«Fridays for Future» Mehr als 20'000 Teilnehmer bei Schweizer Klimaprotesten

SDA/uri

24.5.2019

Der «Fridays for Future»-Protest hat weltweit junge Menschen auf die Strasse gebracht. Auch in der Schweiz protestierten Tausende fürs Klima.

Wie auf der ganzen Welt haben sich auch in der Schweiz am Freitag Zehntausende junge Menschen an neuen Klimastreiks der Umweltbewegung «Fridays for Future» beteiligt. Alleine in Zürich demonstrierten laut der Polizei über zehntausend Personen.

Dort nahmen einige Streikende einen ganzen Wald aus Bäumen und Büschen mit, um auf die massiven Rodungen auf der ganzen Welt und deren katastrophalen Auswirkungen auf das Klima aufmerksam zu machen. Um den Dialog auch nach dem Streik weiterzuführen, koordiniert eine Arbeitsgruppe des Klimastreiks im Juli eine Versammlung mit Menschen aus der Stadt.

In ganzen Kanton Bern demonstrierten schätzungsweise rund 3'600 Menschen für einen griffigen Klimaschutz. An der Spitze des Kundgebungszugs in der Stadt Bern waren Transparente mit Slogans wie «Our Ambition Stop Emission» und «Klima über Profit» zu sehen. Bei den Liedern kam Mani Matters «Dene wos guet geit» zu Ehren.



«Ufe mit em Klimaziel, abe mit em CO2»: Unter diesem Slogan zogen in Luzern geschätzte 500 Jugendliche durch die Stadt. Die Lage sei ernst, rief eine Organisatorin den Demonstrantinnen und Demonstranten zu. In einer Rede wurden darauf wissenschaftliche Fakten zum Klimawandel erörtert und, eingepackt in einen Rap, politisch kommentiert.

Abnehmende Teilnehmerzahlen

Auch in Bellinzona und Basel und vielerorts dazwischen machten die Streikenden «friedlich, lautstark und bunt» Druck auf Politik und Wirtschaft, wie die Organisatoren mitteilten. In St. Gallen demonstrierten rund 700 Personen. Insgesamt waren Menschen in 25 Schweizer Städten an den verschiedenen Aktionen beteiligt.

Übers Ganze gesehen war die Mobilisierung im Vergleich zu den letzten Aktionen rückläufig. Grund dafür dürfte auch die Prüfungszeit sein. Zahlreiche Gymnasiasten sind derzeit mit ihrem Matura-Abschluss beschäftigt.



Das zeigte sich vor allem in der Westschweiz. In Lausanne zogen am Freitag rund 4'500 Menschen durch die Strassen, vor ein paar Monaten waren es noch 10'000 gewesen. In Genf halbierte sich der Demonstrationszug im Vergleich zum 15. März. Dieses Mal zählte die Polizei rund 2'000 Personen.

Nationaler Klimanotstand als Ziel

Die Forderungen der Kundgebungsteilnehmer sind überall, dass schweizweit der Klimanotstand ausgerufen wird und im Inland spätestens im Jahr 2030 nicht mehr Treibhausgas ausgestossen wird, als die Natur aufzunehmen fähig ist.

Auch die sogenannte Klimagerechtigkeit fordern die Klimastreikenden. Gemeint ist damit, dass die Folgen der globalen Erhitzung unter Berücksichtigung des Verursacherprinzips auszugleichen ist.

Zwei Tage vor dem Haupttag der Europawahl waren Kundgebungen an über 1600 Orten in rund 120 Ländern geplant. Weltweit wurde mit mindestens 1,4 Millionen Teilnehmern bei den Protestaktionen gerechnet.

Bilder aus der Schweiz
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