Übersicht R-Wert steigt wieder auf über 0,8 +++ Polizei löst Demo auf dem Bundesplatz auf

Agenturen/toko

23.1.2021

Eine Demonstrantin wird von der Polizei abgeführt und hält sich eine Verfassung vor das Gesicht. 
Eine Demonstrantin wird von der Polizei abgeführt und hält sich eine Verfassung vor das Gesicht. 
KEYSTONE/Peter Klaunzer

Die Berner Kantonspolizei hat eine Kundgebung von Massnahmengegnern auf dem Bundesplatz aufgelöst und 60 Personen verzeigt. Unterdessen ist der R-Wert in der Schweiz wieder auf über 0,8 angestiegen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Berner Kantonspolizei hat am Samstagnachmittag auf dem Bundesplatz eine unbewilligte Kundgebung von Gegnern der Corona-Massnahmen aufgelöst. Personen, welche der Aufforderung der Polizei, den Ort zu verlassen nicht nachkamen, wurden kontrolliert.

60 Personen wurden verzeigt, wie die Berner Kantonspolizei nach Ende der Kundgebung per Twitter mitteilte. Schätzungsweise hundert Personen waren einem in sozialen Medien verbreiteten Aufruf gefolgt, für ein «Ende aller unbegründeten Massnahmen» zu demonstrieren, wie es im Aufruf hiess. Die meisten Kundgebungsteilnehmer trugen keine Gesichtsmasken.

Die Polizei forderte sie per Lautsprecher dazu auf, den Platz zu verlassen, und rief das Kundgebungsverbot ab fünf Personen in Erinnerung, das in Bern gilt. Zuerst verliessen in einer ersten Phase viele den Bundesplatz, als Polizistinnen und Polizisten den Bundesplatz mit Absperrgittern abriegelten.

Viele blieben dann aber in der Umgebung stehen. Ein Teil von ihnen wurde später eingekesselt, ein anderer Teil zog kurz durch die Berner Innenstadt. Die Polizei folgte dem Zug und kontrollierte einige von ihnen auch an anderen Orten der Innenstadt.

R-Wert steigt wieder auf über 0,8

Die Corona-Pandemie in der Schweiz hat sich nach leichtem Abflauen Mitte Januar wieder verstärkt. Nachdem das BAG am Freitag für den 12. Januar einen Reproduktionswert (R-Wert) von 0,79 gemeldet hatte, gab es am Samstag einen Wert von 0,84 für den 13. Januar bekannt.

Dies ist der Internetseite des Bundesamts für Gesundheit zu entnehmen. Damit zerschlägt sich die noch am Freitag geäusserte Hoffnung, die Fallzahlen alle zwei Wochen halbieren zu können.

Letztmals unter 0,8 gesunken war der R-Wert zwischen dem 6. und 12 November. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Demnach steckten am 13. Januar 100 Infizierte 84 weitere Leute an.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze

  • Der R-Wert in der Schweiz ist wieder auf mehr als 0,8 gestiegen.
  • Die Kantonspolizei hat erneut eine Versammlung von sogenannten Corona-Skeptikern auf dem Bundesplatz aufgelöst.
  • Der Kanton Bern verzeichnet 232 Neuinfektionen und drei Todesfälle.
  • Alle Hotels und Skischulen in St. Moritz und Celerina testen ihr Personal auf das Coronavirus.
  • Laut einem Medienbericht kaufte die Schweizer Armee 700'000 gefälschte Masken von zwei Zürcher Jungunternehmern.
  • Der Personenverkehr ist bei Postauto wegen der Corona-Pandemie um 25 Prozent eingebrochen.

17.42 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

17.06 Uhr: Berliner Polizei hebt illegale Glücksspielstätte in Privatwohnung aus

Die Berliner Polizei hat eine illegale Glücksspielstätte in einer Privatwohnung hochgehen lassen. In der Wohnung in Steglitz hätten die Beamten in der Nacht zu Samstag 22 Menschen angetroffen, die keine Abstände eingehalten und keine Mund-Nase-Bedeckungen getragen hätten, hiess es in einer Polizeimitteilung. Die Beamten hätten 20 Ermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels und 22 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstössen gegen die Corona-Auflagen eingeleitet.

Eine Anwohnerin hatte die Beamten auf die Spur gebracht: Sie berichtete in einem Anruf bei der Polizei, dass es in der Wohnung ein ständiges Kommen und Gehen gebe. In der Wohnung fanden die Polizisten dann eine Vielzahl von Würfeln, Karten, Spielchips und Ähnliches. Hingegen liessen sich «keine Gegenstände finden, die auf eine übliche Nutzung zu Wohnzwecken schliessen liessen», erklärte die Polizei. Die Fenster waren mit Alufolie abgeklebt.

16.23 Uhr: Erstmals Ausgangssperre in den Niederlanden

Die Niederländer stehen vor der bisher schwersten Anti-Corona-Massnahme. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie gilt ab heute landesweit eine Ausgangssperre. Von 21.00 bis 4.30 Uhr dürfen Bürger die Wohnungen nicht mehr verlassen. Damit will die Regierung die Verbreitung des Virus stark bremsen. Grosse Sorgen machen sich die Behörden vor allem über die Virus-Mutationen. Daher gilt auch ein Verbot für Passagierflüge aus Grossbritannien, Südafrika und Südamerika.

Verstösse gegen die Sperrstunde werden mit einer Geldbusse von 95 Euro (rund 102 Franken) bestraft. Ausnahmen gelten für Personen, die beruflich unterwegs sein müssen, sowie Menschen, die andere pflegen oder Reisende. Auch Gassigehen mit dem Hund ist erlaubt. Die Ausgangssperre gilt vorerst bis zum 9. Februar.

Die geschäftsführende Regierung hatte auch Reisebeschränkungen weiter verschärft. Reisende aus Hochrisikogebieten müssen nicht nur einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Sie müssen sich zusätzlich maximal vier Stunden vor Abreise mit Flugzeug, Boot, Zug oder Bus einem Schnelltest unterziehen.

Seit Mitte Dezember gilt ein Lockdown. Schulen, Geschäfte und Gaststätten sind geschlossen. Privatkontakte auf eine Person ausserhalb des eigenen Haushaltes beschränkt. In dem Land mit rund 17 Millionen Einwohnern sind bislang rund 13'500 Tote in Verbindung mit Covid-19 registriert worden.

15.36 Uhr: R-Wert steigt wieder auf über 0,8

Die Corona-Pandemie in der Schweiz hat sich nach leichtem Abflauen Mitte Januar wieder verstärkt. Nachdem das BAG am Freitag für den 12. Januar einen Reproduktionswert (R-Wert) von 0,79 gemeldet hatte, gab es heute einen Wert von 0,84 für den 13. Januar bekannt.

Dies ist der Internetseite des Bundesamts für Gesundheit zu entnehmen. Damit zerschlägt sich die noch am Freitag geäusserte Hoffnung, die Fallzahlen alle zwei Wochen halbieren zu können.

Letztmals unter 0,8 gesunken war der R-Wert zwischen dem 6. und 12 November. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Demnach steckten am 13. Januar 100 Infizierte 84 weitere Leute an.

15.17 Uhr: Kantonspolizei Bern löst maskenlose Demo auf

Auf dem Bundesplatz in Bern haben sich erneut rund hundert Menschen versammelt, um gegen die Corona-Politik der Regierung zu demonstrieren — zum grössten Teil ohne Masken und die erforderlichen Sicherheitsabstände.  

Demonstranten protestieren gegen die Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirusauf dem Bundesplatz in Bern.
Demonstranten protestieren gegen die Massnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirusauf dem Bundesplatz in Bern.
KEYSTONE/Peter Klaunzer

Die Polizei hat die Versammelten aufgefordert, die Örtlichkeit zu verlassen. Diesem kam ein grosser Teil nach. «Nun werden jene Personen, welche, sich noch auf dem Bundesplatz befinden, kontrolliert und verzeigt», schreibt die Kantonspolizei Bern auf Twitter.

14.52 Uhr: Britische Mediziner kritisieren grossen Abstand zwischen Impfungen

Britische Mediziner haben dringend eine Überprüfung der Impfstrategie gegen das Coronavirus gefordert. Unter Ärzten wachse die Sorge, weil die zweite Dosis des Impfmittels der Hersteller Biotech und Pfizer sehr spät verabreicht werde, erklärte die British Medical Association. Grossbritannien isoliere sich zunehmend von anderen Ländern, weil es die zweite Dosis erst nach zwölf Wochen spritze.

Biontech und Pfizer empfehlen, den zweiten Teil der Impfung nach drei Wochen zu verabreichen. Die Weltgesundheitsorganisation hält einen Abstand von bis zu sechs Wochen für möglich. Grossbritannien versucht dagegen angesichts knapper Impfstoffe, möglichst vielen Menschen die Erstimpfung zu verabreichen und lässt sich deshalb mit der zweiten Spritze mehr Zeit. Die erste Dosis haben mittlerweile fast 5,5 Millionen Menschen erhalten.

Neben dem Mittel von Biontech und Pfizer wird im Vereinigten Königreich auch ein von Astrazeneca und der Universität Oxford entwickelter Impfstoff eingesetzt. Astrazeneca hält für sein Mittel einen Abstand von zwölf Wochen zwischen der ersten und der zweiten Impfung noch für ausreichend.

14.05 Uhr: US-Gesundheitsbehörde: Schwere allergische Reaktion auf Moderna-Impfstoff «selten»

Schwere allergische Reaktionen auf den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna sind nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC «selten». Nach Verabreichung von mehr als vier Millionen Dosen des Vakzins seien nur bei zehn der Impfstoff-Empfänger sogenannte anaphylaktische Schocks aufgetreten, teilte die CDC mit. Keine der allergischen Reaktionen habe zum Tod geführt.



Die CDC stützte sich bei ihrer Einschätzung auf die Dokumentation von insgesamt 4'041'396 Impfstoff-Dosen, die zwischen dem 21. Dezember 2020 und dem 10. Januar dieses Jahres verabreicht worden waren. Insgesamt wurden dabei 108 allergische Reaktionen festgestellt. Bei zehn Impfstoff-Empfängern, alle von ihnen Frauen zwischen 31 und 63 Jahren, waren diese Reaktionen demnach schwerwiegend.

Bei neun der Frauen lag laut CDC eine Allergiegeschichte vor, Unverträglichkeiten gegen Impfstoffe waren demnach jedoch nicht bekannt. Ebenfalls neun der Frauen reagierten innerhalb von 15 Minuten nach der Injektion des Moderna-Impfstoffs allergisch. Bei der zehnten Frau trat der anaphylaktische Schock 30 Minuten nach der Verabreichung des Impfstoffs auf. Sechs der Frauen mussten den Angaben zufolge im Krankenhaus behandelt werden.

«Die klinischen und epidemiolgischen Charakteristika der Berichte über anaphylaktische Schocks nach der Verabreichung des Covid-19-Impfstoffs von Moderna ähneln jenen infolge der Verabreichung des Covid-19-Vakzins von Biontech-Pfizer», hiess es in der CDC-Mitteilung. Auch auf den Biontech-Pfizer-Impfstoff reagierten nach ersten Erkenntnissen mehr Frauen als Männer allergisch. Experten zufolge könnte dies jedoch auch daran liegen, dass bisher deutlich mehr Frauen als Männer gegen das Coronavirus geimpft wurden.

13.28 Uhr: Norwegen verschärft Regeln um Oslo wegen britischer Virus-Mutation

Norwegens Regierung hat nach dem Ausbruch der britischen Coronavirus-Variante in einem Pflegeheim nahe Oslo die meisten Einkaufszentren in den zehn Gemeinden rund um die Hauptstadt schliessen lassen. Die Massnahme sollte von Mittag an zunächst bis zum 31. Januar gelten.

Bereits am Freitag hatten die Behörden angeordnet, dass alle Schulen, Kindergärten, Fitnessstudios, Schwimmbäder und Sportzentren schliessen müssen. Ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Tankstellen. Zuvor waren in einem Pflegeheim in der Gemeinde Nordre Follo zwei Fälle der britischen Corona-Variante nachgewiesen worden.

Es müsse darum gehen, diese Corona-Mutation fern von Oslo zu halten, sagte Gesundheitsminister Bent Høie am Samstag mit Blick auf die vielen Pendler. «Wenn die Virus-Mutation sich in Oslo ausbreitet, wird es sehr schwierig sein, ihr Überspringen auf den Rest des Landes zu verhindern.» Die Bewohner der zehn Gemeinden wurden angehalten, möglichst von zu Hause aus zu arbeiten, nicht erforderliche Reisen zu vermeiden und Kontakte ausserhalb ihres eigenen Haushaltes zu begrenzen.

Norwegen mit seinen 5,3 Millionen Einwohnern steht in der Corona-Krise vergleichsweise gut da. Bisher infizierten sich etwa 60'000 Menschen mit dem Coronavirus, 544 starben im Zusammenhang mit Sars-CoV-2.

13.07 Uhr: Expertin: Jeder neunte Österreicher hatte bereits Corona

In Österreich hat nach Ansicht einer Expertin bereits etwa jeder neunte Bürger eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht. Schon vor drei Monaten hätten 4,7 Prozent der Österreicher eine solche Infektion hinter sich gehabt, sagte die Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, Elisabeth Puchhammer.

Schätzungsweise 60 Prozent der Infektionen verliefen asymptomatisch. «Damit dürften in Österreich jetzt schon mehr als eine Million Österreicher eine Infektion mit SARS-CoV-2 hinter sich haben», sagte die Expertin weiter. Es gilt als sicher, dass die ehemals Infizierten zumindest eine Zeit lang vor einer Erkrankung geschützt sind. In der offiziellen Statistik sind rund 400'000 laborbestätigte Fälle von Corona ausgewiesen.

Bei der Letalität — also dem Anteil derer, die an der Krankheit sterben im Vergleich zu den insgesamt daran Erkrankten — zeige sich in den USA eine Rate von 1,7 Prozent, in Österreich von 1,8 Prozent und in Deutschland von 2,2 Prozent, so die Expertin weiter.

12.30 Uhr: Mehr als 200 Neuinfektionen in China

In China, wo das Corona-Virus Ende 2019 erstmals aufgetreten war, sind mehr als 200 neue Corona-Infektionsfälle entdeckt worden. 69 der insgesamt 206 Neuinfektionen gab es in den nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und Jilin, wie die Behörden mitteilten. Betroffen waren demnach zudem auch die Provinz Hebei mit 15 Fällen. Aus der Hauptstadt Peking und der Millionenmetropole Shanghai wurden je drei Fälle gemeldet. 107 der Infizierten zeigten Symptome, wobei in 17 Fällen das Virus aus dem Ausland nach China gebracht worden sei, wie es weiter hiess.

Diese neuen Fällen fallen zeitlich mit dem Beginn eines 76 Tage dauernden Lockdowns der Millionenstadt Wuhan in der Provinz Hubei vor einem Jahr zusammen. Dort war das Virus im Dezember 2019 erstmals aufgetreten. Mit strikten Massnahmen ging das bevölkerungsreichste Land gegen das Coronavirus vor. Dazu zählten Ausgangssperren für Millionen, Zwangsquarantäne, Massentests und strikte Einreisebeschränkungen. Seit dem Sommer konnte das Virus damit weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Das Leben und die Wirtschaftstätigkeit hat sich insgesamt wieder normalisiert.

In Hongkong riegelten die Behörden allerdings aus Angst vor einer sprunghaften Verbreitung des Coronavirus einen besonders dicht besiedelten Stadtteil ab. Tausende Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Einwanderungsbehörden waren dort seit dem Morgen beschäftigt, die rund 10 000 Bewohner des Jordan-Viertels nach und nach alle auf den Erreger zu testen. Grund für die Abschottung ist die jüngste Häufung von Corona-Infektionen in dem Stadtteil. Von den 55 am Freitag in ganz Hongkong gemeldeten Neuansteckungen machten sie fast die Hälfte aus.

Die Entscheidung der chinesischen Regierung, im Januar 2020 — kurz vor dem chinesischen Neujahr mit Millionen Chinesen auf Reisen — keine Reisebeschränkungen aufzuerlegen, wird für die massenhafte Ausbreitung des Virus im In- und Ausland verantwortlich gemacht.

12.19 Uhr: Ministerin in Sri Lanka nach Werbung für Wundermittel mit Coronavirus infiziert

Zum Schutz vor einer Corona-Infektion hatte Sri Lankas Gesundheitsministerin Pavithra Wanniarachchi zur Einnahme umstrittener Wundermittel aufgerufen — nun hat sie sich selbst mit dem Virus infiziert. Ein Antigen-Test bei Wanniarachchi sei positiv ausgefallen, teilte das Gesundheitsministerium  mit. Die Ministerin sei zur Selbstisolation aufgerufen worden, auch ihre «unmittelbaren Kontaktpersonen» seien unter Quarantäne gestellt worden.

Wanniarachchi hatte für die Einnahme eines von einem angeblichen Wunderheiler hergestellten Zaubertranks geworben und diesen auch öffentlich zu sich genommen. Später stellte sich heraus, dass das Getränk vor allem aus Honig und Muskatnuss bestand. Der Hersteller Dhammika Bandara hatte behauptet, die Flüssigkeit sorge für einen lebenslangen Schutz vor einer Corona-Infektion.

Ärzte in Sri Lanka hatten darauf hingewiesen, dass es keinerlei wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit des sirupartigen Getränks gebe. Trotzdem waren tausende Menschen unter Missachtung der geltenden Corona-Massnahmen im Dezember in Bandaras Dorf im Zentrum des Landes gereist, um das Elixir zu erwerben.

Regierungsnahe Medien hatten ausführlich über den Wunderheiler berichtet, der das Rezept für sein Anti-Corona-Getränk von der hinduistischen Göttin Kali erhalten haben will. Die Regierung hat sich inzwischen aber von Bandara distanziert.

Wanniarachchi war im November auch der Empfehlung eines selbsternannten Gottmenschen gefolgt und hatte «gesegnetes» Wasser in einen Fluss gekippt, um auf diese Weise die Pandemie zu beenden.

11.40 Uhr: 232 Neuinfektionen und drei weitere Todesfälle im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind weitere 232 Personen positiv aufs Coronavirus getestet worden. Das geht aus den neusten Zahlen des Kantons Bern hervor. Drei weitere Personen starben an oder mit der vom Coronavirus ausgelösten Covid-19-Krankheit.

Insgesamt gibt es nun 49'270 Personen, welche im Kanton Bern positiv auf das Virus getestet worden sind. Die 232 neuen Fälle wurden bei 2130 Tests der letzten 24 Stunden entdeckt. Total 867 Personen sind verstorben.

Die Zahl der Personen, welche sich mit Covid-19 in einem Berner Spital befinden, blieb am Samstag unverändert bei 171. Diese Zahl wird an Wochenenden nicht aktualisiert.

11.32 Uhr: Madrid verschärft Corona-Massnahmen

Die spanische Hauptstadt Madrid hat angesichts der drastisch steigenden Zahl von Corona-Infektionen die Gegenmassnahmen weiter verschärft. So beginnt die nächtliche Ausgangssperre in der Millionenmetropole ab Montag schon eine Stunde früher um 22.00 Uhr, so wie das in anderen spanischen Regionen schon seit längerem gilt.

Die konservative Regionalregierung hatte sich lange gegen einschneidendere Massnahmen gesträubt. Die hohe Zahl der Neuinfektionen und die Überlastung der Intensivstationen mit Corona-Patienten zwangen die Verantwortlichen nun aber zur Kehrtwende, wie die Zeitung «El País» schreibt. Deutschland hatte Spanien neben anderen Ländern wegen der besorgniserregenden Corona-Zahlen am Vortag zum Hochrisikogebiet erklärt, was das Reisen in das beliebte Urlauberland weiter erschweren soll.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen lag in Madrid nach den aktuellen Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitagabend bei 495. Das ist höher als der spanische Durchschnitt, der bei 410 lag. 

11.09 Uhr: Weiter weit über 3000 Corona-Todesfälle in den USA binnen 24 Stunden

In den USA sind 3655 Todesfälle binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. Diese Zahl für Freitag meldete die Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore auf ihrer Internetseite. Der bisherige Höchstwert an Corona-Toten war am 12. Januar mit 4462 verzeichnet worden. Die Anzahl der registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden erreichte am Freitag 186'891. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 298'031 neuen Fällen verzeichnet.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 24,8 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 414'000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Der neue US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner darauf eingesteimmt, dass die Corona-Lage im Land erst einmal schlechter wird. Die Pandemie einzudämmen ist eines der Hauptanliegen Bidens, der am Mittwoch vereidigt worden war. Bereits in den ersten Stunden im Amt hatte er eine Maskenpflicht unter anderem in Regierungsgebäuden angeordnet.

10.41 Uhr: Alle Hotels und Skischulen in St. Moritz und Celerina testen ihr Personal

Alle Hotels in St. Moritz und Celerina testen ihr Personal auf das Coronavirus. Ebenfalls zum Test müssen sämtliche Ski- und Schneesportlehrerinnen und -lehrer, die in den Skigebieten Corviglia und Corvatsch tätig sind. Das teilte die Staatskanzlei mit.

Diese erweiterte Untersuchung sei eine Sicherheitsmassnahme, um neuen Ansteckungen und damit Betriebsunterbrüchen vorzubeugen, heisst es in einer Medienmitteilung. Von den Tests ausgenommen seien Personen, die bereits ein negatives PCR-Testresultat vorweisen könnten oder nachweislich an Covid-19 erkrankt gewesen seien.

Alle Hotels in St. Moritz und Celerina testen ihr Personal auf das Coronavirus.
Alle Hotels in St. Moritz und Celerina testen ihr Personal auf das Coronavirus.
KEYSTONE/Giancarlo Cattaneo (Archivbild)

10.22 Uhr: Britische Experten verwundert über Johnsons Aussage zu Sterblichkeit

Mehrere britische Wissenschaftler haben Boris Johnson für seine Aussage kritisiert, die britische Virus-Variante sei nicht nur ansteckender, sondern sorge womöglich auch zu einer höheren Sterblichkeit. Der Tenor: Es ist zu früh, um entsprechende Rückschlüsse zu ziehen.

10.01 Uhr: Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin fordert mehr Sonntagsverkäufe

Die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) verlangt, dass der Bund dieses Jahr mehr Sonntagsverkäufe als üblich bewilligt. Damit soll der von der Coronakrise gebeutelte Detailhandel unterstützt werden.

«Als Volkswirtschaftsdirektorin des grössten Wirtschaftskantons verlange ich vom Bund, dass er es den Läden erlaubt, die gestrichenen Sonntagsverkäufe vom letzten Jahr nachzuholen», sagte Walker Späh in einem Interview mit den Zeitungen der CH Media Gruppe.

Idealerweise sollten die Nachholtermine in die Vorweihnachtszeit fallen, so die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin weiter. Zu den gesetzlich erlaubten vier Sonntagsverkäufen sollen dieses Jahr vier weitere hinzukommen. Die Bewilligung einer solchen Ausnahmeregelung falle in die Kompetenz des Bundesrates.

9.37 Uhr: Simbabwe verliert kurz hintereinander zwei Minister wegen Covid-19

Im südafrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat die Regierung innerhalb weniger Stunden zwei Kabinettsmitglieder durch das Coronavirus verloren. Verkehrsminister Joel Matizas Tod wurde am späten Freitagabend von der Regierung bekanntgegeben — Aussenminister Sibusiso Moyo starb weniger als zwei Tage zuvor ebenfalls an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt vier Minister an Covid-19-Komplikationen gestorben. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten sollen mehrere weitere Kabinettsmitglieder in einer Privatklinik mit dem Tode ringen.

«Wir befinden uns in einer düsteren Wolke, die wir baldmöglichst loswerden müssen», sagte der stellvertretende Gesundheitsminister John Mangwiro am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er stellte eine Verschärfung des Anfang Januar verhängten Lockdowns mit seiner strengen Ausgangssperre in Aussicht. «Wir haben gesehen, dass nicht alle Menschen den Lockdown respektieren», sagte er.

Nach den bisherigen Bestimmungen dürfen die Menschen zwischen 18.00 Uhr und 6.00 Uhr (Ortszeit) nicht das Haus verlassen. Nicht mehr als 30 Teilnehmer sind bei Versammlungen erlaubt. Unter anderem müssen Restaurants, Bars und Sporthallen schliessen. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem afrikanischen Land 30'523 Infektionen verzeichnet, 962 Menschen starben an den Folgen.

Die Zahlen sind im Vergleich zu denen anderer Länder zwar gering, bringen das Gesundheitssystem des Landes aber in Schwierigkeiten. In den sozialen Medien wird zunehmend der Regierung die Schuld gegeben, die dem Krankenhauspersonal geforderte Schutzkleidung sowie Gehaltserhöhungen verweigerte und einen Streik provozierte.

9.24 Uhr: Zürcher Jungunternehmer verkaufen 700'000 mutmasslich gefälschte Masken an den Bund

Die Schweizer Armee hat rund 700'000 nutzlose Masken gekauft — von zwei Zürcher Jungunternehmern. Die Masken seien mutmasslich gefälscht, ausserdem von Schimmelpilz befallen gewesen, berichtet der «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt). 

Von den insgesamt 1,5 Millionen Masken zum Stückpreis von 8.50 bis 9.90 Franken sollten rund die Hälfte eigentlich von der ägyptischen Firma Chemi Pharma Medical stammen. Das Unternehmen stellt zwar Schutzmasker her, jedoch keine FFP2-Masken. Der Inhaber sagte dem «Tages-Anzeiger»: «Ich wurde bereits im April darauf aufmerksam gemacht, dass jemand den Namen meiner Firma missbraucht, um Masken zu verkaufen. Wer dahintersteckt, weiss ich nicht.»

Bei dem liefernden Unternehmen handle es sich um Emix Trading, eine Zürcher Firma, die kurz nach dem Geschäft nach Zug umgezogen ist. Im Kanton Zürich liegt dem Bericht zufolge mittlerweile eine Anzeige wegen Wuchers gegen die Firma vor. Es gilt die Unschuldsvermutung.

1,5 Atemschutzmasken kaufte der Bund von zwei Zürcher Jungunternehmern. Fast die Hälfte davon waren laut einem Medienbericht nutzlos.
1,5 Atemschutzmasken kaufte der Bund von zwei Zürcher Jungunternehmern. Fast die Hälfte davon waren laut einem Medienbericht nutzlos.
KEYSTONE/Christian Beutler

9.03 Uhr: Personenverkehr bei Postauto wegen Corona um 25 Prozent gesunken

Wegen der Corona-Pandemie hat Postauto im letzten Jahr einen Einbruch im Personenverkehr von rund 25 Prozent verzeichnet. Der Rückgang sei vor allem in den Frühlingsmonaten massiv gewesen.

Wie Postauto auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte, ging die Nachfrage (Einsteiger und Personenkilometer) 2020 im Durchschnitt um ungefähr 25 Prozent zurück. Regional gebe es jedoch Unterschiede, die noch ausgearbeitet werden müssten.

Wegen der Coronavirus-Pandemie sind die Menschen im letzten Jahr weniger Postauto gefahren.
Wegen der Coronavirus-Pandemie sind die Menschen im letzten Jahr weniger Postauto gefahren.
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Am Freitag hatte Postauto erstmals den Verlust beziffert, der dem Unternehmen durch die Corona-Pandemie im letzten Jahr entstanden war: Und zwar geht Postauto von einem Verlust von 50 Millionen Franken aus. Dieser soll mit den Reserven gedeckt werden.

8.56 Uhr Hongkong schottet ganzen Stadtteil ab

Aus Furcht vor einer sprunghaften Verbreitung des Coronavirus ist ein besonders dicht besiedelter Stadtteil der Millionenmetropole Hongkong im Morgengrauen abgeriegelt worden. Tausende Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Einwanderungsbehörden sind seit Samstagfrüh (Ortszeit) damit beschäftigt, die rund 10'000 Bewohner des Jordan-Viertels nach und nach alle auf den Erreger zu testen. Das betroffene Gebiet mit 150 Wohnblöcken werde zu diesem Zweck für zwei Tage bis voraussichtlich Montagmorgen hermetisch abgeschottet, teilte die Regierung mit. Bis dahin, so die Hoffnung der Behörden, sollen alle Testergebnisse vorliegen.

Es handelt sich um den ersten derartigen Lockdown in Hongkong seit Beginn der Corona-Pandemie vor etwa einem Jahr. Bewohner des betroffenen Viertels, das zu den ärmsten in Hongkong gehört, dürfen die Sperrzone seit Samstagmorgen 4:45 Uhr (Ortszeit; 21:45 Uhr MEZ) nicht mehr verlassen und müssen nach dem Test in häuslicher Quarantäne bleiben, bis ein gesichertes Ergebnis vorliegt. Lokale Medien zeigten Bilder von Einsatzkräften in weissen Schutzanzügen, die das Viertel in Gruppen durchkämmten und auf der Suche nach Infizierten von Tür zu Tür ziehen sollten.

Grund für die Abschottung ist die jüngste Häufung von Corona-Infektionen in dem Stadtteil. Von den 55 am Freitag in ganz Hongkong gemeldeten Neuansteckungen machten sie fast die Hälfte aus.

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