Corona-Übersicht Betroffene Branchen bei Zertifikatspflicht uneins  +++ 6198 Neuinfektionen in drei Tagen

Agenturen/red

30.8.2021

Für die Ostschweizer Kantonsregierungen die mildere Alternative: Die Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht auf Gastrobetriebe und Freizeiteinrichtungen. 
Für die Ostschweizer Kantonsregierungen die mildere Alternative: Die Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht auf Gastrobetriebe und Freizeiteinrichtungen. 
KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD (Symbolbild)

Die vom Bundesrat vorgeschlagene Ausweitung der Zertifikatspflicht stösst auf viel Zuspruch. Direkt betroffene Branchen sind sich jedoch uneins. Der Gewerbeverband sagt Nein. Graubünden will das Covid-Zertifikat für den öffentlichen Verkehr prüfen lassen. Unterdessen meldet das BAG 6198 Neuinfektionen in 72 Stunden. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

Die vom Bundesrat vorgeschlagene Ausweitung der Zertifikatspflicht auf Restaurants, Kinos und Veranstaltungen stösst auf viel Zuspruch. Direkt betroffene Branchen sind sich jedoch uneins. Der Gewerbeverband sagt Nein. Graubünden will das Covid-Zertifikat für den öffentlichen Verkehr prüfen lassen.

Die Konsultationsfrist lief am Montag ab. Energisch fällt der Widerspruch des Schweizerischen Gewerbeverbandes aus. Für eine Ausweitung der Vorzeigepflicht des Covid-Zertifikats fehle die gesetzliche Grundlage, teilte er am Montag mit.

Als Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit sei die Massnahme verfassungswidrig. Handfeste Beweise auf einen gesundheitspolitischen Nutzen gebe es nicht. Die Folge seien Ertragsausfälle, Aufwände und Ungleichheiten.

Der Gastgewerbeverband Gastrosuisse gab seinen erbitterten Widerstand bereits vor Ablauf der Konsultationsfrist bekannt. Er zeigt sich alarmiert. Restaurants und Cafés müssten mit massiven Umsatzeinbussen rechnen.

Skeptische Fitnessbranche

Der Schweizerische Fitness- und Gesundheitscenter Verband geht von einem bis zu 40-prozentigen Umsatzrückgang aus, sollten nur noch Personen mit Zertifikat in seinen Einrichtungen trainieren dürfen. Die Branche habe bereits jetzt stark unter der Covid-19-Pandemie zu leiden, eine weitere Einbusse könnte vielen Unternehmen das Genick brechen.



Die Museen Schweiz halten ebenfalls wenig vom Zertifikat als Eintrittsbedingung. Das Zertifikat sei für grössere Publikumsanlässe geeignet. Für den Alltagsbetrieb verfügten die Museen über bewährte Schutzkonzepte, schreibt der Verband der Museen der Schweiz.

Der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse stimmt der Ausdehnung auf neue Bereiche zu, lehnt eine Ausweitung auf den Arbeitsplatz aber ab.

Veranstalter und Theaterleute dafür

Die Grossveranstalter begrüssen in ihrer Antwort vom Montag den Vorschlag. Ihre Interessengemeinschaft Perspektive Live Unterhaltung hält aber fest, dass es keine weiteren Zugangsbeschränkungen wie Kontaktdatenerhebung, Maskenpflicht, Abstands- oder Teilnehmerbeschränkungen geben darf.

Theaterschaffende Schweiz befragte ihre Mitglieder. Knapp 60 Prozent sprachen sich für das ausgeweitete Zertifikat aus. Die Mehrheit erhofft sich mehr Rechtssicherheit. Die Minderheit argumentiert, dass die Kultur allen Menschen offen stehen müsse.

Auf politischer Ebene stimmen alle Parteien ausser der SVP der Ausweitung der Zertifikatspflicht als Schutz vor einer Überlastung des Gesundheitswesens zu. Das Covid-19-Zertifikat habe sich bewährt, lautet der bereits vor Ablauf der Konsultationsfrist veröffentlichte breite Konsens.

Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) unterstützt den Bundesratsvorschlag mit grosser Mehrheit. Alle anderen möglichen Massnahmen wären einschneidender und auch «weniger gerecht», weil Geimpfte unter den Massnahmen zu leiden hätten.

Luzern, Schwyz, Aargau und Schaffhausen dafür

Die Luzerner und die Schwyzer Regierung befürworten grundsätzlich die vom Bund vorgeschlagene Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht. Sie sind beide aber der Ansicht, dass diese nicht zu früh eingeführt werden soll - also erst dann, wenn die Gefahr einer Überlastung der Gesundheitsversorgung bestehe.

Auch der Aargauer Regierungsrat stützt die Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht. Angesichts der angespannten epidemiologischen Lage und der zunehmenden Überlastung in den Aargauer Spitälern brauche es rasch eine solche Regelung, teilte der Kanton am Montag mit. Zudem fordert er die Wiedereinführung einer Quarantäneliste für Länder mit hohen Infektionszahlen sowie Reisewarnungen für die Herbstferien.

Auch der Schaffhauser Regierungsrat befürwortet grundsätzlich eine Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht. Er schlägt jedoch vor, den Gastronomiebetrieben die Wahl zu lassen, ob sie eine Zertifikatspflicht einführen wollen und damit enger bestuhlen können oder ob sie nach dem bisherigen Regime weiter arbeiten möchten.

Graubünden will mehr

Graubünden geht noch einen Schritt weiter: Der Kanton forderte am Montag eine Prüfung des erweiterten Zertifikats für «alle möglichen Bereiche». Darunter soll auch der öffentliche Verkehr fallen.

Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse stellt sich genauso wie der Schweizerische Arbeitgeberverband und der Hotelier-Verband Hotelleriesuisse hinter den Bundesrat. So lasse sich ein Lockdown abwenden, lautet das Hauptargument.

6198 Neuinfektionen innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 6198 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG acht neue Todesfälle und 125 Spitaleinweisungen.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 406,6 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,07.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 75 Prozent. 32,3 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet fürs Wochenende 6198 Neuinfektionen bei 82'563 Tests. 125 Personen wurden ins Spital eingewiesen und 8 verstarben.
  • Die vor einer Woche angekündigte Impfpflicht für das fliegende Personal der Swiss stösst intern auf grosse Zustimmung, sagt der Chef der Airline.
  • In Australiens Metropole Sydney scheint nichts mehr zu gehen. Trotz eines seit mehr als zwei Monaten geltenden Lockdowns steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter.
  • Kuba setzt erstmals ausländischen Corona-Impfstoff ein, und zwar  aus China. Der sozialistische Karibikstaat gehört zu den am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Ländern der Welt.
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  • 21.14 Uhr

    Mögliche Pandemie-Folge: Geburtenrate in manchen Ländern gesunken

    In einigen Ländern sind einer Analyse zufolge im Zuge der Corona-Pandemie womöglich die Geburtenraten merklich gesunken. Dies gelte unter anderem für Italien, Ungarn und Spanien, berichten Forschende im Fachmagazin «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). In Ländern wie Deutschland, Norwegen, Schweden und der Schweiz sei die Geburtenrate hingegen gleich geblieben oder sogar leicht gestiegen.

    Die Wissenschaftler um Arnstein Aassve von der Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi Mailand hatten für 22 Länder mit hohem Einkommen die monatlichen Geburtendaten analysiert. Für die Monate von November 2020 — also etwa neun Monate nach Beginn der Pandemie — bis März 2021 glichen sie die Werte mit denen der gleichen Monate ein Jahr zuvor ab, zudem wurden Modelle zur Berücksichtigung der Saisonalität und langfristiger Trends einbezogen.

    Die Geburtenrate sank der Analyse zufolge in Italien um 9,1 Prozent, in Ungarn um 8,5, in Spanien um 8,4 und in Portugal um 6,6 Prozent. Auch für Belgien, Österreich und Singapur habe die Berechnung einen merklichen Rückgang ergeben. Insgesamt sei in sieben von 22 untersuchten Ländern ein deutlicher, wohl auf die Corona-Krise bezogener Rückgang festzustellen.

    Es handle sich allerdings um vorläufige Ergebnisse, die erst noch bestätigt werden müssten, so die Forschenden. Zudem böten diederzeit verfügbaren Daten lediglich Informationen zu den Entscheidungen von Paaren in der ersten Corona-Welle, eine Einschätzung über den weiteren Verlauf sei noch nicht möglich. Nach ihrer Vermutung werde der Rückgang in der Gesamtschau der Pandemie noch viel deutlicher ausfallen.

  • 20.32 Uhr

    Immunbiologe der Taskforce: «Dritte Impfdosis bereits jetzt gerechtfertigt»

    Während in anderen Ländern schon Booster-Impfungen verabreicht werden, zögert die Schweiz noch. Dies begründet Taskforce-Mitglied Christian Münz gegenüber dem «Tages-Anzeiger» (kostenpflichtiger Inhalt) mit der nach wie vor dünnen Datenlage.

    Jedoch warnt der Immunbiologe: «Zu warten, bis genügend Daten vorhanden sind, um dann festzustellen, dass man die Auffrischimpfung hätte machen sollen, kann auch nicht das Ziel sein.» Allein, um jene 10 bis 20 Prozent der Geimpften mit einer zu schwachen Immunantwort zu erreichen, «wäre eine dritte Impfdosis bereits jetzt gerechtfertigt», so Münz weiter.

  • 20.07 Uhr

    WHO befürchtet bis 1. Dezember 236'000 neue Todesfälle in Europa 

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet im Zeitraum bis zum 1. Dezember 236'000 neue Corona-Todesfälle in Europa. In der vergangenen Woche sei die Zahl der Covid-19-Toten in der Region um elf Prozent gestiegen, berichtete WHO-Europadirektor Hans Kluge. «Eine glaubwürdige Hochrechnung kommt auf 236'000 Todesfälle von jetzt bis zum 1. Dezember.» Zugleich äusserte sich Kluge besorgt über die «Stagnation» der Impfkampagne in vielen Ländern.

    «Die Stagnation bei den Impfzahlen in unserer Region bereitet uns ernsthafte Sorge», sagte der WHO-Europadirektor. Sie falle mit einer deutlichen Zunahme der Infektionen zusammen. Diese sei einerseits auf die hochansteckende Deltavariante des Virus zurückzuführen - aber auch auf die «übertriebene» Rücknahme von Corona-Beschränkungen in vielen Ländern sowie die vermehrten Reiseaktivitäten im Sommer.

    Bisher starben in Europa 1,3 Millionen Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung. Weltweit wurden nach einer auf offiziellen Angaben der Länder beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 4,5 Millionen Todesfälle registriert.

    Dabei wurden seit Jahresbeginn bereits mehr Todesfälle gemeldet als im gesamten Jahr 2020: Seit Januar wurden offiziell rund 2,6 Millionen Covid-19-Tote registriert, während es im gesamten vergangenen Jahr knapp 1,9 Millionen waren. Allerdings gehen Experten von hohen Dunkelziffern aus.

  • 19.28 Uhr

    Zahl der Corona-Toten in Israel überschreitet Marke von 7000

    Die Zahl der Todesfälle in Israel im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat die Marke von 7000 überschritten. Die Gesamtzahl der Menschen, die nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 starben, stieg auf 7030, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

    Die Marke von 6000 Todesfällen war in Israel am 15. März überschritten worden. Zum Jahreswechsel hatte die Zahl der Toten etwa 3400 betragen, Anfang Februar waren 5000 verzeichnet worden.

    Der Erreger Sars-CoV-2 ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit Beginn der Pandemie bei mehr als einer Million Menschen in Israel nachgewiesen worden. Israel hat rund neun Millionen Einwohner.

    Das Gesundheitsministerium hatte am Sonntag mitgeteilt, dass in Israel alle Bürger von zwölf Jahren an eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten können. Zuletzt galt eine Altersgrenze von 30 Jahren für die Auffrischungsimpfung. Es müssen ausserdem mindestens fünf Monate seit der zweiten Impfung vergangen sein.

    In Israel wird fast ausschliesslich das Präparat von Biontech/Pfizer gespritzt. Seit Ende Juli verabreicht das Land als erstes weltweit dritte Impfungen gegen das Coronavirus, rund zwei Millionen sind bereits dreifach geimpft. Knapp 59 Prozent der Bürger haben zwei Impfdosen erhalten.

    Hintergrund der Entscheidung für eine dritte Impfung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Gleichzeitig verbreitete sich die Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt.

  • 18.49 Uhr

    Erste Schulen in Jakarta öffnen nach anderthalb Jahren wieder

    Nach mehr als anderthalb Jahren Online-Unterricht wegen der Corona-Pandemie haben in der indonesischen Hauptstadt Jakarta die ersten Schulen wieder geöffnet. Vorerst bieten aber nur 610 der mehr als 10'000 Bildungseinrichtungen der Stadt Präsenzunterricht an. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden diese Schulen ausgewählt, weil die Lehrer dort alle geimpft sind und genügend Platz zum Abstandhalten zur Verfügung steht.

    Einige Eltern behielten ihre Kinder dennoch zu Hause. «Meine Tochter ist noch nicht geimpft und die Delta-Variante verbreitet sich wie verrückt», sagte Asmara Wreksono, Mutter einer Drittklässlerin, der Nachrichtenagentur AFP. «Ich fühle mich schlecht, weil meine Tochter ihre Freunde vermisst», fügte sie hinzu. Ihre Priorität sei jedoch die Gesundheit ihres Kindes.

    Indonesien ist eines der am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Länder weltweit. Seit Pandemie-Beginn wurden dort mehr als vier Millionen Infektionsfälle und 132'000 Tote registriert. Nur 35 Millionen der 270 Millionen Bürger sind mittlerweile vollständig geimpft.

    In der Hauptstadt Jakarta sind laut Gouverneur Anies Baswedan hingegen bereits 85 Prozent der Lehrer und Erzieher sowie mehr als 90 Prozent der Schüler ab zwölf Jahren geimpft.

  • 18.04 Uhr

    EU empfiehlt wieder Beschränkungen für Reisende aus den USA

    Die EU empfiehlt wieder strengere Einreiseregeln für Menschen aus Ländern wie den USA und Israel. Insgesamt sechs Staaten wurden heute von der Liste der Drittländer gestrichen, für die keine Corona-Beschränkungen mehr gelten sollen, wie der Rat der Mitgliedstaaten mitteilte. Grund sind insbesondere hohe Inzidenzzahlen. Neben den USA und Israel sind auch Nordmazedonien, Montenegro, das Kosovo sowie der Libanon betroffen.

    Für Menschen, die aus den USA und Israel sowie den genannten Balkanstaaten nach Deutschland einreisen wollen, werden die Änderungen allerdings keine Konsequenzen haben. Die Bundesrepublik stuft die Länder bereits seit einiger Zeit als Hochrisikogebiete ein. Einreisende, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen deswegen derzeit für fünf bis zehn Tage in Quarantäne.

    Als Hochrisikogebiete werden von Deutschland Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind inzwischen aber nicht mehr nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

    Hintergrund der bereits erfolgten deutschen Einstufung ist, dass es den EU-Staaten am Ende freigestellt ist, ob sie den EU-Empfehlungen folgen. Die Bundesrepublik ist so oft restriktiver und handelt bereits früher, wenn Fallzahlen in einem Land steigen.

    Die EU hatte die Vereinigten Staaten erst im Juni auf ihre Liste von Drittstaaten gesetzt, für die keine Einreisebeschränkungen mehr gelten sollen. An dieser Entscheidung hatte es allerdings auch Kritik gegeben, weil die USA ihrerseits bislang an weitreichenden Corona-Einreiseverboten für Menschen aus Europa festhalten. «Wir pochen darauf, dass für Einreisende in beiden Richtungen vergleichbare Regeln gelten», sagte zuletzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu dem Thema.

    Auf der Liste jener Staaten, für die keine Einreisebeschränkungen mehr empfohlen werden, stehen weiterhin Länder wie Australien, Neuseeland, Singapur und Südkorea.

  • 17.11 Uhr

    Frankreich spendet zehn Millionen Impfdosen für Afrika

    Frankreich hat für afrikanische Länder weitere zehn Millionen Corona-Impfdosen bereitgestellt. Sie sollen über das internationale Impfprogramm Covax verteilt werden, wie die Impfallianz Gavi, die Covax organisiert, am Montag in Genf mitteilte. Für den afrikanischen Kontinent ist das ein erheblicher Fortschritt: Covax hat bislang erst 55 Millionen Dosen an afrikanische Länder verteilen können. Insgesamt hat Covax weltweit 224 Millionen Impfdosen an 139 Länder geliefert.

    Hauptproblem sind die Lieferengpässe. Entgegen den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine gemeinsame Beschaffung und weltweit faire Verteilung der Impfstoffe haben westliche Länder bei den Herstellern separate Lieferverträge geschlossen. Damit steht weniger Impfstoff für Covax zur Verfügung. Die WHO ruft diese Länder seit Monaten auf, zunächst auf Auffrischungsimpfungen zu verzichten und Impfdosen zu spenden. Sie verweist auf die Gefahr, dass das Virus in einer ungeimpften Bevölkerung in anderen Ländern neue, womöglich gefährliche Varianten entwickeln kann, die auch für geimpfte Menschen in reichen Ländern wieder gefährlich werden können.

    Eine Lieferung des Impfstoff der Covax-Initioative wird am Flughafen in Abidjan, Elfenbeinküste, verladen. (Symbolbild)
    Eine Lieferung des Impfstoff der Covax-Initioative wird am Flughafen in Abidjan, Elfenbeinküste, verladen. (Symbolbild)
    Bild: dpa
  • 16.22 Uhr

    Erholung nach Einbruch beschleunigt sich

    Nach dem coronabedingten Wirtschaftseinbruch registriert die Industriestaatenorganisation OECD eine beschleunigte Erholung im zweiten Jahresdrittel. Lediglich in den USA aber liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits wieder um 0,8 Prozent über Vorkrisenniveau, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag in Paris mit.

    In der Eurozone lag das Bruttoinlandsprodukt noch um 3 Prozent und in der EU um 2,6 Prozent unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie. Das Wachstum nach der Krise beschleunigt sich in den einzelnen Ländern unterschiedlich schnell.

    In der Eurozone legte das BIP im zweiten Jahresdrittel um 2 Prozent und in der EU um 1,9 Prozent zu, nachdem es im ersten Drittel noch einen geringfügigen Rückgang gab. In Deutschland legte das BIP demnach um 1,6 Prozent zu, nach einem Rückgang im ersten Jahresdrittel um 2 Prozent. Den stärksten Anstieg gab es in Grossbritannien mit 4,8 Prozent nach einem Rückgang von 1,6 Prozent.

  • 16.08 Uhr 

    Bündner Regierung prüft Zertifikatspflicht im ÖV

    Die Regierung des Kantons Graubünden fordert vom Bund eine Ausdehnung der Covid-Zertifikatspflicht auf möglichst viele Bereiche. Selbst im öffentlichen Verkehr und in Einkaufsläden wollen die Bündner eine solche Pflicht «prüfen».

    Die Massnahmen zum Schutz der Spitäler müssten rasch die höchste Wirksamkeit erzielen, schrieb die Exekutive des Alpenkantons am Montag in einer Vernehmlassungsantwort an das Eidgenössische Departement des Innern (EDI). Für sie kommt deshalb nur eine umfassende Zertifikatspflicht in Frage – oder aber gar keine Zertifikatspflicht.

    Auf jeden Fall müssten die Zertifikate bei der Ein- oder Rückreise in die Schweiz verlangt werden, wo «höchste Gefahr der Einschleppung von Virusmutationen» bestehe. Die Pflicht, sich als «genesen, geimpft oder getestet» auszuweisen, sei zudem in der Gastronomie und der Hotellerie einzuführen, für Vereinsaktivitäten und für den Besuch von öffentlichen Einrichtungen.

    In vielen weiteren Bereichen wollen die Bündner die Zertifikatspflicht immerhin prüfen lassen. Dazu zählen der ÖV und die Arbeitswelt. Sollte die Maskenpflicht ganz fallen, soll auch eine Zertifikatspflicht für Einkaufsläden angeschaut werden. Eine Ausnahme könne die Volksschule bilden, hiess es in der Vernehmlassungsantwort. Das aber nur, sofern dort regelmässig Massentests durchgeführt würden.

    Passagiere sitzen in der Schweiz in einem Bus: Der Kanton Graubünden fordert eine Ausdehnung der Covid-Zertifikatspflicht auf möglichst viele Bereiche und prüft sie auch für den ÖV. 
    Passagiere sitzen in der Schweiz in einem Bus: Der Kanton Graubünden fordert eine Ausdehnung der Covid-Zertifikatspflicht auf möglichst viele Bereiche und prüft sie auch für den ÖV. 
    Bild: Keystone
  • 14.17 Uhr

    Krebsliga fordert jederzeit zugängliche Behandlungen

    Die Krebsliga fordert die Sicherstellung von Krebsbehandlungen auch während der Pandemie. Sollte dies aufgrund der steigenden Fallzahlen von Covid-19-Erkrankungen nicht mehr gewährleistet sein, seien von Bund und Kantonen entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

    Bereits Ende 2020 gab es laut Krebsliga einzelne Hinweise, dass Behandlungen von Krebsbetroffenen verschoben werden mussten. Da die Impfung das wichtigste Mittel bleibe, um Spitäler vor Überlastung zu schützen, appelliere die Krebsliga an die Schweizer Bevölkerung, sich wenn möglich impfen zu lassen, hiess es.

    Die Krebsliga empfiehlt auch Krebsbetroffenen, sich in Rücksprache mit ihrem Onkologen impfen zu lassen. Studien belegen demnach, dass Krebspatient*innen mit einer Coronavirusinfektion schwerere Krankheitsverläufe und eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit haben als die infizierte Kontrollgruppe ohne Krebserkrankung.

    Auch Personen, die sich einer immunsuppressiven Therapie unterziehen, können sich gemäss Krebsliga impfen lassen. Allerdings sei es aufgrund der Immunsuppression möglich, dass sie keinen genügenden Immunschutz aufbauen könnten. Es gebe auch Fälle, in denen eine Impfung nicht indiziert sei.

    «Deshalb ist es für Krebsbetroffene wichtig, dass nicht nur ihre Angehörigen geimpft sind, sondern auch möglichst viele weitere Personen», schrieb die Krebsliga. Nötig sei auch, dass weiterhin angemessene Schutzmassnahmen eingehalten würden.

  • 14.10 Uhr

    Athen setzt Impfpflicht im Gesundheitssektor durch

    Die griechische Regierung besteht auf der angekündigten Impfpflicht für den Gesundheitssektor von Mittwoch an. Das Gesetz werde uneingeschränkt ab 1. September Anwendung finden, bestätigte am Montag der griechische Regierungssprecher Giannis Oikonomou bei einer Pressekonferenz.

    Zuvor hatte eine Abteilung des griechischen Verwaltungsgerichts mehr als 100 Anträge von Ärzten und Krankenhausverwaltungen abgelehnt. Sie hatten gefordert, das Gesetz per einstweiliger Verfügung einzufrieren, bis der höchste griechische Gerichtshof entscheidet.

    Das Gesetz sieht vor, dass jene Beschäftigten im Gesundheitssektor, die ab Mittwoch noch ungeimpft sind, ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt werden. Zuvor hatten Gewerkschaften gefordert, die Impfpflicht zumindest aufzuschieben.

    Auch aus dem Gesundheitssektor selbst gab es Kritik. Unter anderem besteht die Sorge, dass in Kliniken Personal fehlen könnte, wenn alle Ungeimpften konsequent freigestellt werden. Bei der griechischen Gesundheitsbehörde wird davon ausgegangen, dass derzeit noch rund 20 000 Mitarbeiter, mithin rund 20 Prozent aller Beschäftigten des Sektors, nicht gegen Corona geimpft oder von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind.

  • 13.30 Uhr

    BAG meldet 6198 Neuinfektionen und 8 Tote

    Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vermeldet für die letzten 72 Stunden 6198 Neuinfektionen bei 82'563 Tests. 125 Personen wurden ins Spital eingewiesen und 8 verstarben.

    Derzeit sind 845 Personen wegen Corona im Spital, 276 davon in Intensivbehandlung – das sind laut SRF 42 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zur Zeit 75 Prozent. 32,3 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

    Besucher eines Fussballspiels lassen sich testen.
    Besucher eines Fussballspiels lassen sich testen.
    KEYSTONE
  • 13.25 Uhr

    Frankreich führt 3-G-Regel für Mitarbeiter in Zügen oder Cafés ein

    In Frankreich müssen 1,8 Millionen Beschäftigte in Fernzügen, der Gastronomie oder Kulturstätten seit Montag ihren 3G-Status nachweisen. Dafür müssen sie ihren Arbeitgebern einen Gesundheitspass vorlegen, der Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Corona-Infektion oder einen negativen Test gibt. Die neue Massnahme gilt vor allem für Beschäftigte mit Kundenkontakt.

    Die 3-G-Regel gilt in überregionalen Zügen oder Bussen sowie französischen Restaurants, Bars, Cafés, Theatern, Kinos, Museen, Freizeitparks, Zoos und Messen. Betroffen sind auch die Mitarbeiter von Einkaufszentren in Gebieten mit besonders hohen Corona-Infektionszahlen, etwa in Südfrankreich. Kunden und Besucher in den genannten Einrichtungen müssen bereits seit rund einem Monat ihren 3-G-Status nachweisen – nun auch die Beschäftigten. Dabei sind Negativ-Tests 72 Stunden gültig.

    Mit der von Präsident Emmanuel Macron im Juli angekündigten Verschärfung will die Regierung die vierte Corona-Welle brechen. Die 3-G-Regel ist vorerst bis zum 15. November befristet, Gesundheitsminister Olivier Véran schließt eine Verlängerung aber nicht aus.

  • 12.57 Uhr

    Philippinen melden Rekordzahl an Neuinfektionen

    Die Philippinen bekommen eine seit Wochen wütende Corona-Welle weiter nicht unter Kontrolle. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag mehr als 22'000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Experten machen die Ausbreitung der Delta-Variante für die steigenden Zahlen verantwortlich. Insgesamt wurden bislang 1,97 Millionen Fälle in dem Inselstaat mit 108 Millionen Einwohnern bestätigt. Mehr als 33'000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

    Viele Krankenhäuser seien mittlerweile überlastet, so die Behörden. Einige könnten derzeit keine Covid-Patienten mehr annehmen. Die Regierung forderte die Bürger auf, sich impfen zu lassen, um schwere Verläufe einzudämmen. Jedoch sind bislang nur rund zwölf Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

  • 12.52 Uhr

    Uni Bern führt Zertifikatspflicht ein

    An der Universität Bern gilt ab 1. September eine Covid-Zertifikatspflicht für alle Aktivitäten, die im Rahmen der Universität stattfinden. Davon ausgenommen sind Lehrveranstaltungen auf Bachelor- und Masterstufe. Das schreibt die Hochschule auf ihrer Corona-Infoseite.

    Betroffen sind etwa Präsenzveranstaltungen von Weiterbildungen, Veranstaltungen ausserhalb der Lehre oder Sportangebote. Ausserdem gilt in den Gebäuden eine generelle Maskenpflicht. 

  • 12.45 Uhr

    Corona-App wird vor allem zum Selbstschutz installiert

    Forschende der Universität Basel haben untersucht, was Menschen motiviert, eine Corona-Warn-App zu installieren. Zwei wichtige Faktoren seien demnach die Risikowahrnehmung und die persönliche Risikoeinstellung, der Schutz anderer hingegen spiele eine untergeordnete Rolle, wie sie jüngst im Fachmagazin «Humanities & Social Sciences Communications» berichteten.

    Corona-Warn-Apps helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Je mehr Menschen solche Apps nutzen, desto besser vermögen sie ihre Wirkung zu entfalten. Dennoch würden viele Menschen in westlichen Ländern dieser Technologie nach wie vor skeptisch gegenüberstehen, unter anderem wegen Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, schreiben die Basler Forschenden um Rebecca Albrecht und Jana Jarecki.

    Je höher die Menschen das Risiko für die eigene Gesundheit einschätzten und je niedriger sie das Risiko für Datenmissbrauch beurteilten, desto eher installierten sie die App. Demgegenüber spielten das Gemeinwohl und der Schutz anderer eine untergeordnete Rolle.

    Zudem nutzten diejenigen Menschen die App eher nicht, die die Risiken der Corona-Pandemie für die Wirtschaft höher einschätzten. «Dies widerspricht unseren Erwartungen», sagte Jarecki gemäss der Universität Basel. Menschen hingegen, die die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus unterstützten, standen der App aufgeschlossener gegenüber.

    Die Resultate würden helfen, die richtigen Strategien abzuleiten, um Menschen künftig zu überzeugen, Warn-Apps zu nutzen: Die Betonung auf Selbstschutz ziehe als Argument eher als der direkte gesellschaftliche Nutzen. «Zudem ist es zentral, Menschen – besonders jene, die Technik nicht unbedingt lieben – darüber aufzuklären, wie solche Applikationen funktionieren», so Jarecki.

  • 11.21 Uhr

    Hamburger Hafen erholt sich von Corona-Krise

    Nach dem deutlichen Rückgang im Corona-Jahr 2020 erholt sich der Güterumschlag im Hamburger Hafen wieder. Im ersten Halbjahr stieg der Containerumschlag um 5,5 Prozent auf 4,3 Millionen Standardcontainer (TEU), wie Hafen Hamburg Marketing am Montag mitteilte.

    Vor allem im März habe das Geschäft deutlich angezogen. Beim Massengut stieg der Umschlag um 3,3 Prozent auf 19,3 Millionen Tonnen, sodass in den ersten sechs Monaten insgesamt 63,5 Millionen Tonnen Waren im Hamburger Hafen abgefertigt wurden. Das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent.

    Für das Gesamtjahr bleibt die Marketingorganisation des Hamburger Hafens bei ihrer Prognose von einem Umschlagergebnis von bis zu 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU.

    Das Containerschiff «Cap San Lorenzo» im Hafen Hamburg: Das Geschäft hat wieder angezogen.
    Das Containerschiff «Cap San Lorenzo» im Hafen Hamburg: Das Geschäft hat wieder angezogen.
    KEYSTONE
  • 10.54 Uhr

    Ansteckungen in Schottland steigen wieder an

    Am Sonntag wurde mit mehr als 7100 an einem Tag gemeldeten Neuinfektionen erneut ein Rekord in dem britischen Landesteil verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen auf 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche liegt laut offiziellen Angaben bei knapp 640 und damit weit über dem landesweiten Durchschnitt von rund 350.

    Besonders viele Neuinfektionen gibt es bei Jugendlichen. Das wird in Zusammenhang gebracht mit dem Beginn des neuen Schuljahres in Schottland Mitte August. Befürchtet wird, dass im grössten Landesteil England die Infektionszahlen ebenfalls stark ansteigen werden, wenn die Sommerferien dort in dieser Woche zu Ende gehen.

    Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon besucht ein Impfzentrum.
    Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon besucht ein Impfzentrum.
    KEYSTONE

    Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon musste unterdessen vorübergehend in Selbstisolation. «Ich habe heute Abend die Benachrichtigung erhalten, dass ich als enger Kontakt von jemandem identifiziert wurde, der positiv auf Covid-19 getestet wurde», schrieb sie am Sonntag auf Twitter. Dementsprechend werde sie nun in Selbstisolation gehen, bis sie das Ergebnis eines PCR-Tests erhalten habe, so Sturgeon weiter.

  • 10.43 Uhr

    Seco zieht Corona-Hotline den Stecker

    Die Corona-Hotline des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wird per 1. September eingestellt. Die Zahl der täglichen Anrufe und E-Mails habe so stark abgenommen, dass der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden könne, teilte das Seco am Montag mit.

    Die Telefon- und E-Mailhotline war im März 2020 im Auftrag von Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Betrieb genommen worden. Über die Hotline konnten Unternehmer und Bürgerinnen Auskunft über die Wirtschaftshilfen des Bundes im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erhalten.

    Seit März 2020 haben Seco-Mitarbeitende über 45'000 Telefonanrufe und 28'500 E-Mails beantwortet, wie es weiter in der Mitteilung heisst. Rund 220 Mitarbeitende seien für die Auskünfte geschult worden.

    Die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse werden am 31. August um 17 Uhr abgeschaltet. Jedoch könne die Corona-Hotline bei Bedarf «innert kurzer Frist» wieder aktiviert werden.

  • 9.59 Uhr

    Lehrer sollen bei Impfung bevorzugt werden

    Mit Blick auf den bevorstehenden Schulbeginn haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk Unicef eine Priorisierung von Lehrer*innen und Angestellten an Schulen bei den Corona-Impfungen gefordert. Die Organisationen riefen Staaten in Europa und Zentralasien in einer am Montag veröffentlichten Erklärung dazu auf, eine Impfstrategie zu erarbeiten, um Präsenzunterricht wieder zu ermöglichen.

    Das Lernen im Klassenzimmer sei «von grösster Bedeutung für die Bildung, die psychische Gesundheit und die sozialen Fähigkeiten der Kinder», erklärte der WHO-Europadirektor Hans Kluge. Die Pandemie habe «die katastrophalste Störung des Bildungswesens in der Geschichte verursacht».

    Die Organisationen riefen erneut zu einer Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren auf, die unter gesundheitlichen Problemen leiden. Sie erinnerten zudem an die Bedeutung von Hygieneregeln, darunter regelmässiges Lüften und Corona-Tests bei Schulkindern.

  • 9.42 Uhr

    Schweiz hat während Pandemie deutlich zugenommen

    Im Schnitt 3,3 Kilogramm mehr: So stark hat die Schweizer Bevölkerung im letzten Jahr zugenommen. Dies ergab eine Studie der Universität St. Gallen, über die SRF berichtet. In der Altergruppe der 45- bis 64-Jährigen beträgt die Gewichtszunahme gar 6,7 Kilogramm. Zwischen 2014 und 2019 sei das Gewicht im Schnitt jeweils um rund 100 Gramm gestiegen.

    Als Gründe werden etwa die Veränderung von Essverhalten und Bewegungsradius im Homeoffice genannt. Ein Viertel der Befragten gibt an, es fehle das Geld für eine gesündere Ernährung.

    Weniger als die Hälfte ist zufrieden mit der eigenen Figur – dieser Wert sank gemäss der Studie von 66 auf 47 Prozent. Das hat Auswirkungen auf die Ernährungsweise: 57 Prozent gaben an, dass sie einer speziellen Diät folgten – 2019 war es nur ein Drittel.

  • 6.55 Uhr

    Impfpflicht bei Swiss hat hohe Zustimmungsrate

    Die letzte Woche verordnete Corona-Impfpflicht für die Crews stösst bei den Angestellten der Airline Swiss auf grossmehrheitliche Zustimmung. Laut CEO Dieter Vranckx gab es auf der internen Kommunikationsplattform 85 Prozent Zustimmung und nur 15 Prozent Ablehnung, wie er in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» sagte.

    Mit welchen Konsequenzen Angestellte rechnen müssen, die sich nicht impfen lassen wollen, liess der Firmenchef weiter offen. «Wir sind in Gesprächen mit unseren Sozialpartnern und arbeiten mit Hochdruck an einem Konzept», sagte er bloss.

    Flugbegleiter*innen der Swiss dürfen bald nur noch geimpft arbeiten. (Symbolbild)
    Flugbegleiter*innen der Swiss dürfen bald nur noch geimpft arbeiten. (Symbolbild)
    KEYSTONE

    Im Übrigen habe es im Juli und August – wie schon im zweiten Quartal – bei der Airline keinen Geldabfluss mehr gegeben. Im Gegenteil sei in den beiden Ferienmonaten ein Geldzufluss erzielt worden, so der Firmenchef.

    Prognosen seien gleichwohl schwierig. «Unser Umfeld hat sich verändert, unsere Kundinnen und Kunden buchen heute anders», begründete dies Vranckx. Vor der Pandemie habe es sechs Monate vor Abflug ein «genaues Bild» davon gegeben, wie viele Personen zum Beispiel einen Flug von Zürich nach Malaga gebucht hätten. «Heute haben wir sogar einen Monat vor Abflug kaum ein präzises Bild von der Auslastung unserer Flüge.» Denn derzeit erfolgen laut dem Swiss-Chef rund 50 Prozent der Buchungen erst zwei Wochen vor Abflug.

  • 5.36 Uhr

    Rekordhohe Fallzahlen im Grossraum Sydney

    Trotz eines seit mehr als zwei Monaten geltenden Lockdowns steigt im australischen Bundesstaat New South Wales die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Am Montag verzeichneten die Behörden in der Region innerhalb von 24 Stunden 1290 neue Fälle – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Fast 80 Prozent der Neuinfektionen seien im Westen und Süden der Metropole Sydney bestätigt worden, teilten die Behörden mit.

    Regional-Premierministerin Gladys Berejiklian kündigte mögliche Lockerungen der Beschränkungen an, wenn 70 Prozent der Bevölkerung geimpft seien. Dies werde voraussichtlich im Oktober der Fall sein. Jedoch sollen die strengen Regeln nur für vollständig Geimpfte gelockert werden. «Impfungen sind der Schlüssel zu unserer Freiheit und zur Verringerung der Ausbreitung des Virus», sagte Berejiklian. Bislang seien 36 Prozent der rund acht Millionen Einwohner von New South Wales an der australischen Ostküste vollständig geimpft.

    Das 25-Millionen-Einwohnerland Australien war dank strenger Regeln und geschlossener Aussengrenzen lange Zeit erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Experten machen die schleppend angelaufene Impfkampagne und die Delta-Variante für die steigenden Zahlen verantwortlich.

    Im Australien sind erst 36 Prozent der Bevölkerung geimpft. Die Regionalchefin des Bundesstaat New South Wales, in dem auch die Metropole Sydney liegt, will erst wieder lockern, wenn 70 Prozent geimpft sind.
    Im Australien sind erst 36 Prozent der Bevölkerung geimpft. Die Regionalchefin des Bundesstaat New South Wales, in dem auch die Metropole Sydney liegt, will erst wieder lockern, wenn 70 Prozent geimpft sind.
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  • 5.10 Uhr

    Kuba setzt Impfstoff aus China ein

    Mitten in seiner bisher schlimmsten Phase der Pandemie hat Kuba mit dem chinesischen Vakzin von Sinopharm erstmals einen ausländischen Impfstoff gegen das Coronavirus eingesetzt. In der Provinz Cienfuegos begann am Sonntag eine Impfkampagne, bei der erwachsenen Einwohnern in Abständen von je 21 Tagen zwei Dosen des Sinopharm-Mittels und abschliessend eine Dose des in Kuba entwickelten Vakzins Soberana verabreicht werden sollen. Der sozialistische Karibikstaat hatte eine Spende aus China erhalten.

    Bisher wurde in Kuba nur mit den selbst entwickelten Vakzinen Soberana und Abdala geimpft. Gemessen an der Einwohnerzahl gehört Kuba seit Wochen zu den am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Auch macht sich die tiefe Wirtschaftskrise, in der das Land steckt, im Gesundheitssektor deutlich bemerkbar – es fehlt an Medikamenten und Ausrüstung.

    Eine Krankenschwester zeigt einem Mädchen in der kubanischen Hauptstadt Havanna ein Döschen mit dem Impfstoff, bevor dieses die Spritze bekommt.
    Eine Krankenschwester zeigt einem Mädchen in der kubanischen Hauptstadt Havanna ein Döschen mit dem Impfstoff, bevor dieses die Spritze bekommt.
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