Bevölkerung in SorgeWolfsrudel kreuzt Schulweg in Walliser Gemeinde
dmu
7.11.2023
In der Gegend um die Oberwalliser Gemeinde Zeneggen ist ein Wolfsrudel aktiv. In der Bevölkerung geht die Angst um, zumal immer wieder Tiere in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet gerissen werden.
dmu
07.11.2023, 14:35
04.12.2023, 10:37
dmu
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Im Oberwallis ist ein Wolfsrudel aktiv.
Die Bevölkerung in Zeneggen ist laut dem Gemeindepräsidenten besorgt, zumal die Wölfe bereits mehrere Tiere in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet gerissen haben.
Das Streifgebiet des Wolfsrudels kreuze auch einen Schulweg.
Die Gemeindebehörden verlangen eine Sitzung mit den Verantwortlichen des Kantons – eine Antwort steht bisher aus.
In der Region rund um die Oberwalliser Gemeinde Zeneggen haben Wölfe im Herbst bereits zahlreiche Schafe gerissen. In der Bevölkerung sorgen die jüngsten Risse für Angst, zumal sie sich teils in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet ereignen, wie «pomona.media» berichtet. Das Streifgebiet des Wolfsrudels kreuze gar einen Schulweg.
«Jetzt muss sofort etwas passieren», wird Andreas Imstepf, Gemeindepräsident von Zeneggen zitiert. Schulkinder seien jetzt bei der früh einbrechenden Dämmerung und in der Nacht ohne Strassenbeleuchtung unterwegs. Er habe in den letzten Tagen im Dorf oft die Frage gestellt, wer sein Kind weiterhin in der Dämmerung oder bei Nacht allein diese Wege gehen lassen wolle. «Bis jetzt hat das noch niemand bejaht.»
Kamera erfasst sechs Wölfe
Das Wolfsrudel bewege sich in der Region zwischen den Quartieren und den Dörfern. So sollen in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag zwischen Bürchen – Zeneggens Nachbargemeinde – und dem angrenzenden Unterbäch gleich sechs Wölfe von einer Monitoring-Kamera fotografiert worden sein.
Andreas Imstepf habe sich laut «pomona.media» in der Zwischenzeit in einem Schreiben an die Präfektin des Bezirks Visp, Aurelia Zimmermann, gewandt: «In Zeneggen wüten Wölfe, teils mitten im Wohngebiet. Trotz herdenschutzgerechter Massnahmen richten sie ein Massaker an. Die Tiere wurden in Zeneggen in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern gerissen.» Die Gemeindebehörden würden eine Sitzung mit den Verantwortlichen des Kantons verlangen – eine Antwort des Kantons steht bisher aus.
Schweizweit sorgt der Wolf seit Jahren für hitzige Debatten. Erst Anfang November hat der Bundesrat eine präventive Rudelregulierung in Kraft gesetzt. Heisst: Ab dem 1. Dezember dürfen Kantone vorbeugend Wölfe schiessen – und nicht erst nach entstandenem Schaden.