Schutz vor Omikron Wer diese Punkte beachtet, fährt mit der FFP2-Maske besser

uri

10.1.2022

Das musst du beim Tragen einer FFP2-Maske beachten

Das musst du beim Tragen einer FFP2-Maske beachten

Rekordhohe Fallzahlen, Omikron und verschärfte Maskenpflicht: Viele steigen jetzt von der OP-Maske auf die FFP2-Maske um, weil sie sich damit besser geschützt fühlen. Was du dabei beachten musst, erfährst du im Video.

08.12.2021

Die Armee macht Atemschutzmasken wegen der Omikron-Variante zur Pflicht. Das BAG hält sie dagegen weiterhin für verzichtbar. Tatsächlich bieten FFP2-Masken einen sehr guten Schutz, wenn man einige Kleinigkeiten beachtet. 

uri

10.1.2022

Während das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auch weiterhin keine FFP2-Masken in der Schweiz vorschreibt, geht die Armee einen Schritt weiter. Oberfeldarzt Andreas Stettbacher hat ein FFP2-Maskenobligatorium verfügt. Rekrut*innen, WK-Teilnehmende, Armeekader sowie zivile Mitarbeitende der Gruppe Verteidigung im Verteidigungsdepartement VBS müssen die Atemschutzmasken nun tragen, berichtet Watson. Eine Ausnahme besteht lediglich, wenn die Personen im Homeoffice arbeiten.

Wie begründet die Armee den Schritt zu den FFP2-Masken?

In der Armee kommen die FFP2-Masken aufgrund der höheren Übertragbarkeit durch die Omikron-Variante zum Einsatz, wie Armeesprecher Daniel Reist zu CH Media sagte. Man wolle die effektivsten Schutzmassnahmen, um Infektionen zu verhindern. Die Masken sollen dazu beitragen, Dienstausfälle und die Überlastung der Infrastruktur von Kasernen und Armeespitälern durch Isolation und Quarantäne zu verhindern.

Mit welcher Begründung lehnt das BAG eine FFP2-Maskenpflicht ab?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will die FFP2-Masken nicht uneingeschränkt empfehlen, mit der Begründung, dass sie häufig nicht korrekt getragen würden. Zudem liege der grosse Unterschied beim Schutz vor dem Coronavirus nicht zwischen medizinischer Maske und FFP2-Maske, sondern zwischen «keiner Maske und korrekt getragener Maske», wie Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler Ende Dezember auf einer Medienkonferenz sagte.

Allerdings heisst es im Lagebericht der Taskforce vom 27. Dezember 2021 auch, das Tragen einer FFP2-Maske könne im öffentlichen Verkehr sowie auch an öffentlichen Anlässen, an denen sich die Menschen nicht oder nur wenig körperlich betätigen, durchaus sinnvoll sein. Sie würden «in Situationen mit erhöhter Exposition» «einen zusätzlichen Schutz» bieten. Das BAG hält in seiner Information zu den verschiedenen Maskentypen fest: «Für den privaten Gebrauch sind Atemschutzmasken nur in Situationen sinnvoll, in denen ein zusätzlicher Schutz gewünscht und ein korrektes Tragen durchgehend gewährleistet ist.»

Machen FFP2-Masken wirklich keinen grossen Unterschied?

Sowohl OP-Masken als auch FFP2-Masken bestehen aus mehrlagigen Kunststoffen mit bestimmten Filtereigenschaften. Sie weisen jedoch deutliche Unterschiede hinsichtlich ihrer Schutzwirkung auf. OP-Masken schützen nur effektiv vor Tröpfchen und lediglich sehr mässig vor Aerosolen, wie die deutsche Regierung informiert. Dagegen filtern FFP2-Masken mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der Luft.

Für optimalen Schutz einer FFP2-Maske muss der Nasenbügel zu einem «abgerundeten W» geformt werden, sodass er auf die Nasenflügel drückt. 
Für optimalen Schutz einer FFP2-Maske muss der Nasenbügel zu einem «abgerundeten W» geformt werden, sodass er auf die Nasenflügel drückt. 
Bild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die FFP2-Masken bieten vor allem dann einen effektiven Schutz, wenn sie richtig getragen werden. Laut einer aktuellen Studie des Max-Planck-Institutes beträgt für Infizierte wie auch Gesunde das Infektionsrisiko im Innenraum mit korrekt getragenen FFP2-Masken auf kurzer Distanz nach 20 Minuten lediglich 0,1 Prozent. Ist die Maske hingegen schlecht im Gesicht angepasst, steigt das Infektionsrisiko auf rund 4 Prozent. Bei OP-Masken mit einer guten Passform beträgt das Ansteckungsrisiko laut der Studie maximal 10 Prozent. Wer keine Maske trägt, geht indes ein Ansteckungsrisiko von fast 100 Prozent ein.

Wie erkennt man, ob eine FFP2-Maske korrekt getragen wird?

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer, festzustellen, ob eine FFP2 richtig sitzt. Sie muss «mitatmen», wie die Stiftung Warentest schreibt. In diesem Fall zieht sie sich beim Einatmen zusammen und bläht sich beim Ausatmen wieder auf. Brillenträger können zudem noch darauf achten, ob sich ihre Brille stark beschlägt. Ist dem so, dann ist die Maske oberhalb der Nase nicht dicht genug angepasst.

Wie lässt sich der Sitz der Masken anpassen?

Einerseits lassen sich die Masken mittels des Nasenbügels an die eigene Gesichtsform anpassen. Auch kann man in die Gummischlaufen etwa weitere Schlingen oder Knoten machen, um hier mehr Zug zu erreichen. Sowohl enger als auch weiter lassen sie sich zudem mit einer sogenannten Kopfbanderweiterung machen. Dabei handelt es sich um kleine Plastikhaken, an denen die Bänder hinter dem Kopf eingehängt werden können. Wichtig ist dabei aber stets, gut gereinigte Hände zu haben und möglichst wenig die Maske selbst zu berühren. 

Wie sieht es für Bartträger aus?

Bartträger gehen tatsächlich ein grösseres Risiko ein, was die Dichte ihrer Maske angeht. Wenn sie sich mittels perfekt sitzender FFP2-Maske schützen wollen, sollten sie sich wenigstens an jenen Stellen glatt rasieren, an denen die Maske aufliegt, empfiehlt die Stiftung Warentest.

Beeinträchtigen FFP2-Masken die Leistungsfähigkeit?

Da FFP2-Masken dichter sind, fällt unter ihnen auch das Atmen schwerer. Häufig hört man von Trägern, dass sie sich mit den Masken weniger leistungsfähig fühlen. Das wiederum erhärtet den Verdacht, dass man mit den Masken womöglich weniger Sauerstoff abbekommt. Studien kommen diesbezüglich unterdessen zu unterschiedlichen Einschätzungen. Einige konnten einen negativen Effekt der Masken nachweisen, andere kamen zum gegenteiligen Befund.

Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin zeigt, dass es hinsichtlich der mentalen Belastung offenbar keine Einschränkungen gibt: Die Forschenden setzten dafür 44 Probanden für 15 Minuten einem Stresstest aus, in dem eine Reihe von mathematischen Aufgaben gelöst werden musste. Die FFP2-Maskenträger waren hierbei weder leistungsschwächer als jene ohne Maske noch hatten sie eine geringere Sauerstoffsättigung im Blut oder eine andere Herzrate. Kurz: Wer in einem Raum einer Bürotätigkeit nachgeht, muss sich – wenigstens bei kürzerer Anspannung – nicht davor fürchten, dass man mit FFP2-Maske schlechter arbeitet. Allerdings kann das subjektive Wohlbefinden gestört sein, was sich dann doch auf die Arbeitsfähigkeit auswirken kann.

Muss man die relativ teuren Masken nach einem Mal Tragen wegwerfen?

Die Masken können nicht gewaschen werden. Obwohl sie als Einwegprodukt deklariert sind, ist es laut der deutschen Regierung zu privaten Zwecken aber möglich, sie mehrfach zu verwenden. Forschende aus Münster halten die erneute Verwendung – abhängig nach dem Modell – sogar bis zu fünf Mal für möglich. So etwa, wenn die Masken aufgehängt und dann bei Zimmertemperatur für sieben Tage gründlich getrocknet werden. Dann seien die vom Träger «aufgebrachten Erreger» auch weitgehend abgestorben, schreiben die Wissenschaftler.

Ebenfalls kann durch das das Erhitzen in einem Gefrierbeutel im Wasserbad oder im Ofen ein entsprechender Effekt erzielt werden. Wer allerdings wirklich sicher gehen will, dass er bei solchen keinen Fehler macht und dabei das Material schädigt, der sollte die Maske wirklich nur einmal nutzen. Das BAG empfahl in der Vergangenheit zudem lediglich medizinischem Personal und aufgrund der Knappheit der Masken, diese in «besonderen Situation» mehrfach zu verwenden.