Eigenes Büro für Martullo-Blocher? Parlament interessiert sich für ehemalige CS-Filiale am Bundesplatz

toko

8.6.2024

Magdalena Martullo-Blocher im Nationalrat.
Magdalena Martullo-Blocher im Nationalrat.
Keystone/Peter Klaunzer (Archivbild)

Die Räumlichkeiten der CS-Filiale am Bundesplatz in Bern stehen derzeit leer. Warum sich das Parlament für die Immobilie interessiert — und was Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher damit zu tun hat.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Einem Medienbericht zufolge interessiert sich das Parlament für die Räumlichkeiten der ehemaligen CS-Filiale am Bundesplatz 2 in Bern.
  • Sollte der Plan der Verwaltungsdelegation des Parlaments klappen, könnte dies zur Linderung des Platzmangels beitragen. 
  • Das Vorhaben wird bekannt, während sich Bundesbern mit der korrekten Nutzung von parlamentarischen Räumlichkeiten durch SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher beschäftigt.
  • So soll Martullo-Blocher das Zimmer Nr. 339 fast dauerhaft reserviert haben.

Es ist eine Geschichte, die derzeit in Bundesbern Anlass zu viel Getuschel gibt. Ort der Handlung ist das aristokratisch anmutende Turmzimmer mit der Nummer 339.

Unter Magdalena Martullo-Blochers Kolleg*innen herrscht Unmut darüber, dass die Nationalrätin in dem opulenten Raum mit Konferenztisch praktisch Quartier bezogen haben soll — das Zimmer sei zumindest während der Session fast dauerhaft reserviert.

Aber nicht nur das: Die Vizepräsidentin der SVP Schweiz und EMS-Chefin soll von dort nicht nur ihrer parlamentarischen, sondern auch unternehmerischen Tätigkeit nachgehen, gar einen eigenen Drucker installiert haben.

Platzmangel in Bern

Dass eine solche Aufregung herrscht, mag auch mit einem veritablen Platzmangel der Volksvertretung zu tun haben — und der Tatsache, dass das Parlament in der Schweiz im Gegensatz zu fast allen anderen dieser Welt keine eigenen Büros für die Abgeordneten hat.

Der Präsident der Verwaltungsdelegation des Parlaments, Eric Nussbaumer, findet: «Die Arbeitsplatzsituation im Parlament ist in hohem Masse unbefriedigend.» Das sagte er der «Aargauer Zeitung»,  die erfahren haben will, dass dies schon bald ändern könnte.

Denn die Verwaltungsdelegation interessiert sich für eine Immobilie, die besser kaum gelegen sein könnte: Die ehemalige CS-Filiale am Bundesplatz 2. Allerdings, so heisst es weiter, habe die neue Eigentümerin UBS noch nicht abschliessend entschieden, was sie mit der Immobilie vor hat.

Besucherzentrum und Arbeitsplätze

Die Verwaltungsdelegation habe nun das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) mit der Sache beauftragt. Dem Bericht zufolge wird sowohl ein Kauf als auch eine Miete erwogen.

Die Verwaltungsdelegation plant demnach, am Bundesplatz 2 im Erdgeschoss ein Besucherzentrum einzurichten. Denn die Räumlichkeiten des Parlaments für die rund 100'000 Besucher*innen jährlich seien an der Kapazitätsgrenze.

Die oberen Etagen könnten dann für Arbeitsplätze genutzt werden, entweder von den Parlamentsdiensten oder auch von den Parlamentarier*innen selbst.

Vielleicht bekommt ja dann auch Magdalena Martullo-Blocher ein eigenes Büro. Bis es allerdings soweit ist, wird das Zimmer Nummer 339 Bundesbern noch weiter beschäftigen. Etwa am morgigen Montag, wenn sich der Nationalrat damit im Rahmen einer Fragestunde beschäftigen wird.