Lange Liste Schweizer Pflegekräfte kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen

SDA/tsha

26.10.2020

Die Pandemie bringt das Schweizer Gesundheitspersonal an die Belastungsgrenze.
Die Pandemie bringt das Schweizer Gesundheitspersonal an die Belastungsgrenze.
Bild: Keystone

Mehr Geld, mehr Rechte, mehr Mitsprache: Das Schweizer Gesundheitspersonal hat eine lange Liste an Forderungen aufgestellt.

Mit einer Kundgebung vor einem Spital in Neuenburg hat am Montag eine landesweite Protestwoche des Gesundheitspersonals begonnen. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen, sie fordern eine Coronaprämie und Lohnerhöhungen.

Das Bündnis Gesundheit kritisierte an einer Medienkonferenz die mangelnde Wertschätzung gegenüber denjenigen, die an vorderster Front gegen die Coronavirus-Pandemie kämpfen. Politische Behörden und Arbeitgeber müssten den Beschäftigten im Gesundheitswesen den grösstmöglichen Schutz bieten, anstatt ihre Rechte zu unterdrücken.



Zu Beginn dieser Winterperiode würden fast alle Gesundheitseinrichtungen von erschöpften und erkrankten Mitarbeitenden berichten. «Deshalb dürfen die gesetzlichen Bestimmungen über die Höchstarbeits- und Ruhezeiten nicht wieder ausgesetzt werden», fordert das Bündnis Gesundheit.

Aber nicht nur die fehlenden Regeln in Bezug auf Ruhezeiten und die haufenweise Überstunden belasteten das Gesundheitspersonal zusätzlich. «blue News» weiss von mehreren Spitalangestellten aus den Kantonen Bern, Basel-Stadt und Zürich, die während der ersten Welle die eindeutige Anweisung erhielten, auch krank zur Arbeit zu erscheinen.

Demo auf dem Bundesplatz

Mehrere Forderungen stehen im Mittelpunkt der Protestwoche: eine Coronaprämie in der Höhe eines Monatslohns und endlich eine Lohnerhöhung. Mehr Rechte am Arbeitsplatz, mehr Mitsprache und besseren Schutz dank Gesamtarbeitsverträgen.

Die Aktion in Neuenburg bildet den Auftakt einer ganzen Protestwoche in verschiedenen Regionen der Schweiz. Weitere Kundgebungen finden «unter strikter Einhaltung der Schutzmassnahmen» am Dienstag in Genf, Basel und Luzern, am Mittwoch in Lausanne, Frauenfeld und Aarau, am Donnerstag in Freiburg, Zürich, St. Gallen und in der Zentralschweiz statt. Abgeschlossen wird die Protestwoche mit einer Kundgebung auf dem Bundesplatz am Samstag in Bern.



Das Bündnis Gesundheit wurde Ende August gemeinsam vom Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), der Gewerkschaft Syna und vom Schweizerischen Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) gegründet. Seither sind dem Bündnis ein Dutzend Verbände und andere Gewerkschaften beigetreten, darunter der Schweizerische Gewerkschaftsbund, Unia und Travail Suisse.

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