Steigende ArtenvielfaltDie Katastrophe, die der Umwelt half
SDA
19.6.2019 - 10:20
Der Wald bei Leuk VS hat Schlimmes hinter sich. Im Hitzesommer 2003 zerstörte ein Brand rund 300 Hektaren Bergwald. Mittlerweile ist das Leben auf die Fläche zurückgekehrt. Und wie: Dort haben sich insbesondere bedrohte Arten angesiedelt.
Tote und verkohlte Bäume zeugen noch von dem verheerenden Waldbrand von 2003. Doch die einst verwüstete Waldfläche ist mittlerweile ein Hotspot für bedrohte Arten, wie Forschende der Vogelwarte Sempach LU und der Universität Bern kürzlich im Fachblatt «Plos One» berichteten.
Das Leben kehrte mit Macht zurück: Bereits wenige Jahre nach dem Brand erreichte beispielsweise der seltene Gartenrotschwanz dort die schweizweit höchste Siedlungsdichte, wie die Vogelwarte am Mittwoch mitteilte.
«Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass schweizweit bedrohte Vogelarten im Waldbrandgebiet deutlich häufiger vorkamen als in den nicht abgebrannten Wäldern gleich nebenan», erklärte Livio Rey von der Vogelwarte gemäss der Mitteilung. Die Vögel profitieren insbesondere von neu offengelegten Bodenstellen, wo sie Insekten leicht erbeuten können. Aber auch seltene Pflanzen und Insekten wählten die Waldbrandfläche als neue Heimat.
Chance für Schwache
Was für den Menschen eine Katastrophe ist, kann für viele Tier- und Pflanzenarten neue Lebensräume mit optimalen Bedingungen schaffen, hiess es weiter. Dazu zählen nicht nur Waldbrände, sondern auch Stürme oder Überschwemmungen.
Solche «dynamischen Prozesse» sorgen dafür, dass auf den betroffenen Flächen die Karten neu gemischt werden: Sie drängen dominante Arten zurück und schaffen Platz für konkurrenzschwächere Arten, die auf die Neubesiedlung solch verwüsteter Flächen spezialisiert sind.
In der Schweiz werden solche Katastrophen natürlich so gut es geht im Zaum gehalten. Dadurch sind aber auch die konkurrenzschwächeren Arten zunehmend selten und bedroht, finden sie doch kaum mehr verwüstete Flächen zur Neubesiedlung.
Solange es kontrolliert und lokal eingesetzt werde, könnte Feuer somit durchaus eine Naturschutzmassnahme sein. Allerdings sei es schwierig sicherzustellen, dass ein solcher Brand nicht ausser Kontrolle gerate und Menschen gefährde, so Rey. Zunächst müssten daher grundlegende Fragen zur Sicherheit und zu menschlichen Interessen geklärt werden, bevor das Naturschutzpotenzial von Feuer genutzt werden könne.
Beim Feuer im Nordosten Deutschlands brennt eine Fläche so gross wie 400 Fussballfelder.
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Der Brand wütet in einem Gebiet südwestlich von Berlin.
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Brandenburg, Frohnsdorf: Rauch steigt neben einem Haus auf, über dem ein Polizeihubschrauber schwebt.
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Hunderte Feuerwehrleute kämpfen weiter mit allen Kräften gegen den riesigen Waldbrand.
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Die Stadt Treuenbrietzen warnte zudem, auch in weiter entfernten Bereichen könne es zu Ascheniederschlag und Rauchentwicklung kommen.
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Der RBB zitierte den Waldbrand-Beauftragten des Landes Brandenburg, Raimund Engel, wonach die Lage «dramatisch» sei.
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Drei Dörfer in der Region bei Treuenbrietzen wurden wegen des Waldbrandes evakuiert, darunter Klausdorf.
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Ein Feuerwehrmann geht bei Klausdorf durch ein verbranntes Waldstück.
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Rentnerin Anita Biedermann sitzt in der Stadthalle von Treuenbrietzen und wartet auf den Sonderbus in Richtung Notquartier. Doch sie lacht und bleibt fröhlich, als sie am Donnerstagabend ihr Haus in Frohnsdorf nahe Berlin verlassen muss.
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Zwei erschöpfte Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ruhen sich nach ihrem Einsatz bei Klausdorf aus.
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Der Rauch zog in der Nacht weiter nach Potsdam und Berlin. In der Hauptstadt war das gesamte Stadtgebiet von Rauchgeruch betroffen, wie die Feuerwehr im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.
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Die Einsatzkräfte bekämpften den Brand auch wieder mit Löschhubschraubern. «Unser Hauptziel ist weiter, die evakuierten Ortschaften vor den Flammen zu schützen», sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU).
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Von einem Wasserbehälter wird in Klausdorf Löschwasser zu Einsatzkräften der Feuerwehr weitergeleitet.
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Die Polizei sperrt eine Strasse bei Treuenbrietzen.
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In Berlin rief die Feuerwehr die Menschen auf, Fenster und Türen zu schliessen und Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten.
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«Wir haben schon einige grosse Waldbrände in der Region gehabt. In dieser Dimension, wo es sich zwischen den Ortschaften bewegt, haben wir das noch nicht gehabt», sagte der Bürgermeister von Treuenbrietzen Michael Knappe.
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Die Löscharbeiten würden erschwert, da sich das Feuer im Grenzgebiet der beiden Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming ausgebreitet habe - einem munitionsbelasteten Gebiet. Demzufolge gab es bereits Explosionen.
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