Überblick Spitäler in Frankreich schlagen Alarm – Regierung kündigt Corona-Verschärfungen an

Agenturen/red

3.3.2021

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1223 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 7 neue Todesfälle und 47 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 161 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,06.

Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 971'850 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 807'799 Dosen verabreicht. 259'793 Personen sind bereits vollständig geimpft.

Abstimmung zum Covid-Gesetz genehmigt

Das Schweizer Stimmvolk kann sich am 13. Juni definitiv zu den Referenden zum Covid-19-Gesetz, zum CO2-Gesetz und zum Anti-Terror-Gesetz äussern. Die drei Referenden sind formell zustande gekommen.

Der Bundesrat hatte bereits Anfang Februar entschieden, dass die drei Referenden vorbehältlich der Beglaubigung Mitte Juni 2021 vors Volk kommen. Wie die Bundeskanzlei am Mittwoch mitteilte, haben alle drei Begehren genügend gültige Unterschriften auf sich vereinigt.

Beim Referendum gegen das Covid-19-Gesetz wurden 90'789 gültige Unterschriften festgestellt. Eingereicht worden waren deren 97'878. Von den von zwei Komitees eingereichten 123'879 Unterschriften gegen das CO2-Gesetz sind laut Bundeskanzlei deren 72'622 gültig, wobei die Behörde darauf verzichtete, weitere Unterschriften bescheinigen zu lassen.

Italien und Frankreich verschärfen die Regeln

Italien verlängert zentrale Corona-Beschränkungen wie die Reisesperren im Land um rund einen Monat. Ausserdem müssen alle Schulen in Hochrisiko-Gebieten, sogenannten Roten Zonen, schliessen. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom mit. Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb am Dienstag ein entsprechendes Dekret.

Die französische Regierung will sich am Donnerstag zu einer möglichen Verschärfung der Corona-Auflagen äussern. Premierminister Jean Castex will die regional begrenzten Massnahmen nach Angaben eines Regierungssprechers vorstellen. Sie könnten neben Paris auch das Département Moselle an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz betreffen, wo seit Dienstag verschärfte Einreiseregeln gelten.

Das Wichtigste im Überblick

  • das BAG meldet 1223 Neuinfektionen bei 27'335 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,5 Prozent. Sieben Personen sind an Covid-19 gestorben, 47 wurden hospitalisiert. 
  • Der Nationalrat erhöht den Druck auf den Bundesrat: Mit einer Erklärung verlangt er, dass die Regierung am 22. März Gastro-, Freizeit-, Kultur- und Sportbetriebe öffnet.
  • In einer Trendwende hat die Zahl der neuen Fälle von Covid-19 vorige Woche weltweit um sieben Prozent zugenommen.
  • Seit fast einem Jahr sind nach Angaben von Unicef mehr als 168 Millionen Kinder weltweit wegen Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie vom Schulunterricht ausgeschlossen.

21.50 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

21.25 Uhr: Corona-Lockdown in Deutschland soll bis 28. März verlängert werden

Wie weiter in der Pandemie? Bei den Corona-Beratungen der deutschen Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel gibt es erste Einigungen. Uneinigkeit herrscht bei dem Thema bei der Zahl der Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner.

Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland soll grundsätzlich bis zum 28. März verlängert werden.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus mehreren Quellen aus den Beratungen von Bund und Ländern. Ausserdem sollte es dem Beschlussentwurf von heute Morgen zufolge zahlreiche stufenweise Öffnungsmöglichkeiten je nach regionalen Corona-Zahlen geben – die Verhandlungen darüber standen aber zunächst noch aus.

Kostenlose Corona-Schnelltests wird es für alle Bürger nicht so schnell geben – diese sollen voraussichtlich von nächster Woche an möglich werden. Der Bund will nach dpa-Informationen ab dann die Kosten dafür übernehmen. Die Länder sollen die Tests dann schnellstmöglich anbieten, auch mit einer Bescheinigung zum Ergebnis. Konkret soll mindestens ein Schnelltest pro Woche möglich sein, den geschultes Personal etwa in Testzentren oder Praxen abnimmt.

Kanzlerin Angela Merkel und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller zu Beginn der Videokonferenz.
Kanzlerin Angela Merkel und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller zu Beginn der Videokonferenz.
Bild: dpa

20.45 Uhr: Johnson & Johnson-Impfstoff wird in New York rund um die Uhr gespritzt

Mit der ersten Lieferung des am Wochenende in den USA zugelassenen Corona-Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson sollen mehrere Impfzentren in New York nun rund um die Uhr arbeiten. Im Yankee Stadion in der New Yorker Bronx, im Kongresszentrum Javits Center in Manhattan sowie in einem Impfzentrum im Norden des Bundesstaates New York solle so lange rund um die Uhr geimpft werden, bis die ersten rund 164’800 noch diese Woche erwarteten Dosen des Impfstoffs verabreicht seien, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson muss anders als die anderen bisher zugelassenen Vakzine nur einmal gespritzt werden. Bislang haben in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern, der im vergangenen Frühjahr Epizentrum der Pandemie in den USA war, rund 15 Prozent der Menschen mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Das Präparat von Johnson & Johnson ist das dritte Corona-Vakzin, das in den USA zugelassen wurde.

Die Medizinerin der US-Army, Kristen Rogers, bereitet in einer Impfstelle in Florida den Impfstoff  von Johnson & Johnson vor.
Die Medizinerin der US-Army, Kristen Rogers, bereitet in einer Impfstelle in Florida den Impfstoff  von Johnson & Johnson vor.
Bild: Keystone

20.25 Uhr: Frankreichs Regierung verkündet mögliche Corona-Verschärfungen

Die französische Regierung will sich am Donnerstag zu einer möglichen Verschärfung der Corona-Auflagen äussern. Premierminister Jean Castex will die regional begrenzten Massnahmen nach Angaben eines Regierungssprechers vorstellen. Sie könnten neben Paris auch das Département Moselle an der Grenze zum Saarland und zu Rheinland-Pfalz betreffen, wo seit Dienstag verschärfte Einreiseregeln gelten.

Die französische Regierung erwägt in bis zu 20 Corona-Hotspots Ausgangssperren auch an Wochenenden. An Teilen der Côte d'Azur und rund um die Stadt Dünkirchen am Ärmelkanal gelten bereits solche Wochenend-Lockdowns. Die Krankenhäuser schlagen dort wegen der raschen Ausbreitung hoch ansteckender Corona-Varianten Alarm. Die Regierung hofft auf mehr Impfstoffe und eine Möglichkeit für Lockerungen ab Mitte April.

20.23 Uhr: Biden kritisiert Lockerung von Corona-Restriktionen in Bundesstaaten

US-Präsident Joe Biden hat die Lockerung von coronabedingten Beschränkungen in mehreren US-Bundesstaaten kritisiert. «Ich glaube, dass es ein grosser Fehler ist», sagte der Demokrat am Mittwoch im Weissen Haus mit Blick auf entsprechende Lockerungen in Texas und Mississippi. Es werde noch Monate dauern, bis alle Amerikaner gegen das Coronavirus geimpft werden könnten. Bis dahin sei es «entscheidend», die von der Wissenschaft empfohlenen Schutzmassnahmen zu befolgen. Biden-Sprecherin Jen Psaki sagte, die USA hätten seit einem Jahr mit der Corona-Pandemie zu tun. «Und das gesamte Land zahlt den Preis für politische Anführer, die die Wissenschaft mit Blick auf die Pandemie ignoriert haben.»

Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte angekündigt, die Maskenpflicht und alle Kapazitätsgrenzen für Restaurants und andere Betriebe in seinem Bundesstaat aufzuheben. «Jetzt ist die Zeit, Texas 100 Prozent zu öffnen», sagte er. Auch der republikanische Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, hatte erklärt, alle Anordnungen zum Tragen von Masken und Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Firmen würden beendet. Weitere Bundesstaaten, darunter Ohio und Michigan, kündigten zumindest Lockerungen ihrer Corona-Auflagen an.

19.33 Uhr: Covax-Impfprogramm nimmt in Afrika Fahrt auf

Ärmere Staaten beklagen, dass sie beim Wettrennen um Corona-Impfstoffe ins Hintertreffen geraten sind. Das Covax-Programm soll für einen Ausgleich sorgen.

Das Impfstoffprogramm Covax hat weitere afrikanische Staaten beliefert. Am Mittwoch trafen Impfstoffe in Ruanda, Kenia und Lesotho ein. Ruanda nahm 240’000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca und der Oxford University in Empfang. Später sollten 102’960 Dosen des Impfstoffs von Pfizer und Biontech dazu kommen. Ruanda wird damit das erste afrikanische Land, das dieses Mittel über Covax erhält.

Die ersten Impfungen gegen das Coronavirus in Ruanda sollen am Freitag beginnen. Zunächst sollten sie gefährdeten Gruppen wie Personen über 65 und Personen mit Vorerkrankungen verabreicht werden, teilte der ruandische Gesundheitsminister Daniel Ngamije mit. Ziel sei es, bis Jahresende 30 Prozent der Bevölkerung zu impfen. Bis Ende 2022 sollten es 60 Prozent sein.

18.05 Uhr: Griechische Privatkliniken müssen wegen steigende Corona-Zahlen helfen

Wegen der weiterhin steigenden Corona-Zahlen im Grossraum Athen wird die griechische Regierung Privatkliniken zur Unterstützung verpflichten. Das teilte am Mittwoch der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias im Staatsfernsehen mit. Ein entsprechendes Notfallgesetz hatte die Regierung bereits letztes Jahr verabschiedet. Am Mittwoch hatte die griechische Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 2702 Corona-Neuinfektionen und damit den bisherigen Höchstwert in diesem Jahr registriert.

Die Neuaufnahmen in den Krankenhäusern seien ebenfalls nochmal gestiegen – das Gesundheitssystem liege damit vor allem im Grossraum Athen nicht mehr im roten, sondern im tiefroten Bereich, sagte Kikilias. Nicht-Covid-Patienten sollen deshalb auf Privatkliniken und Militärkrankenhäuser verteilt werden. Aktuell werden nach Regierungsangaben in den Intensivstationen der Hauptstadt 431 Patienten beatmet, weitere 1528 Corona-Kranke belegten normale Krankenhausbetten.

18.02: Litauen verlangt negativen Corona-Test vor Einreise

Litauen verschärft seine Einreisebestimmungen. Die Einreise in das baltische EU-Land ist von 10. März an nur noch mit einem negativen Corona-Test möglich. Dies beschloss die Regierung in Vilnius am Mittwoch. Die Regel wird auch für litauische Staatsbürger gelten. Der Testbefund darf nicht älter als 72 Stunden sein. Er muss vor Abreise der Fluggesellschaft oder anderen Beförderungsunternehmen in Litauisch, Englisch oder Russisch vorgelegt werden. Ausnahmen gibt es etwa für Corona-Geimpfte und -Genesene. Für alle Einreisende gilt weiterhin eine Registrierung- und Quarantänepflicht.

Litauen mit seinen knapp 3 Millionen Einwohnern kämpft seit dem Herbst mit einer steigenden Zahl an Neuinfektionen. Aufgrund strenger Corona-Regeln hat sich die Lage zuletzt etwas entspannt. Dennoch ist die Entwicklung nach jüngsten Daten der EU-Behörde ECDC weiter klar schlechter als in Deutschland. In Litauen wurden seit Pandemie-Beginn über 200’000 Corona-Fälle erfasst, knapp 3300 Infizierte starben.

16.55 Uhr: Ryanair hofft auf gut gefüllte Sommerflieger

Der irische Billigflieger Ryanair will in diesem Sommer 60 bis 70 Prozent der Passagierzahlen von 2019 erreichen und setzt dabei auf mehr Impfungen und mehr Corona-Tests. «Das ist in etwa so optimistisch, wie es werden kann», sagte Airline-Chef Michael O'Leary am Mittwoch vor einem britischen Parlamentsausschuss mit Blick auf die Monate Juni bis September.

Ein von der Regierung geplanter Impfpass werde wahrscheinlich nicht rechtzeitig zur Haupturlaubssaison fertig sein. Das von der britischen Regierung verhängte Verbot für nicht lebensnotwendige internationale Reisen von und nach England gilt mindestens bis zum 17. Mai.

Es wird jedoch erwartet, dass eine Arbeitsgruppe am 12. April mehr Klarheit für Passagiere schaffen wird und über Vorschläge zur Wiederaufnahme internationaler Reisen beraten soll. «Wir brauchen keine Taskforce, wir müssen einfach handeln», sagte O'Leary. Die Menschen bräuchten Klarheit, um ihren Sommerurlaub buchen zu können.

Ryanair-Chef Michael O'Leary glaubt, im Sommer schon wieder 60 bis 70 Prozent der Passagierzahlen von 2019 erreichen zu können. (Symbolbild)
Ryanair-Chef Michael O'Leary glaubt, im Sommer schon wieder 60 bis 70 Prozent der Passagierzahlen von 2019 erreichen zu können. (Symbolbild)
KEYSTONE/EPA/AIDAN CRAWLEY

16.50 Uhr: Drei Referenden vom 13. Juni 2021 definitiv zustande gekommen

Das Schweizer Stimmvolk kann sich am 13. Juni definitiv zu den Referenden zum Covid-19-Gesetz, zum CO2-Gesetz und zum Anti-Terror-Gesetz äussern. Die drei Referenden sind formell zustande gekommen.

Der Bundesrat hatte bereits Anfang Februar entschieden, dass die drei Referenden vorbehältlich der Beglaubigung Mitte Juni 2021 vors Volk kommen. Wie die Bundeskanzlei am Mittwoch mitteilte, haben alle drei Begehren genügend gültige Unterschriften auf sich vereinigt.

Beim Referendum gegen das Covid-19-Gesetz wurden 90'789 gültige Unterschriften festgestellt. Eingereicht worden waren deren 97'878. Von den von zwei Komitees eingereichten 123'879 Unterschriften gegen das CO2-Gesetz sind laut Bundeskanzlei deren 72'622 gültig, wobei die Behörde darauf verzichtete, weitere Unterschriften bescheinigen zu lassen.

Grundlage dafür ist ein entsprechender Passus in der Covid-19-Verordnung. Dieser erlaubt es den Komitees erstmals, Unterschriftenlisten ohne Stimmrechtsbescheinigung bei der Bundeskanzlei einzureichen. Diese hat die Stimmrechtsbescheinigungen in den Gemeinden nur eingeholt, soweit es nötig war.

15.50 Uhr: Zürich überwacht beliebte Plätze zeitweise per Video

Utoquai, Sechseläutenplatz und die Umgebung des Stadelhoferplatzes in Zürich werden ab dem 5. März zeitweise mit Videokameras überwacht. Die Massnahme ist vorerst für einen Monat geplant und erfolgt nur am Wochenende und nur nachts. Insgesamt sind 18 Kameras im Einsatz.

Bereits seit Januar bildeten sich in diesem Bereich an den Wochenenden Menschenansammlungen und es kam regelmässig zu Konflikten und Gewalt, wie die Stadtpolizei Zürich am Mittwoch mitteilte. Daher erhöhte die Polizei schon ihre Präsenz.

In nächster Zeit seien, auch im Zusammenhang mit den Corona-Lockerungen, viele Menschen im Seeuferbereich und am Bellevue zu erwarten. Der Kommandant der Stadtpolizei habe daher präventive Videoüberwachung angeordnet. Eingeschaltet werden die Kameras am Freitag und am Samstag von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens.

14.48 Uhr: EFD erklärt Maurers «Öffnungsplan» 

Das Eidgenössische Finanzdepartement EFD hat in einer Mitteilung im Auftrag von Bundesrat Ueli Maurer zu den Hintergründen von dessen Öffnungsvorschlägen informiert. Zuvor hatte der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf bundesratsnahe Quellen berichtet, dass der SVP-Finanzminister zu diesem Datum in einem eigenen Plan eine deutlich langsamere Öffnung vorgeschlagen habe, als sie seine Partei derzeit im Parlament durchbringen will. Laut dem «Tages-Anzeiger»-Bericht plädierte Maurer damals sogar für einen späteren Ausstieg als Gesundheitsminister Alain Berset.

Gemäss der Mitteilung des EFD habe dieser sein Diskussionspapier zur Lockerungsstrategie nach Aufforderung ausschliesslich an die Bundesratsmitglieder verfasst. Dabei habe es sich «damals explizit um ein erstes mögliches Öffnungsszenario aufgrund der aktuellen Lage» gehandelt. Auch sei es ein erstes solches Szenario gewesen «und nicht ein Alternativvorschlag wie vom Tages-Anzeiger kolportiert wird.»

Im Zuge der positiven Entwicklungen in den folgenden drei Wochen, «sowie positiven Erfahrungen aus den Berggebieten mit der Einhaltung der Schutzkonzepte und den Massentests», habe Maurer dann für die Bundesratssitzung vom 27. Februar 2021 einen Mitbericht verfasst, in dem er «die vollständige Öffnung der Aussenbereiche von Gastronomiebetrieben per 1. März 2021 und der Innenräume per 22. März 2021» gefordert habe.

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, sei das Diskussionspapier vom 5. Februar «unter Amtsgeheimnisverletzung weitergegeben worden» und «durch die positiven Entwicklungen» inzwischen überholt. Dem «Tages-Anzeiger» wird der Vorwurf gemacht, er habe aufgrund des Dokuments eine «Diskrepanz zwischen Bundesrat Ueli Maurer zu seiner Partei konstruiert».

Bundesrat Ueli Maurer spricht an einer Medienkonferenz zu Covid-19-Massnahmen: Das EFD erklärt in einer Mitteilung, der «Tages-Anzeiger» habe die «Diskrepanz zwischen Bundesrat Ueli Maurer zu seiner Partei konstruiert».
Bundesrat Ueli Maurer spricht an einer Medienkonferenz zu Covid-19-Massnahmen: Das EFD erklärt in einer Mitteilung, der «Tages-Anzeiger» habe die «Diskrepanz zwischen Bundesrat Ueli Maurer zu seiner Partei konstruiert».
Bild: Keystone

13.32 Uhr: BAG meldet 1223 Neuinfektionen und 7 Tote

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 1223 Coronavirus-Ansteckungen bei 27'335 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,5 Prozent. Sieben Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 47 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 161 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,06.

Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 971'850 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 807'799 Dosen verabreicht. 259'793 Personen sind bereits vollständig geimpft.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'136'958 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 559'845 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 11'480 Fälle entdeckt worden. 3992 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 170 die südafrikanische (B.1.351) sowie 7 die brasilianische (P.1). 7311 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

23'603 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9310.

Abstrich für einen Covid-Test in Zürich. (Archiv)
Abstrich für einen Covid-Test in Zürich. (Archiv)
Bild: Keystone

13.12 Uhr: Tirol plant Massenimpfung gegen Südafrika-Variante

Mit einer Massenimpfung im österreichischen Bundesland Tirol soll die südafrikanische Variante des Coronavirus bekämpft werden. In einem wissenschaftlich begleiteten Pilotprojekt werde der Bezirk Schwaz mit 100'000 Dosen Impfstoff versorgt, die mithilfe der EU geliefert werden, gab die Regierung am Mittwoch in Wien bekannt.

Für Tirol wurden im Februar Ausreisetests eingeführt, um die starke Verbreitung der ansteckenderen Virus-Variante einzudämmen. «Das ist sehr gut gelungen», sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. Von einem Spitzenwert von rund 200 aktiven Fällen sei man bei unter 100 Fällen angelangt. Trotzdem müsse man weiterhin daran arbeiten, die Zahl Richtung null zu senken. Für den Grossteil Tirols wird die Ausreise auch weiterhin nur mit negativem Testergebnis möglich sein.

Nächste Woche soll die Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer unter Erwachsenen in Schwaz beginnen. Der Bezirk hat rund 84'000 Einwohner. Durch die Aktion sollen wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirksamkeit dieses Impfstoffs gegen die Variante gesammelt werden, die ursprünglich in Südafrika entdeckt wurde. Im Rest Österreichs werden vorerst weiterhin nur hochbetagte Menschen, Gesundheitspersonal und Lehrer geimpft.

12.21 Uhr: Wieder mehr Fälle im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind seit Dienstag 134 neue Corona-Fälle registriert worden. Zwei weitere Personen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

Damit sind im Kanton Bern bisher fast tausend Personen aufgrund der Pandemie verstorben, wie die jüngsten im Internet publizierten Zahlen der bernischen Gesundheitsdirektion zeigen.

Von den von Dienstag auf Mittwoch ausgeführten 2367 Tests fielen 134 positiv aus. Dies ist der stärkste Anstieg seit rund einer Woche. In Spitalpflege befanden sich 74 Personen. 15 von ihnen benötigen Intensivpflege.

Mehr als 29'500 Personen sind im Kanton Bern mittlerweile vollständig geimpft. Das heisst, sie haben bereits beide Impfdosen erhalten. Insgesamt wurden bisher über 94'300 Impfdosen gespritzt.

Im Kanton Bern sind 134 neue Corona-Fälle registriert worden. (Archiv)
Im Kanton Bern sind 134 neue Corona-Fälle registriert worden. (Archiv)
Bild: Keystone

12.05 Uhr: Spitäler in Tschechien am Limit

Die Krankenhäuser in Tschechien melden eine Rekordzahl an Covid-19-Patienten. Insgesamt werden 8162 Menschen stationär behandelt, der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie, wie am Mittwoch aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging.

Darunter waren mehr als 1660 besonders schwere Fälle, die künstlich beatmet werden müssen. In der Verwaltungsregion Pardubice in Ostböhmen wurde ein Notfallplan aktiviert, weil die Spitalkapazitäten vollständig erschöpft waren.

Angesichts der verzweifelten Lage sollen nun auch weitgehend unerprobte Medikamente versuchsweise eingesetzt werden. Im Universitätskrankenhaus in Brünn (Brno) trafen 10'000 Packungen des Antiparasitikums Ivermectin ein. Dafür hatte sich Regierungschef Andrej Babis persönlich eingesetzt: «Wir sagen, dass wir nicht auf klinische Studien warten können, lasst uns das versuchen.»

Transport eines Covid-Patienten in einem Spital in Brünn, Tschechien. (Archiv)
Transport eines Covid-Patienten in einem Spital in Brünn, Tschechien. (Archiv)
Bild: Keystone

11.43 Uhr: Basler Impfwarteliste auch für Jüngere offen

Auf die am 19. Februar aufgeschaltete Warteliste des Kantons Basel-Stadt für Covid-19-Impftermine können sich alle Baslerinnen und Basler im Alter ab 16 Jahren eintragen. Prioritär berücksichtigt werden aber nach wie vor Menschen über 75 Jahren und Personen aus den höchsten Risikogruppen.

Mit der Öffnung der Warteliste komme man dem Bedürfnis einer breiten Bevölkerung entgegen, sich registrieren zu können und nicht konstant neue Weisungen zur Impfberechtigung abwarten zu müssen, heisst es in einer Mitteilung des Basler Gesundheitsdepartements vom Mittwoch.

An der Reihenfolge der Berücksichtigung der Impfwilligen ändere dies aber nichts. Jüngere Menschen ohne Risikoerkrankungen müssen also trotz ihres Eintrags auf der Warteliste Geduld üben. Das Gesundheitsdepartement spricht von einer Frist von mehreren Wochen bis zu drei Monaten.

Trotz Öffnung der Warteliste sind bei den Covid-19-Impfungen Basel-Stadt vorerst nach wie vor nur Menschen über 75 Jahren und Personen mit Risikoerkrankungen an der Reihe. (Symbolbild)
Trotz Öffnung der Warteliste sind bei den Covid-19-Impfungen Basel-Stadt vorerst nach wie vor nur Menschen über 75 Jahren und Personen mit Risikoerkrankungen an der Reihe. (Symbolbild)
Bild: Keystone

11.02 Uhr: Explosion bei Testzentrum in den Niederlanden

In der Nähe eines Corona-Testzentrums nördlich von Amsterdam ist ein Sprengsatz explodiert. Niemand sei verletzt worden, die Explosion habe aber Fenster an dem Testzentrum zerstört, teilte die Polizei in der Provinz Nord-Holland am Mittwoch mit. Zu der Explosion kam es um kurz vor 7.00 Uhr in dem Ort Bovenkarspel, etwa 60 Kilometer nördlich von Amsterdam. Die Polizei sperrte den Bereich ab und leitete Ermittlungen zur Ursache ein.

Im Januar hatten Randalierer ein Corona-Testzentrum im niederländischen Fischerdorf Urk angezündet. Die Aktion sollte offenbar eine Antwort sein auf eine nachts geltende Ausgangssperre, die als Teil des Lockdowns von der Regierung verhängt worden war.

Polizisten haben das Testzentrum im niederländischen Bovenkarspel nach der Explosion grossräumig abgesperrt. 
Polizisten haben das Testzentrum im niederländischen Bovenkarspel nach der Explosion grossräumig abgesperrt. 
Bild: Keystone

10.16 Uhr: Mehr als 9000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 9000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9019 neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 64,0. Am Dienstag hatte dieser Wert 65,4 betragen.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs den Angaben zufolge auf 2'460'030. Laut RKI wurden ferner 418 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden registriert. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 70'881. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI mit rund 2,274 Millionen.

9.23 Uhr: Italien verlängert Reisesperren im Land

Italien verlängert zentrale Corona-Beschränkungen wie die Reisesperren im Land um rund einen Monat. Ausserdem müssen alle Schulen in Hochrisiko-Gebieten, sogenannten Roten Zonen, schliessen. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom mit. Ministerpräsident Mario Draghi unterschrieb am Dienstag ein entsprechendes Dekret.

Während die neue Anordnung generell bis 6. April und damit über das Osterfest gilt, wurden die regionalen Reisebeschränkungen nur bis 27. März verlängert. Damit bleibt es in dem Mittelmeerland weiter verboten, die Grenzen zwischen den 20 italienischen Regionen zu überqueren. Ausnahmen gibt es etwa für die Arbeit und in Notfällen.

Minister Speranza und mehrere Experten wiesen darauf hin, dass die britische Virus-Variante in dem Mittelmeerland mit deutlich über 50 Prozent der Fälle vorherrschend sei. Es handelt sich um eine ansteckendere Variante, die ersten Studien zufolge häufiger schwere Verläufe verursacht. Insgesamt zeige die Infektionskurve nach oben, sagte Speranza. Da die Ausbreitung der britischen Variante die jüngere Generation stark betreffe, habe Rom die Verschärfungen für Schulen beschlossen. 

Blick auf die leeren Strassen vor dem Petersdom in Rom am 2. März 2021. 
Blick auf die leeren Strassen vor dem Petersdom in Rom am 2. März 2021. 
Bild: Keystone

8.45 Uhr: Weitere Forderungen des Nationalrats

Der Nationalrat fordert in einer Erklärung zudem die massvolle Nutzung von Terrassen für den Take-away-Betrieb den Kantonen umgehend zu ermöglichen. Weiter soll der Bundesrat umgehend eine Öffnungsstrategie erarbeiten und Planungssicherheit für kulturelle und sportliche Grossanlässe schaffen. Und ganz generell soll der Bundesrat «umgehend» eine Strategieanpassung vornehmen. Anstelle von Verboten soll das Testen intensiviert und es soll beim Impfen vorwärts gemacht werden.

8.30 Uhr: Der Nationalrat stellt sich hinter die Erklärung

Nun kommt das Geschäft bereits zur Abstimmung: 97 Ratsmitglieder stimmen der Erklärung zu, 90 lehnen sie ab, sechs enthalten sich der Stimme. Das Votum ist lediglich eine Aufforderung an die Adresse des Bundesrats, bindend ist es nicht. 

Mit dem Votum fordert die grosse Kammer, dass die Regierung schon am 22. März Gastro-, Freizeit-, Kultur- und Sport-Betriebe öffnen solle. Am kommenden Montag diskutiert der Nationalrat eine Gesetzesänderung, die mehr Durchschlagskraft hat: Dann wird in der grossen Kammer beraten, ob der Bundesrat über das Covid-19-Gesetz zu einer schnelleren Öffnung gezwungen werden soll.

8.25 Uhr: Diskussion um Evidenz

Nun tritt Magdalena Martullo-Blocher das Wort. Sie kritisiert der Ansatz der «evidenz-baiserten» Öffnung und will von Birrer-Heimo wissen, wo denn der Unterschied liege zwischen geöffneten Terrassen und Gruppen von 15 Menschen, die sich im freien Treffen dürfen. Die SP-Nationalrätin weist darauf hin, dass Martullo-Blocher die Deutung der Evidenz nicht für sich allein beanspruchen könne.

Die nächste Frage dreht sich um die Deutung der Zahlen, da die Zahl der Spitaleinweisungen und jene der Toten derzeit stark sinke. Birrer-Heimo sagt, dass ihr diese Zahlen geläufig seien. Sie weist darauf hin, dass sich die Pandemie-Situation schnell wieder ändern könne – das habe auch die zweite Welle gezeigt, die sich überraschend ausgebreitet habe. 

Magdalena Martullo-Blocher (SVP-GR, Mitte links) stellt eine Frage während der Debatte um eine Forderung zur raschen Lockerung der Corona-Massnahmen im Nationalrat Bern.
Magdalena Martullo-Blocher (SVP-GR, Mitte links) stellt eine Frage während der Debatte um eine Forderung zur raschen Lockerung der Corona-Massnahmen im Nationalrat Bern.
Bild: Keystone

8.20 Uhr: «Politisches Schaulaufen»

Nun haben die Gegner*innen der Erklärung das Podium. Für sie spricht Prica Birrer-Heimo das Wort. «Die Pandemie lässt sich weder durch Erklärungen noch durch politisches Schaulaufen eingrenzen», sagt sie. Die Krise fordere alle heraus, doch die nun vorliegende Erklärung, die Lockerungen ungeachtet der tatsächlichen Pandemie-Situation fordert. Es brauche vielmehr eine evidenzbasierte Öffnungsstrategie, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe.

Heimo streicht auch heraus, dass die Parteien, die nun hinter der Erklärung stehen, fünf von sieben Mitgliedern des Bundesrats stellen. Sie richteten sich also damit an ihre eigenen Bundesräte. Dabei gebe man den Menschen im Land mehr Perspektiven, wenn man die geplanten Unterstützungs-Massnahmen nun schnell umsetze.

8.15 Uhr: Bevölkerung versteht Massnahmen nicht

Nun geht das Wort an Mitte-Nationalrat Martin Landolt. Er führt aus, warum die Wirtschaftskommission eine schnelle Öffnung fordert. Der Hauptgrund liege darin, dass sie die Massnahmen des Bundesrats kritisch beurteilt, weil sie inkonsistent seien.

Zudem brauche die Bevölkerung die Gewissheit, dass sich Geduld und Enthaltsamkeit lohne. Es sei nicht zu vermitteln, warum beispielsweise die geordnete Öffnung von Terrassen in Skigebieten schlechter seien als das ungeordnete Herumstehen von grossen Gruppen im Schnee.

Landolt argumentiert auch mit Umfragewerten: Das Corona-Monitoring, das im Auftrag von SRF durchgeführt wird, zeige, dass die Bevölkerung für gewisse Massnahmen kein Verständnis habe. Es geht auch darum, die Unzufriedenheit und den Ärger der Bevölkerung in einer Erklärung zum Ausdruck zu bringen.

Er betont aber auch, dass man nur zum Mittel einer Erklärung greifen wolle, um nicht in die Aufgabenteilung unter den Institutionen einzugreifen.

8.10 Uhr: Mehrheit hält Schutzkonzepte für ausreichend

Nun gibt es die Möglichkeit für Fragen. Der jurassische SP-Politiker Pierre-Alain Fridez fragt Amaudruz, ob sie es für sinnvoll halte, angesichts der fragilen Lage nun auf eine ultimative Öffnung zu drängen. Amaudruz sagt, dass es ja Schutzkonzepte gebe, die von den betroffenen Betrieben ausgearbeitet worden seien. Zudem seien in den Spitälern genügend Kapazitäten vorhanden. Darum sei es Zeit für eine Öffnung, denn der Bundesrat fahre unser Land an die Wand.

8.05 Uhr: «Dramatische Situation» wegen Massnahmen

Als Erstes hat Céline Amaudruz das Wort. Die Genfer SVP-Politikerin erklärt, weshalb die Wirtschaftskommission eine Öffnung fordert: Sie Beschreibt den Unmut, den die Massnahmen auslösten. Auf die Dauer sei diese Schliessung untragbar. 

Die Wirtschaftskommission fordert darum vom Bundesrat folgende Änderungen: Der Bundesrat soll die Testung der Bevölkerung verstärken, die Obergrenzen für private Treffen sollen fallen, Terrassen von Restaurants sollen für den Take-away-Betrieb öffnen dürfen und schliesslich soll die Landesregierung umgehend einen detaillierten Plan für eine Öffnung vorlegen.

8 Uhr: Diktiert der Nationalrat das Öffnungsdatum?

Ein grosser Teil der coronabedingten Schliessungen sollen schon am 22. März wieder fallen: Das fordert eine Erklärung, die die Wirtschaftskommission des Nationalrats mit knapper Mehrheit beschlossen hat. Sie will, dass der Bundesrat ein festes Öffnungsdatum anvisiert.

Nun steht im Nationalrat die Debatte über den Antrag an. Geführt wird sie allerdings nur als sogenannte Kurzdebatte, der nur Kommissionssprecher*in, der Bundesrat und allenfalls die Urheber von Minderheitsanträgen das Wort erhalten. Der entsprechende Entscheid dürfte also schon bald fallen. Dem Antrag werden nur wenig Chancen zugerechnet, da sich die Schwesterkommission des Ständerats nicht hinter das Anliegen stellen wollte.

7.13 Uhr: Brasilien meldet Tagesrekord an Corona-Toten 

Brasilien hat bei den an einem Tag erfassten Corona-Tote einen neuen Höchstwert registriert. 1641 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums vom Dienstag (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Der bisherige Höchstwert hatte am 29. Juli bei 1595 gelegen. Insgesamt sind damit in Brasilien 257'361 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 59'925 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem grössten Land Lateinamerikas auf mehr als 10,6 Millionen stieg.

Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nachdem die Spitäler zuletzt wieder an ihre Grenzen geratenen waren, hatte der Gesundheitsrat eine landesweite Ausgangssperre gefordert. Präsident Jair Bolsonaro, der mittlerweile auch den Sinn von Corona-Impfungen grundsätzlich in Zweifel zieht, hat das Virus von Anfang an verharmlost. Einschränkungen lehnte er aus wirtschaftlichen Gründen ab. 

Bestattung eines Corona-Opfers am 1. März in Manaus, Brasilien. 
Bestattung eines Corona-Opfers am 1. März in Manaus, Brasilien. 
Bild: Keystone

6 Uhr: Nationalrat debattiert weitere Öffnungsschritte

Heute Morgen berät der Nationalrat, ob er den Bundesrat beauftragen will, die Gastrobetriebe am 22. März zu öffnen. Eine entsprechende dringliche Erklärung hat die Wirtschaftskommission des Rats eingebracht. In der Erklärung wird verlangt, dass Gastro-Unternehmen wie auch Betriebe in den Bereichen Kultur, Unterhaltung, Freizeit und Sport am 22. März geöffnet werden. Weiter wird der Bundesrat aufgefordert, die Fünf-Personen-Regel in Innenräumen per sofort aufzuheben. Zudem soll der Bundesrat umgehend eine Öffnungsstrategie erarbeiten und Planungssicherheit für kulturelle und sportliche Grossanlässe schaffen. Und ganz generell soll der Bundesrat «umgehend» eine Strategieanpassung vornehmen. Anstelle von Verboten soll das Testen intensiviert und es soll beim Impfen vorwärtsgemacht werden.

Angestossen wurde die Forderung von der SVP. Der Antrag kam in der bürgerlich dominierten Wirtschaftskommission mit Unterstützung aus der FDP und der Mitte-Fraktion durch. Gegen den Vorstoss wehrten sich SP, Grüne und Grünliberale. Der Entscheid fiel schliesslich mit 12 zu 11 Stimmen knapp aus. Zuvor hatte sich bereits die Gesundheitskommission des Rats für dieses Vorgehen ausgesprochen.



Der ursprüngliche Plan der Kommissionsmehrheit war es, den 22. März bei der Beratung der Änderung des Covid-19-Gesetzes in das Gesetz zu schreiben. Bei der Vorlage geht es eigentlich um die finanzielle Unterstützung durch den Bund für von der Krise betroffene Unternehmen. Die Vorlage kommt am Donnerstag in den Ständerat und nächsten Montag in den Nationalrat.

Die Grosse Kammer berät heute über die Öffnung der Beizen. (Archiv)
Die Grosse Kammer berät heute über die Öffnung der Beizen. (Archiv)
Bild: Keystone

5.56 Uhr: Ueli Maurer schlug späte Öffnung der Beizen vor

Wie der «Tages-Anzeiger» heute unter Berufung auf bundesratsnahe Quellen berichtet, hatte SVP-Finanzminister Ueli Maurer im Februar in einem eigenen Plan für den Ausstieg aus dem Lockdown eine deutlich langsamere Öffnung vorgeschlagen, als sie seine Partei jetzt im Parlament durchbringen will. Dem Bericht zufolge plädierte Maurer sogar für einen späteren Ausstieg als Gesundheitsminister Alain Berset. Namentlich die Zoos, die Museen und Aussen-Freizeitanlagen sollten gemäss Maurers Plan erst am 15. März wieder öffnen, während Berset für die inzwischen beschlossenene Öffnung am 1. März plädierte.

5.53 Uhr: Hausdurchsuchung beim Hersteller Hygiene Austria

Der österreichische Mund-Nase-Schutz-Hersteller Hygiene Austria ist Ziel einer Razzia geworden. Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Dienstagabend. Das Unternehmen soll China-Masken zu österreichischen Masken umetikettiert haben. Hygiene Austria ist eine Tochter von Palmers und Lenzing. «Hintergrund sind Ermittlungsergebnisse, wonach im Ausland produzierte FFP2-Masken an einem Unternehmensstandort in Österreich umgepackt und als in Österreich produzierte Marken zu einem höheren Preis verkauft worden sein sollen und für das Umpacken der FFP2-Masken sollen Personen ohne die erforderliche Anmeldung zur Sozialversicherung tätig gewesen sein», sagte Oberstaatsanwältin Elisabeth Täubl von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegenüber der APA. Es werde ein Ermittlungsverfahren gegen namentlich bekannte Personen sowie gegen noch näher zu bestimmende Verantwortliche eines österreichischen Unternehmens im Zusammenhang mit dem Verkauf von FFP2-Masken «wegen des Verdachts der organisierten Schwarzarbeit sowie schweren gewerbsmässigen Betrugs» geführt.

«Die Hygiene Austria LP weist die heute erhobenen, haltlosen Vorwürfe auf das Schärfste zurück», hiess es in einer Stellungnahme der Unternehmensführung zur APA. «Wir kooperieren eng mit den Behörden und werden alles zur Aufklärung beitragen.»

4.40 Uhr: Grenzstreit: Deutschland weist Kritik zurück

Im Streit um die deutschen Grenzkontrollen in der Corona-Krise weist die Bundesregierung die Kritik der EU-Kommission entschieden zurück. «Im Interesse des Schutzes der Gesundheit» müsse man an den getroffenen Massnahmen festhalten, schrieb der deutsche EU-Botschafter Michael Clauss an die Brüsseler Behörde. Sie seien verhältnismässig, da sie auf das Mindestmass beschränkt seien und Ausnahmen vorsähen, heisst es in dem Schreiben vom Montag, das der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt.

Die EU-Kommission hatte Deutschland vergangene Woche in einem Beschwerdebrief zu Lockerungen aufgefordert, weil mehrere Vorgaben unverhältnismässig oder unbegründet seien. Auch fünf weitere Staaten wurden wegen ihrer Grenzmassnahmen angeschrieben.

Deutschland hatte Tschechien, die Slowakei und weite Teile Tirols Mitte Februar zu Virusvariantengebieten erklärt. Von dort dürfen nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Es gibt aber Ausnahmen. Grundlage der Bedenken aus Brüssel ist, dass die EU-Staaten sich zuvor auf Empfehlungen für das Reisen innerhalb der EU geeinigt hatten.



3.56 Uhr: Indien weitet Impfkampagne aus

Schätzungen zufolge zehn Millionen Menschen haben sich zur Ausweitung des Impfprogramms in Indien am Montag für Corona-Impfungen registriert. Das Land hatte die Impfungen zunächst auf bestimmte Gruppen begrenzt, etwa Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Das Gesundheitsministerium erklärte, in einem Online-Registriersystem seien fünf Millionen Einträge aufgelaufen. Eine Registrierung werde im Regelfall für je zwei Personen ausgeführt.

Innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden hatte das Land nach eigenen Angaben mehr als 200'000 Menschen über 60 Jahren oder mit Vorerkrankungen geimpft. Seit Januar hat Indien rund 15 Millionen Vakzin-Dosen in Umlauf gebracht. Mehr als 6,7 Millionen Mitarbeiter des Gesundheitswesens und 5,3 Millionen Angehörige anderer Berufe mit hohem Kontaktaufkommen erhielten eine erste Impfdosis. Etwa 2,6 Millionen Mitarbeiter des Gesundheitswesens erhielten bereits zwei Dosen.

Wie in anderen Staaten sorgen sich auch die Behörden in Indien vor dem Aufkommen neuer Virus-Varianten. Innerhalb der vergangenen zwei Wochen verzeichneten sie in mehreren Bundesstaaten wieder Anstiege der Fallzahlen, nachdem diese zuvor monatelang einem Abwärtstrend gefolgt waren.

3.50 Uhr: Chinas Dienstleister spüren noch zweite Welle

Chinas Dienstleistungssektor wächst wegen schleppender Nachfrage infolge der zweiten Coronavirus-Welle so langsam, wie seit zehn Monaten nicht mehr. Das Caixin/Markit-Barometer für die Service-Branche sank im Februar auf 51,5 von 52,0 im Januar, wie aus der heutigen Umfrage hervorging. Der Index der Geschäftstätigkeit der Dienstleister liegt damit allerdings immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. China hatte zu Beginn des Jahres mit einem erneuten Ausbruch des Coronavirus zu kämpfen und die Nachfrage aus Übersee blieb weiterhin von der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt.

Auch liess die zweite Coronavirus-Infektionswelle den Subindex für die Beschäftigung mit 47,9 nach sechs Monaten in die Kontraktion abrutschen, wie die Daten zeigten. «Die Dynamik der Erholung des Dienstleistungssektors nach der Pandemie hat sich weiter abgeschwächt», sagte Caixin-Experte Wang Zhe. «Dienstleister haben Personal abgebaut, um die Kosten zu senken, da sich die geschwächte Marktstimmung auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt hat.» Analysten erwarten nun – nach dem Eindämmen des erneuten Coronavirus-Ausbruchs seit Anfang Februar – eine starke Erholung des Wachstums in 2021.

2.23 Uhr: Biden: Vakzin für alle Erwachsenen bis Ende Mai

Die USA werden nach Worten von US-Präsident Joe Biden bereits «bis Ende Mai» genügend Impfstoff für alle Erwachsenen im Land haben. Bislang hatte Biden das Erreichen dieses Meilensteins bis Ende Juli angestrebt. Die jüngste Zulassung eines dritten Impfstoffs und die Bemühungen der Regierung, die Produktion der Präparate anzukurbeln, ermöglichten es, das Ziel noch schneller zu erreichen, sagte Biden am Dienstag im Weissen Haus.

Die Lebens- und Arzneimittelbehörde der USA (FDA) hatte am Samstag eine Notfallzulassung für das Präparat von Johnson & Johnson erteilt. Der Konzern hat einen Vertrag mit der US-Regierung zur Lieferung von 100 Millionen Dosen des Impfstoffs bis Ende Juni geschlossen. Der Impfstoff soll nun auch vom konkurrierenden Pharmakonzern Merck produziert werden, wie die Regierung am Dienstag ankündigte.



Die US-Regierung bekommt bis spätestens Ende Juli von den zwei Herstellern der bereits zuvor genehmigten Impfstoffe, Biontech/Pfizer und Moderna, jeweils 300 Millionen Dosen. Bei den Impfungen sind je zwei Dosen nötig; die Menge allein wäre also ausreichend, um alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu versorgen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist bereits nach einer Spritze wirksam. Die Impfstoffe sind bislang nur für Erwachsene zugelassen.

2 Uhr: Texas verkündet Aufhebung der Maskenpflicht

Der US-Staat Texas beendet die Corona-Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Ebenfalls aufgehoben wurde die Beschränkung der zulässigen Gästezahl in Innenräumen von Lokalen. Das gab der republikanische Gouverneur Greg Abbott am Dienstag (Ortszeit) in einem Restaurant in Lubbock bekannt. Die Aufhebung im gesamten Staat geltender Anordnungen befreie nicht von der persönlichen Verantwortung, erklärte Abbott in einem dicht mit Menschen gefüllten Speisesaal. Zuvor hatten bereits die Gouverneure von Michigan und Louisiana Lockerungen der Corona-Regeln verfügt, ebenso die Bürgermeisterin von San Francisco.

1.30 Uhr: WHO meldet Covid-Anstieg um 7 Prozent

In einer Trendwende hat die Zahl der neuen Fälle von Covid-19 vorige Woche weltweit um sieben Prozent zugenommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am Dienstagabend in Genf Zahlen zum ersten Anstieg nach sechs Wochen Rückgang. Demnach wurden in der letzten Februarwoche 2,6 Millionen Fälle an die Uno-Behörde in Genf gemeldet. Diese Entwicklung könnte mit der Ausbreitung von ansteckenderen Virus-Varianten zu tun haben, schrieb die WHO in einem Bericht. Als weitere mögliche Gründe nannte sie die Lockerung von Gesundheitsmassnahmen und Corona-Müdigkeit. Den stärksten Anstieg im Wochenvergleich gab es im Nahen und Mittleren Osten (14 Prozent) gefolgt von Südostasien (9 Prozent), Europa (9 Prozent) und dem amerikanischen Kontinent (6 Prozent). Aus Afrika wurden dagegen um fast ein Viertel weniger Fälle als in der Vorwoche gemeldet. In der Westpazifischen Region mit Ostasien und Australien gingen die Zahlen leicht zurück.

1 Uhr: 168 Millionen Kinder seit knappem Jahr nicht beschult

Seit fast einem Jahr sind nach Angaben von Unicef mehr als 168 Millionen Kinder weltweit wegen Massnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie vom Schulunterricht ausgeschlossen. Rund 214 Millionen Kinder hätten mehr als drei Viertel ihres Unterrichts verpasst, berichtete das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Mittwoch. Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore sprach von einer «katastrophalen Bildungskrise» wegen des weltweiten Lockdowns. Dem Bericht zufolge haben sich 14 Länder von März 2020 bis Februar 2021 weitgehend im Lockdown befunden. Zwei Drittel dieser Länder gehören zu Lateinamerika und der Karibik und zählen gemeinsam fast 98 Millionen Schulkinder.

0.11 Uhr: Dolly Parton geimpft – spendet für Forschung

Die US-Country-Ikone Dolly Parton (75) hat sich gegen das Coronavirus impfen lassen. «Dolly erhält eine Dosis ihrer eigenen Medizin», schrieb die Sängerin am Dienstag auf Twitter zu einem Video von der Impfung im Vanderbilt University Medical Center im US-Bundesstaat Tennessee. Ein Arzt spritzte ihr dort das Vakzin des US-Herstellers Moderna in den rechten Oberarm.

Parton hatte im vorigen Jahr die Forschung des Pharmakonzerns Moderna für den Impfstoff mit einer Millionen-Spende unterstützt. Sie sei total davon begeistert, endlich geimpft zu werden, sagte Parton. In dem Video stimmte sie eine umgedichtete Version ihres Hit-Songs «Jolene» zu «Vaccine» (Impfung) an. Sie wolle damit etwas Spass machen, aber mit den Schutzimpfungen meine sie es «todernst». Alle Feiglinge sollten sich ein Herz fassen und sich impfen lassen, forderte Parton ihre Follower auf.

0 Uhr: Lehrer und Kinderbetreuer bis Ende März geimpft

In den USA sollen alle Lehrkräfte und Erzieher bis Ende des Monats mindestens die erste Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Wiederaufnahme des normalen Schulbetriebs, sagte Biden am Dienstag im Weissen Haus. Er werde die Bundesstaaten anweisen, Mitarbeiter an Schulen und Erzieher bei den Impfungen zu bevorzugen, wo dies noch nicht geschehe. «Wir wollen, dass jeder Pädagoge, Schulmitarbeiter und Kinderbetreuer mindestens eine Impfung bis Ende des Monats März erhält», sagte Biden. Man müsse den Schulbetrieb als einen unverzichtbaren Dienst behandeln, denn das sei er. «Es ist eine landesweite Notwendigkeit, dass wir unsere Kinder sicher und so bald wie möglich zurück in die Klassenzimmer bringen», sagte Biden.