Mit Trauer hat die dritte Sessionswoche von National- und Ständerat begonnen. Beide Räte gedachten des vergangene Woche an Krebs verstorbenen Ratskollegen Albert Vitali (FDP/LU).
Im Nationalrat würdigte Ratspräsidentin Isabelle Moret (FDP/VD) Albert Vitali als beharrlichen Schaffer. Er habe es verstanden, Kompromisse zu suchen und zu finden. Mit Augenmass habe sich er sich für den effizienten Einsatz der Steuergelder und eine bürgernahe Verwaltung eingesetzt. Noch bis vor kurzem habe er im Homeoffice für den Nationalrat gearbeitet; er war zuletzt Präsident der Finanzkommission.
Moret würdigte Vitalis Engagement für die Schwachen in der Gesellschaft und erinnerte an seine von den Räten überwiesene Motion «Kein Täterschutz für Mörder und Vergewaltiger».
Den verlangten Gesetzesentwurf schickte legte der Bundesrat vergangenes Jahr in die Vernehmlassung. Die Strafverfolgungsbehörden sollen bei schweren Straftaten DNA-Informationen zur Augen-, Haar- und Hautfarbe des Täters auswerten dürfen. Nach einem schweren Verbrechen in seiner Region sei Vitali überzeugt gewesen, dass eine breite Auswertung von DNA-Proben notwendig sein müsse, sagte Moret.
Der Luzerner bleibe als sympathischer, offener und liebenswerter Mensch in Erinnerung, mit einer Passion für Volksmusik und Volkskultur. «Einige von uns haben selbst erleben dürfen, wie Albert jodeln konnte.»
Über acht Jahre im Nationalrat
Moret kämpfte mit den Tränen, als sie die Ratsmitglieder um eine Schweigeminute für den verstorbenen Fraktionskollegen bat. Cordelia Hagmann (Violine) und Jonathan Keren (Viola) begleiteten mit einem Adagio von Wolfgang Amadeus Mozart das Gedenken an Vitali. Der Ständerat gedachte Vitalis ebenfalls mit einer Gedenkminute.
Der Luzerner erlag am Freitagmittag kurz vor seinem 65. Geburtstag einem Krebsleiden. Der Treuhänder war 2011 in den Nationalrat gewählt worden. Im Herbst 2019 trat er seine dritte Amtszeit an.
Von 1995 bis 2011 war Vitali Mitglied des Luzerner Kantonsparlaments, in dem er auch viele Jahre seiner Fraktion vorstand. Von 1982 bis 2001 war er Sozialvorsteher von Oberkirch LU. Zur Nachfolgeregelung machte die FDP Luzern bisher keine Angaben.
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