Falsche Zahlen «Ohrfeige für Hinterbliebene» – Experte kritisiert JU-Air-Bericht

tafi/SDA

8.11.2020

Vor zwei Jahren stürzte am Piz Segnas in Graubünden eine historische Ju-52 der Dübendorfer Ju-Air ab. Ein Experte zweifelt am Absturzbericht der Sust.
Vor zwei Jahren stürzte am Piz Segnas in Graubünden eine historische Ju-52 der Dübendorfer Ju-Air ab. Ein Experte zweifelt am Absturzbericht der Sust.
Kapo Graubünden

Der Absturzbericht der Sust sei «falsch und skandalös»: Ein renommierter Luftfahrtexperte kritisiert  die Behörden nach dem Absturz einer Ju-Air Maschine vor zwei Jahren scharf.

Für den Absturz der JU-Air-Maschine gibt es laut einem Bericht der «SonntagsZeitung» eine neue Hypothese, die gleichzeitig dem Expertenbericht zur Absturzursache widerspricht. Der renommierte Luftfahrt-Ingenieur Peter Frei kritisiere damit die Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) scharf.

Den Berichtsentwurf der Behörden, der den Absturz der Ju-52 im August 2018 beim Piz Segnas mit 20 Toten untersucht, bezeichnet er als tendenziös. Frei bestreite, dass die Oldtimer-Maschine aufgrund von Pilotenfehlern senkrecht auf dem Boden aufgeschlagen sei.



Dass es aufgrund der «gefährlich tiefen Fluggeschwindigkeit», wie es bei der Sust heisst, zum Absturz kam, hält Frei für «falsch und skandalös». Solche Aussagen seien «eine Ohrfeige für alle Hinterbliebenen der Passagiere und Piloten.»

Der Vorkriegs-Flieger sei vielmehr mit einem zu weit hinten liegenden Schwerpunkt geflogen, sagte Frei gegenüber der Zeitung. Beim Martinsloch hätten sich dann Passagiere von ihren Sitzen nach hinten bewegt, um bessere Bilder machen zu können. Eine starke Böe habe das Flugzeug für die beiden Piloten dann unsteuerbar gemacht, vermutet der Experte.

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