Mangellage SBB müssen im Winter Strom zukaufen

sifr, sda

25.10.2022 - 11:56

Das Schweizer Schienennetz ist komplett elektrifiziert. (Archiv)
Das Schweizer Schienennetz ist komplett elektrifiziert. (Archiv)
Bild: Keystone

Angesichts der drohenden Strommangellage will die SBB selbst mehr Energie produzieren – und an anderer Stelle einsparen. Auf Wasserstoff setzen, so wie es die Deutsche Bahn tut, wird die SBB aber nicht.

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Die SBB werden im kommenden Winter Strom einkaufen müssen. Auf Wasserstoffantriebe umzusatteln, wie etwa in Deutschland, planen sie laut SBB-Chef Vincent Ducrot nicht.

Wasserstoffantrieb könne eine Lösung sein, um mit fossiler Energie betriebene Züge zu ersetzen, sagte Ducrot im Interview mit der Newsplattform des Bundesamts für Wirtschaft «Die Volkswirtschaft» am Dienstag. Das Schweizer Schienennetz sei aber vollständig elektrifiziert und ein grosser Teil des Stroms stamme aus eigener Produktion.

Doch die Wasserkraftwerke der SBB hätten im Sommer wegen der Trockenheit wenig produziert. Die SBB müssten daher Strom einkaufen und selber mehr produzieren.

Bremsenergie soll besser genutzt werden

Aber wie? Für Fotovoltaikanlagen gäbe es zwei Optionen: Auf den Gebäuden im Flachland und in den Bergen. Den Output der Anlagen zu erhöhen sei aber schwierig, sagte Ducrot, dies insbesondere im Winter. «Wir könnten uns vorstellen, in den Bergen Solarpanels aufzustellen, zum Beispiel auf den Staumauern unserer Wasserkraftwerke.»

Zudem wollen die SBB die Bremsenergie ihrer Züge noch besser nutzen und wieder ins Netz einspeisen. Damit ein Zug weniger anhalten muss, setzt das Bahnunternehmen zudem auf grüne Wellen.

So können laut Ducrot pro Jahr sieben bis acht Prozent Strom gespart werden. Seit 2010 haben die SBB laut ihrem CEO mit den bereits realisierten Projekten rund 25 Prozent Strom eingespart.