Berlin will Schweizer Kampfpanzer Nun entscheidet der Ständerat über die Weitergabe von Leopard 2

SDA/dor

26.9.2023 - 04:57

Bundesrat für Ausserdienststellung und Verkauf von 25 Kampfpanzern

Bundesrat für Ausserdienststellung und Verkauf von 25 Kampfpanzern

Der Bundesrat ist einverstanden, 25 Leopard-2-Kampfpanzer der Armee ausser Dienst zu stellen, weil in seinen Augen der Eigenbedarf der Armee dennoch gedeckt werden kann. Die zuständige Kommission des Nationalrates schlägt vor, 25 stillgelegte Panzer auszumustern und so deren Rückverkauf an den deutschen Hersteller zu ermöglichen.

29.05.2023

Der Ständerat debattiert am heutigen Dienstag die Armeebotschaft 2023. Umstrittenster Punkt ist die Ausserdienststellung von 25 stillgelegten Leopard-2-Panzern der Schweizer Armee.

Keystone-SDA, SDA/dor

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Ständerat debattiert am heutigen Dienstag die Ausserdienststellung von 25 stillgelegten Leopard-2-Panzern der Schweizer Armee.
  • Eine Ausserdienststellung würde es erlauben, die Panzer dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall zurück zu verkaufen.
  • Die deutsche Regierung hat die Schweiz im Februar um den Rückverkauf eines Teils der stillgelegten Panzer gebeten.
  • Die Bitte Berlins steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Deutschland gehört zu jenen westlichen Staaten, die der Ukraine Kampfpanzer geliefert haben.
  • Mit den Panzern aus der Schweiz will Berlin nach eigener Aussage Lücken in den Beständen der Bundeswehr sowie allenfalls der Streitkräfte anderer EU- und Nato-Staaten füllen.
  • Laut Bundesrat hat Deutschland zugesichert, dass die Panzer bei einem Ja der Schweiz nicht an die Ukraine gehen würden.

Eine Ausserdienststellung würde es erlauben, die Panzer dem deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall zurück zu verkaufen. Hintergrund ist ein Brief des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck sowie des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius an Verteidigungsministerin Viola Amherd. In dem Schreiben hatte die deutsche Regierung die Schweiz im Februar um den Rückverkauf eines Teils der stillgelegten Panzer gebeten.

Die Schweiz verfügt über insgesamt 96 stillgelegte Leopard-2-Panzer. Die Ausserdienststellung ist Voraussetzung für einen Rückverkauf. Der Nationalrat hat ihr bereits zugestimmt. Über den Rückverkauf selbst sowie den genauen Zeitpunkt hätte, falls auch der Ständerat Ja sagt, der Bundesrat zu entscheiden.

Auffüllen von Lücken

Die Bitte Berlins steht im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Deutschland gehört zu jenen westlichen Staaten, die der Ukraine Kampfpanzer geliefert haben. Mit den Panzern aus der Schweiz will Berlin nach eigener Aussage Lücken in den Beständen der Bundeswehr sowie allenfalls der Streitkräfte anderer EU- und Nato-Staaten füllen.

Laut Bundesrat versicherten Habeck und Pistorius in ihrem Brief, dass die Panzer bei einem Ja der Schweiz nicht an die Ukraine gehen würden. Die Mehrheit der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerats (Sik-S) befürwortet die Ausmusterung.

Der Bedarf der Armee sei auch in diesem Falle gedeckt, hält sie fest. Zudem sei der Rückverkauf aussen- und sicherheitspolitisch sinnvoll. Es handle sich um ein Signal an die europäischen Partner, dass die Schweiz ihren Beitrag zur Sicherheit Europas leiste.

Kritik von der SVP

Eine Minderheit der Kommission – aus den Reihen der SVP-Fraktion – ist dagegen der Ansicht, die Schweiz könne die Panzer nicht entbehren.

Die kleine Kammer debattiert die Ausserdienststellung der Panzer im Rahmen der Beratung der Armeebotschaft 2023. Der Bundesrat beantragte dem Parlament im Februar die Erhöhung des Zahlungsrahmens der Armee von 21,1 Milliarden Franken auf 21,7 Milliarden Franken für die Jahre 2021–2024 sowie Verpflichtungskredite von 1,9 Milliarden Franken. Der Nationalrat hat den entsprechenden Anträgen der Landesregierung bereits in der Sommersession zugestimmt.