Warnung vor «Covid-Plazenta» Zürcher Frauenärztin rät Schwangeren dringend zur Impfung

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12.10.2021

Eine Zürcher Ärztin rät Schwangeren, sich impfen zu lassen. Sie erlebe schwere Verläufe in den Spitälern. (Symbolbild)
Eine Zürcher Ärztin rät Schwangeren, sich impfen zu lassen. Sie erlebe schwere Verläufe in den Spitälern. (Symbolbild)
Caroline Seidel/dpa/Archivbild

Sollen sich Schwangere impfen lassen? Eine Zürcher Gynäkologin rät dringend dazu. Sie beobachte immer mehr schwere Verläufe bei schwangeren Frauen und warnt vor der sogenannten Covid-Plazenta.

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12.10.2021

Die Frage, ob sich schwangere Frauen gegen das Coronavirus impfen lassen sollen, beantwortet Gabriella Stocker mit einem klaren Ja. Denn immer mehr – ungeimpfte – Schwangere müssen in den Spitälern auf der Intensivstation behandelt werden, wie die Zürcher Gynäkologin der «Neuen Zürcher Zeitung» sagte. «Wir erleben schwerere Verläufe», warnt die stellvertretende Chefärztin der Geburtshilfe im Stadtspital Zürich Triemli.



Sie berichtet von ungeimpften schwangeren Frauen, «die sieben bis zehn Tage nach einer Corona-Erkrankung, die zunächst mild verlief, frühzeitig durch einen Kaiserschnitt entbunden werden mussten». Insbesondere warnt Stocker vor einem neuen Phänomen: der sogenannten Covid-Plazenta. «Dasselbe, das bei Covid-19 mit der Lunge passieren kann, geschieht mit der Plazenta. Sie entzündet sich und es findet kein Gasaustausch mehr statt», erklärte die Ärztin der NZZ.

Gefahr für Kind und Mutter

Das bedeute Gefahr für das ungeborene Kind. Bislang hätten die Fälle rechtzeitig erkannt werden können, an einem Abfall der Herztöne. Gefährdet sei bei schweren Verläufen auch die Mutter, so Stocker. In einem Fall habe das Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommen müssen, damit die Mutter intubiert werden konnte, berichtet sie.

Für sie als Medizinerin sei «es zurzeit schwierig, schwere Verläufe einer Krankheit zu beobachten, die zu verhindern gewesen wären». Zudem könne es auch bei einem milden Verlauf zu einer Frühgeburt kommen. Die Gynäkologin rät daher Schwangeren zu einer Impfung.

Auch das BAG empfiehlt seit Mitte September Schwangeren die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Sie sei grundsätzlich aber auch früher möglich. Das BAG erklärt die Empfehlung: «Denn schwere Verläufe von Covid-19 sind bei schwangeren Frauen viel häufiger als bei gleichaltrigen nicht schwangeren Personen. Zudem ist das Risiko einer Frühgeburt deutlich erhöht, wenn Sie sich während der Schwangerschaft mit dem Coronavirus anstecken. Die Impfung vor oder während der Schwangerschaft schützt Sie und das ungeborene Kind.»