Bauliche Anpassungen Bund plant Auflagen für Heli-Landeplätze – Spitäler protestieren 

uri

27.2.2019

Ein Rega-Helikopter auf dem Dach des Inselspitals  in Bern. (Archiv)
Ein Rega-Helikopter auf dem Dach des Inselspitals  in Bern. (Archiv)
Bild: Keystone

Der Bund will Mindeststandards bei den Landeplätzen der Rettungsflugwacht. Die Spitäler protestieren dagegen – sie befürchten Kosten in Millionenhöhe.

Etwa 250 Helikopterlandeplätze bei Kliniken und Spitälern existieren laut SRF in der Schweiz. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) findet, dass hier Regelungsbedarf besteht, was Sicherheit, Erreichbarkeit und Lärmschutz angeht. Vor allem bei den Landeplätzen der 25 grössten Spitäler dringt das BAZL demnach darauf, die Auflagen zu erhöhen.



Urs Holderegger vom BAZL erklärte dem SRF, es sei bei der Rettungsfliegerei wichtig, dass überall die gleichen Sicherheitsstandards herrschen würden. Das sei momentan aber nicht der Fall.

Mehrkosten von 20 Millionen Franken

Man wolle deshalb «gewisse bauliche Massnahmen der Landeplätze, die zum Teil schon etwas alt sind und vielleicht auch nicht mehr den neuesten Anforderungen der modernen Rettungsfliegerei entsprechen». Konkret könnten Massnahmen etwa die Beleuchtung und Bemalung der Landeplätze betreffen. Ferner müssten auch der Lärmschutz und die Hindernisfreiheit gewährleistet sein.

Auch will das BAZL den Spitälern in diesem Zuge die Verantwortung für Instrumentenflugverfahren übertragen, was bedeutet, dass Rettungshubschrauber dann etwa auch bei schlechter Sicht landen könnten. Durch die Landeplatzanpassungen rechnet der Bund mit Mehrkosten von rund 20 Millionen Franken für die Spitäler.



Diese zeigen sich wenig begeistert von den Plänen. Rolf Zehnder, Direktor Kantonsspital Winterthur und Vizepräsident Spitalverband H+, sagte dem SRF: «Es kann nicht sein, dass das BAZL sozusagen die Krankenkassenprämien erhöht.»

«Wir erheben auch keine Landegebühren»

Er gibt zu bedenken, dass viele Spitäler bereits Geld in die Hand genommen und erst vor Kurzem ihre Landeplätze modernisiert hätten. Obendrein dürfe man an diese eben nicht die gleichen Standards wie an herkömmliche Landeplätze anlegen. Diese seien nun mal keine Flugplätze, weshalb ihnen auch das nötige Know-How zum Instrumentenflugverfahren fehle. «Spitäler haben nicht Passagiere; wir erheben auch keine Landegebühren», argumentiert Zehnder.

Das BAZL verfasst derzeit aufgrund der Rückmeldungen aus der Vernehmlassung einen Bericht. Entscheiden wird dann der Bundesrat. Ähnliche geplante Massnahmen wurden vor einigen Jahren bereits fallengelassen, weil die Kritik daran so gross war.

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