«Wie dumm muss ein Volk sein» SVP-Energiepolitiker Rösti will Ende von AKW-Verbot 

kad, sda

20.8.2022 - 12:33

Der ehemalige SVP-Parteipräsident Albert Rösti an einer Rede 2016, in Langenthal. An der heutigen DV fordert er nun ein Ende vom AKW-Verbot.
Der ehemalige SVP-Parteipräsident Albert Rösti an einer Rede 2016, in Langenthal. An der heutigen DV fordert er nun ein Ende vom AKW-Verbot.
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SVP-Nationalrat Albert Rösti fordert ein Ende des Verbots von Atomkraftanlagen in der Schweiz. Kurzfristig müssten Energiespeicher gebaut, die Solarkraft ausgebaut und Sparappelle lanciert werden, sagte er.

Keystone-SDA, kad, sda

Mit Blick auf die Abschaltung des Atomkraftwerks Mühleberg sagte der ehemalige SVP-Chef Albert Rösti am Samstag vor den Delegierten in Baar ZG: «Wie dumm muss ein Volk sein, den Ast, auf dem es sitzt, abzusägen.» Er warnte davor, dass die Schweiz zu einem «armen Land werde, das zum Kerzenschein» zurückkehre.

Er selber habe ein Stromaggregat gekauft und rate dazu. Die Energiestrategie 2050 ist in den Augen von Rösti gescheitert. Kurzfristig brauche es nun Flüssiggasimporte und Stromsparappelle.

Mittelfristig müssten Speicherwerke und mehr Solaranlagen gebaut werden. Die Atomkraftwerke sollten so lange wie möglich laufen gelassen werden. Langfristig müsse das Verbot von Kernenergie im Energiegesetz gestrichen werden.

Energiesparen mit Federer

Diese Forderung unterstützte auch Stefan Brupbacher, Direktor des Branchenverbandes Swissmem. Das Technologieverbot für Nuklearenergie sei abzuschaffen. Technologie habe «schon immer die Lösung für gesellschaftliche Probleme» gebracht.

Für den kommenden Winter fordert er eine veritable «Energiespar-Bewegung». «Wir fordern, dass das eine Bewegung ist, die einen Roger Federer bis hin zu den Arbeitgebern umfasst.» Damit lasse sich jener Teil der Energie einsparen, der nötig sei, um Stromabschaltungen zu verhindern.

Dies bekräftigte auch SP-Fraktionschef Roger Nordmann, den Rösti den «intelligentesten Energiepolitiker der SP» und Podiumsleiter, SVP-Nationalrat Roger Köppel, den «führenden Solarpapst der Schweiz» nannten. Notabschaltungen von Betrieben seien unbedingt zu vermeiden, bei temporärer Einstellung der Produktion seien die Betroffenen zu entschädigen, sagte Nordmann.

«Verbot von Elektroautos»

Es gelte, auf Schweizer Strom zu setzen. Erneuerbare Elektrizität sei in der Schweiz leicht zu gewinnen. Wasser, Sonne und Wind kämen gratis in die Schweiz, man müsse in die Anlagen investieren.

Die Sonne, die die SVP in ihrem Logo habe, könne locker die Hälfte der Stromversorgung sichern. Die Speicherkapazitäten habe die Schweiz dank der Speicherpumpwerke bereits. Die Erhöhung der Stauseen und der Neubau von Stauseen seien sehr wichtig. Saisonal seien aber auch Wasserkraftspeicher nötig.

In der anschliessenden Diskussion forderte ein Redner, der Verkauf von Elektroautos und die Umstellung auf Wärmepumpen müssten sofort gestoppt werden. Rösti dagegen wollte eher beim Öffentlichen Verkehr ansetzen und etwa das Zugsangebot in Randzeiten einschränken. Ein weiterer Delegierter sprach sich dafür aus, Subventionen für erneuerbare Energien kurzzeitig einzustellen.

SDA/aka