Drei Tage ohne Attest Stadt Freiburg führt bezahlten Menstruationsurlaub ein

tafi/SDA

24.1.2024 - 18:44

Mit dem Menstruationsurlaub will die Stadt Freiburg zusammen mit Zürich und Lausanne Pionierarbeit leisten.
Mit dem Menstruationsurlaub will die Stadt Freiburg zusammen mit Zürich und Lausanne Pionierarbeit leisten.
Keystone (Symbolbild)

In der Stadt Freiburg dürfen Arbeitnehmerinnen mit starken Regelschmerzen bis zu drei Tage fehlen. Ein ärztliches Attest ist für den Menstruationsurlaub nicht erforderlich.

Keystone-SDA, tafi/SDA

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Stadt Freiburg führt für ihre Mitarbeiterinnen bezahlten Menstruationsurlaub ein.
  • Frauen mit starken Menstruationsbeschwerden dürfen der Arbeit neu bis zu drei Tage ohne ärztliches Attest fernbleiben.
  • Ähnliche Pilotprojekte gibt es in Zürich und Lausanne.

Mitarbeiterinnen der Stadt Freiburg, die unter starken wiederkehrenden Menstruationsbeschwerden leiden, können bis zu drei Tage bezahlten Urlaub beziehen: Mit 49 zu 13 Stimmen bei 13 Enthaltungen stimmte der Generalrat am Montagabend einem entsprechenden Vorschlag aus den Reihen von Grünen, SP und Grünliberalen zu. Der Menstruationsurlaub kann ohne Arztzeugnis bezogen werden.

Menstruationsschmerzen stellten ein noch immer unterschätztes Phänomen in der Berufstätigkeit von Frauen dar, hiess es in der Debatte. Der Rat erkenne die Tatsache an, «dass Menstruationsschmerzen in unserer Gesellschaft wahrscheinlich immer noch unterschätzt werden, wie einige kürzlich veröffentlichte Studien belegen», sagte Stadtpräsident Thierry Steiert (SP).

Daher sollten dieselben Regeln wie bei Krankheitsausfällen gelten – wobei es beim Menstruationsurlaub eben um regelmässige Absenzen gehe. «Es ist wichtig, dass ich sagen kann, dass ich wegen meiner Menstruation krank bin, und dass dies als legitimer Grund für das Fernbleiben von der Arbeit angesehen wird», hatte Mit-Initiantin Laura Zahnd (Grüne) schon vor einigen Wochen gesagt. «Derzeit wird von menstruierenden Personen erwartet, dass sie auch dann zur Arbeit kommen, wenn sie sich nicht wohl fühlen, ganz abgesehen davon, dass ihnen manchmal unpassende Kommentare gemacht werden.»

Die Stadtregierung steht hinter dem Vorhaben und wird nun eine Änderung des Personalreglements ausarbeiten. Der Menstruationsurlaub ist auch anderswo ein Thema. Bereits Pilotprojekte beschlossen haben die Städte Zürich und Lausanne.

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