Kehrtwende Wirtschaftskommission des Nationalrats will Gratistests

Gestern hat die Wirtschaftskommission des Nationalrats über Gratistests diskutiert – und sich schliesslich mit knapper Mehrheit für deren Comeback ausgesprochen.

Zeiten ändern sich – und wir uns mit ihnen: Ende August hatte der Bundesrat beschlossen, dass Corona-Tests nicht mehr gratis sein sollen. Federführend sollen dabei FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter und Ueli Maurer gewesen sein. Dessen SVP-Kollege Guy Parmelin hatte dabei von «Komforttests» gesprochen.

Doch heute tönt das alles ganz anders: Ausgerechnet die SVP kämpft nun an vorderster Front dafür, dass für die Tests künftig nicht mehr gezahlt werden soll. «Heute testen sich leider viele, vor allem junge Menschen nicht mehr, weil es einfach zu teuer ist, alle zwei drei Tage bis zu 50 Franken auszugeben», sagt Fraktionspräsident Thomas Aeschi dem «SRF».

Um Ausbrüche schneller zu erkennen und zu behandeln, sollen wieder Gratistests eingeführt werden, fordert seine Partei. Unterstützung komme vor allem von den Grünen, heisst es weiter.

«Die Pandemie-Bekämpfung ist nicht gratis zu haben«, meint Nationalrätin Franziska Ryser aus St. Gallen, «und mit kostenfreien Tests hätten wir ein wichtiges Instrument, das allen Bevölkerungsschichten, auch den Jungen ermöglicht, das dritte G in Anspruch zu nehmen.»

Mitte, GLP, SP und FDP scheinen sich in der Sache nicht einig zu sein, während das BAG den Vorstoss ob der Kosten ablehnt. Alleine im zweiten Quartal seien dafür 359 Millionen Franken fällig geworden.

Nach langer Diskussion hat sich die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats am Ende des gestrigen Tages mit 13 zu 11 Stimmen für das Comeback der Gratistests ausgesprochen. Fortsetzung folgt – wahrscheinlich in der Wintersession.