uhr: Unterbrechung im italienischen Parlament

Der italienische Senat hat am Mittwoch vorsorglich einen Teil seiner Arbeit wegen Corona-Fällen in der Parlamentskammer gestoppt. Das bestätigte ein Sprecher der kleineren von zwei Parlamentskammern in Rom. Betroffen von der Unterbrechung der Termine seien geplante Treffen von Kommissionen sowie dem Führungsgremium der Kammer.

Ob die Vorsichtsmassnahme über den Tag hinaus ausgedehnt werde, sei noch offen, sagte er. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass zwei Senatoren der in Rom mitregierenden Fünf-Sterne-Bewegung positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Sie seien in häuslicher Isolierung, alle anderen Senatoren der Fünf-Sterne-Bewegung würden getestet. Ein erkrankter Senator sagte der Nachrichtenagentur Ansa, er habe Symptome wie Fieber.

Il tampone che ho effettuato nella giornata di ieri ha dato esito positivo. Per correttezza nei confronti di tutti e per...

Gepostet von Marco Croatti M5S am Mittwoch, 30. September 2020

In Italien ist die Corona-Pandemie nach Experten-Einschätzung aktuell zwar unter Kontrolle, doch steigende Infektionszahlen sorgen in dem Mittelmeerland für Angst. Am Dienstag hatten die Behörden mehr als 1'600 neue Fälle registriert, es gab weitere 24 Covid-19-Tote.

13.45 Uhr: Neandertaler-Gen erhöht Covid-19-Risiko 

Eine bestimmte geerbte Genvariante der Neandertaler erhöht das Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung. Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen mit dieser Genvariante bei einer Infektion mit dem Coronavirus künstlich beatmet werden müssen, ist etwa dreimal höher, wie Hugo Zeberg und Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig laut einer Mitteilung herausfanden.

Manche Menschen sind von Covid-19 viel stärker betroffen als andere. Dafür gibt es einige Gründe wie zum Beispiel ein hohes Lebensalter oder Vorerkrankungen. Eine internationale Studie zeigte zudem, dass eine Gruppe von Genen mit einem höheren Risiko für eine schwere Erkrankung einhergeht.

Die Leipziger Forscher fanden nun heraus, dass diese DNA-Sequenz von Neandertalern stammt. «Es hat sich herausgestellt, dass moderne Menschen diese Genvariante von den Neandertalern geerbt haben, als sie sich vor etwa 60'000 Jahren miteinander vermischten», erklärte Zeberg.

Besonders häufig sei diese genetische Risikovariante bei Menschen in Südasien, wo etwa die Hälfte der Bevölkerung die Neandertaler-Variante im Genom trägt. In Europa erbte einer von sechs Menschen die Risikovariante, während sie in Afrika und Ostasien so gut wie gar nicht vorkommt. Nicht erklären kann die Studie dagegen, warum Menschen mit dieser Genvariante ein höheres Risiko haben.

Eine Frau beäugt im Natural History Museum in London das Modell eines männlichen Neandertalers: Wer vom ausgestorbenen Verwandten des modernen Menschen eine bestimmte Genvariante geerbt hat, hat ein bedeutend höheres Risiko auf einen schweren Covid-19-Verlauf. (Symbolbild)
Eine Frau beäugt im Natural History Museum in London das Modell eines männlichen Neandertalers: Wer vom ausgestorbenen Verwandten des modernen Menschen eine bestimmte Genvariante geerbt hat, hat ein bedeutend höheres Risiko auf einen schweren Covid-19-Verlauf. (Symbolbild)

13.27 Uhr: Rekordwert bei Neuinfektionen in Lettland

In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen Rekordwert erreicht. In dem baltischen EU-Land wurden am Mittwoch 95 positive Tests innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie die nationale Gesundheitsbehörde in Riga mitteilte. Dies ist der höchste Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 48 Neuinfektionen und war im April erfasst worden.

Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete insgesamt bislang 1'824 bestätigte Infektionen und 37 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.

12.33 Uhr: 411 neue Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 411 Coronavirus-Ansteckungen bei 12‘577 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 3,3 Prozent. Eine Person starb an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, elf Menschen mussten hospitalisiert werden.

Am Dienstag wurde 225 Neuansteckungen registriert. Am Montag hatte das BAG die Zahlen für das ganze Wochenende und den Freitag bekanntgegeben. Insgesamt waren für die drei Tage 782 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet worden. Am Freitag der vergangenen Woche waren 372 Fälle registriert worden und am Donnerstag 391 Fälle.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 53'282 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Mittwoch weiter mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4'866 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg gemäss BAG auf 1'783.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'367'695 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Gegenüber Dienstag wurden dem BAG 12'577 neue Tests gemeldet. Bei 4,6 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Mittwoch nach Angaben des BAG 3'354 Personen in Isolation und 6'373 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 13'726 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

Ein Covid-19-Patient wird Mitte September im Universitätsspital Lausanne (CHUV) behandelt.  (Archiv)
Ein Covid-19-Patient wird Mitte September im Universitätsspital Lausanne (CHUV) behandelt.  (Archiv)
Bild: Keystone

11.52 Uhr: Schweizer investieren ordentlich ins Homeoffice

Die Schweizer haben als Folge der Coronakrise in ihre Büros zu Hause investiert, wie eine am Mittwoch veröffentlichte und vom Online-Netzwerk Xing durchgeführte Umfrage zeigt.

73 Prozent der Befragten haben in den letzten Wochen im Homeoffice gearbeitet. Rund die Hälfte (54 Prozent) der befragten Xing-Mitglieder in der Schweiz hat selbst in technisches Equipment investiert: Die meisten davon (31 Prozent) in technische Gadgets wie Headsets, Kopfhörer oder Webcams. Aber auch in neue Computer oder Laptops (8 Prozent) und bessere Internetverbindungen (9 Prozent) wurde investiert.

Rund 14 Prozent der Befragten, die selbst Geld fürs Homeoffice ausgegeben haben, verwendeten dafür mehr als 1'000 Franken, 21 Prozent war die bessere Ausstattung zuhause zwischen 500 und 999 Franken wert und rund drei Viertel investierten zwischen 100 und 499 Franken.

37 Prozent der Befragten wurden von ihren Arbeitgebern bei der Homeoffice-Ausstattung unterstützt. Auch hier wurde primär in technisches Equipment wie Headset, Kopfhörer, Webcams und Laptops investiert.

An der im September 2020 durchgeführten Umfrage nahmen 1'573 Xing-Mitglieder teil, davon 479 aus der Schweiz.

Während der Corona-Pandemie haben viele Schweizer beim Homeoffice technisch aufgerüstet. (Symbolbild)
Während der Corona-Pandemie haben viele Schweizer beim Homeoffice technisch aufgerüstet. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.35 Uhr: SNB intervenierte massiv am Devisenmarkt

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat in der Coronakrise einen erheblichen Betrag aufgewendet, um sich gegen die Aufwertung des Schweizer Franken zu stemmen. Im ersten Halbjahr seien 90 Milliarden Franken für Interventionen am Devisenmarkt aufgewendet worden, teilte die SNB am Mittwoch in Zürich mit.

Noch nie hat die SNB so stark am Devisenmarkt interveniert wie im laufenden Jahr. Im bisherigen «Spitzenjahr» 2015 hatte die Nationalbank nach Aufhebung des Euromindestkurses Devisen für 86,1 Milliarden Franken gekauft. 2020 waren es nun im ersten Quartal 38,5 Milliarden Franken und im zweiten Jahresviertel 51,5 Milliarden, wie aus am Mittwoch publizierten Statistiken hervorging.

Die Beschleunigung widerspiegelt auch den Verlauf der Coronakrise. Seit März betont die Notenbank, dass sie nun «verstärkt» am Devisenmarkt eingreife. Die SNB war gezwungen, ihren Kampf gegen den starken Franken zu intensivieren, da die Anleger in der Krise den «sicheren Hafen» Franken ansteuerten. Das trieb den Franken auf den höchsten Stand zum Euro seit fünf Jahren.

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat noch nie so stark in den Devisenmarkt eingegriffen wie 2020. (Symbolbild)
Die Schweizerische Nationalbank SNB hat noch nie so stark in den Devisenmarkt eingegriffen wie 2020. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.22 Uhr: Ermittlungen gegen vier Personen in Ischgl

Zu den folgenschweren Ereignissen in der Coronakrise in Ischgl ermitteln die Behörden in Österreich gegen vier Beschuldigte.

Nach Prüfung von mehr als 10'000 Seiten Beweismaterial hätten sich die Ermittlungen konkretisiert, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, am Mittwoch mit. «Insbesondere wird die Umsetzung von Verordnungen in Bezug auf Verkehrsbeschränkungen in Ischgl beziehungsweise die Quarantäne im Paznauntal näher geprüft.» Die Identitäten der Beschuldigten nannten die Behörde nicht.



Der Wintersportort Ischgl in Tirol galt im März als Corona-Hotspot, der massgeblich zur Verbreitung des Virus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Eine Frage ist, ob gemäss vorliegenden Erkenntnissen rechtzeitig gehandelt wurde, um die Verbreitung einzudämmen.

Touristen verlassen im März 2020 den Corona-Hotspot Ischgl. (Archiv)
Touristen verlassen im März 2020 den Corona-Hotspot Ischgl. (Archiv)
Bild: Keystone

10.27 Uhr: Schweiz kein «Risikogebiet» mehr

Die Schweiz kann Länder und Regionen, die innerhalb der letzten 14 Tage mehr als 60 Neuinfektionen pro 100‘000 Einwohner melden, auf die Risikoliste setzen, für die eine Quarantänepflicht gilt. Nach diesem Kriterium wäre die Schweiz in den letzten Wochen indes selbst ein Risikogebiet gewesen.

Inzwischen hat jedoch eine Trendwende eingesetzt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Erstmalig seit dem 12. September liege man unter dem entsprechenden Schwellenwert. Laut eigenen Zahlen des «Tages-Anzeiger» und denen des BAG gebe es eine «erfreuliche Entwicklung der Fallzahlen». Man befinde sich derzeit bei 55 Neuinfektionen pro 100'0000 Einwohnern innerhalb von 14 Tagen.

Eine Ärztin hat einen Abstrich für einen Covid-19-Test genommen. (Symbolbild)
Eine Ärztin hat einen Abstrich für einen Covid-19-Test genommen. (Symbolbild)
Bild: Keystone/dpa

10.15 Uhr: Swiss hat 585 Millionen Franken erstattet

Die Fluggesellschaft Swiss hat bis Ende Juli eingegangene Rückerstattungsanträge abgewickelt. Dabei wurden insgesamt über 1,1 Millionen Anträge bearbeitet und mehr als 585 Millionen Franken zurückerstattet.

Damit seien per Ende September nun alle bis Ende Juli eingegangenen Rückerstattungsanträge von Schweizer Reiseveranstaltern, welche dem Pauschalreisegesetz unterliegen, abgearbeitet, teilte Swiss am Mittwoch mit. Damit seien auch die Auflagen des Bundes erfüllt worden.

Gleichzeitig räumt die Gesellschaft aber ein, dass einzelne «bearbeitungsintensive» Fälle zurzeit aber noch offen seien. Diese wolle man aber ebenfalls zeitnah abschliessen.

Ein geschlossener Check-In-Schalter der Swiss auf dem Flughafen Genf (Symbolbild)
Ein geschlossener Check-In-Schalter der Swiss auf dem Flughafen Genf (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.40 Uhr: Taskforce diskutiert Verkürzung von Quarantäne

Wer aus einem Corona-Risikoland in die Schweiz einreist, muss sich aktuell für zehn Tage in Quarantäne begeben. Die Corona-Taskforce des Bundes diskutiert nun eine Verkürzung auf sechs bis sieben Tage. Entscheiden muss der Bundesrat.

«Wir schauen das wissenschaftlich an», sagte Epidemiologe und Taskforce-Mitglied Marcel Tanner in der Sendung «Club» von Schweizer Fernsehen SRF vom Dienstagabend. Man verstehe in der Taskforce die Forderungen aus der Wirtschaft und der Reisebranche nach einer verkürzten Quarantänezeit.

Bedingung für eine verkürzte Quarantäne wäre ein negativer Coronatest. ETH-Professor und Taskforce-Mitglied Sebastian Bonhoeffer kommt in einem neu veröffentlichten Papier zum Schluss, dass eine Verkürzung der Quarantäne in Kombination mit Coronatests möglich wäre.

«Der konkrete Vorschlag, den man jetzt aufgrund des Papiers angeschaut hat, ist, dass man die Quarantäne, wenn man die nötigen Tests macht, sicher verkürzen kann», sagte Tanner in der TV-Sendung. «Möglicherweise auf sieben Tage. Dass man aber auch bereits am sechsten Tag testen könnte und schauen könnte, ob es bei einem negativen Test dann gut wäre.»

Schilder auf dem Flughafen in Zürich weisen auf die geltenden Quarantäneregelungen bei der Einreise in die Schweiz hin. (Archiv)
Schilder auf dem Flughafen in Zürich weisen auf die geltenden Quarantäneregelungen bei der Einreise in die Schweiz hin. (Archiv)
Bild: Keystone

9.35 Uhr: Belgien überschreitet Schwelle von 10'000 Toten

In Belgien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 10'000 überschritten. Seit Beginn der Pandemie seien 10’001 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, teilte das Gesundheitsinstitut Sciensano am Mittwoch mit. 14 der Todesfälle seien in den vergangenen 24 Stunden aufgetreten.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg dem Institut zufolge um 1’762 auf 117'115. Belgien mit seinen 11,5 Millionen Einwohnern gehört zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa.

7.15 Uhr: MCH schreibt Verlust und sucht Sanierungslösung

Der Umsatz der Basler Messegruppe MCH ist wegen der Coronakrise in der ersten Jahreshälfte wenig überraschend deutlich eingebrochen, während unter dem Strich ein Millionenverlust verbleibt. Der Messebetrieb steht seit Ausbruch der Coronapandemie still und noch ist nicht klar, ob James Murdoch wie geplant bei der finanziell angeschlagenen Gruppe investieren wird.

In den Monaten Januar bis Juni schrumpfte der Umsatz der MCH Group um 55 Prozent auf 121,6 Millionen Franken, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung heisst. Das war absehbar, schliesslich mussten wegen Corona Messen wie die Baselworld für Uhren und Schmuck oder die Art Basel für Kunst abgesagt werden. Die Messehallen in Basel und Zürich standen leer.

Der Umsatzschwund schlug trotz Einsparungen auf die Ergebnisse der Gesellschaft durch. Das operative Ergebnis rutschte mit -21,7 Millionen Franken in den roten Bereich, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 7,7 Millionen resultiert hatte. Das Halbjahresergebnis fiel unter dem Strich mit -24,4 Millionen ebenfalls tiefrot aus nach einem kleinen Plus vor einem Jahr.

Bereits Ende Juli hatte MCH davor gewarnt, dass sich der Umsatz im Gesamtjahr stark zurückbilden dürfte und mit einem hohen Verlust zu rechnen sei. An diesen Aussichten hält man fest: Die Basler rechnen für 2020 nach wie vor mit einem Umsatzeinbruch von 230 bis 270 Millionen Franken und einem Jahresverlust im höheren zweistelligen Millionenbereich.

Die Coronakrise trifft Kunstmessen wie Art Basel, Art Basel in Miami Beach oder Frieze London. Die viertägige Art Paris im Grand Palais, eine der grössten Kunstmessen Europas, wurde am 10. September 2020 dennoch eröffnet.
Die Coronakrise trifft Kunstmessen wie Art Basel, Art Basel in Miami Beach oder Frieze London. Die viertägige Art Paris im Grand Palais, eine der grössten Kunstmessen Europas, wurde am 10. September 2020 dennoch eröffnet.
Bild: Keystone/AP Photo/Francois Mori

Zwar darf MCH in der Schweiz nun wieder kleinere Veranstaltungen durchführen, doch musste etwa die Art Basel in Miami im Dezember abgesagt werden. Erst ab dem zweiten Quartal 2021 sei mit einer deutlichen Entspannung zu rechnen, wenn es wieder grosse Publikumsveranstaltungen geben werde, heisst es weiter.

Vor diesem Hintergrund bleibt die finanzielle Lage der MCH-Gruppe angespannt. Ende Juni lagen noch flüssige Mittel in Höhe von 98 Millionen Franken in der Kasse nach 138 Millionen Ende 2019. Um das Überleben zu sichern, hat MCH ein Sanierungspaket geschnürt. MCH sucht Geldgeber und ist eigentlich fündig geworden: James Murdoch, Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch, will sich mit seiner Gesellschaft Lupa Systems über die von den Aktionären abgesegneten Kapitalerhöhung am Unternehmen mit maximal einem Drittel beteiligen und rund 75 Millionen Franken investieren.

Bei anderen Aktionären stösst das Vorgehen auf Widerstand. Vor allem der langjährige Investor Erhard Lee kritisiert die durch die Kapitalerhöhung drohende Verwässerung seiner Anteile. Lee hat sich bei der Übernahmekommission (UEK) gegen die Pläne gewehrt und zumindest teilweise Recht erhalten.



6.30 Uhr: Neues ETH-Konjunkturbarometer für Wirtschaft

Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich publiziert heute gegen 9:00 Uhr ihr neuestes Konjunkturbarometer. Der Indikator gibt einen Einblick in die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft. Im August hatte sich die Situation nach dem historischen Einbruch zu Beginn der Coronavirus-Krise bereits den dritten Monate in Folge aufgehellt. Das KOF-Konjunkturbarometer hatte im August um 24,2 Punkte auf 110,2 Punkte zugelegt.

Die Coronavirus-Krise und der Lockdown hatten den Frühindikator im Mai auf einen historischen Tiefstand von 49,6 Punkten gedrückt. Im Juni hatte es dann eine erste leichte Erholung auf 60,6 Punkte gegeben; im Juli war das KOF-Barometer dann auf 85,7 Punkte gestiegen.

6 Uhr: US-Regierung einigt sich mit Airlines über Staatshilfen

Die US-Regierung hat mit sieben grossen Fluggesellschaften des Landes eine Vereinbarung über staatliche Finanzhilfen in der Coronakrise getroffen. Dies teilte das Finanzministerium in Washington am Dienstag (Ortszeit) mit. Demnach wurde eine Einigung über die Vergabe von Mitteln aus einem Hilfspaket für die Branche in Höhe von 25 Milliarden Dollar erzielt. Diese Hilfen für die Airlines waren vom Kongress Ende März als Teil des gigantischen Programms gegen die Coronavirus-Krise im historischen Rekordvolumen von 2,2 Billionen Dollar beschlossen worden. Seit Juli verhandelten die Fluggesellschaften mit der Regierung über die genauen Modalitäten der Kredite.

Das Finanzministerium teilte jetzt aber nur mit, dass die Kreditvergabe «unter bestimmten Bedingungen» erfolgen werde, ohne diese Konditionen zu präzisieren. Auch liess das Ministerium offen, ob die Hilfen ausreichen werden, um die von American Airlines und United Airlines für Oktober anvisierten Streichungen Zehntausender Stellen noch abzuwenden. Finanzminister Steven Mnuchin zeigte sich aber erfreut, dass dieser für die US-Wirtschaft «wesentlichen» Branche nun geholfen werden könne. Er appellierte an den Kongress, die Stützungsmassnahmen für die Airlines auszuweiten. Die Verhandlungen zwischen den Republikanern von Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten über ein neues Coronavirus-Konjunkturpaket kommen seit Monaten aber nicht entscheidend voran.

Laut der jetzt erzielen Vereinbarung soll die maximale Kredithöhe für einzelne Airlines bei 7,5 Milliarden Dollar liegen. Neben American und United sind Alaska Airlines, Frontier Airlines, JetBlue, Hawaiian Airlines und SkyWest Airlines an der Vereinbarung mit der Regierung beteiligt. Delta und Southwest beteiligen sich hingegen nicht.

United Airlines hatte Anfang September angekündigt, im Oktober rund 16'000 Mitarbeiter zu entlassen, falls bis dahin keine neuen Staatshilfen vom Kongress beschlossen würden. Betroffen wären unter anderem mehr als 6'900 Flugbegleiter. American Airlines wiederum hatte Ende August erklärt, im Oktober 19'000 Mitarbeiter entlassen zu müssen, sollte es keine neuen Staatshilfen geben. Die Coronavirus-Pandemie hat die Luftfahrtbranche weltweit hart getroffen, die Zahl der Fluggäste ist massiv eingebrochen.

5.50 Uhr: Beratungen der Bundesländer und Merkel-Rede

Die Gesundheitsminister der deutschen Bundesländer beraten sich heute mit dem deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn zu Auswirkungen und weiteren Eindämmungsmassnahmen der Coronavirus-Krise. Am Nachmittag gegen 17:00 Uhr will die Vorsitzende der deutschen Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci, gemeinsam mit Spahn über die Ergebnisse der Videoschaltung informieren.

Mit Spannung wird auch am heutigen Mittwoch die Rede der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in der Haushaltsdebatte des Bundestags erwartet. Die ab 9:00 Uhr auf vier Stunden angesetzte Aussprache über den Etat des Kanzleramts hat traditionell den Charakter einer Generalaussprache über die Politik der deutschen Regierung. Die Aussagen zur Coronavirus-Pandemie werden dabei mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden.

5.46 Uhr: Micron profitiert vom Trend zum Homeoffice

Der US-Chiphersteller Micron Technology profitiert vom Trend zum Homeoffice. Der Umsatz sei im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 6,06 Milliarden Dollar gestiegen, wie das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Ohne Sonderposten verdiente Micron 1,08 Dollar je Aktie, was über den durchschnittlichen Erwartungen der Experten von 99 Cent je Anteilsschein lag. Wegen des Trends zum Homeoffice in der Coronakrise sei der Bedarf an Speicherchips in Datenzentren deutlich gestiegen, hiess es zur Begründung der Umsatzsteigerung.

Für das erste Quartal rechnet das Unternehmen mit Erlösen von 5,2 Milliarden Dollar. Der Mittelwert lag damit aber unter den durchschnittlichen Schätzungen der Experten von 5,3 Milliarden Dollar. Die Micron-Aktien legten nachbörslich dennoch um zwei Prozent zu.

5 Uhr: Chinas Industrie und Dienstleistungen ziehen an

Chinas Industrie ist im September durch einen Aufschwung im Exportgeschäft gewachsen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) stieg von 51,0 im August auf 51,5 im September, wie Daten des nationalen Statistikbüros am Mittwoch zeigten.

Damit liegt das Barometer weiterhin über der Marke von 50 Zählern, die monatlich Wachstum von Kontraktion trennt. Analysten hatten erwartet, dass es nur leicht auf 51,2 steigen würde. Die Daten signalisieren, dass Chinas Industriesektor sich weiter in Richtung des Niveaus vor der Coronavirus-Pandemie bewegt, da aufgestaute Nachfrage, stimulierungsbedingte Infrastrukturerweiterungen und überraschend robuste Exporte eine Erholung vorantreiben.

Der offizielle PMI zeigte auch, dass die Aktivitäten im chinesischen Dienstleistungssektor im September angezogen haben. Grund dafür ist die steigende Nachfrage in der gesamten Wirtschaft. Analysten erwarten allerdings, dass der Weg bis zur vollständigen Erholung holprig wird: Eine wachsende Kluft zwischen China und den Vereinigten Staaten in Handelsfragen, Technologiesicherheit und eine Reihe anderer Themen könnte die Spannungen zwischen den beiden Ländern vor den US-Präsidentschaftswahlen im November weiter erhöhen. Nach Ansicht einiger chinesischer Beobachter könnte dies die Erholung untergraben.

4.28 Uhr: Biden: Trump hat keinen Anti-Corona-Kampfplan

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump in ihrer ersten von drei TV-Debatten vor der Wahl am 3. November Planlosigkeit im Umgang mit der Coronakrise vorgeworfen. Dem Virus würden weitaus mehr Menschen zum Opfer fallen, wenn Trump nicht «viel schneller klüger» werde, sagte Biden am Dienstag in Cleveland. Trump habe aber «keinen Plan», wie er mit der Pandemie fertig werden solle. Vielmehr habe der Präsident die Erstmassnahmen seines chinesischen Kollegen Xi Jinping im Umgang mit dem Corona-Ausbruch gelobt.

Biden ging Trump hart an: Der Amtsinhaber solle «raus aus dem Bunker und raus aus dem Sandfang auf Ihrem Golfplatz» und Demokraten und Republikaner im Oval Office versammeln, um einen Deal für ein Corona-Hilfspaket zu schmieden, forderte der Kandidat.

Trump wiederum warf Biden fälschlicherweise vor, in der Frühphase der Pandemie gegen ein Einreiseverbot von und nach China gewesen zu sein. Zudem behauptete er, dass die USA nur «Wochen» von der Produktion eines Impfstoffs gegen das Virus entfernt seien. Er hielt Biden zudem vor, dass dessen Umgang mit dem Schweinegrippe-Ausbruch in seiner Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama ein «Desaster» gewesen sei. Die Zahl der Toten in den USA damals betrug im Vergleich zur Opferzahl der aktuellen Pandemie allerdings nur weniger als ein Prozent.

Biden warf Trump vor, die Öffentlichkeit über das Ausmass der Pandemie in die Irre geführt zu haben. Statt den Amerikanern die Wahrheit zu sagen, geriet der Präsident «in Panik oder schaute auf den Aktienmarkt».

2.34 Uhr: GlaxoSmithKline erwartet Impfstoff für 2021

Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline zeigt sich zuversichtlich, dass 2021 ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen wird. «Ich teile den Optimismus, dass wir im nächsten Jahr eine Lösung haben werden.»

Dies sagte GlaxoSmithKline-Konzernchefin Emma Walmsley am Dienstag (Ortszeit). GlaxoSmithKline entwickelt derzeit einen Coronavirus-Impfstoff mit seinem französischen Partner Sanofi. Im Fall von positiven Ergebnissen bei einer klinischen Studie peilen sie nach früheren Angaben ein Zulassungsantrag für den Impfstoff im ersten Halbjahr 2021 an.

2.07 Uhr: Industrieproduktion in Japan zieht weiter an

Die Industrieproduktion in Japan ist nach dem Einbruch infolge der Coronavirus-Pandemie weiter auf dem Weg der Erholung. Der Ausstoss der Fabriken stieg im August den dritten Monat in Folge.

Gegenüber dem Vormonat legte die Industrieproduktion um 1,7 Prozent zu, wie das Handelsministerium Japans am Mittwoch mitteilte. Dies war zwar langsamer als im Juli, als ein Rekordzuwachs von 8,7 Prozent erzielt worden waren. Allerdings entsprach der jüngste Anstieg weitgehend der mittleren Marktprognose von 1,5 Prozent. Vor allem die Produktion von Autos, Autoteilen sowie Eisen und Stahl zog zuletzt wieder an, hiess es weiter.

1.44 Uhr: Italiens Wirtschaft weiter im Rückwärtsgang

Die italienische Wirtschaft wird nach offizieller Schätzung stärker schrumpfen, als bisher angenommen worden war. Nunmehr werde ein Rückgang des Bruttoinlandprodukts BIP um neun Prozent vorhergesagt – nach einem Minus von acht Prozent im April. Dies teilte das italienische Finanzministerium mit. Das Staatsdefizit werde mit 10,8 Prozent allerdings kleiner ausfallen als bisher mit 11,9 Prozent erwartet, hiess es weiter. Der Wert für das kommende Jahr wurde allerdings auf 7,0 Prozent des BIP erhöht – nach bisher 5,7 Prozent. Das Defizit 2022 dürfte dann bei 4,7 Prozent liegen und 2023 bei 3,0 Prozent, schrieben die italienischen Behörden weiter. Die italienische Wirtschaft leidet – wie fast alle Länder der Welt – unter der Coronavirus-Pandemie.

0.10 Uhr: Disney kündigt rund 28'000 Mitarbeitern

Der kalifornische Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney entlässt wegen anhaltender Belastungen durch die Coronavirus-Krise zahlreiche Mitarbeiter. Der Konzern kündige rund 28'000 Angestellten, teilte Disney-Manager Josh D'Amaro am Dienstag in einem Memo an die Belegschaft mit. Bei etwa 67 Prozent der betroffenen Beschäftigten handele es sich um Teilzeitmitarbeiter. Der Job-Kahlschlag treffe Disneys Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten, hiess es weiter. Dieser Bereich wurde von den Folgen der Coronavirus-Pandemie am stärksten getroffen und verursachte bei dem Konzern bereits hohe Verluste. Insgesamt hatte Disney in diesem Segment vor der jüngsten Krise noch mehr als 100'000 Beschäftigte.

Der Entscheid sei durch «die anhaltenden Auswirkungen von Covid-19 auf unser Geschäft» notwendig geworden, erklärte der Konzern zudem. Hinzu komme die «Ungewissheit über die Dauer der Pandemie», hiess es weiter.

Von April bis Juni verbuchte der Konzern einen Verlust von 4,7 Milliarden Dollar. Bis auf Disneyland in Kalifornien hat das Unternehmen derzeit aber alle Themenparks bereits wieder geöffnet.

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