Personenfluss im EingangsbereichMit Musik machen die SBB den Reisenden im Bahnhof Bern Beine
smi
10.10.2024
Die SBB haben während eines halben Jahres getestet, ob sich mit Musik der Personenfluss im Eingang des Berner Bahnhofs verbessern lässt. Das Experiment ist geglückt. Die Musiklösung wird permanent.
smi
10.10.2024, 18:52
10.10.2024, 19:00
Stefan Michel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die SBB spielen im Eingangsbereich des Bahnhofs Bern Musik ab, um den Personenfluss zu verbessern.
Einem halbjährigen Versuch zufolge bewegen sich die Menschenmassen am Morgen mit Ambient, am Nachmittag mit Klassik am zügigsten durch das Nadelör des Eingangs.
Auch andere Städte setzen auf Musik an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs – um ungebetene Gäste zu vertreiben und das Sicherheitsgefühl der Reisenden zu verbessern.
Es gehe nicht darum, eine bestimmte Personengruppe zu vertreiben, beteuert eine Sprecherin der SBB schon im Mai, als der Versuch im Bahnhof Bern beginnt, den Eingangsbereich mit Musik zu beschallen. Ziel sei, den Personenfluss zu verbessern, erklärt sie auf SRF.
Das Experiment sei erfolgreich gewesen, teilen die SBB heute im «Blick» mit. Sie hätten auch gestestet, welcher Musikstil die besten Resultate bringe. Am Vormittag habe sich Ambient bewährt, am Nachmittag fliesse der Fussverkehr bei klassischer Musik am besten.
Das erfolgreiche Experiment werde jetzt zur permanenten Massnahme. Eine externe Agentur habe den Auftrag erhalten, die optimale Playlist zu gestalten, so die SBB weiter. Um welche Firma es sich handelt, legen die SBB nicht offen.
Klassische Musik erhöhe das Sicherheitsgefühl
In Bern gab es schon vor zehn Jahren einen Versuch, mit Musik Leute aus dem Eingangsbereich zu vertreiben, die dort herumhängen. Auch in anderen Bahnhöfen und grossen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs setzen die Verantwortlichen Musik dafür ein, das Verhalten der Nutzer*innen positiv zu beeinflussen oder diesen ein besseres Gefühl zu geben.
Die Berliner Verkehrsbetriebe setzen auf klassische Musik, weil diese das Sicherheitsgefühl der Reisenden erhöhe. In Hamburg, München, Barcelona und Montreal hätten Zuständige festgestellt, dass die Dauerbeschallung ungebetenen Gästen wie Dealern und Obdachlosen so auf die Nerven gehe, dass sie sich lieber woanders aufhalten, hat SRF in Erfahrung gebracht.
Der Hauptbahnhof Zürich arbeitet bereits mit Musik aus Lautsprechern, jedoch nicht in den Eingängen. Ob weitere Bahnhöfe mittels Beschallung effizienter oder sicherer gemacht werden sollen, lassen sich die SBB im «Blick» nicht entlocken. Dies würden sie je nach Situation prüfen.