Der Bundesrat erwartet laut Gesundheitsminister Alain Berset von den Kantonen, dass sie die Corona-Massnahmen je nach Situation weiter verschärfen. Es sei wichtig, regional differenzierter zu handeln als im März.
Die Unterschiede seien markant, sagte Berset in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». So habe beispielsweise das Wallis eine mehr als fünfmal höhere 14-Tages-Inzidenz bei den neuen Fällen als Solothurn. Das zeige sich bei der Situation in den Spitälern, die im Wallis viel angespannter sei als in Solothurn.
Berset verneinte die Frage, ob die Schweiz die Kontrolle über die Pandemie verloren habe. Die Situation sei aber sicher viel schlechter als vor einem Monat. Gleichzeitig hätten die Kantone die Kapazitäten beim Contact Tracing stark erhöht.
Den Vorwurf, der Bundesrat habe zu spät reagiert, weist Berset zurück. «Wir haben reagiert und sind der Planung gefolgt, die wir mit den Kantonen im Sommer vorbereitet haben. Als die Kurve zu steigen begann, haben wir sofort zusätzliche Massnahmen in die Wege geleitet. Ich habe verschiedentlich die Kantone kontaktiert und sie aufgefordert, zu handeln», sagte der Gesundheitsminister weiter.
Bereits im August und September hätten sich die Fälle verdoppelt, allerdings sehr langsam über einen Zeitraum von einem Monat. Im Oktober habe sich die Zeit dann sehr rasch und für alle überraschend auf eine Woche reduziert. Die Task Force Wissenschaft habe ihm diesen raschen Anstieg am 16. Oktober gemeldet. Bereits zwei Tage später habe der Bundesrat Verschärfungen beschlossen.
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