Armee US-Laster für neues Schweizer Raketenabwehrsystem zu gross

sob

5.2.2020

Patriot-Raketenabwehrsystem auf Oshkosh-Lastwagen aus den USA: In Europa weit verbreitet, aber für die Schweizer Strassen sind die Laster zu gross.
Patriot-Raketenabwehrsystem auf Oshkosh-Lastwagen aus den USA: In Europa weit verbreitet, aber für die Schweizer Strassen sind die Laster zu gross.
NSPA/Raytheon

Die Schweiz ist auf Einkaufstour. Die Armee braucht ein neues System zur Abwehr von Raketen vom Boden aus. Zwei stehen in der Endauswahl, aber das aus den USA würde nicht auf die engen Schweizer Strassen passen.

Zwei Milliarden Franken will die Schweizer Armee für ein neues bodengestütztes Luftverteidigungssystem ausgeben. Quasi in letzter Minute hat das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) den Bewerbern nochmals klargemacht, dass sie ihre Waffensysteme auf Lastwagen packen müssen, die auf Schweizer Strassen ohne Polizeieskorte zugelassen sind.

Rote Köpfe

Bei den Amerikanern sorgt das für rote Köpfe. Die Firma Raytheon bietet der Schweiz ihr in Europa weit verbreitetes Patriot-System an, das normalerweise auf riesigen Lastwagen der Marke Oshkosh transportiert wird. Nur: In der Schweiz sind dafür die Strassen zu eng, die Tunnel zu klein. Das System müsste also auf andere Lastwagen installiert werden.



Im Evaluationsverfahren kam es deshalb zwischen Armasuisse und einer hohen Delegation des US-Anbieters Raytheon zum Disput. Die Amerikaner weigerten sich anfänglich, ihr Patriot-Abwehrsystem an andere Lastwagen anzupassen als die ihrigen, schreibt der «Tages-Anzeiger».

Vorgaben waren klar

Neben den Amerikanern sind nur noch die Franzosen mit ihrer SAMP/T-Plattform von Eurosam im Rennen. Armasuisse-Sprecher Kay-Gunnar Sievert bestätigt, beiden Anbietern klare Vorgaben gemacht zu haben. Die Rüstungsbehörde schrieb demnach genau vor, welcher Lastwagen die Boden-Luft-Abwehrsysteme in der Schweiz verschieben soll. Das Ziel sei «eine möglichst grosse Konformität mit den Gegebenheiten des Schweizer Strassenverkehrs und mit der aktuellen Fahrzeugflotte der Schweizer Armee».

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