Corona-Übersicht Bund und Kantone setzen auf nationale Impfwoche +++ 2607 Neuinfektionen

Agenturen/red

3.11.2021

Bund und Kantone wollen in der kommenden nationalen Impfwoche alle Hebel in Bewegung setzen, um Zögernde von den Vorteilen der Impfung zu überzeugen. Derweil meldet das BAG 2607 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

3.11.2021

Konzerte von Sophie Hunger, Kaffee am Hauptbahnhof Zürich und Promi-Inserate: Bund und Kantone setzen in der kommenden nationalen Impfwoche alle Hebel in Bewegung, um Zögernde von den Vorteilen der Impfung zu überzeugen. Die Kampagne lässt sich der Bund rund 100 Millionen Franken kosten.

«Mit der Impfwoche wollen wir wirklich noch einen Schritt vorwärtsmachen», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Medien in Bern. Mit der Impfoffensive werde ein «last call» gemacht. Es sei eine «gute Sache».

Bund und Kantone wollen in einer 100-Millionen-Franken-Kampagne und einer nationalen Impfwoche Zögernde überzeugen.
Bund und Kantone wollen in einer 100-Millionen-Franken-Kampagne und einer nationalen Impfwoche Zögernde überzeugen.
KEYSTONE/Anthony Anex

Bundespräsident Guy Parmelin ergänzte, mit der Impfwoche solle in erster Linie informiert werden. Das Virus zu besiegen, sei im Interesse der gesamten Gesellschaft. Die Überzeugungsarbeit sei harte Arbeit, aber sie lohne sich. Mit der Impfwoche würden auch Geimpfte die Gelegenheit haben, ihre Frage beantwortet zu bekommen.

Informieren sollen etwa Inserate von über achtzig Persönlichkeiten aus Sport, Kultur, Wirtschaft und Politik. Zudem wird eine Konzerttour stattfinden, die mit einer Impfberatung und Impfmöglichkeiten begleitet wird. Musikerinnen und Musiker wie Stefanie Heinzmann, Danitsa, Stress, Dabu, Kunz, Baschi, Anna Rossinelli und Sophie Hunger werden in verschiedenen Städten der Schweiz spielen.



In allen Kantonen finden weitere lokale Veranstaltungen wie beispielsweise eine Impfnacht oder ein Livestream mit Expertinnen und Experten statt. In Zürich soll es am Hauptbahnhof Kaffee und Berliner geben, wie die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli sagte.

Kantone sind «topmotiviert»

Laut Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), läuft die Impfkampagne in allen Kantonen mit Hochdruck. Die Impfung werde ab nächster Woche in einer neuen Art und auf neuen Kanälen wahrzunehmen sein. «Wir sind topmotiviert für die Impfwoche», sagte Engelberger. Ziel sei es, die Impfung näher zu den Menschen zu bringen.

Der Aufwand, ungeimpfte Menschen zu überzeugen, werde zwar grösser, er lohne sich aber trotzdem. «Denn jede Impfung zählt», sagte Engelberger. Je mehr Menschen geimpft seien, desto besser. Angaben über eine bestimmte Zielvorgabe bei den Impfungen machen Bund und Kantone denn auch nicht.

Wie viele zusätzliche mobile Beratungs- und Impfstellen in den Kantonen unterwegs sein werden, ist noch nicht klar. Erst 13 Kantone hätten ihre Programme bereits eingereicht, begründete der Bundesrat.

Die nationale Impfwoche ist Teil der Impfoffensive, welche der Bundesrat Mitte Oktober beschlossen hatte, um die Impfquote zu erhöhen. Zwei weitere Pfeiler sind die Aufstockung von mobilen Beratungs- und Impfstellen für einen niederschwelligen Zugang zur Impfung und ein Beratungsangebot mit geschulten Personen für individuelle Gespräche.

Parmelin appelliert an Solidarität

Bundespräsident Guy Parmelin appellierte erneut an die Solidarität der Gesellschaft, um der Pandemie ein Ende zu setzen. «Machen Sie sich immun gegen das Virus, es ist im Interesse von uns allen.» Die Impfung sei das einfachste Mittel auf dem Weg zurück in einen normalen Alltag.

Im Schnitt könne pro 50 Impfungen eine Hospitalisierung und pro 150 Impfungen eine Belegung auf der Intensivstation vermieden werden, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats. Zudem würden durch die Vermeidung von Schliessungen Kosten gespart, etwa in der Gastronomie und Hotellerie.



Die Schweiz verzeichne mit 73 Prozent der über 12-Jährigen im internationalen Vergleich eine tiefe Impfquote. Die Impfgeschwindigkeit sei zu langsam, um in der kalten Jahreszeit eine weitere starke Infektionswelle verhindern zu können. «Ein zusätzlicher Effort vor dem Winter ist nötig», sagte Berset.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 2607 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 5 neue Todesfälle und 57 Spitaleintritte.

Strenger bei Schnelltests

Künftig gibt es für nasale Antigen-Schnelltests kein Covid-Zertifikat mehr, weil die Testqualität ungenügend sei, hält der Bundesrat in einer Mitteilung fest. Ein Zertifikat gibt es nur noch für Tests mit einem Nasen-Rachen-Abstrich.

Seit 11. Oktober 2021 finanziert der Bund die Tests (Antigen-Schnelltests und Speichel-PCR-Pool-Tests) von Personen, die eine erste Impfung, aber noch kein Covid-Zertifikat erhalten haben. Der Bundesrat hat nun entschieden, dass die Tests für diese Personen bis maximal sechs Wochen nach der Erstimpfung weiterhin übernommen werden.

Der Bundesrat hat im Weiteren die Kostenübernahme für die Antigen-Schnelltests durch den Bund angepasst und von aktuell 47 Franken auf maximal 36 Franken gesenkt. Dem Bund darf weiterhin maximal der Betrag verrechnet werden, der der selbstzahlenden Person in Rechnung gestellt wird.

Schweizer Covid-Zertifikat für Genesene

Der Bundesrat hat weiter die Einführung eines Schweizer Covid-Zertifikats beschlossen. Damit kann die Gültigkeitsdauer des Covid-Zertifikats für genesene Personen im Inland auf 12 Monate verlängert werden. Zudem können auch Personen mit einem aktuellen positiven Antikörper-Test (serologischer Test) ein Schweizer Zertifikat erhalten. Dieses ist 90 Tage und nur in der Schweiz gültig. Die Anpassung tritt am 16. November in Kraft.

Der Bundesrat hat zudem beschlossen, dass auch die Auffrischungsimpfung kostenlos ist. Und schliesslich will die Regierung nicht nur den regionalen Personenverkehr und den Schienengüterverkehr weiter finanziell unterstützen, sondern auch den Ortsverkehr und touristische Verkehrsmittel. Über die zusätzlichen Corona-Kredite von insgesamt 215 Millionen Franken entscheidet das Parlament.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 2607 Neuinfektionen bei 27'400 Tests. Fünf Personen starben an Covid-19, 57 mussten hospitalisiert werden.
  • In Berner Spitälern liegen wieder mehr Covid-Patienten: Am Mittwoch waren es 43 Personen, die hospitalisiert wurden.
  • Der Bundesrat entscheidet heute voraussichtlich über die Einführung eines nur in der Schweiz gültiges Covid-Zertifikates, das mehr Personen erhalten können als das auch in der EU anerkannte Zertifikat.
  • Die Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle in Brasilien ist auf den niedrigsten Stand seit April 2020 gesunken.
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  • 20.32 Uhr

    Experten beschwichtigen nach Vorwürfen gegen US-Impfstoffstudie

    Trotz Vorwürfen von Schlamperei bei der amerikanischen Studie zum Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer sehen Experten die Wirksamkeit des Mittels nicht infrage gestellt. Ein Artikel im Fachmagazin «The BMJ» über Unregelmässigkeiten und Fehler reiche nicht aus, «um an der Qualität der klinischen Studie von Biontech/Pfizer zu zweifeln», sagte Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin an der Universität Tübingen.

    Hintergrund sind Informationen einer Whistleblowerin (Hinweisgeberin) gegenüber «The BMJ»: Die Frau hatte im Herbst 2020 für ein Subunternehmen gearbeitet, das im Auftrag von Pfizer einen Teil der Studie zum mittlerweile weltweit eingesetzten Impfstoff durchführte. Sie warf ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor, falsche Impfdaten generiert zu haben, weil unter anderem Laborproben falsch etikettiert, der Impfstoff falsch gelagert und Berichten über Nebenwirkungen nur schleppend nachgegangen worden sei.

    «Das, was die Whistleblowerin aufgedeckt hat, ist ohne Frage unschön», sagt Experte Kremsner. Doch: «Das ist mir einfach zu wenig. Die Impfdaten wurden schon in zahlreichen Studien bestätigt.»

    Ähnlich äussert sich auch Oliver Cornely, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Klinische Studien Köln. «Die im ‹The BMJ›-Artikel geschilderten Fehler schränken die Aussagekraft der Zulassungsstudie des Impfstoffs nicht ein», erklärt er. Die Untersuchungszentren des Subunternehmens hätten zudem nur 2,3 Prozent der 44'000 Teilnehmer der Studie betreut.

  • 21.21 Uhr

    US-Impfkampagne: Auslieferung von Impfdosen für Kinder begonnen

    Der Corona-Koordinator des Weissen Hauses, Jeff Zients, sagte, die Auslieferung der Kinder-Impfdosen habe begonnen und bei einigen Praxen und Apotheken könnten bereits jetzt Impftermine für Mädchen und Jungen der Altersgruppe vereinbart werden.

    Ab der kommenden Woche solle das Impfprogramm für Fünf- bis Elfjährige in vollem Umfang laufen — dann sollten Impfungen an 20'000 Standorten im Land möglich sein, unter anderem in Kinderarztpraxen, Kinderkrankenhäusern und Apotheken. Zients bezeichnete die Zulassung des Impfstoffes für jüngere Kinder als «Meilenstein» im Kampf gegen die Pandemie.

  • 20.45 Uhr

    Einem Viertel der Polizisten in Los Angelese droht laut Sherrif wegen Impfzwang Jobverlust

    Mehr als einem Viertel der Polizisten im bevölkerungsreichsten Landkreis der USA droht die Entlassung, weil sie sich nicht impfen lassen wollen. Dies teilte der Polizeichef von Los Angeles County Alex Villanueva mit und rief die örtlichen Behörden auf, die Impfpflicht für die Polizei fallenzulassen.

    Seit rund einem Monat müssen sich alle Angestellten des kalifornischen Bezirkes impfen lassen, sonst droht ihnen die Entlassung. Laut Sheriff Villanueva sind aber bisher nur 52 Prozent seiner 16'000 Mitarbeiter — und nur 43 Prozent seiner Polizisten — vollständig geimpft.

    «Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn sie alle entlassen würden», sagte Villanueva vor Medienvertretern in Los Angeles. Die Anordnung gefährde die Fähigkeit seiner Behörde, für die öffentliche Sicherheit zu sorgen.

    Der Sheriff, dessen Wiederwahl im kommenden Jahr ansteht, wies darauf hin, dass seine Mitarbeiter vorwiegend aus dem konservativen Milieu kommen. Viele von ihnen «hätten einfach kein Vertrauen in den Impfstoff», sagte er. Manche hätten «berechtigte Gründe», bei anderen stecke «politische Ideologie» dahinter. «Einiges davon mag irrational sein», sagte Villanueva. Doch sei mit der Reaktion zu rechnen gewesen.

    Eine Impfpflicht und andere Strategien zur Eindämmung der Corona-Pandemie wie etwa die Maskenpflicht sind in den USA politisch höchst umstritten. Vor allem bei der Polizei ist die Impfskepsis hoch. Laut einer Website, die alle Todesfälle von Polizisten im Dienst auflistet, starben allein seit Jahresbeginn 258 Polizisten an den Folgen von Covid-19 - und damit mehr, als im gleichen Zeitraum erschossen wurden.

  • 20.04 Uhr

    Präsident der Pädiatrie Schweiz zu Impfung ab 5 Jahren: «Ansturm dürfte sich in Grenzen halten»

    Philipp Jenny, Präsident von Pädiatrie Schweiz, rechnet nicht mit einem Eltern-Ansturm, sobald eine Impfung für Kinder in der Schweiz zugelassen wird. «Der Ansturm dürfte sich in Grenzen halten», sagte Jenny gegenüber dem SRF

    Wenngleich der Krankheitsdruck in der Altersgruppe der 12-15jährigen grösser sei, habe noch immer lediglich ein Drittel einen Impfschutz. «Der Leidensdruck für eine Impfung von jüngeren Kindern ist hierzulande wesentlich geringer als in den USA», erklärt Jenny weiter. So habe es in der Schweiz im Gegensatz zur USA weniger schwere Verläufe bei Kindern gegeben. 

  • 19.23 Uhr

    Bürgermeister von Los Angeles bei COP26 positiv auf Corona getestet

    Der Bürgermeister der US-Metropole Los Angeles, Eric Garcetti, ist während seiner Teilnahme an der UN-Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow positiv auf das Coronavirus getestet worden. «Er fühlt sich gut und ist zur Selbstisolation in seinem Hotelzimmer», hiess es in einer Mitteilung seines Büros auf Twitter. Er sei vollständig geimpft.

    Garcetti hatte noch am Morgen an einem Empfang mit dem britischen Premierminister Boris Johnson, Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon und etwa 40 weiteren Personen teilgenommen.

    Eine Gesundheitsexpertin hatte sich besorgt über die langen Warteschlangen bei dem Gipfel gezeigt. «Das ist wirklich besorgniserregend, ich beobachte all das sehr ängstlich, weil ich weiss, wie fragil die Situation ist», sagte die Forscherin Devi Sridhar von der Universität Edinburgh in einem BBC-Interview.

    Bei der UN-Weltklimakonferenz mit mehr als 28'000 Delegierten, Beobachtern und Journalisten waren in den vergangenen Tagen am Einlass sehr lange Warteschlangen entstanden. Die Teilnehmer wurden teils im Zick-Zack-Kurs bis zu den Sicherheitsschleusen geführt. Zeitweise habe es über eine Stunde gedauert, um ins Konferenzzentrum zu gelangen, berichteten Teilnehmer.

    Am Einlass des Zentrums muss täglich ein negativer Corona-Schnelltest vorgelegt werden. Vor der COP26 hatte der Gastgeber zudem eine vollständige Impfung empfohlen.

  • 19.06 Uhr

    Polizei in Deutschland berichtet von fast 2000 Fällen zu gefälschten Impfpässen

    Die Polizeibehörden in Deutschland haben bisher fast 2000 Fälle in Zusammenhang mit gefälschten Impfpässen bearbeitet. Das hat eine  veröffentlichte Umfrage des ARD-Politikmagazins «Report Mainz» bei allen Landeskriminalämtern und obersten Polizeibehörden ergeben. Spitzenreiter ist demnach Bayern, dessen Landeskriminalamt nach eigenen Angaben mehr als 600 Fälle bekannt sind. Dabei seien 3000 gefälschte Impfpässe sichergestellt worden.

    Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen berichtete den Angaben zufolge von einer «mittleren dreistelligen Anzahl von Vorgängen». Berlin spracht von 153 «Strafanzeigen», Hamburg von 113 «Verfahren». Dahinter folgen unter anderem Rheinland-Pfalz (76), Brandenburg («knapp unter 60») und Sachsen-Anhalt (32).

    Der nordrhein-westfälische Justizminister Peter Biesenbach kritisierte das Bundesjustizministerium wegen einer Strafbarkeitslücke bei der Vorlage gefälschter Impfpässe in Apotheken, die Impfausweise digitalisieren. «Um es ganz salopp zu sagen: Das ist verschnarcht worden», sagte Biesenbach in der «Report Mainz»-Sendung vom  vom Dienstagabend.

    Das Landgericht Osnabrück hatte Ende Oktober entschieden, dass die Vorlage eines gefälschten Corona-Impfausweises in einer Apotheke nicht strafbar sei. Es bestehe laut geltender Rechtslage für diesen Fall eine «Strafbarkeitslücke».

  • 18.17 Uhr

    Vier beliebte Testzentren im Kanton Bern dürfen wieder öffnen

    Im Kanton Bern dürfen vier beliebte Corona-Testzentren den Betrieb wieder aufnehmen. Das hat die bernische Gesundheitsdirektion am entschieden.

    Dabei geht es um die Testzentren der Firma Medica Care am Bollwerk in Bern sowie in Biel, Langnau und Thun. Der Kanton hatte am Mittwochmittag die vorübergehende Schliessung angeordnet, weil die Verantwortlichen die notwendigen Auflagen für den Betrieb nicht erfüllten.

    So standen Leute, die sich testen lassen wollten, am Nachmittag vor geschlossenen Türen, wie ein Augenschein der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ergab. Auf 18 Uhr hob der Kanton die Schliessung dann auf. Die nötigen Unterlagen seien mittlerweile eingetroffen, schrieb die Gesundheitsdirektion zur Begründung.

    Vor den vier Testzentren bilden sich seit Wochen regelmässig lange Schlangen. Denn die Firma führt die wohl preiswertesten Tests im Kanton durch. Für den Antigen-Schnelltest verlangt Medica Care lediglich 20 Franken. Entsprechend beliebt ist das Angebot auf dem Markt der Freizeittests.

  • 18.04 Uhr

    Angespannte Lage in Deutschland — Ungeimpfte müssen sich auf neue Einschränkungen einstellen

    Die Corona-Lage in Deutschland verschärft sich weiter: Bei einem Ansteigen der Infektionszahlen hält Bundeskanzlerin Angela Merkel  neue Einschränkungen für möglich — diese sollen aber nur Ungeimpfte treffen, wie sie über ihren Sprecher Steffen Seibert in Berlin erklären liess. Menschen mit vollständigem Impfschutz sollten davon ausgenommen werden. Gesundheitsminister Jens Spahn  sagte: Die vierte Infektionswelle habe Deutschland «mit besonderer Wucht getroffen».

    Der Kanzlerin bereite die derzeitige Pandemielage «grosse Sorge», sagte Seibert. «Wenn sich die pandemische Lage in den Krankenhäusern regional weiter zuspitzt, dann sind weitere Beschränkungen nur bei den Nicht-Geimpften möglich», fuhr er fort. Solche Beschränkungen könne es dann in Form von 2G-Regeln geben. Das heisst, Geimpfte und Genesene wären von den Beschränkungen ausgenommen.

    Merkel liess Sorge und ein Stück weit Unverständnis über die hohe Zahl der Ungeimpften durchblicken. Seibert sagte: «Was ihr grosse Sorgen macht ist, dass wir weiterhin über 16 Millionen ungeimpfte Erwachsene in Deutschland haben, mehr als drei Millionen Ungeimpfte über 60 Jahren — trotz der nachweislichen Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe, trotz der für alle und jeden verfügbaren Informationen, trotz der Leichtigkeit, mit der man jetzt an den reichlich verfügbaren Impfstoff kommen kann.»

  • 17.30 Uhr

    Ärztegesellschaft verlässt Freiburgs Covid-19-Taskforce

    Die Ärztegesellschaft des Kantons Freiburg (MFÄF) tritt aus der kantonalen Covid-19-Task Force aus. Als Begründung gibt sie an, sie sehe sich in diesem Gremium nicht mehr in der Lage, die Interessen der Patientinnen und Patienten zu verteidigen.

    Auch könne sie ihre Expertise und Sichtweise aus der Praxis in der Task Force nicht mehr einbringen, heisst es in einer Mitteilung der Gesellschaft vom Mittwoch. Dies, weil die Task Force nur dem Austausch von Informationen und der Kommunikation bereits getroffener Entscheidungen diene.

    Die Organisation, deren voller Titel «Médecins Fribourg - Ärztinnen und Ärzte Freiburg» lautet, verbleibt aber im Sanitären Führungsorgan des Kantons. Ihr gehören über 500 Ärztinnen und Ärzte an.

  • 17.02 Uhr

    Tessin: Maskenpflicht für Mittelschüler bis Weihnachten

    Tessiner Mittelschüler und Studierende von nicht-obligatorischen Schulen müssen bis mindestens Weihnachten weiterhin eine Schutzmaske tragen. Die Lage lasse derzeit keine Lockerung der geltenden Massnahmen zu, teilte die Tessiner Regierung am Mittwoch mit.

    Damit verlängert sie die aktuellen Massnahmen im Schulbereich bis zum 23. Dezember, wie sie in einem Communiqué festhält. Allfällige Lockerungen seien in den Mittelschulen denkbar, würden jedoch keinesfalls vor dem 22. November in Kraft treten, schreibt das Departement für Bildung, Kultur und Sport abschliessend.

  • 16.33 Uhr

    Drei Viertel der Franzosen vollständig geimpft

    In Frankreich sind drei Viertel der Bevölkerung inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Da sich die Lage jedoch langsam wieder verschlechtere, sollten sich möglichst viele Menschen über 65 Jahre eine dritte Spritze geben lassen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris.

    Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100'000 Einwohner – liegt in Frankreich nach offiziellen Angaben inzwischen wieder bei 60. Fallzahlen und die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken seien leicht steigend, so Attal. Deshalb gelte in 39 Départements nach Ende der Herbstferien nächste Woche in Grundschulen wieder die Maskenpflicht.

  • 16.06 Uhr

    US-Immunologe Fauci warnt vor neuartigen Coronaviren

    Der US-Immunologe Anthony Fauci hat vor einer Kombination des jetzigen Coronavirus mit anderen Virentypen gewarnt. «Das wäre schrecklich! Und es ist natürlich möglich», sagte der US-Regierungsberater der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit». Fauci verwies darauf, dass das erste Sars-Virus 2003 eine Sterblichkeit von 10 Prozent verursacht habe, das Mers-Virus zehn Jahre später von 25 bis 35 Prozent. «Ein Virus, das so leicht übertragbar wäre wie das jetzige Sars-CoV-2, kombiniert mit der Sterblichkeit dieser früheren Coronaviren - das wäre eine Katastrophe für die Menschheit.»

    Fauci forderte grosse Anstrengungen, um universelle Impfstoffe gegen Coronaviren zu entwickeln. «Es wäre naiv zu glauben, dass wir von einem weiteren Virus verschont bleiben.» Notwendig sei eine weltweite Anstrengung. Kein Land könne dies allein regeln. «Wir erleben eine Pandemie, wie wir sie seit über 100 Jahren nicht mehr gesehen haben», sagte der Immunologe weiter. «Der Albtraum hält noch an.»

    Die Frage, ob die Corona-Pandemie im nächsten Frühjahr vorbei sei, beantwortete er zurückhaltend. «Ich halte es für denkbar, dass wir die Pandemie eindämmen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir sie bis zum nächsten Sommer ausrotten.» Fauci verteidigte das Impfen von Kindern. Nach der Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in den USA hatte auch ein Expertengremium der Gesundheitsbehörde grünes Licht gegeben.

    Der US-Immunologe Anthony Fauci hat vor neuartigen Coronaviren gewarnt (Archivbild).
    Der US-Immunologe Anthony Fauci hat vor neuartigen Coronaviren gewarnt (Archivbild).
    Bild: Keystone
  • 15.16 Uhr 

    Moskau beendet trotz hoher Zahlen Teil-Lockdown

    Ungeachtet hoher Corona-Fallzahlen beendet Russlands Hauptstadt Moskau nach nur anderthalb Wochen einen Teil-Lockdown. In den Spitälern und anderswo habe sich die Lage stabilisiert, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Mittwoch nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. «Das erlaubt die Schlussfolgerung, dass die arbeitsfreien Tage von Montag an nicht verlängert werden.» Aufgrund der dramatischen Lage hatte Präsident Wladimir Putin dem ganzen Land eine arbeitsfreie Woche verordnet.

    Besonders stark betroffene Regionen wie Moskau führten parallel weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens ein. In Europas größter Metropole mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern sind seit vergangenem Donnerstag bis auf wenige Ausnahmen nur noch Supermärkte und Apotheken geöffnet. Sobjanin erklärte, dass die Einschränkungen, die vor dem Teil-Lockdown galten, weiter in Kraft bleiben sollten: So müssen etwa Besucher von Theatern und Museen einen QR-Code vorzeigen, der belegt, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind.

    Moskaus Behörden registrierten am Mittwoch mehr als 6800 Neuinfektionen und 95 Tote binnen eines Tages. Experten gehen davon aus, dass die Zahlen in Wirklichkeit noch deutlich höher sind. Russlandweit wurden im selben Zeitraum mehr als 40'400 Infektionen gezählt. Zudem starben innerhalb von 24 Stunden 1189 Menschen mit dem Virus – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

    Touristen im Oktober 2021 in Moskau: Die russische Hauptstadt hebt nun ihren Teil-Lockdown auf. 
    Touristen im Oktober 2021 in Moskau: Die russische Hauptstadt hebt nun ihren Teil-Lockdown auf. 
    Bild: Keystone
  • 14.53 Uhr

    Graubünden will mit Impfwoche 5 Prozent der Bevölkerung überzeugen

    Der Kanton Graubünden will mit der nationalen Impfwoche bis zu fünf Prozent der Bevölkerung zu einer Corona-Impfung bewegen. Angeboten werden ab kommendem Montag etwa kostenlose Impfberatungen bei Apotheken und Hausärzten.

    Die Zielgruppe der Impfwoche seien im Bündnerland nicht die Impfgegner, erklärte Rudolf Leuthold, Leiter des kantonalen Gesundheitsamtes, an einer Medienorientierung am Mittwoch in Chur. «Da machen wir uns keine Illusionen», sagte der Amtschef.

    Vielmehr peilt der Kanton mit der Impfoffensive die Gruppe der Unentschlossenen an. Im nationalen Durchschnitt sind das laut Leuthold sechs Prozent der Bevölkerung. Es handle sich oft um Menschen, die bezüglich der Impfung Ängste hätten.

    Um die Unentschlossenen zu erreichen und ihre Bedenken zu zerstreuen, werden in Graubünden vom 8. bis 14. November flächendeckend kostenlose Corona-Impfberatungen angeboten, dazu zählt eine Impf-Hotline. Impfen soll zudem an vielen Orten besonders einfach und ohne Anmeldung möglich sein. «Wenn wir damit fünf Prozent der Bevölkerung erreichen, ist die Impfwoche ein Erfolg», sagte Leuthold.

    Der Kanton Graubünden hofft während der Impfwoche bis zu fünf von sechs Unentschlossenen zu einer Corona-Impfung bewegen zu können. (Symbolbild)
    Der Kanton Graubünden hofft während der Impfwoche bis zu fünf von sechs Unentschlossenen zu einer Corona-Impfung bewegen zu können. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 14.05 Uhr 

    WHO erteilt indischem Impfstoff Covaxin Notfallzulassung

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den ersten Corona-Impfstoff aus Indien anerkannt. Sie erteilte dem Präparat Covaxin der Firma Bharat Biotech am Mittwoch eine Notfallzulassung, wie die WHO in Genf bekanntgab. Diese Zulassung haben damit nun inzwischen sieben Mittel: neben Covaxin auch die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Johnson&Johnson, Sinopharm und Sinovac. Die Prüfung des russischen Impfstoffs Sputnik V ist noch nicht abgeschlossen.

    Die WHO-Notfallzulassung hat keine Relevanz für Länder oder Regionen mit eigenen Regulierungsbehörden wie die EU oder die USA. Sie prüfen Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien selbst und entscheiden dann über eine Zulassung. Länder, die keine derartigen Behörden haben, verlassen sich aber bei der nationalen Zulassung auf die WHO. Auch UN-Organisationen können solche Impfstoffe dann kaufen und einsetzen. Die WHO empfiehlt allen Ländern, die Impfung mit Stoffen, die eine WHO-Notfallzulassung haben, bei Reisenden anzuerkennen.

    Im Fall von Covaxin hätten die technischen WHO-Experten festgestellt, dass der Nutzen einer Impfung deutlich grösser sei als mögliche Nebenwirkungen, teilte die WHO mit. Die Wirksamkeit liege bei 78 Prozent. Der Biontech/Pfizer-Impfstoff liegt bei mehr als 90 Prozent. Covaxin wird aus einem inaktivierten SARS-CoV-2-Antigen hergestellt. Der Impfschutz wird mit zwei Dosen hergestellt. Das Präparat ist in Indien – mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern zweitbevölkerungsreichstes Land der Welt – schon weit verbreitet.

    Der indische Impfstoff Covaxin. (Symbolbild)
    Der indische Impfstoff Covaxin. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 13.35 Uhr

    Das BAG meldet 2607 neue Fälle und 5 Tote

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 2607 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 27‘400 Tests gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 5 neue Todesfälle und 57 Spitaleinweisungen.

    Vor einer Woche hatte das BAG 1846 neue Ansteckungen registriert. Zudem gab es 4 neue Todesfälle und 45 neue Spitaleintritte.

    Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 245,67 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 22. Oktober bei 1,24.

    Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 73,3 Prozent. 12,6 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

    Insgesamt erhielt die Armeeapotheke als Logistikzentrale bis vergangenen Freitag 13'297'425 Impfdosen. Davon waren am Mittwochmorgen 11'136'249 Dosen verabreicht. 63,8 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Bislang wurden 7'119'135 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.

    Corona-Tests werden in ein Zürcher Labor  gebracht (Symbolbild)
    Corona-Tests werden in ein Zürcher Labor  gebracht (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 13.02 Uhr 

    Kanton Bern schliesst Medica-Care-Testzentren

    Im Kanton Bern bleiben die Corona-Testzentren der Firma Medica Care, darunter das vielfrequentierte am Bollwerk Bern, einstweilen geschlossen. Der Kanton Bern hat die Schliessung angeordnet, wie er am Mittwoch mitteilte.

    Die Verantwortlichen hätten die nötigen Auflagen für den Betrieb nicht erfüllen können. Die Termine für die Abgabe der nötigen Unterlagen seien mehrfach erstreckt worden, entsprächen aber immer noch nicht den Auflagen,

    Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion habe daher die Schliessung der Testzentren in Bern, Biel, Langnau und Thun angeordnet. Sobald die Auflagen erfüllt seien und die Bewilligung wieder vorliege, könnten die Testzentren ihren Betrieb wieder aufnehmen, schreibt der Kanton.

    Vor den Testzentren bildeten sich täglich längere Schlangen. Denn die Firma führte die wohl günstigsten Tests im Kanton durch.

  • 12.56 Uhr

    Kantone grundsätzlich für Weiterentwicklung des Zertifikats

    Die Kantone sind grundsätzlich mit der am Mittwoch vom Bundesrat beschlossenen Weiterentwicklung des Covid-Zertifikats einverstanden. Mehrere Kantone forderten jedoch «gewisse Standards» für die Tests, wie GDK-Sprecher Tobias Bär auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Die Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Genesenen-Zertifikats (mit PCR-Test), der Zugang zum Zertifikat mit Antikörpertest (serologischer Test) und der erleichterte Zugang für Touristinnen und Touristen wurden laut GDK von den Kantonen klar begrüsst.

    Mehrere Kantone hätten aber in der Konsultation der Ausstellung von Genesenen-Zertifikaten für Personen mit einem positiven Antikörpertest nur unter der Bedingung zugestimmt, dass die verwendeten Tests gewissen Standards entsprächen. Gefordert wurde verschiedentlich auch die Festlegung von Schwellenwerten – dass das Zertifikat also nur ausgestellt werde, sofern ein minimaler Antikörpertiter bestimmt wurde.

    Die GDK hält dazu fest, dass der Bundesrat nun zumindest entschieden habe, dass die Antikörpertests den WHO-Standards entsprechen, eine CE-Zertifizierung aufweisen müssten. Sie müssten zudem von einem durch Swissmedic zertifizierten Labor durchgeführt werden. Mehrere Kantone hatten sich in der Konsultation laut GDK mit Verweis auf das Missbrauchspotenzial dagegen ausgesprochen, dass ab Mitte Dezember auch Personen, die sich aus medizinischen Gründen weder impfen noch testen lassen können, ein Zertifikat mit einer Gültigkeitsdauer von 365 Tagen erhalten sollen.

  • 12.30 Uhr

    Wieder mehr Covid-Patienten in Berner Spitälern

    Die Zahl der Covid-Kranken in Berner Spitälern ist wieder angestiegen. 43 Menschen mit einer Covid-Erkrankung lagen am Mittwoch in einem Spital im Kanton Bern, wie aus den neusten Zahlen der Gesundheitsdirektion hervorgeht. Vor einer Woche waren es 32 Personen.

    Die Zahlen werden jeweils am Mittwoch aktualisiert. Der Anteil der geimpften Covid-Spitalpatienten stieg auf knapp 42 Prozent. Auf der Intensivstation lag dieser Wert deutlich tiefer bei 16,7 Prozent.

    In Intensivpflege befanden sich am Mittwoch sechs Covid-Kranke, gleich viel wie vor Wochenfrist. Fünf waren auf Beatmung angewiesen gegenüber acht in der Vorwoche.

    Covid-Kranker auf der Intensivstation des Berner Inselspitals. (Archiv)
    Covid-Kranker auf der Intensivstation des Berner Inselspitals. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 12.27 Uhr

    Lange Schlangen bei Klimagipfel bereiten Sorgen

    Aufgrund von grossen Menschenmassen, dichtem Gedränge und langen Warteschlangen beim Klimagipfel in Glasgow sorgt sich eine schottische Gesundheitsexperten um ein mögliches Ansteckungsrisiko der Teilnehmer mit dem Coronavirus. «Das ist wirklich besorgniserregend, ich beobachte all das sehr ängstlich, weil ich weiss, wie fragil die Situation ist», sagte die Forscherin Devi Sridhar von der Universität Edinburgh am Mittwoch in einem BBC-Interview.

    Bei der UNO-Weltklimakonferenz mit mehr als 28‘000 Delegierten, Beobachtern und Journalisten waren in den vergangenen Tagen am Einlass sehr lange Warteschlangen entstanden. Die Teilnehmer wurden teils im Zick-Zack-Kurs bis zu den Sicherheitsschleusen geführt. Zeitweise habe es über eine Stunde gedauert, um ins Konferenzzentrum zu gelangen, berichteten Teilnehmer.

    Am Einlass des Zentrums muss täglich ein negativer Corona-Schnelltest vorlegt werden. Im Vorfeld hatte der Gastgeber zudem eine vollständige Impfung empfohlen. Gesundheitsexpertin Sridhar sprach in dem Interview jedoch vom «schlechtesten Timing jemals» für ein solches Treffen in einer Pandemie, erkannte aber die Dringlichkeit angesichts der drohenden Klimakatastrophe an.

    Auch der schottische Gesundheitsminister Humza Yousaf gestand ein, die Konferenz stelle ein Covid-19-Risiko dar. Es bestehe die Gefahr, dass sich das Virus von den Delegierten aus auf die lokale Bevölkerung ausweite. Es gebe bereits erste Anzeichen, dass die Zahlen wieder steigen könnten.

    Anlässlich des UNO-Klimagipfels tummeln sich in Glasgow die Menschen vor den Einlässen zu Veranstaltungen – nicht zur Freude von Experten.
    Anlässlich des UNO-Klimagipfels tummeln sich in Glasgow die Menschen vor den Einlässen zu Veranstaltungen – nicht zur Freude von Experten.
    Bild: Keystone
  • 11.46 Uhr 

    Medienkonferenz des Bundesrats ab 14 Uhr

    Die Corona-Fallzahlen steigen zuletzt wieder und das, obwohl die kalte Jahreszeit erst beginnt. Ab 14 Uhr informieren Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset zur aktuellen Lage. Erwartet werden Entscheide zum Covid-Zertifikat und den Auffrischungs-Impfungen. 

  • 10.53 Uhr 

    Swiss schreibt im dritten Quartal wieder kleinen Gewinn

    Die Fluggesellschaft Swiss steckt im Jahr 2021 nach neun Monaten noch immer tief in den roten Zahlen. Allerdings hat sich die Lage für die Lufthansa-Tochter im Vergleich zum ersten Halbjahr deutlich entspannt. 

    Die Lust der Schweizerinnen und Schweizer nach Strandferien im Herbst schlug positiv auf die Ergebnisse der Swiss durch. Im saisonal traditionell starken dritten Quartal kletterte der Umsatz der Swiss um 91 Prozent auf 707,8 Millionen Franken in die Höhe. Und operativ resultierte gar ein kleiner Gewinn von 6,7 Millionen.

  • 10.08 Uhr 

    Corona-Ausbruch bei Yoga-Retreat auf Mallorca

    Bei einem Retreat in einem Yoga-Zentrum auf Mallorca ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Rund 30 Teilnehmende mussten sich demnach in ein Quarantäne-Hotel begeben, berichtet die deutschsprachige «Mallorca-Zeitung».

    Wie die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland RND am Dienstag vor Journalisten sagte, handelt es sich bei den meisten Betroffenen um Ausländer ohne Wohnsitz auf der spanischen Insel. 

    Nicht alle der Personen seien demnach aber positiv getestet worden, wie Gómez betonte. Konkrete Zahlen nannte sie indes nicht. Ebenfalls gab sie keine weiteren Details, zur Nationalität der Betroffenen oder dem Ort des Ausbruchs bekannt.

  • 9.49 Uhr 

    Luzerner Immobilienfirma blitzt mit Härtefallgesuch ab

    Der Kanton Luzern hat einer Immobilienfirma zu Recht Corona-Härtefallgelder verwehrt. Das Kantonsgericht lehnte die Beschwerde der Firma gegen den Entscheid des Finanzdepartements ab mit der Begründung, dass die Bau- und Immobilienbranche von der Pandemie nicht wesentlich betroffen sei.

    Das Luzerner Unternehmen aus der Immobilienbranche mit zwei Beschäftigten hatte im Januar 2021 ein Gesuch um Härtefallunterstützung in der Höhe von 5,3 Millionen Franken geltend gemacht, wie aus dem Urteil hervorgeht, das vom Kantonsgericht am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Expertengruppe des Kantons Luzern lehnte das Gesuch ab.

    Sie habe keine konkreten Gründe dafür feststellen können, dass die staatlichen Corona-Anordnungen zum Umsatzrückgang beim Unternehmen geführt hätten. Gegen diesen Entscheid legte die Firma Beschwerde beim Kantonsgericht ein, das nun aber den Kanton stützt. Es sei das erste Urteil, das sich mit materiellen Fragen rund um Härtefälle beschäftigt, hiess es beim Gericht auf Nachfrage.

    Die Firma, die insbesondere Immobilienprojekte verkauft, hatte geltend gemacht, sie sei auf die Arbeit von Behörden und Bauunternehmen angewiesen. So habe sich etwa ein Projekt im Kanton Neuenburg mit neun Gebäuden verzögert, weil dort eine Gemeinderatssitzung abgesagt worden sei.

    Das Luzerner Kantonsgericht hat eine Beschwerde eines Unternehmens abgelehnt, das keine Corona-Härtefallhilfe erhielt. (Symbolbild)
    Das Luzerner Kantonsgericht hat eine Beschwerde eines Unternehmens abgelehnt, das keine Corona-Härtefallhilfe erhielt. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 8.55 Uhr 

    Infektiologe bemängelt laschen Umgang bei Massnahmen

    Der Infektiologe Jan Fehr von der Universität Zürich kritisiert, dass man in der Schweiz im Umgang mit den Corona-Massnahmen im Vergleich zu den Nachbarländern zu lax verfahre. Um ohne eine grosse Welle durch die kalte Jahreszeit zu kommen, müsse die «Impfquote steigen. Gleichzeitig müssten die aktuellen Massnahmen voll ausgeschöpft und umgesetzt werden, sagte Fehr im Interview mit dem «Blick».

    Der Wissenschaftler hat zwar Verständnis, dass sich die Leute wieder nach Normalität sehnen. Allerdings habe er den Eindruck, dass die alten Massnahmen wie Masken und Distanz immer weniger eingehalten würden. Man müsse alles daran setzen, dass die Schweiz nicht mehr das mitteleuropäische Impf-Schlusslicht sei. «Wir haben offensichtlich einen ziemlich verkrampften Umgang mit der Impfung in der Schweiz.»

    «Ich wage unter Berufskolleginnen und -kollegen manchmal schon gar nicht mehr, mich als Schweizer zu outen», so Fehr. In der internationalen Kollegenschaft würde man häufig nicht verstehen, warum die Schweiz das nicht schaffe, obwohl sie «sonst oft vorbildlich ist».

    Jan Fehr, Infektiologe an der Universität Zürich, sagt, vor der kalten Jahreszeit müsse die Impfquote gesteigert und zugleich alle Massnahmen eingehalten werden, um eine weitere grosse Welle zu verhindern. (Archiv)
    Jan Fehr, Infektiologe an der Universität Zürich, sagt, vor der kalten Jahreszeit müsse die Impfquote gesteigert und zugleich alle Massnahmen eingehalten werden, um eine weitere grosse Welle zu verhindern. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 5 Uhr

    Erleichtert Bundesrat Genesenen Zugang zu Zertifikat? 

    Der Bundesrat entscheidet heute voraussichtlich über die Einführung eines nur in der Schweiz gültiges Covid-Zertifikates. Erhalten sollen dieses mehr Personengruppen als das aktuelle, auch in der EU anerkannte Covid-Zertifikat. Der Bundesrat hat in einer Konsultation unter anderem vorgeschlagen, dass das «Schweizer Covid-Zertifikat» für Genesene ein Jahr lang gültig sein soll. Weiter sollten auch Personen ein «Schweizer Zertifikat» erhalten, die einen positiven und aktuellen serologischen Antikörpertest vorlegen können. Allerdings soll dieses Zertifikat lediglich 90 Tage lang gültig sein. Mehr zum Thema hier.

  • 4.45 Uhr

    US-Behörde lässt Impfung von Kindern ab fünf zu

    Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat Impfungen von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren mit einer kleineren Dosis des Impfstoffs von Pfizer und Biontech gegen das Coronavirus zugestimmt. Die CDC erteilte dem die endgültige Zustimmung, wie CDC-Direktorin Rochelle Walensky am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Zuvor hatte ein Beratergremium einstimmig dafür gestimmt, dass die Altersgruppe Impfungen gegen das Coronavirus bekommen können soll.

    Der formale Schritt war erwartet worden. Damit kann die Impfkampagne für die etwa 28 Millionen betroffenen Kinder in den USA nun – wie vom Weissen Haus bereits geplant – wohl noch in dieser Woche starten.

    In Kolumbien werden bereits Kinder zwischen drei und elf Jahren mit dem Sinovac-Vakzin gegen Covid-19 geimpft, in den USA dürfte die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen mit dem Pfizer-Biontech-Stoff diese Woche starten.  
    In Kolumbien werden bereits Kinder zwischen drei und elf Jahren mit dem Sinovac-Vakzin gegen Covid-19 geimpft, in den USA dürfte die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen mit dem Pfizer-Biontech-Stoff diese Woche starten.  
    Bild: Keystone/EPA/Carlos Ortega

    Die US-Medikamentenbehörde FDA hat den Impfungen bereits zugestimmt. Die entsprechenden Dosen enthalten nur ein Drittel der Menge, die Erwachsenen und Kindern ab zwölf verabreicht wird. In Vorbereitung auf die Entscheidung der CDC wurden Millionen Impfdosen bereits an US-Staaten, Arztpraxen und Apotheken geschickt.

    US-Präsident Joe Biden begrüsste den Schritt als «Wendepunkt in unserem Kampf gegen Covid-19». «Wir haben bereits einen ausreichenden Impfstoffvorrat für jedes Kind in Amerika sichergestellt», hiess es in einer Mitteilung des Weissen Hauses. Für Eltern endeten nun Monate der Sorge um ihre Kinder wegen Corona.

    Eine klinische Studie zeigte nach Angaben von Biontech/Pfizer, dass der Impfstoff für Kinder dieser Altersgruppe «gut verträglich» sei und eine «starke Immunantwort» einen Monat nach der zweiten Dosis hervorrufe. Verglichen mit Erwachsenen und Jugendlichen wurde den Fünf- bis Elfjährigen eine deutlich geringere Dosis des Vakzins verabreicht. Die zweite notwendige Injektion erhielten sie nach 21 Tagen. An der Studie nahmen 2268 Kinder in dem Alter teil.

    Der Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer ist in den USA bereits für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren und für Erwachsene zugelassen. Die Wirkstoffe von Moderna sowie von Johnson & Johnson dürfen bislang nur bei Erwachsenen eingesetzt werden.

    Auch in Europa haben Biontech und Pfizer eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder beantragt, wie sie Mitte Oktober mitteilten. Demnach übermittelten sie der EU-Arzneimittelbehörde EMA die entsprechenden Daten. Eine Entscheidung der EMA ist vor Weihnachten anvisiert.

  • 0 Uhr

    Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle in Brasilien stark gesunken

    Die Zahl der wöchentlichen Corona-Todesfälle in Brasilien ist auf den niedrigsten Stand seit April 2020 gesunken. Das ging aus Zahlen der Website Our World in Data hervor. In den sieben Tagen bis zum 1. November wurden demnach 2188 Todesfälle registriert.

    Nach einem holprigen Start der Impfkampagne im grössten Land Lateinamerikas ist inzwischen mehr als die Hälfte der Bevölkerung geimpft. In einigen grossen Städten – etwa in São Paulo, wo mehr als 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung den vollen Impfschutz erhalten haben – liegt die Quote noch höher.

    Nach den Daten der Website hat in Brasilien ein grösserer Prozentsatz als in den USA mindestens eine Impfung erhalten. Dies hat einen Abwärtstrend bei den Corona-Todeszahlen der vergangenen vier Monate ausgelöst. Experten hatten angesichts der Ausbreitung der hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus vor einem erneuten Anstieg der Fälle in Brasilien gewarnt, der jedoch bisher ausblieb.