Trotz Ablehnung der Dienstleistung Vespa-Prüfung kostet plötzlich viel mehr

Samuel Walder

7.10.2024

Ein Vespa-Mech lehnt die Veteranenprüfung ab und muss trotzdem dafür bezahlen. 
Ein Vespa-Mech lehnt die Veteranenprüfung ab und muss trotzdem dafür bezahlen. 
Bild: zvg

Plötzlich 30 Franken mehr auf der Rechnung für die Vespa – so geschehen bei einem Reparateur, der seine Maschine im Strassenverkehrsamt vorführte. Die Gründe überraschen.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Vespa-Restaurator erhielt eine unerwartet höhere Rechnung vom Zürcher Strassenverkehrsamt wegen einer nicht durchgeführten Veteranenprüfung.
  • Normalerweise kosten solche Vorführungen etwa 58 Franken, doch M. musste rund 30 Franken zusätzlich zahlen.
  • M. geht von einem Fehler aus – das Amt widerspricht.

Für R. M. (54) war es eine Überraschung als er am Freitag in den Briefkasten guckte. Denn die Rechnung für das Vorführen seiner restaurierten Vespa beim Strassenverkehrsamt war höher als üblich. 

R. M. hat eine Privatwerkstatt im Kanton Zürich und restauriert alte Vespas. So auch bei einem weissen Modell, das schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat. «Ich muss die Vespas, die ich restauriert habe, immer wieder beim Strassenverkehrsamt vorführen», erklärt M.  gegenüber blue News. 

Diese Vespa ist in einem guten Zustand, aber nicht perfekt. Deswegen braucht sie keine Veteranenprüfung. 
Diese Vespa ist in einem guten Zustand, aber nicht perfekt. Deswegen braucht sie keine Veteranenprüfung. 
Bild: zvg

Normalerweise koste das bei den Vespas etwa 58 Franken. Dieses Mal muss er aber rund 30 Franken draufzahlen. «Das Strassenverkehrsamt Albisgüetli hat mir eine Veteranenprüfung verrechnet, obwohl das nie Bestandteil der Untersuchung war», sagt M.

Veteranenprüfung wurde nicht durchgeführt

Der Prüfer beim Strassenverkehrsamt fragte M. sogar, ob eine Veteranenprüfung überhaupt durchgeführt werden soll. M. verneinte, da die Vespa nicht in einwandfreiem Zustand ist. «Bei der Veteranenprüfung handelt es sich um eine Untersuchung, ob alle Teile bei alten Vespas original sind», erklärt der Kenner. Dabei müsse der Lack wie auch alle Teile an der Vespa in einwandfreiem Zustand sein.

Die Vespa, die M. vorführte, wäre in einem guten Zustand gewesen, aber nicht auf Veteranenprüfungsniveau. Umso mehr erstaunt es ihn, dass die Gebühr verrechnet wurde.

«Ich habe die Rechnung jetzt noch nicht bezahlt», erklärt er. Zuerst wolle er beim Strassenverkehrsamt anrufen und nachfragen, was das schiefgelaufen sei. 

Doch die Antwort des Strassenverkehrsamts gegenüber blue News erstaunt. Ein Fehler liegt nämlich nicht vor. «Die Fahrzeugprüfung wurde korrekt verrechnet. Fahrzeugprüfungen werden nach Aufwand berechnet», so ein Sprecher. Bei einer über 30 Jahre alten Vespa sei der Aufwand höher, da insbesondere auf Durchrostungen oder Rissbildungen an tragenden Teilen geachtet werden müsse. Die Gebühr betrage somit 84 Franken.