Umzug abgeblasen SRG rudert bei den Umzugsplänen für das Radiostudio Bern zurück

SDA/tjb

27.6.2019

Die neue Audiostrategie von SRF ersetzt das Projekt für einen Teilumzug der Radiostudios von Bern nach Zürich.
Die neue Audiostrategie von SRF ersetzt das Projekt für einen Teilumzug der Radiostudios von Bern nach Zürich.
Bild:

Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF will davon abrücken, das Radiostudio Bern weitgehend nach Zürich zu verlegen. Die Pläne werden durch eine nun gestartete Audiostrategie bei SRF ersetzt. Gespart wird trotzdem.

Die Inland- und Ausland-Redaktionen von Schweizer Radio SRF bleiben möglicherweise nun doch in Bern und werden nicht nach Zürich verlegt. SRF ersetze die Umzugspläne durch eine Audiostrategie, die aber unabhängig von der Standortfrage gestartet worden sei – dies sagte SRF-Direktorin Nathalie Wappler, seit 100 Tagen Tagen im Amt, bei einer Mitarbeitenen-Information. Sie kommt damit auf einen Entscheid zurück, der noch unter ihrem Vorgänger Ruedi Matter gefällt wurde. 

Flaggschiffe bleiben in Bern

Die SRF-Flaggschiffe  «Rendez-Vous» und «Echo der Zeit» sowie das «Tagesgespräch» könnten weiterhin in Bern produziert werden, wie SRF am Donnerstag mitteilte. Die Chefredaktion Radio hingegen würde teils in Zürich und teils in Bern arbeiten.

Ein Eckstein für die Entwicklung der Audiostrategie sei, «dass Radio SRF 4 News nach Zürich gehen sollte», wie es in der Mitteilung heisst. Der Nachrichtensender soll im neuen Newsroom im Zürcher Leutschenbach integriert werden. Geplant sei, den Sender «an der Grenze zwischen Live-Radio und digitalen On-demand-Angeboten» weiterzuentwickeln. Geprüft werde auch, welche Aufgaben der Redaktion Nachrichten/Teletext in Bern und welche in Zürich sinnvoll seien, wie SRF weiter schreibt.

Neue Strategie

Wappler kündigte die Kursänderung im Rahmen einer neuen Audiostrategie an. Diese ersetzt – in Absprache mit dem SRG-Verwaltungsrat und dem SRG-Generaldirektor – das Projekt «Info 21» für einen Teilumzug der Radiostudios von Bern nach Zürich. Vorliegen soll sie bis Ende September 2019.

An der Vorgabe, am Standort Bern drei Millionen Franken einzusparen, wird aber nicht gerüttelt. Die Chefredaktion Radio habe den Auftrag erhalten, für den Fehlbetrag, der durch die angepassten Pläne am Standort Bern entsteht, alternative Sparmassnahmen aufzuzeigen, heisst es in der Mitteilung von SRF.

Die Umzugsplänen hatten für grosse Unruhe gesorgt in der Politik und auch bei den betroffenen Mitarbeitenden. Unlängst hat der Nationalrat mehrere parlamentarische Initiativen gutgeheissen, die den Umzug verhindern wollen.

Bilder aus der Schweiz

Zurück zur Startseite