Schweizer PostPost bestätigt Kosten der Kaderreise nach Vietnam: 200'000 Franken
dor
1.2.2019
Die Post bestätigt Angaben, wonach ein Kadertreffen der Post-Tochter SPS in Vietnam 200'000 Franken gekostet hat. 103 Führungskräfte flogen für die Veranstaltung ein – die Mehrheit aus Europa.
Für ein Kadertreffen von Swiss Post Solutions (SPS) am 21. und 22. Januar 2019 sind über 100 Führungskräfte der Post-Tochter nach Ho-Chi-Minh-Stadt geflogen – die Stadt liegt in Südvietnam und 10'000 Kilometer weit weg vom Post-Hauptsitz in Bern. Nachdem der «Blick» am Dienstag berichtete, dass ein Insider die Kosten der Reise konservativ auf mindestens 200'000 Franken schätze, hat die Post die Summe nun bestätigt.
Der Staatskonzern hat «Blick» die Details der Veranstaltung offenbar offengelegt. Gemäss Angaben der Post, so die Zeitung, sind 103 Führungskräfte mit dem interimistischen Post-Chef Ulrich Hurni und SPS-Chef Jörg Vollmer nach Vietnam gereist. Mehr als 70 Manager der Post-Tochter flogen am 20. Januar aus der Schweiz, Deutschland, England, Frankreich, Österreich und den Niederlanden nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Aus der Schweiz waren 36 Manager dabei.
Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer kamen also aus Europa, was einen früheren Erklärungsversuch der Post relativiert: SPS sei ein global agierendes Unternehmen, das weltweit rund 7500 Mitarbeiter beschäftige, rund 6600 davon arbeiteten nicht in der Schweiz, sondern seien rund um den Globus verteilt, hiess es. «Aus diesem Grund macht es Sinn, dass man sich alternierend an verschiedenen Standorten trifft», sagte die Post. Offenbar sind die Kader aber in Europa konzentriert, weshalb die weite Reise nach Vietnam unbedingt sinnvoll erscheint.
Kritik von Mitarbeitern und Politik
Nach Medienberichten über die Reise wurde Kritik laut, laut «Blick» besonders von den eigenen Angestellten, die um höhere Löhne kämpfen, aber auch von der Politik. Die Post lasse die nötige Sensibilität vermissen, hiess es.
In einer Pressemitteilung vom Mittwoch liess die Post verlauten, dass es bei der Veranstaltung nicht wie berichtet «ein üppiges Rahmenprogramm, sondern ein gemeinsames Essen» gab. Der Staatsbetrieb bedauert es, nicht vorher transparent über die Reise informiert zu haben, schreibt «Blick».
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