Corona-Übersicht Starker Anstieg der Neuinfektionen — «Ohne Maske — keine Party» in Zürich

Agenturen/red

26.8.2020

Die Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen ist sprunghaft angestiegen — das BAG meldet 383 neue bestätigte Fälle. Unterdessen heisst es in Zürich: «Ohne Maske — keine Party». Die Ereignisse des Tages im Überblick. 

Die Zahl der Coronavirus-Neuansteckungen ist in der Schweiz und in Liechtenstein sprunghaft angestiegen. So wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 383 neue bestätigte Fälle gemeldet. Das sind so viele wie seit Mitte April nicht mehr. Am Dienstag waren es noch 202, am Montag 157 und am Sonntag 276 Fälle gewesen.

Ähnlich hoch wie am Mittwoch war die Zahl der Neuansteckungen letztmals am 12. April gewesen mit 400 Fällen innerhalb eines Tages. Danach sank sie ab auf 280 am darauffolgenden Tag und stieg dann aber bis zum 19. April wieder über gut 300 an. Erst ab dem 20. April fielen die täglichen Neuansteckungen wieder deutlich auf zuerst 204 und danach über längere Zeit auf unter 200 und gar unter 100.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 40'645 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zum Vortag kam es zu acht neuen Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4514 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb seit Dienstag unverändert bei 1723.

Zürcher Clubs führen Maskenpflicht ein

Zürcher Clubs sollen ab Donnerstag eine Maskentragepflicht bei Partys mit mehr als 100 Personen einführen. «Ohne Maske - keine Party», dies empfiehlt die Bar- und Clubkommission Zürich (BCK).

Den Gästen werden vor Ort Gesichtsmasken zur Verfügung gestellt. Sie dürften diese aber auch selbst mitbringen, teilte die BCK mit. Bei Verstössen soll wie im öffentlichen Verkehr oder in Geschäften die Polizei zur Durchsetzung hinzugezogen werden.

Laut BCK wird erst die Erfahrung der nächsten Wochen zeigen, welche wirtschaftlichen Folgen diese Verschärfung mit sich bringt. Unsicher sei, ob die Gäste bereit seien, eine Maske zu tragen. Schliesslich würden sie den Club oder das Konzert freiwillig besuchen.

Freiburg und Wallis ziehen nach

Im Kanton Freiburg gilt ab Freitag für Personen ab zwölf Jahren in Läden eine Maskenpflicht. Und als achter Kanton in der Schweiz führt das Wallis ab kommenden Montag eine Maskenpflicht in allen Läden ein.

Das Freiburger Verkaufspersonal muss eine Gesichtsmaske tragen, sofern es nicht durch eine Scheibe geschützt ist. Für das Servicepersonal in Restaurants, Bars und Diskotheken gilt ebenfalls eine Maskentragpflicht, wie einer Mitteilung der Freiburger Kantonsverwaltung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Personen, die in einem Restaurant oder einer Bar innerhalb eines Geschäfts sitzen, müssen hingegen keine Maske tragen.

Bereits mehrere Kantone haben eine Maskentragpflicht in Läden beschlossen, zuletzt der Kanton Zürich. Dort gilt ab Donnerstag eine solche Pflicht für Läden in Innenräumen. «Maske auf» in Geschäften heisst es bereits in den Kantonen Basel-Stadt, Waadt, Genf, Jura und Neuenburg.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das auch bei Schweizern beliebte Urlaubsland Kroatien vermeldet einen weiteren Rekord an Neuansteckungen.
  • Das BAG meldet mit 383 Neuinfektionen so viele Covid-19-Fälle wie seit April nicht mehr.
  • Das Weltwirtschaftsforum WEF 2021 in Davos wird wegen der Pandemie vom Winder auf den Sommer verschoben.
  • Ab Freitag muss man auch in Freiburger Läden eine Maske tragen – im Wallis gilt das ab kommenden Montag.
  • Auch Zürcher Clubs führen eine Maskenpflicht ein.
  • Die Armee würde wieder an der Grenze aushelfen, falls Frankreich auf die Risikoliste kommt. 
  • Der Bund ist nicht darauf vorbereitet, steigende Corona-Infektionszahlen an Schulen in den Wintermonaten zu verhindern, sagt die Virologin Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für Viruserkrankungen an der Universität Genf.

21.48 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch

21.32 Uhr: Antwerpen hebt nächtliche Ausgangssperre auf

Die wegen der Corona-Pandemie eingeführte nächtliche Ausgangssperre in der belgischen Provinz Antwerpen wird nach einem Monat wieder aufgehoben. Auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes etwa auf öffentlichen Plätzen sei ab Donnerstag nicht mehr verpflichtend, teilte Gouverneurin Cathy Berx mit. Masken seien dennoch dringend empfohlen.

Beide Massnahmen waren Ende Juli wegen stark steigender Coronavirus-Fallzahlen eingeführt worden. Bewohner der gesamten Region mussten zwischen 23.00 und 6.00 Uhr zu Hause bleiben. Kurz darauf erliess das Auswärtige Amt in Berlin eine Reisewarnung für die Provinz Antwerpen. Diese gilt inzwischen auch für die Hauptstadtregion Brüssel. Dort steigen die Infektionszahlen nach offiziellen Angaben weiter, während sie landesweit inzwischen zurückgehen.

20.57 Uhr: Französischer Tourismusverband nennt deutsche Reisewarnung «ungerecht»

Der Tourismusverband der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d'Azur hat die deutsche Reisewarnung für das Gebiet scharf kritisiert. Die Entscheidung des Auswärtigen Amts sei «heftig» und «ungerecht», erklärte Verbandschef François de Canson am Mittwoch. «Wir kommen sehr schlecht mit dieser Situation klar, denn im September wird unsere Region am stärksten von deutschen Kunden frequentiert», betonte er.

Im Grossteil der Region sei die Coronavirus-Pandemie «vollständig unter Kontrolle», erklärte de Canson. Es scheine deshalb «absurd», sie unter Generalverdacht zu stellen. Das Robert-Koch-Institut hatte die südfranzösische Region sowie den Grossraum um Paris am Montag zu Risikogebieten erklärt, die Bundesregierung sprach daraufhin eine Reisewarnung aus. Die Zahl der Neuinfektionen war in den Gebieten über die Marke von 50 je 100'000 Einwohner gestiegen.

20.05 Uhr: Norwegen ordnet Quarantäne für Reisende aus Deutschland und Lichtenstein an

Reisende aus Deutschland, die nach Norwegen kommen, müssen ab dem Wochenende für zehn Tage in Quarantäne. Das hat das norwegische Aussenministerium bekanntgegeben. Dasselbe gelte für Reisende aus Liechtenstein und einigen Regionen in Schweden.

Damit folgte die Regierung dem Rat der Gesundheitsbehörden (FHI), die den Anstieg der registrierten Corona-Fälle in Deutschland mit Sorge beobachtet hatten. «Bis zum 23. August waren es 20 Fälle pro 100'000 Einwohner, und es wird erwartet, dass es in den nächsten Tagen zunehmen wird», hiess es auf der Internetseite des FHI. Die Quarantäne-Regel tritt um Mitternacht zu Samstag in Kraft. Ein generelles Einreiseverbot ist das aber nicht.

Nach Informationen des Auswärtigen Amtes in Berlin müssen Einreisende aus Deutschland eine feste Adresse und geeignete Unterkunft für die nächsten 10 Tage durch aussagekräftige Dokumente (z. B. Buchungsbestätigung) nachweisen. Campingplätze entsprächen nicht den Vorgaben.



19.52 Uhr: Jordanien kündigt 24-stündige Ausgangssperre an

Die jordanische Regierung hat für Freitag eine 24-stündige Abriegelung der Hauptstadt Amman und der nordöstlich davon gelegenen Stadt Sarka angekündigt. Der «umfassende Lockdown» solle die Ausbreitung des Virus verlangsamen und den medizinischen Teams gewähren, so viele Verdachtsfälle wie möglich zu testen, sagte ein Regierungssprecher.

Innerhalb der 24 Stunden sollen alle Geschäfte geschlossen bleiben. Bis auf wenige Ausnahmen mit Sondergenehmigungen, Arbeiter etwa, darf niemand das eigene Haus oder die eigene Wohnung verlassen.

Bereits im März hatte das Königreich eine strikte — damals unbefristete — Ausgangssperre verhängt, die nach und nach aber wieder gelockert wurde. Ein Anstieg der Zahl der Neuinfektionen in diesem Monat hatte jedoch Besorgnis erregt, insbesondere mit Blick auf die für nächste Woche geplante Rückkehr der Schüler in die Schulen.

Die Regierung ist nach eigener Aussage der Ansicht, dass sich die strikten Ausgangssperren zwischen März und Juni zusammen mit intensivem Testen — als erfolgreich erwiesen haben, um die Ausbreitung des Virus im Land einzudämmen. In Jordanien sind mehr als 1700 Corona-Fälle registriert.

19.20 Uhr: Tourismus-Manager: WEF-Absage «absolute Tragödie» für Region

Für Jürg Schmid, Präsident von Graubünden Ferien und ehemaliger Direktor von Schweiz Tourismus, kommt die WEF-Absage nicht überraschend. Dennoch sei der Schritt «eine absolute Tragödie» für den Tourismus in der Region.

Dies sagte Schmid dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt). Demnach gebe es sogar Verständnis für die Entscheidung, da die Veranstalter ansonsten ein hohes Risiko eingegangen wären. Auch laut Ernst Wyrsch, Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden, habe mit der Absage gerechnet werden müssen. Immerhin sei diese relativ früh verkündet worden — zum Glück für die Betroffenen im Gewerbe.

19.03 Uhr: Flughafen London-Gatwick streicht ein Viertel der Stellen

Am Londoner Grossflughafen Gatwick werden wegen der Coronakrise etwa 600 Stellen gestrichen. Damit ist fast jeder vierte Arbeitsplatz dort betroffen. Die Zahl der Passagiere am Flughafen ist im August im Zuge der Pandemie um etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen. Airportchef Stewart Wingate kündigte eine «bedeutende Umstrukturierung» an, um die Kosten zu senken. Gatwick ist nach Heathrow der zweitgrösste Flughafen in Grossbritannien und liegt südlich der Hauptstadt.

18.42 Uhr: Kroatien erneut mit Rekord an Neuinfektionen

In Kroatien haben die Behörden einen Rekord bei den Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. 358 neue Infektionsfälle wurden verzeichnet — so viele wie noch nie. Rund ein Drittel der neuen Fälle wurde an der südlichen Adriaküste Kroatiens festgestellt, die besonders viele Touristen anzieht.

Kroatien mit seinen rund 4,2 Millionen Einwohnern war zu Beginn vergleichsweise wenig von der Corona-Pandemie betroffen. Obwohl es keine strikten Beschränkungen gab, stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen monatelang nie über hundert. Mitte Mai wurden fast gar keine neuen Fälle mehr registriert.

Badegäste sonnen sich am Strand Bacvice. Das Urlaubsland Kroatien meldet einen weiteren Rekord an Neuinfektionen.
Badegäste sonnen sich am Strand Bacvice. Das Urlaubsland Kroatien meldet einen weiteren Rekord an Neuinfektionen.
Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa

Seit Kroatien seine Grenzen für Touristen geöffnet hat, sind die Infektionszahlen aber stark gestiegen. Zuletzt lag die Zahl der Neuinfektionen jeden Tag über 200.

Mehrere Küstenregionen Kroatiens gelten in Deutschland schon seit vergangener Woche als Corona-Risikogebiete. Das Robert-Koch-Institut (RKI) stufte die Regionen Sibenik-Knin und Split-Dalmatien sowie vorgelagerte Inseln wie Brac oder Hvar und damit einen großen Teil der Urlaubsgebiete an der zentralen Adriaküste wegen der hohen Infektionszahlen als Risikogebiete ein, weshalb das Auswärtige Amt nun vor touristischen Reisen in die Regionen warnt.

18.17 Uhr: Finanzieller Zustupf für Sozialhilfebezüger im Tessin

Aufgrund des Maskenobligatoriums in öffentlichen Verkehrsmitteln will die Tessiner Regierung Sozialhilfebezügern einen Pauschalbetrag von 40 Franken zahlen. Mit der Massnahme, welche die Monate September bis Dezember abdeckt, möchte sie den wirtschaftlich schwächsten Bevölkerungsteil während der Pandemie stützen.

Damit folgt die Tessiner Regierung den Empfehlungen des kantonalen Gesundheitsdepartements und der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS), wie sie in einem am Mittwochnachmittag verschickten Communiqué festhält.

Insgesamt kämen rund 8000 Personen für den finanziellen Zustupf während der Coronavirus-Pandemie in Frage, heisst es weiter. Die Regierung behält sich vor, die Massnahme zu verlängern und auszuweiten.



18.01 Uhr: Reisebüros können bis Ende Jahr nicht betrieben werden

Der Bundesrat hat den Rechtsstillstand für die Reisebürobranche verlängert. Dieser gilt bis Ende Dezember 2020. Die Branche sei von besonderen Umständen betroffen, schreibt der Bundesrat. So hatten und haben beispielsweise die behördlichen Massnahmen wie die Quarantänebestimmungen und Grenzschliessungen grosse Auswirkungen auf den Umsatz der Reisebüros.

Im Einklang mit einer externen Expertise sei die Fortsetzung des Rechtsstillstands angezeigt. Reisebüros, die Kunden für annullierte Reisen Geld zurückerstatten müssen, können somit erst ab 1. Januar 2021 betrieben werden.

17.30 Uhr: Corona-Nachtragskredite passieren Finanzkommission oppositionslos

Die Finanzkommission des Ständerats (FK) hat keine Einwände gegen die vom Bundesrat beantragten 13 Corona-Nachtragskredite im Umfang von rund 770 Millionen Franken. Auch das Covid-19-Gesetz sowie die Finanzhilfe für den ÖV unterstützt sie.

Die Nachtragskredite betreffen insbesondere die Kosten für Corona-Tests (288,5 Millionen Franken), eine zusätzliche Einlage in den Bahninfrastrukturfonds (221,3 Millionen Franken) und die Rekapitalisierung von Skyguide (150 Millionen Franken). Ein grösserer Teil des Nachtragskredits wird als ausserordentlicher Zahlungsbedarf beantragt (476 Millionen Franken). Knapp die Hälfte der Nachträge werden in bereits bewilligten Krediten kompensiert.

Die Kredite führten in der Finanzkommission zu keinen grossen Diskussionen, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch mitteilten. Die Ständeratskommission beantragt Zustimmung zu allen Nachtragskrediten und stimmte beiden Bundesbeschlüssen einstimmig zu.

17.25 Uhr: Umstrittenes Grosskonzert verschoben – Veranstalter zieht Reissleine

Es war absehbar: Das vielkritisierte Düsseldorfer Konzert mit bis zu 13.000 Fans ist erst einmal abgesagt. Einer offiziellen Entscheidung der Politik kam der Veranstalter nun selbst zuvor. Er verspricht: Das Event soll im Spätherbst nachgeholt werden.

Viel Lärm – und nun erst einmal nichts. Das trotz Corona-Pandemie geplante Grosskonzert in Düsseldorf mit bis zu 13'000 Zuschauern wird nicht wie geplant am 4. September stattfinden.

Die Show, bei der Rocker Bryan Adams und Pop-Sängerin Sarah Connor auftreten sollten, werde in den Spätherbst verschoben, teilte der Veranstalter Marek Lieberberg am Mittwoch mit. Wegen steigender Infektionszahlen und «im Raum stehender, nachträglicher Kapazitätsbeschränkungen» sehe man sich zu diesem Schritt veranlasst. Mehr als 7000 Besuchern, die schon Tickets gekauft hätten, werde der Eintritt mitsamt Vorverkaufsgebühren zurückerstattet.

16.40 Uhr: Deutschland verlängert Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis 14. September

Die deutsche Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder ausserhalb der Europäischen Union um zwei Wochen bis zum 14. September verlängert. Das wurde am Mittwoch in der Kabinettssitzung entschieden.

Aussenminister Heiko Maas hatte am 17. März eine Reisewarnung für Touristen für alle rund 200 Länder der Welt ausgesprochen. Im Juni wurden die Länder der Europäischen Union, des grenzkontrollfreien Schengen-Raums, darunter fällt die Schweiz, sowie Grossbritannien, Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikanstaat ausgenommen. Später kamen noch Teile der Türkei hinzu.

Für die anderen mehr als 160 Länder wurde die Reisewarnung zunächst bis zum 31. August verlängert. Jetzt gilt sie bis Mitte September, dann muss neu entschieden werden.

16.05 Uhr: Ohne Maske keine Party in Zürcher Clubs

Zürcher Clubs sollen ab Donnerstag eine Maskentragepflicht bei Partys mit mehr als 100 Personen einführen. «Ohne Maske – keine Party», dies empfiehlt die Bar- und Clubkommission Zürich (BCK).

Den Gästen werden vor Ort Gesichtsmasken zur Verfügung gestellt. Sie dürfen diese aber auch selbst mitbringen, teilte die BCK mit. Bei Verstössen soll wie im öffentlichen Verkehr oder in Geschäften die Polizei zur Durchsetzung hinzugezogen werden.

Laut BCK wird erst die Erfahrung der nächsten Wochen zeigen, welche wirtschaftlichen Folgen diese Verschärfung mit sich bringt. Unsicher sei, ob die Gäste bereit seien, eine Maske zu tragen. Schliesslich würden sie den Club oder das Konzert freiwillig besuchen.

Wer zukünftig in Zürcher Clubs feiern will, muss eine Maske tragen.
Wer zukünftig in Zürcher Clubs feiern will, muss eine Maske tragen.
KEYSTONE/Ennio Leanza

15.45 Uhr: Lidl-Angestellte müssen Maske tragen

Die Mitarbeitenden von Lidl müssen ab kommenden Freitag in allen Schweizer Filialen eine Schutzmaske tragen. Bei Migros und Coop ist das für die Angestellten in Kantonen ohne Maskenpflicht hingegen weiterhin freiwillig.

Die Maskenpflicht beim Discounter Lidl gilt ab dem 28. August während der Öffnungszeiten in den 146 Geschäftsstellen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bisher sei das Tragen von Masken für Lidl-Mitarbeitende während der Arbeit freiwillig gewesen. Für die Angestellten in den Filialen sei es während den Ladenöffnungszeiten jedoch teils schwierig, den Mindestabstand einzuhalten, begründet Lidl den Entscheid. Den Angestellten würden gratis Schutzmasken zur Verfügung gestellt.

Für die Kunden des Discounters soll die Maskenpflicht hingegen nicht gelten, solange sie in einem Kanton einkaufen, in dem keine allgemeine Maskenpflicht herrscht. Zudem müssen Lidl-Mitarbeitende in anderen Bereichen wie etwa im Lager oder im Büro gemäss dem Communiqué nur dann eine Maske tragen, wenn kein Mindestabstand eingehalten werden kann.

15.15 Uhr: Superspreader-Event in den USA für 20‘000 Fälle verantwortlich

Eine Biotech-Konferenz mit rund 200 Teilnehmern, die Ende Februar in der US-amerikanischen Stadt Boston stattfand, dürfte für 20‘000 Covid-19-Fälle in der Region verantwortlich sein, wie Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Harvard University in einer Studie herausgefunden haben.

Laut CNN zeigten Genanalysen der Coronaviren von Infizierten im US-Massachusetts, dass rund 20‘000 der Ansteckungen auf etwa 90 Infizierte zurückging, die an der Konferenz am 26. Und 27. Februar teilgenommen hatten. Der Zeitpunkt der Konferenz sei ein besonders unglücklicher gewesen, weil das Virus in den USA damals noch nicht ernst genommen worden sei, wie die Forscher gegenüber CNN erklärten.

Weil Lockdown, Social Distancing, grosse Testkapazitäten und das Tragen von Masken noch kein Thema gewesen seien, habe sich das Coronavirus so rapide ausbreiten können. Hätte die Konferenz nur eine Woche später stattgefunden, hätte man sie hingegen wahrscheinlich abgesagt.

14.35 Uhr: WEF 2021 auf Sommer verschoben

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos findet im kommenden Januar nicht statt. Es wurde wegen der Corona-Krise auf den Sommer verschoben, wie das WEF am Mittwoch mitteilte.

Das WEF war vom 26. bis 29. Januar 2021 geplant. Noch im April hiess es, die Veranstaltung sei nicht gefährdet.

Zuerst hatte es mit Bezug auf die Davoser Behörden geheissen, das Treffen falle im kommenden Jahr ganz aus.

Das Weltwirtschaftsforums WEF in Davos wird 2021 nicht wie geplant im Januar stattfinden. (Archiv)
Das Weltwirtschaftsforums WEF in Davos wird 2021 nicht wie geplant im Januar stattfinden. (Archiv)
Bild: Keystone

14.19 Uhr:  Strengere Massnahmen in Paris möglich 

Frankreichs Regierung schliesst strengere Massnahmen wie das frühere Schliessen von Bars im Kampf gegen das Coronavirus in Paris nicht aus. «Die Lage im Grossraum Paris beschäftigt uns», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach der Regierungssitzung unter Vorsitz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch. Dort zirkuliere das Virus erheblich. Zuletzt hatte Frankreichs zweitgrösste Stadt Marseille seine Massnahmen verschärft und eine generelle Maskenpflicht veranlasst. Ausserdem müssen Bars, Restaurants und Geschäfte um 23 Uhr schliessen.

«Nichts ist prinzipiell ausgeschlossen», sagte Attal mit Blick auf verschärfte Massnahmen in der Hauptstadt. Präfekten und Abgeordnete stünden in ständigem Kontakt, um mögliche neue Massnahmen vorzubereiten. Im Département Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder stark gestiegen.

14.14 Uhr: Bund beobachtet Situation in Frankreich

Die steigenden Corona-Zahlen in Frankreich könnten dazu führen, dass das Land auf die Risikoliste des Bundes gesetzt wird. Ein Entscheid sei nicht gefallen, sagte Finanzminister Ueli Maurer. Die hohen Infektionszahlen alleine führten nicht zu einer Quarantänepflicht.

«Es gibt keinen Automatismus«, antwortete Maurer am Mittwoch auf eine Frage einer Bundeshausjournalistin. Das federführende Innendepartement (EDI) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verfolgten die Lage in Frankreich und anderen Ländern und Regionen aufmerksam.

Falls Massnahmen wie eine Quarantänepflicht für aus Frankreich einreisende Personen beschlossen würden, bräuchte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) Unterstützung von der Armee, sagte Finanzminister Maurer weiter. «In welcher Form auch immer.»

Das Problem sind die zehntausenden Grenzgänger, die täglich aus Frankreich in die Schweiz einreisen. Die Westschweizer Kantone drängen den Bund deshalb, das Land trotz hoher Infektionszahlen nicht auf die Risikoliste zu setzen, wie die Tamedia-Zeitungen am Mittwoch berichteten.

Der Bund hat in einer Verordnung die Kriterien für Risikoländer verankert: Als solche gelten Länder, in welchen die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den letzten 14 Tagen mehr als 60 betrug. Dieses Kriterium wäre für einige Regionen in Frankreich erfüllt.

Auf den Index kommen auch Länder, in welchen Informationen für eine verlässliche Risikoeinschätzung fehlen oder aus welchen in den letzten Wochen wiederholt infizierte Personen in die Schweiz eingereist sind. Die Liste wird je nach Entwicklung nachgeführt.

13.15 Uhr: Corona für Wirtschaft schlimmer als Finanzkrise

Die Coronakrise hat nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schlimmere Auswirkungen auf die Wirtschaft als die Finanzkrise 2009.

Die OECD-Mitgliedsstaaten erlitten demnach im zweiten Quartal dieses Jahres einen bisher beispiellosen wirtschaftlichen Rückgang von 9,8 Prozent, teilte die Organisation am Mittwoch in Paris mit. Die Folgen der coronabedingten Einschränkungen übertrafen damit den Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts während der Finanzkrise 2009. Damals sei das BIP der OECD-Staaten im Durchschnitt um 2,3 Prozent geschrumpft.



Von den wichtigsten Volkswirtschaften der G7-Staaten, die alle OECD-Mitglieder sind, verzeichnete Grossbritannien mit 20,4 Prozent den höchsten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Frankreich war demnach mit 13,8 Prozent im zweiten Quartal betroffen. In Deutschland sei die Wirtschaftskraft um 9,7 Prozent gesunken. In Japan, wo die Lockdown-Massnahmen laut OECD weniger streng waren, ging das BIP im zweiten Quartal um 7,8 Prozent zurück.

Das BIP-Wachstum des OECD-Raums betrug demnach im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum minus 10,9 Prozent. Die Corona-Krise wird den Experten zufolge bis zum Jahresende auch für einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit in vielen Industrieländern sorgen.

Ein Mitarbeiter der Automobilindustrier: :  Mundschutz. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/POOL/dpa
Ein Mitarbeiter der Automobilindustrier: :  Mundschutz. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/POOL/dpa

12.38 Uhr: Bundesrat verlängert Corona-Massnahmen

Der Bundesrat verlängert Corona-Massnahmen in der Arbeitslosenversicherung. Er hat am Mittwoch beschlossen, dass das Einkommen aus einer Zwischenbeschäftigung weiterhin nicht an die Kurzarbeitsentschädigung angerechnet werden muss.

Auch Mehrstunden, welche sich ausserhalb der Kurzarbeitsphase angesammelt haben, müssen vorläufig nicht abgezogen werden. Diese Regelung gilt bis Ende Jahr. Hintergrund ist der Entscheid des Bundesrats vom Mitte August, das vereinfachte Verfahren für Kurzarbeitsentschädigung bis Ende Dezember beizubehalten. Diese Regelung wäre Ende August ausgelaufen.

Bis Ende Juni 2021 verlängert hat der Bundesrat die Gesundheitsschutzmassnahmen in den Asylverfahren. Diese betreffen insbesondere die Durchführung von Befragungen und die Sicherstellung ausreichender Kapazitäten in den Zentren des Bundes. Diese Regelungen hätten sich in der Praxis bewährt, schreibt der Bundesrat.

12.15 Uhr: 383 neue Infizierte innerhalb von 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 383 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Dienstag waren es 202 bestätigte Fälle gewesen, am Montag 157, am Sonntag 276.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 40'645 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte.

Im Vergleich zum Vortag kam es zu acht neuen Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4'514 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb seit Dienstag unverändert bei 1'723.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 962'895 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 14'456 neue Tests gemeldet. Bei 5,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Montag nach Angaben des BAG 1'973 Personen in Isolation und 7'971 standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 15'285 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

11.50 Uhr: Auch das Wallis führt Maskenpflicht ein

Als achter Kanton in der Schweiz führt das Wallis ab dem kommenden Montag eine Maskenpflicht in allen Läden ein. Das hat der Staatsrat am Mittwoch entschieden.

Der Walliser Staatsrat hat beschlossen, die Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor der Corona-Pandemie zu verstärken, wie die Staatskanzlei schreibt.

So sind ab dem nächsten Montag im Wallis das Tragen von Masken und die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln für die Kunden in allen Innenräumen von Läden und Geschäfte obligatorisch. Das gilt auch für Kioske, Tankstellenläden, Apotheken und Drogerien, Postämter und Agenturen, Banken, die Verkaufsstellen von Telekommunikationsbetreibern, Immobilienbüros, geschlossene Bereiche von Bahnhöfen und andere Infrastruktureinrichtungen des öffentlichen Verkehrs.

Das Hotel- und Gaststättengewerbe sind von dieser Pflicht ausgenommen. Falls keine Glasvorrichtung oder eine ähnliche Schutzvorrichtung vorhanden ist, untersteht das Personal von Läden und Geschäften ebenfalls der Maskenpflicht.

Das Wallis ist der achte Kanton, in dem für den bald eine Maskenpflicht gilt. (Symbolbild)
Das Wallis ist der achte Kanton, in dem für den bald eine Maskenpflicht gilt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11 Uhr: MEM-Industrie befürchtet starken Job-Abbau

Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) hat wegen der Coronakrise einen Einbruch erlitten. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im zweiten Quartal sind die Umsätze und Auftragseingänge um rund ein Fünftel abgestürzt.

Die Exporte fielen gegenüber dem Vorjahresquartal gar um knapp ein Viertel in den Keller, wie der Branchenverband Swissmem am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Dabei hatte die MEM-Industrie bereits im vergangenen Jahr erheblich Federn lassen müssen.

Konkret sanken die Auftragseingänge im zweiten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um 19,5 Prozent. Die fast weltweiten Corona-Eindämmungsmassnahmen hätten die MEM-Industrie massiv getroffen, schrieb Swissmem. Über das gesamte erste Halbjahr 2020 gesehen nahmen die Bestellungseingänge um 10,2 Prozent ab.

Ähnlich sieht es bei den Umsätzen aus: Diese sackten im zweiten Quartal um 19,7 Prozent ab. Im gesamten ersten Halbjahr tauchten sie um 12,9 Prozent. KMU und Grossunternehmen hätten im Durchschnitt denselben Einbruch erlitten, schrieb Swissmem.

«Insgesamt präsentiert sich die Lage der Schweizer MEM-Industrie zu Jahresmitte düster», schrieb Swissmem. Der Branchenverband befürchtet, dass es in den nächsten zwölf Monaten zu einem deutlichen Stellenabbau kommen werde.

Dabei hat der Abbau schon eingesetzt. Im zweiten Quartal arbeiteten 319'600 Personen in der MEM-Branche. Das sind 3'200 weniger als im ersten Quartal.

Ein düsteres Bild der Lage zeichnet der Branchenverband Swissmem zur Lage der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie. (Symbolbild)
Ein düsteres Bild der Lage zeichnet der Branchenverband Swissmem zur Lage der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie. (Symbolbild)
Bild: Keystone

10.45 Uhr: «Zwei-Schafe-Regel» auf Island

Der isländische Verband der Schafzüchter hat in der Corona-Pandemie eine besondere Grafik entworfen, um seine Mitglieder daran zu erinnern, Abstand zu halten. Darauf sind zwei Menschen und zwei Schafe zu sehen. Die Schafe stehen zwischen den Menschen und verhindern, dass diese sich zu nahe kommen. Darunter steht die Aufforderung: «Denk an die Zwei-Schafe-Regel».

Unnsteinn Snorri Snorrason vom Schafzüchterverband ist sehr zufrieden mit der Kampagne. Die Zeichnung habe viele Mitglieder angeregt, die neuen Corona-Richtlinien zu lesen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Im April hatte die isländische Forstverwaltung die Menschen aufgefordert, im Wald Bäume zu umarmen, wenn ihnen körperliche Nähe fehlt.

Grafik zur «Zwei-Schafe-Regel» des isländischen Verbands der Schafzüchter. 
Grafik zur «Zwei-Schafe-Regel» des isländischen Verbands der Schafzüchter. 
Handout  Saudfe.is

10.30 Uhr: Banderas hat Infektion überstanden

Der spanische Schauspielstar Antonio Banderas hat seine Corona-Infektion nach eigenen Worten überstanden. Er sei geheilt, erklärte der aus Filmen wie «Die Maske des Zorro» und «Philadelphia» bekannte Schauspieler am Dienstagabend. Nachdem er positiv getestet worden sei, habe er eine dreiwöchige «disziplinierte Quarantäne» eingehalten. Seine Gedanken seien bei denen, «die nicht so viel Glück hatten wie ich und denen, die mehr als ich gelitten haben». Allen, die noch mitten im Kampf gegen das Virus steckten, wünsche er Kraft.

Banderas hatte seine Infektion an seinem 60. Geburtstag am 10. August öffentlich gemacht. Damals berichtete er, es gehe ihm «relativ gut», er fühle sich lediglich etwas müder als sonst.

10.10 Uhr: Krise drückt Luzerner Haushalt für Jahre ins Minus

Die Coronakrise hat gravierende Auswirkungen auf den Luzerner Staatshaushalt. Der Regierungsrat budgetiert für 2021 ein Defizit von 49,8 Millionen Franken. Das sind 20,9 Millionen Franken mehr als die Schuldenbremse zulässt.

Um eine Steuererhöhung und ein Sparpaket zu vermeiden, werde er die Schuldenbremse für ein Jahr gelockert, teilte der Regierungsrat am Mittwoch mit. Es wäre unrealistisch, kurzfristig das Budget um über 20 Millionen Franken zu verbessern.

Die Luzerner Schuldenbremse verlangt unter anderem, dass das Budgetdefizit nicht grösser sein darf als vier Prozent des Bruttoertrags einer Steuereinheit. Durch die Aussetzung der Vier-Prozent-Regel sei der zulässige Aufwandüberschuss für das Budget 2021 nicht begrenzt, hiess es weiter.

10 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus

Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land. 
Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land. 
Grafik: dpa

9.28 Uhr: In Freiburger Läden gilt ab Freitag Maskenpflicht

Im Kanton Freiburg gilt ab Freitag für Personen ab zwölf Jahren in Läden eine Maskenpflicht. Das hat die Kantonsregierung beschlossen. Auch das Verkaufspersonal muss eine Gesichtsmaske tragen, sofern es nicht durch eine Scheibe geschützt ist.

Für das Servicepersonal in Restaurants, Bars und Diskotheken gilt ebenfalls eine Maskentragpflicht, wie einer Mitteilung der Freiburger Kantonsverwaltung vom Mittwoch zu entnehmen ist. Personen, welche in einem Restaurant oder einer Bar innerhalb eines Geschäfts sitzen, müssen hingegen keine Maske tragen.

Der Freiburger Staatsrat begründet die Massnahmen mit den in letzter Zeit stark angestiegenen Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus.

Bereits mehrere Kantone haben eine Maskentragpflicht in Läden beschlossen, zuletzt der Kanton Zürich. Dort gilt ab Donnerstag eine solche Pflicht für Läden in Innenräumen. «Maske auf» in Geschäften heisst es bereits in den Kantonen Basel-Stadt, Waadt, Genf, Jura und Neuenburg.

Nach mehreren anderen Kantonen hat nun auch die Freiburger Regierung eine Maskentragpflicht in Läden verfügt. Sie gilt ab kommendem Freitag. (Archivbild)
Nach mehreren anderen Kantonen hat nun auch die Freiburger Regierung eine Maskentragpflicht in Läden verfügt. Sie gilt ab kommendem Freitag. (Archivbild)
Bild: Keystone

8.15 Uhr: Erste Muster-Klagen zu Ischgl zeichnen sich ab

Zur Rolle des österreichischen Touristenorts Ischgl bei der Verbreitung des Coronavirus zeichnen sich erste Muster-Prozesse ab. Er werde Ende September erste Klagen von Opfern auf Schadenersatz und Anerkennung von Folgeschäden beim Landgericht Wien einbringen, kündigte der österreichische Verbraucherschützer Peter Kolba an. Darunter sind auch Fälle von Personen, die entweder durch die Erkrankung gestorben seien oder nach langem Aufenthalt auf der Intensivstation mit Folgeschäden zu kämpfen hätten.

«In einzelnen Fällen geht es um 100'000 Euro», sagte Kolba der Deutschen Presse-Agentur. Nach seiner Darstellung haben die Verantwortlichen zu spät und nicht umfassend genug auf den Ausbruch der Coronakrise reagiert. Von dem für seine Après-Ski-Szene bekannten Ischgl aus sei das Virus in 45 Staaten getragen worden.

Mehr als 6'000 Tirol-Urlauber haben sich inzwischen bei Kolba als Geschädigte gemeldet. Rund 1'000 Menschen haben sich laut dem Verein bereits dazu entschlossen, sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligte anzuschliessen. 

Eine Après-Ski-Bar in Ischgl. (Archiv)
Eine Après-Ski-Bar in Ischgl. (Archiv)
Bild: dpa

7.30 Uhr: Jetzt auch weiterer Bolsonaro-Sohn infiziert

Der brasilianische Präsidenten-Sohn Flávio Bolsonaro ist nach eigener Aussage positiv auf das Coronavirus getestet worden. «Es geht mir gut, ich habe keine Symptome und behandle zu Hause mit Hydroxychloroquin und Azithromycin», schrieb der Senator am Dienstag auf Twitter. Vor ihm waren bereits sein Vater Jair Bolsonaro, dessen Frau Michelle und ein weiterer Sohn Corona-positiv getestet worden. Michelle Bolsonaros 80-jährige Grossmutter war Anfang des Monats im Zusammenhang mit der Atemwegs-Erkrankung Covid-19 gestorben.

Brasilien, ein Staat mit rund 210 Millionen Einwohnern, ist das von der Coronapandemie am zweitstärksten betroffene Land nach den USA. Fast 3,7 Millionen Menschen haben sich mit Corona infiziert, mehr als 115'000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil sehr wenig getestet wird.

Präsident Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit Langem in der Kritik. Er bezeichnete die Krankheit Covid-19 immer wieder als «leichte Grippe» und stemmte sich gegen Schutzmassnahmen. Das Malariamittel Hydroxychloroquin pries er zur Covid-19-Behandlung an, obwohl positive Auswirkungen nicht erwiesen sind und die Substanz starke Nebenwirkungen hat.

6.55 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Grafik: dpa

6 Uhr: Frankreich vielleicht bald auf der Quarantäne-Liste

Kommt Frankreich bald auf die Schweizer Quarantäne-Liste? In dem Land sind die Corona-Fallzahlen in den letzten Wochen stark gestiegen und liegen seit Wochenbeginn über dem Grenzwert von 60 Infizierten auf 100’000 Einwohner in den vergangenen zwei Wochen. Würden dieselben Massstäbe wie für Spanien angewendet, müssten auch Einreisende aus Frankreich in der Schweiz bald für zehn Tage in Quarantäne, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Das lasse sich im Fall von Frankreich «unmöglich umsetzen», zitiert die Zeitung den Genfer Gesundheitsdirektor Mauro Poggia. Sein Kanton hänge viel zu sehr von Arbeitskräften aus dem französischen Grenzgebiet ab. Die Wirtschaft würde kollabieren.

Die Westschweizer Kantone bedrängen deshalb dem Bericht zufolge das BAG, Frankreich trotz hoher Infektionszahlen nicht auf die Liste der Risikoländer aufzunehmen. Denn dies hätte schwere Folgen für die Wirtschaft.

Französische Pendler warten vor dem Grenzübergang Moillesulaz bei Genf, in Richtung Schweiz. 
Französische Pendler warten vor dem Grenzübergang Moillesulaz bei Genf, in Richtung Schweiz. 
Bild: Keystone/Christian Beutler

Sollte der Bund das Nachbarland wirklich auf die rote Liste setzen, wäre das für viele Grenzkantone, die auf die Grenzgänger und den freien Personenverkehr angewiesen sind, ein grosses Problem, berichtet auch «SRF»

Allein in Genf passieren laut dem «Tages-Anzeiger» täglich 80’000 Personen die Grenze, um in der Schweiz zu arbeiten. Darunter seien auch viele Schweizer, die in Frankreich wohnen und von tieferen Immobilien- und Lebenskosten profitieren. 40 Prozent der Mitarbeitenden der Genfer Universitätsspitäler (HUG) etwa leben in Frankreich. Bei den Genfer Verkehrsbetrieben seien es 36 Prozent, und auch bei den Angestellten am Genfer Flughafen sei der Anteil an Grenzgängern sehr hoch.

5.45 Uhr: Virologin warnt vor steigenden Infektionszahlen an Schulen im Winter

Der Bund ist nicht darauf vorbereitet, steigende Corona-Infektionszahlen an Schulen im Winter zu verhindern, schreibt die Virologin Isabella Eckerle auf Twitter. Die Schweiz brauche eine landesweite Strategie, sagt die Leiterin des Zentrums für Viruserkrankungen an der Universität Genf. «Präventive Massnahmen variieren von Kanton zu Kanton und Schule.» Es gebe keine landesweite Strategie oder Anleitungen. «Schlimmer noch», so Eckerle: Tests bei Kindern unter zwölf Jahren seien «inkonsistent».

Die Wissenschaftlerin sei erstaunt über die Untätigkeit des Bundes, schreibt der «Blick». Warum würden die Behörden zu diesem so wichtigen Thema schweigen, fragt sie: «Ich bin auch sehr überrascht, dass die Schweizerische Covid-Taskforce zu diesem wichtigen Thema so schweigsam ist – wo ist die Expertengruppe zu Covid-19, Kindern und Schulen?»

Die Schweiz brauche eine «landesweite Strategie, die auf wissenschaftlichen Daten basiert und von wissenschaftlichen Studien begleitet wird», fordert Enderle. Kinder seien in aktuellen Studien «unterrepräsentiert», weil sie vorwiegend milde Erkrankungssymptome aufwiesen. «Das wahre Ausmass der Anfälligkeit und Übertragung im Vergleich zu Erwachsenen ist noch unklar», sagt Eckerle. «Aber Kinder können das Virus bekommen und übertragen.»

5.14 Uhr: 1'576 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen 1'576 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Dienstag waren es 1'278. Am Samstag war mit 2'034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2'000er-Marke überschritten worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6'000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1'000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich mindestens 236'429 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen im Internet meldete (Datenstand 26.8., 0:00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9'280. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 210’600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

5.26 Uhr: Melania Trump drückt Mitgefühl für Opfer aus

Melania Trump hat bei ihrer Rede zum Parteitag der US-Republikaner ihr Mitgefühl für die Opfer des Coronavirus ausgedrückt. Sie sei «bewegt gewesen, auf welche Art Amerikaner in solch ungewohnten und beängstigenden Zeiten zusammengerückt sind», sagte die First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika in ihrer Rede am Dienstagabend (Ortszeit) im Rosengarten des Weissen Hauses. Ihr Ehemann, Präsident Donald Trump, werde «nicht ruhen, bis er alles getan hat, was er kann», um den «unsichtbaren Feind», das Coronavirus, einzudämmen.

Melania Trump wird nach ihrer Rede im Rose Garden des Weissen Hauses von ihrem Gatten, US-Präsident Donald Trump, umarmt.
Melania Trump wird nach ihrer Rede im Rose Garden des Weissen Hauses von ihrem Gatten, US-Präsident Donald Trump, umarmt.
Bild: Keystone/AP Photo/Evan Vucci

Ihre Rede unterschied sich im Ton deutlich von der anderer beim Parteitag der Republikaner, die auch am zweiten Tag ein düsteres Bild zeichneten für den Fall, dass der demokratische Kandidat Joe Biden das Rennen ums Weisse Haus am 3. November gewinnt.

Während ihrer Rede sass Donald Trump in der ersten Reihe im Rosengarten. Die Stühle des Publikums waren nur etwa 60 Zentimeter auseinander, nicht die wegen des Virus empfohlenen 1,80 Meter. Die meisten Anwesenden, Familienmitglieder und Freunde, trugen keinen Mund-Nasen-Schutz.

4.29 Uhr: Afrika dürfte Pandemie-Höhepunkt überstanden haben

Der afrikanische Kontinent könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Höhepunkt der Coronapandemie hinter sich gelassen haben. Es sei zu sehen, dass so etwas wie ein Höhepunkt erreicht worden sei. Nun gingen die täglich gemeldeten neuen Fallzahlen im afrikanischen Kontinent herunter, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, am Dienstag bei einer Videokonferenz afrikanischer Gesundheitsminister. Es gebe allerdings einige wenige afrikanische Länder wie Namibia, in denen die Zahl der täglichen Neuinfektionen derzeit steige.

Insgesamt wurden in Afrika fast 1,2 Millionen Infektionsfälle gezählt. Mindestens 28'000 Menschen starben laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP in Afrika an den Folgen der Infektion, seit dort am 14. Februar der erste Fall einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus bekannt geworden war.

Mehr als die Hälfte der Coronavirus-Infektionen auf dem Kontinent wurden in Südafrika verzeichnet, das auf Platz fünf der weltweit am stärksten betroffenen Länder steht. Auch dort sind die Infektions- und Totenzahlen rückläufig. «Unsere grösste Sorge ist, ob dies die erste Welle ist und es eine weitere geben könnte», sagte der südafrikanische Gesundheitsminister Zweli Mkhize. «Wir haben unseren Scheitelpunkt, unsere Welle überwunden. Aber wenn ich nach Spanien blicke, zeigt sich dort nach einer langen Pause wieder ein Anstieg.»

0.20 Uhr: Fingerlecken tabu: KFC verbannt Slogan

Die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken findet ihren Kultslogan «It's Finger Licking' Good» («Zum Fingerlecken gut») in Coronazeiten nicht mehr so gut und will ihn daher nach 64 Jahren vorerst nicht mehr nutzen. In Anbetracht der Pandemie sei es «der unangemessenste Spruch für 2020» überhaupt, teilte das zum Konzern Yum! Brands gehörende Unternehmen mit. «Wir finden uns in einer einzigartigen Situation wider – einen ikonischen Slogan zu haben, der im aktuellen Umfeld nicht recht passt», ergänzte Catherine Tan-Gillespie, die globale Marketingchefin von KFC.

Tatsächlich ruft das US-Zentrum für Seuchenkontrolle und Prävention Bürger auf, es zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden, Augen, Nase und Mund mit ungewaschenen Händen zu berühren.

Die Absage ans Fingerlecken werde aber nur «für eine kleine Weile» für die internationale Werbung von KFC gelten, versicherte das Unternehmen. «Der Slogan wird zurück sein – eben wenn die richtige Zeit gekommen ist.»

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