VersicherungsbetrugArzt rechnet mehr als 24 Stunden ab – pro Tag
SDA/uri
20.9.2021 - 09:15
Für das vergangene Jahr registriert die Suva rund ein Viertel mehr Verdachtsfälle in Sachen Versicherungsbetrug. Als besonders dreistes Beispiel wird ein Arzt genannt, der sogar dann Rechnungen für Termine ausstellte, in denen er in den Ferien war.
20.9.2021 - 09:15
SDA/uri
Die Suva hat im vergangenen Jahr über 2200 Verdachtsfälle untersucht und dabei ungerechtfertigte Zahlungen von 12,6 Millionen Franken verhindert. Die Covid-Pandemie erschwerte der Versicherung die Arbeit.
Von den rund 222'000 Fällen, bei denen 2020 ein Taggeld ausbezahlt wurde, untersuchte die Suva 2236 Verdachtsfälle, wie sie am Montag mitteilte. Das sind knapp ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der abgeschlossenen Fälle mit bestätigtem Verdacht sank von 520 auf 478 Fälle. Der durchschnittlich eingesparte Betrag pro Fall betrug 26'360 Franken gegenüber 34'7000 Franken 2019.
Der Grund für den Rückgang liege in den erschwerten Rahmenbedingungen durch die Covid-Pandemie, wodurch Abklärungen teilweise schwieriger oder unmöglich waren, hiess es in der Mitteilung.
Trend zu neuen Betrugsmustern
Der Trend zu neuen Betrugsmustern hingegen bleibt bestehen. Noch vor wenigen Jahren dominierte laut Suva vor allem das Bild des klassischen Versicherungsbetrügers. Das heisst, eine Einzelperson bezieht durch falsche oder fehlende Angaben Geldleistungen wie Taggelder oder Renten, die ihr nicht zustehen.
Mittlerweile erfolge der Missbrauch zunehmend vielfältiger, so die Suva. So komme es etwa vereinzelt auch bei Ärztinnen und Ärzten sowie Spitälern vor, dass sie fiktive oder falsche Stunden und Leistungen abrechnen. Die Suva nennt einen Fall von einem Arzt, der täglich mehr als 24 Arbeitsstunden abrechnete und Rechnungen ausstellte, als er in den Ferien war.
Das schade nicht nur den Prämienzahlenden, sondern dem ganzen Gesundheitssystem, hiess es. Eine überwiegende Mehrheit rechne jedoch korrekt ab. Seit der Einführung der Missbrauchsbekämpfung im Jahr 2007 konnten über 194 Millionen Franken an ungerechtfertigten Zahlungen verhindert werden.
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