Kuriose Gastro-Gebühren Wer sich eine Pizza teilt, zahlt mitunter drauf

phi

16.11.2023

Drei Franken extra, wenn man die Pizza teilt: die Trattoria Rotes Haus in Brugg AG.
Drei Franken extra, wenn man die Pizza teilt: die Trattoria Rotes Haus in Brugg AG.
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Es gibt Restaurants in der Schweiz, die Zusatzgebühren verlangen, wenn man sich eine Pizza teilt. Mitunter zahlen Gäste auch für einen Löffel oder Hahnenwasser drauf.

phi

16.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Restaurant in Brugg berechnet drei Franken extra, wenn man sich eine Pizza teilt. In Luzern verlangt ein Laden dafür fünf Franken.
  • In Zug zahlt man in einem Restaurant 2.50 Franken für einen zusätzlichen Dessertlöffel, in Solothurn und in Schaffhausen 3.50 Franken und 4.50 Franken für einen weiteren Teller.
  • Hahnenwasser ist nur in zwei Drittel der Schweizer Gastro-Betriebe kostenlos.
  • Gebühren für den gedeckten Tisch mit Geschirr, Besteck und Brot werden in der italienischen Gastronomie «Coperto» genannt.

Wer sich in der Trattoria Rotes Haus in Brugg AG eine Pizza teilt, muss drei Franken extra zahlen. «Mit dem Aufpreis bezahlen die Kundinnen und Kunden das Gedeck und den Service», rechtfertigt Wirt Vittorio Timpano in der «Aargauer Zeitung» die Gebühr. Dass nichts konsumiert wird, könne sich das Etablissement nicht leisten: «Es geht um die Existenz des Lokals.»

Ähnlich geht es bei der Luzerner Pizzeria Weisses Kreuz zu: «Bei einer Pizza für zwei Personen verrechnen wir einen Zuschlag von CHF 5», zitiert «Blick» aus der Speisekarte. In der Regel geht es den Gastronomen dabei neben dem geringeren Stuhlumsatz um die Unkosten für das Geschirr. 

Das Restaurant Raten in Obergägeri ZG schreibt das auch in die Speisekarte: «Neu erlauben wir uns, am weiss gedeckten Tisch einen Couvertpreis für Brot und Gedeck von 3 Franken pro Person zu verrechnen. Dieser entfällt bei einer Mindestkonsumation von 80 Franken pro Person.»

Mehr als sieben Franken fürs Hahnenwasser

Doch auch wer mehr ausgibt, ist nicht vor Zusatzkosten gefeit: Ein extra Dessertlöffel schlägt dort mit 2.50 Franken zu Buche, weiss der «Beobachter». «Dass solche Kosten überwälzt werden, ist in der Schweiz unüblich», sagt dazu Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. Aber rechtens sei die Massnahme.

Solche Beispiele finden sich auch in anderen Kantonen: Die Brasserie Fédérale in Solothurn verlangt für einen kleinen Teller 3.50 Franken, das Silblinger Randenhaus im Kanton Schaffhausen sogar 4.50 Franken. In italienischen Restaurants werden Gebühren, Zubehör wie Geschirr, Bestecke, Gläser oder auch Brot unter «Coperto» zusammengefasst.

Auch Hahnenwasser kann Gäste etwas kosten: Laut dem «Gastro journal» verlangen zwei Drittel der 20'000 Schweizer Betriebe für Leitungswasser nichts. 8,5 Prozent bieten es für ein bis zwei Franken an, 8,1 Prozent berechnen zwei bis drei Franken. 0,8 Prozent fordern mehr als sieben Franken.