Kriminalität Stellvertretende Migros-Marktleiterin plündert Tresor

tpfi

10.6.2019

Den Hauptteil ihrer Beute aus dem Migros-Tresor verwendete die stellvertretende Marketingleiterin um sich ein Pferd zu kaufen. (Symbolbvild)
Den Hauptteil ihrer Beute aus dem Migros-Tresor verwendete die stellvertretende Marketingleiterin um sich ein Pferd zu kaufen. (Symbolbvild)
Bild: Keystone/Melanie Duchene

Um sich ein Pferd zu finanzieren, hat eine stellvertretende Migros-Marktleiterin die Einnahmen der Filiale aus dem Tresor in Uzwil SG entwendet. Der Diebstahl ist nicht ihre einzige Straftat — auch Urkundenfälschung und geringfügiger Veruntreuung stehen auf ihrem Strafkonto.

Sie ist eine grosse Pferdeliebhaberin. Doch der Weg, um sich ihre Leidenschaft zu finanzieren, war eindeutig falsch: Um ein Ross kaufen zu können, bedient sich die stellvertretende Marktleiterin der Migros-Filiale in Uzwil SG im Kassenbüro, das berichtet der «Blick».

Laut Strafbefehl der Staatsanwaltschaft St. Gallen schritt die Mitarbeiterin am 27. Juni 2018 kurz vor Arbeitsbeginn um 6:10 Uhr morgens zur Tat. Den Tresor kann die Detailhandelsfachangestellte mit ihrem Zugangscode öffnen.

Krasser Vertrauensmissbrauch

Wie der «Blick» weiter berichtet, klaut sie aus einem abholbereiten Geldtransportbeutel einen Bund mit hundert 100-er Noten, also 10'000 Franken. Den Hauptteil des gelagerten Migros-Bargeldes, insgesamt 68'150 Franken, füllt die stellvertretende Marketingleiterin in einen neuen Beutel um.

Den neuen Beutel etikettierte sie mit einer gefälschten Unterschrift, um von sich abzulenken. Die Tat flog trotzdem auf. Bis ihr die Migros auf die Schliche kommt, hatte die Angestellte jedoch bereits einen Grossteil des Geldes ausgegeben. 1200 Franken blieben von der Beute übrig — ein Grossteil floss laut Staatsanwaltschaft in den Kauf eines Pferdes. «Pferde sind ihr Ein und Alles. Es sind ihre Lieblinge, für die sie alles tun würde», sagt eine Reitkollegin.

Wortkarg gibt sich unterdessen die Migros Ostschweiz: «Wir können aus Gründen des Persönlichkeits- und Datenschutzes keine Angaben machen», teilt Mediensprecher Andreas Bühler mit.

Abklärungen vor Ort, so der «Blick», zeigen: Der Diebstahl dürfte mit der Entlassung geendet haben. «Sie arbeitet seit Ende November nicht mehr hier. Alles ging ganz schnell», berichtet eine Arbeitskollegin.

Mehrfach vorbestraft

Bei der Polizei ist die ehemalige Migros-Angestellte kein unbeschriebenes Blatt. Bereits 2011 wurde sie wegen Diebstahls und Urkundenfälschung zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Auch wegen Nichtabgabe von Auto-Kontrollschildern sowie Fahrens ohne Haftpflichtversicherung geriet sie in der Vergangenheit bereits mit dem Gesetz in Konflikt.

Bilder aus der Schweiz
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