Billettpreise bis 2023 stabil SBB wollte Preis des Bahnstroms verdoppeln

uri

24.11.2022

Die Bundesbahnen wollten eine deutliche Preiserhöhung des Bahnstroms erreichen. 
Die Bundesbahnen wollten eine deutliche Preiserhöhung des Bahnstroms erreichen. 
Archivbild: Keystone

Die SBB wollten im August den Bahnstrom deutlich verteuern. Wie das Unternehmen mitteilt, hätte das aber keine Auswirkungen auf die Billettpreise gehabt – diese seien bis einschliesslich 2023 fixiert. 

uri

24.11.2022

Bei den Bundesbahnen ist man auf die eigene Energieeffizienz stolz – und auch darauf, dass man «mit 90 Prozent Anteil Wasserkraft – mehrheitlich aus eigenen Kraftwerken – im Bahnstrommix» fährt, wie es auf der eigenen Website heisst.

Den wertvollen selbst produzierten Strom wollte die SBB offenbar weiterverkaufen – und zwar zum doppelten Preis, wie der «Blick» berichtet. Nach derzeitigem Stand kann das Unternehmen seinen Strom für 10,5 Rappen pro Kilowattstunde an andere Bahnen verkaufen.

Das Unternehmen habe im August aber 20,5 Rappen dafür haben wollen und deshalb eine Erhöhung um 10 Rappen für die nächsten zwei Jahre gefordert.

Laut dem «Blick» wären die Züge in dem Fall um 10 Prozent teurer geworden. Auch dem Preisüberwacher Stefan Meierhans sei «klar, dass eine starke Erhöhung sich aufs Portemonnaie von Passagieren und Transportunternehmen auswirke. Das räumen selbst die SBB ein.»

Richtigstellung der SBB: Billettpreise blieben stabil

In einer Richtigstellung zum Bericht des «Blick» – dessen Angaben auch von blue News übernommen wurden –  schreibt die SBB, im Artikel werde fälschlicherweise suggeriert, dass die SBB den Bahnstrom auf Kosten der Passagiere vergolden wolle.

 «Wegen Trockenheit und Mangellage» in diesem Jahr werde die SBB einen Verlust von 180 Millionen Franken machen. Zudem sei gesetzlich vorgeschrieben, dass der Bahnstrom kostendeckend sein müsse. Deshalb sei eine «Erhöhung des Bahnstrompreises leider unumgänglich», so die SBB.

Wie hoch die Strompreis-Erhöhung zuletzt ausfalle, darüber sei das Unternehmen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) im Gespräch. Allerdings sei die vermittelte Schlussfolgerung falsch, dass deshalb auch die Billette teurer geworden wären: Im Personenverkehr würden die Preise bis einschliesslich 2023 stabil bleiben und nicht erhöht.

Ob sie dann für 2024 angepasst werden müssten, darüber diskutiere die ÖV-Branche dann im kommenden Jahr, steht im Schreiben weiter.

Inzwischen habe sich der Markt etwas beruhigt, weshalb man den Antrag zur Erhöhung angepasst habe. Der Preis solle nun weniger stark steigen, allerdings «über mehrere Jahre auf diesem Niveau bleiben.» Der Entscheid dazu liege beim BAV.