Weisse Weihnachten?So stehen die Chancen auf Schnee an Heiligabend
Von Vanessa Büchel
1.12.2023
Wir sind uns einig: Das letzte Weihnachten mit Schnee liegt schon viel zu lange zurück. Ob 2023 märchenhaft verschneite Festtage bringt? Ein Meteorologe wirft einen Blick auf erste mögliche Trends.
Für viele ist Weihnachten erst vollkommen, wenn sich draussen eine weisse Decke über Wiesen und Wälder legt. Doch seit dem letzten Mal, als das im Schweizer Flachland der Fall war, sind schon ein paar Jahre vergangen. Wer nicht in den Bergen wohnt oder sich dorthin über die Feiertage in eine Ferienwohnung zurückzieht, der musste sich in den letzten Jahren mit grünen Weihnachten zufriedengeben.
Am Sonntag, 3. Dezember, ist der erste Advent. Zeit also, um einen Blick auf erste Wetteraussichten für Weihnachten zu werfen. Dabei handelt es sich aber ausschliesslich um mögliche Trends, die in den kommenden Wochen noch mit detaillierteren Wettertrends, Wetterprognosen und letztlich von Wettervorhersagen ergänzt und ausgeführt werden.
Um konkrete Aussagen zu machen, ist es noch zu früh. Aber erste Wehrweisungen, ob Weihnachten 2023 weiss oder nicht weiss wird, erlauben wir uns schon mal.
Weisse Weihnachten in den Bergen – und im Flachland?
«Es ist zu erwarten, dass das Wetter bis ins erste Dezemberdrittel so wechselhaft weitergehen wird. Ab Mitte Dezember deuten erste Modelltrends eher auf etwas überdurchschnittliche Temperaturen hin. Verlässlich sind diese Prognosen allerdings nicht, dafür ist es noch zu früh», sagt Michael Eichmann, Meteorologe bei MeteoNews.
Eichmann wagt einen Blick auf den möglichen Wettertrend für die Festtage: In den Bergen dürfe man sich über weisse Weihnachten freuen, im Flachland sei eine solche allgemeine Aussage zum jetzigen Zeitpunkt schwierig bis unmöglich. «Ab Mitte Dezember sehe ich als ein mögliches Szenario, dass sich die Temperaturen überdurchschnittlich zeigen und es so zum sogenannten Weihnachtstauwetter kommen könnte.»
Alle Jahre wieder kommt das Weihnachtstauwetter
Am Donnerstag gab es den ersten Schnee im Flachland. Doch nur weil es im November schneit, könne man daraus noch nicht auf eine weisse Weihnacht schliessen. «Es gibt zwar Bauerregeln, die man auch in der Statistik sieht, ‹Schnee im November, weisse Weihnachten im Dezember› gehört aber nicht dazu», so Eichmann.
In den vergangenen Jahren konnte immer wieder das berühmt-berüchtigte Weihnachtstauwetter beobachtet werden. Dabei handelt es sich laut den Meteorologen von MeteoNews um das wiederholte Auftreten von mild-nassen Witterungsperioden um die Weihnachtszeit in Mitteleuropa und damit auch der Schweiz. Dieses Phänomen ist der Übeltäter und sorgt dafür, dass sich alle Jahre wieder vor den Feiertagen eine Milderung einstellt und es so zu grünen Weihnachten kommt.
Zu rund 60 bis 70 Prozent tritt das Weihnachtstauwetter in der Schweiz laut Angaben von MeteoNews statistisch gesehen ein. «Seit 2010 gab es hierzulande kein Jahr ohne Tauwetter kurz vor und an Weihnachten», betont Eichmann. Es wurde nachgewiesen, dass es aufgrund der Klimaerwärmung im Durchschnitt im Dezember zu deutlich höheren Temperaturen kommt und damit auch die Schneefallgrenze höher steigt. Die Chance auf Schnee im Flachland vor und an Weihnachten hat dadurch stark abgenommen.
Der Trend und Vergleich mit den letzten Jahren zeigt also klar: Vermutlich dürfen wir auch 2023 nur von märchenhaften Weihnachten in Weiss träumen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und das Wetter gibt schliesslich nicht viel auf Statistiken, sondern spielt ganz und gar nach seinen eigenen Regeln.
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