Paketstau Weihnachtspost droht liegenzubleiben

tsch

25.10.2018

Ein guter Grund, Weihnachtsgeschenke im Laden zu kaufen: Swissport kommt derzeit nicht mit der Bearbeitung eines Paketstaus hinterher.
Ein guter Grund, Weihnachtsgeschenke im Laden zu kaufen: Swissport kommt derzeit nicht mit der Bearbeitung eines Paketstaus hinterher.
Keystone/Archiv

Wer seine Weihnachtsgeschenke im Ausland bestellt hat, muss bangen, dass sie rechtzeitig ankommen: Bei Swissport stapeln sich bereits jetzt 70 Tonnen unbearbeitete Post.

Droht in diesem Jahr gähnende Leere unter dem Weihnachtsbaum? Schon zwei Monate vor dem Fest kommt Swissport offenbar mit der Bearbeitung der internationalen Post nicht hinterher. «Mir wurde gesagt, dass derzeit etwa 70 Tonnen Briefe und Pakete noch unbearbeitet sind», erklärte ein ehemaliger Angestellter anonym «20 Minuten». Eine Aussage, der vom Unternehmen inzwischen bestätigt wurde. «Es ist eine grosse Menge an Briefen und Paketen aus China eingetroffen», begründet Sprecherin Nathalie Berchtold den Poststau. Ausserdem mangele es derzeit an Personal.

Ein Problem, das dem Ex-Mitarbeiter zufolge hausgemacht sein könnte: Seidem sich Swissport um die internationale Post kümmere, «arbeiten an gewissen Stellen nur noch drei anstelle von zehn Personen». Berchtold widerspricht: «Swissport setzt grundsätzlich gleich viele Mitarbeiter ein wie früher die Post», erklärt sie.

Streik nicht ausgeschlossen

Die Stimmung unter den Angestellten lasse zu wünschen übrig, heisst es aus Gewerkschaftskreisen.
Die Stimmung unter den Angestellten lasse zu wünschen übrig, heisst es aus Gewerkschaftskreisen.
Keystone/Archiv

Auch um die Weihnachtsgeschenke sollten sich die Schweizer ihrer Aussage nach keine Sorgen machen: «Die Weihnachtspakete werden pünktlich eintreffen», verspricht die Swissport-Sprecherin. Den Rückstau gedenkt das Unternehmen in den nächsten zwei Wochen abzuarbeiten. Und in den kommenden drei Monaten, in denen mit erhöhtem Paketaufkommen zu rechnen ist, sollen zwölf zusätzliche Mitarbeiter für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Falls nicht noch ein Streik dazwischen kommen sollte: Der Gewerkschaft VPOD zufolge sei die Stimmung unter den Mitarbeitern nämlich «miserabel». Das liege vor allem an gesunkenen Löhnen und enormen Arbeitsbelastungen: «Die Situation für die Swissport-Mitarbeiter am Flughafen Zürich hat sich leider verschlechtert», sagt Sprecher Stefan Brülisauer, «die Leute haben langsam genug.» Einen drohenden Streik will der Gewerkschafter nicht ausschliessen, falls die für November angesetzten Verhandlungen keine Besserung bringen.

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