Corona-Überblick Mehr als 500’000 Infektionen in Spanien – Intensivbetten in Südfrankreich werden knapp

Agenturen/red

7.9.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 191 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Zudem wurde ein neuer Todesfall verzeichnet. Zwei Erkrankte mussten neu ins Spital eingewiesen werden.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 44'592 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Montag mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4’597 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg durch den neuen Fall auf 1'734.

Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen in Zürich

Um ein weiteres Ansteigen der Corona-Infektionen zu verhindern, hat der Zürcher Stadtrat weitergehende Massnahmen beschlossen, wie das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich mitteilt.

Demnach gilt ab Donnerstag, 10. September, «in allen öffentlich zugänglichen Bereichen der Stadtverwaltung mit regelmässigen Personenverkehr Maskenpflicht». Das betreffe unter anderem auch Schalter und Hallen und die von der Stadt selbst betriebenen Museen.

Plexiglas-Trennwände im Parlament

Das Parlament ist heute ins Bundeshaus zurückgekehrt. In Bern beginnt die Herbstession von National- und Ständerat, und sie wird von Plexiglas geprägt sein. Um die Ratsmitglieder zu schützen, wurden im Nationalrats- und im Ständeratssaal sowie in den Kommissionszimmern Trennwände aus Plexiglas zwischen den Sitzplätzen montiert. Eine Maskenpflicht gibt es nicht, das Tragen von Masken wird im Parlamentsgebäude aber dringend empfohlen.

Die Ausweitung der Kurzarbeitsentschädigung in der Coronakrise treibt die Kosten für die Arbeitslosenversicherung (ALV) in die Höhe. Das Parlament hatte dafür im Juni 14,2 Milliarden Franken bewilligt. Am heutigen Montag hat der Nationalrat nun die gesetzliche Grundlage für diese Zusatzfinanzierung gutgeheissen. Der Entscheid fiel einstimmig.

Frankreich im Risikomodus

Frankreich hat am Sonntag sieben neue Corona-Risikogebiete ausgewiesen. Damit gelten nach Angaben der Regierung nun 28 der rund 100 französischen Verwaltungsbezirke als «rote Zonen», wo das Virus «aktiv zirkuliert». Die Einstufung ermöglicht es den Behörden, die Corona-Massnahmen zu verschärfen.

Im Rechtsstreit um eine allgemeine Maskenpflicht hat der französische Staatsrat entsprechende Vorschriften in den Grossstädten Lyon und Strassburg weitgehend bestätigt. Die Pariser Institution entschied in der Nacht zum Montag in einem Eilverfahren, das die Mitte-Regierung ausgelöst hatte.

Unterdessen werden im Süden Frankreichs die Intensivbetten für Corona-Infizierte knapp. Von den 70 Betten für Covid-19-Kranke im Département Bouches-du-Rhône seien derzeit 65 bis 67 belegt, teilte der Präsident der Präsident der Marseiller Krankenhauskommission Dominique Rossi am Montag mit. Die Lage sei angespannt, aber nicht so dramatisch wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie, als im Département 270 Coronapatienten auf den Intensivstationen lagen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Im Süden Frankreichs werden die Intensivbetten für Corona-Infizierte knapp.
  • In Spanien haben sich inzwischen  mehr als eine Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 29’516 Infizierte sind mittlerweile gestorben.
  • Das BAG meldet 191 Neuinfektionen innert 24 Stunden bei 4609 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,1 Prozent. Zu verzeichnen gibt es weiter ein neues Todesopfer.
  • Maskenpflicht: Die Stadt Zürich weitet die Vorschrift auf die öffentlichen Bereiche der Stadt aus. 
  • Abgeblitzt: Das Bundesgericht geht nicht auf eine Beschwerde von Zürcher Maskengegnern ein.

22.30 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

22.12 Uhr: Italien verlängert Anti-Corona-Massnahmen für weiteren Monat

Die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Italien wie Maskenpflicht und Abstandsregeln bleiben für einen weiteren Monat in Kraft. Ministerpräsident Giuseppe Conte unterzeichnete am Montagabend nach Regierungsangaben das entsprechende Dekret. Die Vorschriften gelten in dem Mittelmeerland nun bis zum 7. Oktober.

Demnach gibt es in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln weiter die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Menschen sollen einen Abstand von mindestens einem Meter halten. Grössere Ansammlungen sind weiter verboten, Stadien und Diskotheken bleiben geschlossen.

21.52: Coronavirus-Fälle im Gazastreifen nehmen massiv zu

Die Zahl der Coronavirus-Fälle im Gazastreifen hat sich in den vergangenen zwei Wochen verzehnfacht und ist auf mehr als 1’000 Infektionen angestiegen. In dem von der israelischen Regierung blockierten Palästinensergebiet wurden allein in den vergangenen 24 Stunden 182 Infektionen verzeichnet, wie palästinensische Beamte am Montag bekannt gaben. Nach offiziellen Angaben starben bislang acht Menschen an den Folgen der Viruserkrankung.

Bislang hatte der von der Welt isolierte und völlig überfüllte sowie verarmte Gazastreifen nur wenige Infektionen verzeichnet. Das schmale Territorium ist durch eine massive Sicherheitsbarriere auf der Landseite abgeschottet und besitzt nur zwei Grenzübergänge: einen nach Israel und einen nach Ägypten. Beide Übergänge wurden im März mit wenigen Ausnahmen blockiert. Menschen, die nach Gaza zurückkehrten, mussten sich drei Wochen in Quarantäne begeben.

21.15 Uhr: Trump warnt Demokraten vor Stimmungsmache gegen Corona-Impfung

US-Präsident Donald Trump hat den Demokraten vorgeworfen, sich aus politischen Gründen gegen eine baldige Corona-Impfung auszusprechen. Die Kandidatin für die Vizepräsidentschaft, Kamala Harris, lege «sorglose Anti-Impf-Rhetorik» an den Tag, kritisierte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz vor dem Weissen Haus. Die Demokraten wollten eine Impfung wegen der Wahl am 3. November als etwas Negatives darstellen, behauptete er weiter. Ihnen missfalle, dass der Impfstoff in «Rekordzeit» entwickelt werde. Er könne vielleicht sogar noch vor der Wahl verfügbar sein, sagte Trump.

Harris hatte in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender CNN vor einer Einmischung der Regierung bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff gewarnt. Unter Trump würden unabhängige wissenschaftliche Experten «mundtot gemacht», sagte die Senatorin. Trumps Versprechen bezüglich des Impfstoffs könne nicht vertraut werden, weil er sich zwei Monate vor der Wahl verzweifelt nach einem Erfolg sehne, warnte sie. «Ich würde seinen Aussagen nicht vertrauen. Ich würde den Aussagen von Gesundheitsexperten und Wissenschaftlern vertrauen, aber nicht Donald Trump», sagte Harris in dem Gespräch.

Weltweit befinden sich inzwischen mehrere experimentelle Impfstoffe in grossen klinischen Studien. Dabei soll die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe geprüft werden. Renommierte US-Experten hatten zuletzt erklärt, es könne bis Jahresende klar sein, ob einer der erprobten Impfstoffe hinreichend wirksam sei. Der Immunologe Anthony Fauci etwa, der auch das Weisse Haus berät, rechnet damit, dass es Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff geben wird.

US-Präsident Donald Trump möchte am liebsten noch vor der Präsidentschaftswahl im November alle Amerikaner impfen lassen. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump möchte am liebsten noch vor der Präsidentschaftswahl im November alle Amerikaner impfen lassen. (Archivbild)
Bild: Keith Srakocic/AP/dpa

21.37 Uhr: Basler Fasnachts-Comité sucht nach sicheren Alternativ-Ideen

Die Basler Fasnacht wird 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht im gewohnten Rahmen stattfinden. Das Fasnachts-Comité will zusammen mit den Cliquen und Behörden nach Alternativen suchen, wie die Fasnacht ohne grosse Menschenansammlungen durchgeführt werden könnte.

Die Basler Fasnacht werde nicht abgesagt, teilte das Fasnachts-Comité am Montagabend nach einem Treffen mit den Obmännern und -frauen der Fasnachtscliquen mit. Es wäre aber unverantwortlich, die Fasnacht vom 22. bis 25 Februar in der gewohnten Form stattfinden zu lassen. Grossen Menschenansammlungen gelte es auch Anfang 2021 zu vermeiden, schreibt das Comité.

Gesucht würden nun Alternativ-Ideen und neue Formen, wie die Fasnacht ohne grosses Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung stattfinden könne, heisst es weiter. Denkbar seien zum Beispiel ein dezentraler Morgenstreich in den Quartieren oder Schnitzelbank-Vorträge auf Openair-Bühnen oder in Beizen mit Schutzkonzept.

21.04 Uhr: Frankreichs Nationalspieler Mbappé positiv auf Corona getestet

Frankreichs Fußball-Nationalspieler Kylian Mbappé hat sich nach Angaben des französischen Verbands mit dem Coronavirus infiziert und fehlt der Nationalmannschaft damit im Nations-League-Spiel gegen Kroatien am Dienstag. Wie zuvor schon bei einigen anderen Profis machte der Verband FFF das Testergebnis am Montagabend öffentlich und nannte auch den Namen des Angreifers von Paris Saint-Germain. Vor Mbappé waren bereits sechs andere Spieler des französischen Meisters und Champions-League-Finalisten positiv getestet worden. Am Samstag hatte Mbappé beim 1:0-Sieg der Franzosen in Schweden den Siegtreffer erzielt.

Das Coronavirus verschafft PSG-Jungstar Kylian Mbappé eine Zwangspause. (Archivbild)
Das Coronavirus verschafft PSG-Jungstar Kylian Mbappé eine Zwangspause. (Archivbild)
Bild: Keystone/EPA/David Ramos/Pool

20.55 Uhr: Hoher Montagswert in Deutschland: Mehr als 1’200 Neuinfektionen

Aus Deutschland werden heute 1’256 neue Infektionen und 2 weitere Tote gemeldet. Für einen Montag ist dies ein hoher Wert – vor einer Woche lag dieser noch bei 845, davor die Woche bei 1’046 Neuinfektionen.

19.48 Uhr: Frankreich meldet 25 weitere Todesfälle

In Frankreich sind 25 weitere Menschen gestorben, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesfälle nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 30’726. Das ist das siebthöchste Niveau weltweit. Die Zahl der positiven Corona-Tests in Frankreich legte in den vergangenen 24 Stunden um 4’203 auf 328’980 zu.

19.12 Uhr: Südfrankreich: Fast alle Intensivbetten für Covid-19-Patienten belegt

Im Süden Frankreichs werden die Intensivbetten für Corona-Infizierte knapp. Von den 70 Betten für Covid-19-Kranke im Département Bouches-du-Rhône seien derzeit 65 bis 67 belegt, teilte der Präsident der Präsident der Marseiller Krankenhauskommission Dominique Rossi am Montag mit. Die Lage sei angespannt, aber nicht so dramatisch wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie, als im Département 270 Coronapatienten auf den Intensivstationen lagen.

In den vergangenen Tagen waren die täglichen Corona-Neuinfektionen in Frankreich auf durchschnittlich mehr als 5’000 gestiegen. Der Chef der Intensivstation des Marseiller Krankenhauses La Timone, Lionel Velly, äusserte die Befürchtung, dass es in Bouches-du-Rhône bald nicht mehr genug Krankenhausbetten gebe werde.

18.50 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Spanien auf mehr als ein halbe Million gestiegen

In Spanien ist die Zahl der Corona-Infektionsfälle auf mehr als eine halbe Million gestiegen. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Spanien insgesamt 525’549 Infektionen nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Montag mitteilte. 29’516 Infizierte sind demnach mittlerweile gestorben.

Spanien ist mit seinen rund 47 Millionen Einwohnern eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen wieder stark angestiegen. Das Auswärtige Amt warnt deshalb vor «nicht notwendigen, touristischen» Reisen nach Spanien.

19.38 Uhr: Frankreich meldet 25 weitere Todesfälle

In Frankreich sind 25 weitere Menschen gestorben, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesfälle nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 30’726. Das ist das siebthöchste Niveau weltweit. Die Zahl der positiven Corona-Tests in Frankreich legte in den vergangenen 24 Stunden um 4’203 auf 328’980 zu.

18.35 Uhr: Erstmals mehr als 1’000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in Libyen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in Libyen auf ein Rekordhoch gestiegen. Erstmals meldete das Nationale Kontrollzentrum für Krankheiten (NCDC) in Tripolis am Montag mehr als 1’000 neue Fälle an einem Tag. Elf weitere Menschen seien in dem Bürgerkriegsland in Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Das Zentrum forderte alle Bürger auf, die Vorsorgemassnahmen einzuhalten. Menschen aus besonders betroffenen Gebieten sollten ihre Region nur in absolut notwendigen Fällen verlassen.

17.50 Uhr: Finanzspritze für Arbeitslosenversicherung

Die Ausweitung der Kurzarbeitsentschädigung in der Coronakrise treibt die Kosten für die Arbeitslosenversicherung (ALV) in die Höhe. Das Parlament hatte dafür im Juni 14,2 Milliarden Franken bewilligt. Heute hat der Nationalrat nun die gesetzliche Grundlage für diese Zusatzfinanzierung gutgeheissen. Der Entscheid fiel einstimmig.

Der ausserordentliche Bundesbeitrag soll verhindern, dass der Ausgleichsfonds der ALV Ende Jahr die Schuldenobergrenze von acht Milliarden Franken erreicht. Dadurch würde die Schuldenbremse ausgelöst, was eine Erhöhung der Lohnbeiträge um bis zu 0,3 Prozentpunkte ab 2021 zur Folge hätte. Es herrscht breite Einigkeit darüber, dass das die wirtschaftliche Krise noch vertiefen würde.

Die Zusatzfinanzierung ist schon beschlossen, sie steht der ALV aber erst zur Verfügung, wenn es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt. Mit der nun vom Nationalrat genehmigten Vorlage wird auch gleich die rechtliche Grundlage geschaffen, damit der Bund die Arbeitslosenversicherung nötigenfalls auch 2021 ausserordentlich unterstützen könnte. Die Vorlage geht nun an den Ständerat.

Sauber getrennt: So tagt der Nationalrat ab heute an der Herbstsession in Bern.
Sauber getrennt: So tagt der Nationalrat ab heute an der Herbstsession in Bern.
Bild: Keystone/Alessandro della Valle

17.04 Uhr: Ständerat will auch Regionalverkehr helfen

Der Ständerat will den öffentlichen Verkehr in der Coronakrise unterstützen. Im Gegensatz zum Bundesrat will er aber nicht nur den regionalen Personenverkehr, sondern auch den Ortsverkehr berücksichtigen.

Die Unterstützung für den Ortsverkehr hiess der Ständerat am Montag mit 25:15 Stimmen bei einer Enthaltung gut. Präsident Stefan Engler (CVP/GR) plädierte namens der Mehrheit der Verkehrskommission für «Opfersymmetrie» und dafür, die Last auf die drei Staatsebenen zu verteilen. Das Drittel, das der Bund beisteuern müsste, würde sich auf rund 180 Millionen Franken belaufen.

Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga verwies vergeblich auf die Zuständigkeit von Kantonen und Gemeinden. Trotz des auch in der Vernehmlassung geäusserten Wunsches habe der Bundesrat von dieser Unterstützung abgesehen. Auch Peter Hegglin (CVP/ZG) hätte nur den regionalen Personenverkehr unterstützen wollen: «Der Ortsverkehr ist keine Bundesaufgabe», sagte er. Es sei nicht richtig, zu sagen, der Bund sei schuld an den Ausfällen, sondern er habe die Verbote zur Bewältigung der Krise erlassen.

Während des Lockdown im Frühjahr waren die Passagierzahlen in Zügen, Bussen und Trams eingebrochen. Die Menschen waren gehalten, im Homeoffice zu arbeiten und auf unnötige Fahrten zu verzichten. Trotz einer Erholung sind die Frequenzen noch immer tiefer als vor der Krise.

16.20 Uhr: Zehn bestätigte Corona-Fälle im Migrantencamp Moria auf Lesbos

Die Zahl der Menschen, die im überfüllten Migrantenlager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, ist auf zehn gestiegen.

Nach einem ersten Fall vergangene Woche seien im Lager bisher 1000 Tests gemacht worden, berichtete das Staatsfernsehen (ERT) am Montag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde. Die Ergebnisse weiterer 1000 Tests stünden noch aus, so dass die Zahl der Infizierten sich noch erhöhen könne.

Eingeschleppt haben soll das Virus vergangene Woche ein 40 Jahre alter Mann aus Somalia, dem bereits im Juli Asyl gewährt worden war. Er sei von Lesbos aus nach Athen gereist, habe dort aber keine Arbeit gefunden und sei dann nach Moria zurückgekehrt, teilte das Migrationsministerium mit. Das Lager ist deshalb seit vergangenem Donnerstag für 14 Tage unter Quarantäne gestellt worden. In Moria leben derzeit rund 12 600 Flüchtlinge und Migranten bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.

15.30 Uhr: Leichte Grippesaison auf südlicher Hemisphäre

Die südliche Welthalbkugel, deren Grippesaison normalerweise von April bis September dauert, verzeichnet laut der Weltgesundheitsorganisation WHO derzeit einen extrem milden Verlauf. In Australien habe es im August 2020 lediglich 107 Grippefälle gegeben – im Jahr zuvor 61'000. Auch in Südafrika und im südlichen Teil Südamerikas mache man ähnliche Erfahrungen, berichtet CNN.

Maria Van Kerkhove von der WHO geht davon aus, dass die Massnahmen gegen das Coronavirus für die Rekordtiefstände bei der Grippe auf der südlichen Welthalbkugel verantwortlich seien. «Viele der ergriffenen Massnahmen, die die Menschen auf Distanz hielten, haben möglicherweise tatsächlich dazu beigetragen», wird die Expertin von CNN zitiert. Auch hätten sich wohl mehr Menschen gegen die Grippe impfen lassen.

Skeptisch sind Experten hingegen, ob sich aus diesen Beobachtungen auch auf die nördliche Welthalbkugel übertragen lassen. Es sei sehr schwer, «Vorhersagen über die Influenza zu treffen», meint William Schaffner, Spezialist für Infektionskrankheiten am Vanderbilt University Medical Center gegenüber CNN. Auch sei nicht auszuschliessen, dass beide Erreger das Gesundheitssystem dann über Proporz beanspruchen und in den Spitälern dringend benötigte Betten fehlen würden. Die Experten mahnen deshalb, die Grippeimpfung sei dieses Jahr besonders wichtig. 

Eine Grippeimpfung halten Experten in Zeiten der Corona-Pandemie für besonders wichtig. (Symbolbild
Eine Grippeimpfung halten Experten in Zeiten der Corona-Pandemie für besonders wichtig. (Symbolbild
Bild: Keystone

15.21 Uhr: Treffen von Gesundheitsdirektoren und Berset

Bundesrat Alain Berset hat sich am Montag mit den kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren im Rahmen des regelmässigen Austausches getroffen. Nach dem rund zweistündigen Treffen im Bernerhof wurden keine konkreten inhaltlichen Beschlüsse kommuniziert.

Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger informierten aufgrund des grossen Interesses nach dem Treffen kurz über den Austausch. Die Frage nach der Dauer einer Quarantäne wegen des Coronavirus sei bei dem Treffen unter anderem diskutiert worden, erklärte Engelberger gegenüber dem Videodienst von Keystone-SDA.

Aktuell seien in der Schweiz rund 12'000 Personen in Quarantäne. Es seien noch keine Entscheide zur Dauer der Quarantäne gefallen, sagte Engelberger. Allfällige Entscheide müssten wissenschaftlich fundiert sein.

Die Quarantäne dauert derzeit in vielen Ländern unterschiedlich lange. In der Schweiz sind es zehn Tage, in Deutschland hingegen 14 Tage. In Deutschland wird aktuell darüber diskutiert, ob die Dauer einer Selbstisolation zu Hause unter bestimmten Umständen auf fünf Tage verkürzt werden könnte.

Bundesrat Berset lobte nach dem Treffen die sehr gute und enge Zusammenarbeit mit den Kantonen und der GDK. Seit Juni habe sich der Austausch intensiviert. Themen seien am Montag auch das Contact Tracing und die Corona-Tests gewesen. Zum Contact Tracing gebe es keine wirkliche Alternative, sagte Berset. Für den Winter brauche es mehr Tests und kürzere Testzeiten.

15 Uhr: Dänemark in Sorge über Pandemie-Entwicklung

Um die Ausbreitung des Covid-19-Virus zu bremsen, hat die dänische Regierung am Montag in 17 Gemeinden im Grossraum Kopenhagen und in Odense die Versammlungsgrenze wieder gesenkt. Statt 100 dürfen ab sofort nur noch 50 Personen an Veranstaltungen teilnehmen.

«In den letzen 24 Stunden wurden 230 neue Fälle von Covid-19 gemeldet», sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke bei einer Pressekonferenz. In 21 Gemeinden sei jetzt die Grenze von 20 Infizierten pro 100'000 Einwohner überschritten. Seit dem Frühjahr sei die Zahl nicht so gestiegen. Besonders besorgniserregend sei die Lage in Kopenhagen und Odense. Die neu Infizierten seien überwiegend junge Leute zwischen 20 und 29 Jahren, fügte Kopenhagens Oberbürgermeister hinzu.

In den betroffenen Gemeinden müssen die Restaurants und Kneipen fortan um Mitternacht schliessen. Es wird empfohlen, alle privaten Feste abzusagen. «Ich möchte Sie noch einmal bitten zu prüfen, ob die Party, die Sie nun feiern wollen, verschoben werden kann», sagte Heunicke. Es gebe Beispiele, wo eine Person bei einem privaten Fest viele andere angesteckt habe.

Fahrgäste tragen Mundschutze und warten in Aarhus auf einen Zug: Wegen steigender Fallzahlen hat Dänemark die Massnahmen verschärft. (Symbolbild)
Fahrgäste tragen Mundschutze und warten in Aarhus auf einen Zug: Wegen steigender Fallzahlen hat Dänemark die Massnahmen verschärft. (Symbolbild)
Bild: dpa

14.05 Uhr: Frankreich kommt seinen grossen Museen zu Hilfe

Frankreich unterstützt seine grossen Museen, Denkmäler und Kathedralen in der Corona-Pandemie mit 614 Millionen Euro Direkthilfe. Davon solle mehr als die Hälfte den international bekannten Museen wie dem Louvre, Versailles, dem Orsay-Museum und dem Centre Pompidou zugute kommen, bestätigte das Kulturministerium am Montag.

Wie die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot erklärte, will man diesen grossen öffentlichen Einrichtungen, die den internationalen Einfluss Frankreichs unterstützen, ermöglichen, den Rückgang der Besucherzahlen zu überwinden.

Laut Angaben des Ministeriums verzeichnen diese Museen, die staatlich sind, einen Besucherrückgang von 40 bis 80 Prozent. Der Direktor des Louvre, Jean-Luc Martinez, hat vor Wochen schon wegen der Coronakrise den Einnahmeverlust auf über 40 Millionen Euro beziffert. Das Louvre-Publikum kommt zu 75 Prozent aus dem Ausland - vor allem aus den USA und China. Die Gelder sind Teil eines Kultur-Hilfspakets von 2 Milliarden Euro im Rahmen des französischen Wiederaufbauplans «France Relance».

Frankreichs grosse Mussen, wie der Louvre (im Bild) haben während der Corona-Pandemie mit grossen Besuchereinbrüchen zu kämpfen. (Archiv)
Frankreichs grosse Mussen, wie der Louvre (im Bild) haben während der Corona-Pandemie mit grossen Besuchereinbrüchen zu kämpfen. (Archiv)
Bild: Keystone

13.55 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus

Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Fallzahlen-Entwicklung nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Grafik: dpa

13.30 Uhr: 1,9 Millionen weitere Opfer bis Jahresende?

Das Institute for Health Metrics and Evaluation von der University of Washington hat eine neue, unangenehme Prognose für den weltweiten Verlauf der Pandemie erstellt: Die Forscher erwarten demnach bis zum Neujahr weitere 1,9 Millionen Todesopfer. Bisher sind knapp 890'000 Personen der Seuche erlegen.

In diesem Szenario rechnen die Amerikaner im Dezember mit 30'00 Toten täglich. Die meisten Opfer hätte am Jahreswechsel Indien mit 660'000 Verstorbenen zu beklagen – gefolgt von den USA mit 410'000 und Brasilien mit 174'000. In der Prognose heisst es, der deutliche Anstieg werde vom jahreszeitlich bedingten Wetterwechsel begünstigt.

Wie das «National Public Radio» berichtet, sind diese Annahmen jedoch nicht unumstritten. Andere Wissenschaftler hätten das Institut für seine düstere Prognose kritisiert.

Ein Lungenfacharzt steht neben einem Beatmungsgerät in einem Spital. (Symbobild)
Ein Lungenfacharzt steht neben einem Beatmungsgerät in einem Spital. (Symbobild)
Bild: dpa

12.42 Uhr: BAG meldet 191 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 191 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Zudem wurde ein neuer Todesfall verzeichnet. Zwei Erkrankte mussten neu ins Spital eingewiesen werden.

Schon am Sonntag, Samstag und Freitag war mit 444 beziehungsweise 405 und 425 Neu-Angesteckten erstmals seit Mitte April die Marke von 400 Fällen pro Tag überschritten worden. Am Donnerstag waren 364 bestätigte Fälle registriert worden, am Mittwoch waren es 370, am Dienstag 216 und am vergangenen Montag 163.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 44'592 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Montag mitteilte. Seit Anfang der Pandemie mussten 4’597 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg durch den neuen Fall auf 1'734.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'103'149 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 4’609 neue Tests gemeldet. Das Resultat fiel bei 3,1 Prozent aller Tests positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich nach Angaben des BAG 1’641 Menschen in Isolation und 4924 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 7’559 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren. Laut BAG waren dazu am Montag Daten für 21 Kantone und Liechtenstein vorhanden. Die Aktualisierung der Zahlen erfolgt demnach mindestens jeweils am Mittwoch und Freitag.

12.20 Uhr: Lungenschäden sind wohl reversibel

Ein Team der Universitätsklinik in Innsbruck hat in einer Studie mit 86 Corona-Patienten festgestellt, dass ein Grossteil der durch die Krankheit ausgelösten Lungenveränderungen reversibel ist. 55 Prozent der hospitalisierten Covid-19-Patienten würden aber auch noch sechs Wochen nach der Krankenhausentlassung körperliche Beeinträchtigungen zeigen.

Im Rahmen der Studie seien erstmals die Langzeitfolgen von Covid-19 an stationär versorgten Patienten untersucht worden, teilte die Medizinische Universität Innsbruck am Montag mit. Beteiligt waren 86 Patienten – 70 Prozent davon Männer – zwischen 50 und 70 Jahren. Die Probanden waren im Schnitt übergewichtig bis adipös, 44 Prozent waren vormals Raucher und ein wesentlicher Teil litt unter Vorerkrankungen.

«55 Prozent der hospitalisierten Covid-19-Patienten zeigten auch sechs Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus anhaltende körperliche Beeinträchtigungen», sagte die Lungenspezialistin Judith Löffler-Ragg. An erster Stelle lag mit knapp 50 Prozent die Kurzatmigkeit bei Belastung, 15 Prozent klagten über andauernden Husten. Grundsätzlich hätten die Patienten eine überdurchschnittlich lange Genesungsphase beschrieben, die Intensität der Beschwerden hätte sich aber im Verlauf deutlich verbessert.

In CT-Untersuchungen sechs Wochen nach Krankenhausentlassung zeigten sich bei 88 Prozent der Patienten anhaltende leicht- bis mittelgradige strukturelle Veränderungen der Lunge. Diese bildeten sich allerdings im Zeitverlauf bei den meisten Patienten deutlich zurück. Derzeit gebe es keine Hinweise auf fortschreitende Lungenschäden. Ob die Veränderungen der Lunge vollständig abklingen, sei aktuell noch nicht zur Gänze zu beantworten.

12.05 Uhr: Bundesgericht lässt Maskengegner abblitzen

Das Bundesgericht hat entschieden, nicht auf die Beschwerde der Zürcher Maskengegner einzutreten. Die Beschwerdeführer wollten erwirken, dass die vom Zürcher Regierungsrat erlassene Maskenpflicht ausgesetzt wird. Die Beschwerdeführer wehren sich eigentlich vor dem Zürcher Verwaltungsgericht gegen die regierungsrätliche Maskenpflicht.

Nachdem das Verwaltungsgericht es in einem Zwischenentscheid abgelehnt hatte, die Maskenpflicht auszusetzen, bis es ein Urteil in dem Fall gesprochen hat, zog eine der Beschwerdeführer den Zwischenentscheid an das Bundesgericht weiter. Dieses tritt darauf aber gar nicht erst ein, wie das Bundesgericht in seinem Urteil vom Donnerstag festhält.

Denn es hebt einen Vorentscheid über vorsorgliche Massnahmen – wie die Gewährung oder den Entzug einer aufschiebenden Wirkung – nur dann auf, wenn dieser willkürlich erscheint. Zudem hat es die Beschwerdeführerin versäumt, darzulegen inwiefern der Zwischenentscheid ihre verfassungsmässigen Rechte verletzt. Ihr werden die Gerichtskosten in Höhe von 1'000 Franken auferlegt.

Seit dem 27. August gilt in Zürich eine Maskenpflicht für alle Läden in Innenräumen. Der Regierungsrat hatte sich dazu entschieden, nachdem die Corona-Ansteckungszahlen im Kanton wieder deutlich angestiegen waren.

11.56 Uhr: Gesamte Corona-Kommission der slowakischen Regierung in Quarantäne

Die gesamte Corona-Kommission der slowakischen Regierung hat sich in Quarantäne begeben, weil ein Mitglied am Wochenende positiv auf Covid-19 getestet wurde. Sowohl Gesundheitsminister Marek Krajci als auch der staatliche Hygiene-Beauftragte Jan Mikas bestätigten dies in der Nacht zum Montag. Es handle sich um eine Präventivmassnahme, schrieb Krajci auf Facebook.

Das Gremium habe am vergangenen Donnerstag mehrere Stunden gemeinsam mit dem später positiv getesteten Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums eine Beratung über weitere Massnahmen abgehalten. Dabei hätten aber alle Anwesenden einen Mund-Nasen-Schutz getragen, betonte der Gesundheitsminister. Alle Mitglieder der Kommission würden sich im Laufe der nächsten Tage einem Corona-Test unterziehen und bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses in Quarantäne bleiben.

Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Montag nur 4'636 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 37 coronabedingte Todesopfer. Damit gehört sie zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas. Zuletzt sind die täglichen Neuinfektionen aber deutlich gestiegen.

11.28 Uhr: Zivilschützer unterstützen Altersheim in Bulle

Zivilschützer unterstützen im Kanton Freiburg seit Montagmorgen ein Altersheim, in dem zahlreiche Coronafälle aufgetreten sind. Nach neusten Angaben sind im Heim «Maison bourgeoisiale» in Bulle acht von 47 Bewohnern sowie elf Mitarbeitende positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Da gleichzeitig sieben weitere Mitarbeitende aus anderen Gründen abwesend sind, fehlt in den nächsten Tagen rund ein Drittel des Personalbestandes. Aus diesem Grund bewilligte die Sicherheits- und Justizdirektion den Zivilschutz-Einsatz im Heim, wie sie am Montag mitteilte.

In einem Altersheim im Kanton Freiburg muss aufgrund zahlreicher Coronafälle beim Personal der Zivilschutz unterstützen.
In einem Altersheim im Kanton Freiburg muss aufgrund zahlreicher Coronafälle beim Personal der Zivilschutz unterstützen.
Bild: Keystone

In den kommenden Tagen stehen jeweils drei bis fünf Zivilschutzleistende im Einsatz. Der Einsatz soll voraussichtlich bis am 20. September dauern. Er wird laufend den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Der Zivilschutz hält sich zudem bereit, um im Kampf gegen Covid-19 weitere Truppen für verschiedenen Bereiche aufzubieten. Präventiv wurden zehn weitere Personen geschult, um bei Bedarf die Tracing-Teams unterstützen zu können.

11.06 Uhr: Coronakrise lässt Inlandbanken vorsichtiger werden

Die Coronakrise hat bei den Schweizer Inlandbanken im ersten Halbjahr noch keine grossen Auswirkungen in den Bilanzen gezeigt. Was die Risikopolitik angeht, sind aber durchaus Unterschiede auszumachen.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) formulierte es in ihrem Halbjahresbericht kurz und bündig: «Eine coronabedingte starke Akzentuierung von Kreditausfällen wurde bis anhin nicht festgestellt.» Oder die Graubündner Kantonalbank (GKB): «Im ersten Halbjahr hinterlässt der Lockdown keine Spuren in erhöhten Wertberichtigungen.»

Dafür gibt es verschiedene Gründe. So pflegen die meisten Schweizer Inlandbanken schon seit geraumer Zeit mehrheitlich eine eher konservative Kreditpolitik und machen ihr Hauptgeschäft mit von der Krise bisher kaum betroffenen (Wohn)hypotheken. Dazu kommt, dass die zuletzt vergebenen Firmenkredite vor allem vom Bund garantierte Covid-Kredite sind, welche für die Bank kaum Risiken bergen. Ohne diese Garantie würden die Banken an Kleingeschäfte wie etwa Coiffeure oder Massagestudios kaum Kredite vergeben.

Ganz spurlos ist die Krise aber auch an den Bilanzen der Kantonal- und sonstigen Inlandbanken nicht vorbeigegangen. Da sich die Wirtschaft je nach Entwicklung der Pandemie nur zögerlich erholen wird und ein markanter Anstieg der Pleiten in den nächsten Monaten nicht auszuschliessen ist, haben die meisten Banken schon etwas vorgesorgt.

10.53 Uhr: Französischer Staatsrat bestätigt Maskenpflicht in Grossstädten

Im Rechtsstreit um eine allgemeine Maskenpflicht hat der französische Staatsrat entsprechende Vorschriften in den Grossstädten Lyon und Strassburg weitgehend bestätigt. Die Pariser Institution entschied in der Nacht zum Montag in einem Eilverfahren, das die Mitte-Regierung ausgelöst hatte. 

Frankreich wurde von der Corona-Pandemie schwer getroffen, es gab bisher über 30'700 Tote in Verbindung mit Covid-19. Zuletzt stieg die Zahl der neuen Fälle wieder stark an. 

Die Maskenpflicht könne in einer Kommune eingeführt werden, falls es dort mehrere Zonen mit einem deutlichen Ansteckungsrisiko gebe, entschied der Staatsrat. Die Regeln waren in Lyon und Strassburg vor Verwaltungsgerichten angegriffen worden – in beiden Fällen hatten die Richter die örtlichen Präfekten angewiesen, die Vorschriften deutlich einzuschränken. Der Staatsrat beauftragte den Präfekten des elsässischen Départements Bas-Rhin nun, die Maskenpflicht auf das Zentrum von weniger stark besiedelten Gemeinden zu beschränken.

In mehreren Grossstädten des Landes müssen Menschen unter freiem Himmel eine Maske tragen, auch in Paris. Das an Deutschland grenzende Département Bas-Rhin hatte eine Maskenpflicht in Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern eingeführt. Dazu zählen Strassburg, Hagenau, Bischwiller oder Oberehnheim.

Die Maskenpflicht in französischen Grossstädten wie Lyon (Bild) und Strassburg bleibt nach Beschluss des Staatsrats bestehen.
Die Maskenpflicht in französischen Grossstädten wie Lyon (Bild) und Strassburg bleibt nach Beschluss des Staatsrats bestehen.
Bild: Keystone

9.40 Uhr:  Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen in Zürich

Um ein weiteres Ansteigen der Corona-Infektionen zu verhindern, hat der Zürcher Stadtrat weitergehende Massnahmen beschlossen, wie das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich mitteilt.

Demnach gilt ab Donnerstag, 10. September, «in allen öffentlich zugänglichen Bereichen der Stadtverwaltung mit regelmässigen Personenverkehr Maskenpflicht». Das betreffe unter anderem auch Schalter und Hallen und die von der Stadt selbst betriebenen Museen.

Ebenfalls werde eine Maskenpflicht in den Gesundheitsinstitutionen wie Stadtspitälern, Alters- und Pflegezentren eingeführt. Hier müssten dann alle Mitarbeitenden Maske tragen, um Patienten oder Bewohner zu schützen.

In den Stadtzürcher Schulen gelte ab sofort für alle erwachsenen Personen (Schulpersonal, Behördenmitglieder oder Eltern) in den Schulgebäuden ebenfalls Maskenpflicht. In Unterrichts- oder Betreuungssequenzen gelte diese hingegen nur, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern während mehr als 15 Minuten nicht eingehalten werden könne.

An der Uni Zürich werden Anfang September Hinweise zum Verhalten in Corona-Zeiten aufgestellt. Neu wird man Atemschutzmaske nun auch in allen Bereichen der Stadtverwaltung, der städtischen Museen und Hallen aufsetzen müssen. (Symbolbild)
An der Uni Zürich werden Anfang September Hinweise zum Verhalten in Corona-Zeiten aufgestellt. Neu wird man Atemschutzmaske nun auch in allen Bereichen der Stadtverwaltung, der städtischen Museen und Hallen aufsetzen müssen. (Symbolbild)
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8.20 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner. 
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner. 
Grafik: dpa

7.45 Uhr: Sieben neue Risikogebiete in Frankreich

Frankreich hat am Sonntag sieben neue Corona-Risikogebiete ausgewiesen. Damit gelten nach Angaben der Regierung nun 28 der rund 100 französischen Verwaltungsbezirke als «rote Zonen», wo das Virus «aktiv zirkuliert». Die Einstufung ermöglicht es den Behörden, die Corona-Massnahmen zu verschärfen.

Neu betroffen sind neben den vier Départements Nord, Bas-Rhin, Seine-Maritime und Côte-d'Or mit Grossstädten wie Lille, Rouen, Le Havre, Strassburg und Dijon die beiden Verwaltungsbezirke auf der Mittelmeerinsel Korsika und das Übersee-Département auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean.

Zuerst waren im August der Pariser Grossraum und Teile der Mittelmeerküste zu Risikogebieten erklärt worden. Deutschland hat eine Reisewarnung für die Pariser Region sowie die Côte d’Azur und die Provence ausgesprochen.

Eine Frau, die eine Schutzmaske trägt, während sie am zwölften Tag einer coronabedingten Abriegelung in Paris joggt. Bereits sei dem 28. August müssen die Menschen überall in Paris aufgrund er Coronapandemie unter freiem Himmel eine Maske tragen.
Eine Frau, die eine Schutzmaske trägt, während sie am zwölften Tag einer coronabedingten Abriegelung in Paris joggt. Bereits sei dem 28. August müssen die Menschen überall in Paris aufgrund er Coronapandemie unter freiem Himmel eine Maske tragen.
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7.15 Uhr: Indien nun mit zweithöchster Fallrate der Welt

Indien hat Brasilien nun als das Land mit der zweithöchsten Corona-Ansteckungsrate abgelöst. Auf dem Subkontinent wurden in den vergangenen 24 Stunden 90'802 neue Fälle registriert, wie die Behörden am Montag mitteilten. Damit liegt die Zahl der Coronafälle in Indien bei mehr als 4,2 Millionen. Nur die USA haben mit mehr als sechs Millionen mehr Ansteckungen zu verzeichnen.

Das indische Gesundheitsministerium meldete zudem 1'016 weitere Tote in der Pandemie – die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg damit auf mehr als 71'500. Obwohl Indien seit fast einem Monat die höchsten Tageswerte bei Corona-Neuinfektionen verkündet, treibt die Regierung aggressiv die Öffnung der Wirtschaft an, um die lahmende Konjunktur zu beleben. Zuletzt wurde der U-Bahn-Betrieb in der Hauptstadt Neu-Delhi und in anderen Staaten teilweise wieder aufgenommen.

Ein Mitarbeiter der Stadt desinfiziert in Kolkata eine Strasse: Indien kämpft weiter mit steigenden Fallzahlen. (Archiv)
Ein Mitarbeiter der Stadt desinfiziert in Kolkata eine Strasse: Indien kämpft weiter mit steigenden Fallzahlen. (Archiv)
Bild: Keystone

6 Uhr: In Bern beginnt die Herbstsession hinter Plexiglas

Das Parlament kehrt heute ins Bundeshaus zurück. In Bern beginnt die Herbstession von National- und Ständerat, und sie wird von Plexiglas geprägt sein. Um die Ratsmitglieder zu schützen, wurden im Nationalrats- und im Ständeratssaal sowie in den Kommissionszimmern Trennwände aus Plexiglas zwischen den Sitzplätzen montiert. Eine Maskenpflicht gibt es nicht, das Tragen von Masken wird im Parlamentsgebäude aber dringend empfohlen.



Trotz dieser speziellen Arbeitsbedingungen müssen die Parlamentarierinnen und Parlamentarier mehr Geschäfte bewältigen als üblich. Nachmittagssitzungen sind in den nächsten drei Wochen die Regel statt die Ausnahme. Manchmal dauern die Beratungen bis in den Abend hinein. Grund für die höhere Geschäftslast ist die Coronapandemie: Bei der Bewältigung der Krise ist das Parlament gefordert. Beide Räte diskutieren schon in der ersten Sessionswoche über das Covid-19-Gesetz, mit dem das Notrecht soweit nötig in einem ordentlichen Gesetz verankert wird.

Ebenfalls auf der Traktandenliste stehen neue Corona-Kredite über 770 Millionen Franken für Corona-Tests, die Bahninfrastruktur oder Skyguide. Auch die Unterstützung für Fussball- und Hockeyklubs wird dabei zur Sprache kommen. Weitere 700 Millionen Franken sind für den öffentlichen Verkehr vorgesehen. Das Arbeitslosengesetz muss ebenfalls geändert werden, um die Finanzierung der ALV sicherzustellen.

Corona ist aber nicht das einzige Thema der Herbstsession: Mehr über die anderen Themen lesen Sie hier

Gegen die Ausbreitung des Coronavirus im Bundeshaus: Ein Mitarbeiter der Firma Westiform reinigt am 2. September 2020 im Nationalratssaal Plexiglasscheiben.
Gegen die Ausbreitung des Coronavirus im Bundeshaus: Ein Mitarbeiter der Firma Westiform reinigt am 2. September 2020 im Nationalratssaal Plexiglasscheiben.
Bild: Keystone/Peter Schneider

5.29 Uhr: Autobranche nicht mehr Motor der Wirtschaft

Die deutsche Automobilindustrie prägt nach vielen Jahren nicht mehr das Wachstum in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt eine Branchenstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), die der deutschen Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» (Montagsausgabe) vorliegt. Demnach habe die Coronapandemie die Autoindustrie im Branchenvergleich hart getroffen. Zunächst seien die globalen Lieferketten von einem Angebotsschock getroffen worden. «Jetzt ist die Branche mit einem Nachfrageschock konfrontiert, von dem sie sich nur langsam wieder erholt», heisst es in der Studie weiter. Erschwert werde die Situation dadurch, dass bereits hohe Überkapazitäten existierten und der technologische Wandel die Geschäftsergebnisse belaste. «In der Folge steht die Autoindustrie erstmals nach einem Jahrzehnt wieder vor spürbaren Personalanpassungen und wird als Wachstumslokomotive für den Standort Deutschland zunächst ausfallen», erklärten die Forscher.

Am Dienstag werden Vertreter der Automobilindustrie im Kanzleramt mit der deutschen Regierung und Ländervertretern zum Autogipfel zusammenkommen. Die CSU forderte im Vorfeld bereits weitere Hilfen für das «Herz der Industrie», wie CSU-Chef Markus Söder die Branche bezeichnet.

Söder – Ministerpräsident des Autostaats Bayern – will die Autoindustrie mit weiteren 10 Milliarden Euro für Batteriezellforschung und -produktion in Deutschland anschieben. Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht keinen Ergänzungsbedarf zum bestehenden Konjunkturpaket.

5.14 Uhr: Finanzierung für Impfstoff-Kandidaten abgesegnet

Australien hat sich mit Pharmaunternehmen auf die Produktion und Bereitstellung zweier potenzieller Impfstoffe gegen das Coronavirus geeinigt. Die Deals hätten einen Gesamtumfang von umgerechnet 1,13 Milliarden Franken, teilte die Regierung am Montag mit. Danach sollen die britische Universität Oxford in Kollaboration mit AstraZeneca sowie die australische University of Queensland im Tandem mit CSL mehr als 84,8 Millionen Vakzindosen für Australiens Bevölkerung von 26 Millionen Personen liefern. Die potenziellen Impfstoffe sollen fast ausschliesslich in Melbourne produziert werden.

Premierminister Scott Morrison sagte, die Vakzin-Kandidaten müssten zunächst auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit getestet werden und alle nötigen behördlichen Auflagen erfüllen, ehe es für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werde. Jeglicher Impfstoff solle für alle australischen Bürger kostenlos sein.

5.01 Uhr: Auslieferungsverfahren gegen Assange geht weiter

Nach einer längeren coronabedingten Pause wird die Anhörung zu einem Auslieferungsantrag der US-Justiz gegen den Wikileaks-Gründer Julian Assange heute Montag fortgesetzt. Ursprünglich hätte die Anhörung bereits im vergangenen Mai wieder aufgenommen werden sollen. Die US-Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft.



4.37 Uhr: Chinas Aussenhandel wächst schneller als erwartet

Chinas Exporte sind im August schneller als erwartet gestiegen. Der Aussenhandel der Volksrepublik legte – trotz der Pandemie – im vergangenen Monat gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Prozent zu, wie Zolldaten am Montag zeigten.

Analysten waren einer Reuters-Umfrage zufolge von einem Anstieg der Exporte um 7,1 Prozent ausgegangen, nachdem im Juli ein überraschendes Wachstum von 7,2 Prozent verzeichnet worden war.

China meldete im vergangenen Monat einen Handelsüberschuss von 58,93 Milliarden Dollar. Im Juli hatte China einen Überschuss von 62,33 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

3.42 Uhr: Deutschland plant Staatsakt für Corona-Tote

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterstützt den Vorschlag eines Staatsakts für die Todesopfer der Coronapandemie in Deutschland. Er könne es grundsätzlich nur richtig finden, dass Deutschland miteinander als Nation, als Gesellschaft das Gedenken an die Corona-Opfer begehe, sagte Spahn am Sonntag im Internetprogramm «Bild live». Der Staatsakt sollte nach seiner Ansicht zudem jenen gewidmet werden, für welche die Coronakrise «hart war im Alltag».

Es sei wichtig zu zeigen, «dass wir wahrnehmen, welche Härten, welches Leid es gegeben hat und zum Teil bis heute noch gibt», betonte der Gesundheitsminister. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte bereits im Juli für einen Staatsakt für die deutschen Corona-Toten nach spanischem Vorbild plädiert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kündigte am vergangenen Wochenende in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland an, er werde mit Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht über eine offizielle Trauer-Veranstaltung für die Corona-Toten sprechen.

2.54 Uhr: Rückgang bei Fällen in australischem Hotspot

Die Zahl neuer Coronafälle ist im australischen Pandemie-Brennpunkt Victoria zuletzt gesunken. In den vergangenen 24 Stunden seien 41 Ansteckungen und neun Todesfälle registriert worden, meldeten die Behörden in dem Bundesstaat am Montag. Es handelte sich um den niedrigsten Tageswert bei Neuinfektionen seit mehr als zehn Wochen. Am 26. Juni – der Frühphase der zweiten Infektionswelle – waren 37 Fälle gemeldet worden.

Die Behörden in Victoria gaben am Sonntag eine leichte Lockerung der Sperrmassnahmen zur Eindämmung des Virus in der Metropole Melbourne bekannt, die Anfang August ergriffen worden waren. Der Lockdown in der zweitgrössten Stadt in Down Under wird allerdings bis mindestens 26. Oktober dauern.

1 Uhr: Israel führt nächtliche Ausgangssperren ein

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat nächtliche Ausgangssperren für rund 40 von dem Coronavirus besonders betroffene Städte bekannt gegeben. Die am Sonntagabend nach Beratungen angekündigten Aktionen sollen am Montagabend um 19:00 Uhr Ortszeit in Kraft treten und bis fünf Uhr morgens gelten. Für wie viele Tage sie angewandt werden, war zunächst unbekannt. Gemäss der Regel dürfen Menschen nicht mehr als 500 Meter von ihrem Zuhause weggehen. Nicht systemrelevante Geschäfte müssen schliessen.

Die Zahl der Todesfälle mit dem Coronavirus in Israel beträgt mehr als 1'000. Die Zahl der Neuinfektionen hat weiter Rekordwert. Insgesamt hat Israel knapp 130'000 Coronavirus-Fälle verzeichnet. Davon sind noch mehr als 26'000 aktiv.

«Ich weiss, dass diese Massnahmen nicht leicht sind», sagte Netanyahu. «Aber unter den derzeitigen Umständen sind sie unvermeidbar. Wir werden weiterhin verantwortungsbewusste Schritte unternehmen, die nötig sind, um die öffentliche Gesundheit, Leben und die Wirtschaft zu beschützen.»

Auf Empfehlung des nationalen «Coronavirus-Projekt-Managers» Ronni Gamsu hat das israelische Militär eine Taskforce eingerichtet, um gegen den Ausbruch vorzugehen.

0 Uhr: Animationsfilmfestival in Baden mit Besuchereinbruch

Das Internationale Festival für Animationsfilm «Fantoche» ist am Sonntag in Baden AG mit der Verleihung der 13 Wettbewerbspreise zu Ende gegangen. Die 18. Ausgabe zählte 15'800 Eintritte. Wegen Corona war die Zahl gegenüber dem Vorjahr um fast die Hälfte eingebrochen. Aufgrund der aktuellen Reisebeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie hätten deutlich weniger internationale Filmemacher nach Baden reisen können, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Viele hätten sich für Diskussionen digital zugeschaltet. Bei den Vorführungen blieben zudem Sitze gesperrt, um zwischen den Besuchern Abstände zu gewährleisten. Nicht wenige Filmemacher seien trotz Reisewarnungen und Quarantänepflicht bei ihrer Rückkehr dennoch in die Schweiz gereist, hiess es weiter. Sie hätten betont, wie sehr sie es vermisst hätten, über Filme zu sprechen.

Zum 25-Jahre-Jubiläum zeigte «Fantoche» an sechs Tagen insgesamt 361 Kurz- und Langfilme. Darunter waren aktuelle Schweizer und internationale Produktionen sowie Retrospektiven. Der Anlass umfasste auch einen Serienmarathon und ein Onlinefestival. 52 Prozent der gezeigten Filme waren von Frauen gemacht. Zu den Publikumslieblingen gehörten erneut die grossen Animé-Produktionen aus Japan. Diverse Vorstellungen waren ausverkauft.

Im Schweizer Wettbewerb wurde «Aletsch Negative» der Walliserin Laurence Bonvin als bester Film ausgezeichnet. Er führt den Zuschauern den Rückgang des ewigen Eises vor Augen. Das Publikum prämierte «Signs» des in Zürich lebenden Filmemachers Dustin Rees. Der Streifen beleuchtet das Routineleben eines Elektrikers, der seine Beachtung plötzlich bestimmten Zeichen und Signalen zuwendet.

Im internationalen Wettbewerb gewann die Schwedin Niki Lindroth von Bahr mit dem Streifen «Something to Remember» den Preis für den besten Film. Er zeigt menschlich gekleidete Tiere, die von existenziellen Leiden auf Erden singen. «Ties» der Russin Dina Velikovskaya über das Chaos bei einem Abnabelungsprozess erhielt den internationalen Publikumspreis.

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