SVP Nationalrat Hans-Ueli Vogt tritt Ende 2021 zurück

sda

19.11.2021 - 04:42

Hans-Ueli Vogt, Noch-Nationalrat SVP-ZH. (Archivbild). 
Hans-Ueli Vogt, Noch-Nationalrat SVP-ZH. (Archivbild). 
Bild: Keystone/Anthony Anex

Hans-Ueli Vogt tritt von seinem Amt als SVP-Nationalrat zurück. Er wolle anderes machen, zudem passe sein Naturell nicht zum Politikbetrieb, sagte der Jurist in einem Interview. 

19.11.2021 - 04:42

Der Zürcher SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt tritt per Ende Jahr zurück. Er wolle sich künftig wieder stärker auf seine Tätigkeiten als Jurist konzentrieren, sagte Vogt in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Er sei sich in den letzten zwei Jahren immer mehr bewusst geworden, dass er sich auf das konzentrieren möchte, was seine Stärken seien. Er sei als Jurist und Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht jemand, der gründlich, detailgetreu und analytisch arbeite.

Er sei konstruktiv und an Lösungen interessiert. Im Generieren von Aufmerksamkeit sei er weniger gut. Deshalb sei er an einen Punkt gekommen, an dem er sagen müsse, dass das Parlament nicht der Ort sei, wo er seine Fähigkeiten optimal einsetzen könne.

Er passe nicht richtig in den Politikbetrieb einer Polpartei, so der Jurist: «Während die Mitteparteien sich oft mit dem Finden von Lösungen befassen, politisieren SVP, SP und Grüne oft programmatisch, nicht konstruktiv. Ich kann das auch, aber diese Art zu arbeiten entspricht nicht meinem Naturell.»

Wie ein Tennisspieler auf einem Fussballplatz

Er habe Politik immer mit Sport verglichen, sagte der Jurist weiter. Er fühle sich wie ein Tennisspieler auf einem Fussballplatz. «Ich kann schon auch einen Pass spielen. Aber viel besser bin ich auf einem Tenniscourt», sagte der 51-jährige Vogt, der dem Nationalrat seit 2015 angehört.

Die Tatsache, dass das Volk 2018 die SVP-Selbstbestimmungsinitiative ablehnte, für die sich Vogt stark engagiert hatte, habe nichts mit seiner Rücktrittsentscheidung zu tun. Damals habe er zwar die typische Politikerrolle übernommen, habe dabei aber auch ein Anliegen vertreten, das er in allen Details kannte und von dem er das Stimmvolk habe überzeugen wollen, so der Rechtsprofessor. Seit einiger Zeit habe es für ihn keine Geschäfte mehr gegeben, bei denen er eine solche Schlüsselrolle hätte übernehmen können. «Vielleicht wäre mein Rücktrittsentscheid anders ausgefallen, wenn auf dem politischen Radar eine auf mich zugeschnittene Vorlage aufgetaucht wäre», sagte Vogt.

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