Pandemie Mögliche zweite Welle: Zivilschützer müssen weiter 14 Jahre dienen

SDA/tsha

22.10.2020 - 07:59

Zivilschützer sind während der Corona-Krise vermehrt im Einsatz. (Symbolbild)
Zivilschützer sind während der Corona-Krise vermehrt im Einsatz. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Zwei Jahre mehr: Zivilschutz-Angehörige müssen neu wieder 14 Jahre Dienst tun. Grund dafür ist die Corona-Pandemie.

Wegen der Corona-Pandemie hat der Bundesrat die Dienstpflichtdauer für Zivilschutz-Angehörige wieder von 12 auf 14 Jahre verlängert. So soll sichergestellt werden, dass genügend Zivilschützer zur Verfügung stehen.

Die Verlängerung sei in enger Abstimmung mit den Kantonen erfolgt, sagte Christoph Flury, Vizedirektor des Bundesamts für Bevölkerungsschutz in der Sendung «HeuteMorgen» von Radio SRF. Dies im Hinblick auf die mögliche zweite Welle. Damit sollten dem Zivilschutz auch nächstes Jahr genügend Leute zur Verfügung stehen.

Beim Contact-Tracing im Einsatz

Zivilschutz-Angehörige werden in einzelnen Kantonen zum Beispiel beim Contact-Tracing eingesetzt. Weil jedoch im Zivilschutz seit Jahren die Rekrutierungszahlen sinken, befürchten die Kantone nun, dass bald zu wenig Zivilschützerinnen und Zivilschützer verfügbar sind.

Bei der Revision des Zivilschutzgesetzes war zudem die Dienstpflichtdauer für Zivilschutzangehörige von 14 auf 12 Jahre verkürzt worden. Das revidierte Gesetz tritt 2021 in Kraft. Deshalb hat der Bundesrat die Dienstpflicht nun wieder um zwei Jahre verlängert. Diese Möglichkeit hatte der Bund vorsorglich in das neue Gesetz eingebaut.



Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz rechnet damit, dass jährlich etwa 6'000 Zivilschützer benötigt werden, um einen Gesamtbestand von 72’000 Personen zu halten. Mit der nun verlängerten Dienstpflicht stehen im nächsten Jahr sogar 10’000 zusätzliche Leute bereit. Viele werden nun vielleicht erneut einrücken müssen, trotz vermeintlich erfüllter Dienstpflicht.

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