Klimaziele Stadt Zürich fördert Ausrangieren von fossilen Heizungen

olgr, sda

21.8.2024 - 18:40

Die Stadt Zürich will den Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme wie etwa den Anschluss an ein Fernwärmenetz fördern und entschädigt den vorzeitigen Ersatz von noch nicht amortisierten Gas- und Ölheizungen. (Symbolbild)
Die Stadt Zürich will den Umstieg auf nachhaltige Heizsysteme wie etwa den Anschluss an ein Fernwärmenetz fördern und entschädigt den vorzeitigen Ersatz von noch nicht amortisierten Gas- und Ölheizungen. (Symbolbild)
Keystone

Wer seine noch relativ neue, funktionstüchtige Öl- oder Gasheizung in der Stadt Zürich durch ein nachhaltiges System ersetzt, soll entschädigt werden: Stadt- und Gemeinderat wollen diese im Rahmen eines Pilotprojekts getestete Förderung bis 2040 dauerhaft einführen.

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Der Gemeinderat hat am Mittwoch die vom Stadtrat vorgelegte neue Verordnung «über Förderbeiträge für den vorzeitigen Heizungsersatz» in erster Lesung beraten. Angesichts der Debatte dürfte die Verordnung bei der Schlussabstimmung, die an einer der nächsten Sitzungen stattfindet, eine Mehrheit finden.

Der Stadtrat rechnet gemäss seines Antrages bis in Jahr 2040 mit rund 1800 eingehenden Beitragsgesuchen. Rund 19 Millionen Franken dürfte dies die Stadt kosten.

Umstieg erfolgt Stadtrat zu langsam

Um das Klimaziel von Netto-Null zu erreichen, sollen alle fossil betriebenen Heizungen durch klimafreundliche Wärmelösungen ersetzt werden. Der Wandel schreitet dem Stadtrat aber zu langsam voran: Denn etwa 40 Prozent der rund 18'700 fossilen Heizungen seien vor weniger als 15 Jahren installiert worden – sie seien damit noch nicht amortisiert, schrieb er in seinem Antrag.

Förderbeiträge sollen nun die aktuell verhältnismässig tiefe Erneuerungsrate erhöhen. Diese Unterstützung mit Geld erwies sich diesbezüglich im Rahmen des Pilotprojekts «Restwertentschädigung» als wirkungsvoll. Die Nachfrage war viel höher als prognostiziert, weshalb ein Zusatzkredit gesprochen werden musste.

FDP und SVP kritisierten, dass der Einbau neuer fossiler Heizungen kantonsweit seit September 2022 verboten sei. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 Jahren sei deren Aussterben damit ums Jahr 2047 zu erwarten. Der Wandel laufe also, es brauche deshalb nicht noch viele zusätzliche Fördergelder.

SP, Grüne und GLP wiesen derweil darauf hin, dass ohne Entschädigung viele Eigentümer mit dem Ersatz ihrer Heizungen zu lange zuwarten würden. Aus ökologischer Sicht sei ein vorzeitiger Ersatz nötig, um die Klimaziele erreichen zu können.

Bald auch Geld für alte Heizungen?

Der Stadtrat soll nun aber zusätzlich noch prüfen, ob auch für den Ersatz von mehr als 15 Jahre alten fossilen Heizsystemen ein pauschaler Förderbeitrag ausgerichtet werden könnte. Der Gemeinderat überwies am Mittwochabend mit 67 zu 42 Stimmen ein entsprechendes Postulat von Grünen, GLP und SP.

Denn es gebe eine «unwillkommene Lücke», da noch funktionierende, aber schon amortisierte Heizungen von Förderungen ausgeschlossen seien, hiess es im Postulat. Auch diese fossilen Heizsysteme müssten «möglichst rasch durch ein fossilfreies System ersetzt werden».