Schweizer*innen sind «sehr verschlossen» Expats leiden unter Einsamkeit und Sprachproblemen

lru

8.12.2023

Einsam in der Schweiz: Viele Expats haben Mühe, in ihrer neuen Heimat Anschluss zu finden.
Einsam in der Schweiz: Viele Expats haben Mühe, in ihrer neuen Heimat Anschluss zu finden.
Annette Riedl/dpa

Die Schweiz ist für Expats kein einfaches Pflaster. Eine neue Untersuchung zeigt, dass sich viele hier einsam fühlen. Auch die Wohnungssuche und das Schweizerdeutsch ist für Expats eine Herausforderung.

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8.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Wohnungssuche, Sprachprobleme und Einsamkeit beschäftigen die Expats in der Schweiz am meisten.
  • Das zeigt eine Untersuchung des Apartment-Anbieter Ariv und des Onlinemagazins NewinZurich.com.
  • 26 Prozent der Befragten denken manchmal darüber nach, wieder nach Hause zurückzukehren.

Was sind die grössten Herausforderungen für Expats, die sich in der Schweiz ansiedeln? Der Apartment-Anbieter Ariv und das Onlinemagazin NewinZurich.com haben rund 300 Personen mit dieser Frage konfrontiert.

Dabei kam heraus: Wohnungssuche, Probleme mit dem Schweizerdeutsch sowie Einsamkeit beschäftigen die Expats hierzulande am meisten. Viele denken regelmässig darüber nach, wieder in ihre Heimat zurückzukehren.

Sprachprobleme verstärken Einsamkeit

Tatsächlich leiden viele Expats in der Schweiz unter Einsamkeit. Rund 45 Prozent gaben an, sich zumindest gelegentlich einsam zu fühlen.

Fast 30 Prozent erleben sie sehr oft. In der Umfrage wurden Schweizerinnen und Schweizer als «sehr verschlossene Leute» beschrieben. Dazu bleibe «jeder gerne für sich», kaum etwas sei «spontan».

Wenig hilfreich bei der Kontaktaufnahme mit Einheimischen ist die Sprachbarriere. Sie ist die am zweithäufigsten genannte Schwierigkeit von Expats in der Schweiz.

«Verschlossene Leute»: Das Bild von vielen Expats über die Schweizer Bevölkerung.
«Verschlossene Leute»: Das Bild von vielen Expats über die Schweizer Bevölkerung.
sda

Besonders die verschiedenen Dialekte machen das Schliessen von neuen Freundschaften zu einer Herausforderung für Ausländer*innen. 

Expats, die in die deutschsprachige Schweiz kommen, seien «auf Hochdeutsch vorbereitet. Aber nicht unbedingt auf die vielfältigen Dialekte, die von Region zu Region variieren», sagt Mitinitiatorin Christina Fryer von NewInZurich.com laut «20 Minuten». Dies könne dazu führen, dass sie sich «unverstanden und isoliert fühlen».

Wohnungssuche das grösste Problem

Um besser Anschluss zu finden, nutzen Expats Kontakt-Apps, sprechen Fremde beim Einkaufen oder auf der Strasse an, schaffen sich Haustiere an oder beginnen eine Therapie.

26 Prozent der befragten Expats denken manchmal darüber nach, wieder nach Hause zurückzukehren. Elf Prozent haben bereits oft daran gedacht.

Problem Nummer eins für Expats in der Schweiz ist aber die Wohnungssuche. Laut der Umfrage ist sie die grösste Schwierigkeit beim Umzug in die Schweiz. Immerhin: Dieses Problem teilen sie mit vielen Einheimischen.