ZeitumstellungFakten und Tipps, damit du besser in die Sommerzeit startest
trm
25.3.2023 - 12:20
Videografik: Wissenswertes zur Zeitumstellung
Videografik: Wissenswertes zur Zeitumstellung
24.03.2023
In der Nacht auf Sonntag werden die Uhren eine Stunde nach vorn gestellt. blue News stellt dir die wichtigsten Fakten rund um die Sommerzeit zusammen.
Keystone-SDA, trm
25.03.2023, 12:20
25.03.2023, 12:24
SDA
Am Wochenende wiederholt sich ein bei vielen Menschen ungeliebtes Ritual: Am Sonntag um 02.00 Uhr springt die Zeit auf Funkuhren und anderen elektronischen Zeitmessern eine Stunde nach vorn auf 03.00 Uhr – und damit von der Normal- auf die Sommerzeit.
Wer die Zeit an seiner Uhr noch per Hand einstellt, muss den Stundenzeiger eine Runde nach vorn drehen.
Unbeliebte Zeitumstellung
Fast 90 Prozent der Schweizer der Bevölkerung wünscht, dass die Zeitumstellung generell abgeschafft wird, wie eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Opinionplus ergab. 55 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gaben demnach der Sommerzeit den Vorzug. Die Sommerzeit werde vor allem von Jungen und Erwerbstätigen befürwortet, ältere Personen und die Bevölkerung in ländlichen Gebieten bevorzugten die Winterzeit. In einer EU-Umfrage zur Sommerzeit hatten sich noch vor ein paar Jahren mehr als 80 Prozent dafür ausgesprochen, die Zeitumstellung abzuschaffen.
27 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fürchteten indes gesundheitliche Einschränkungen wegen der Zeitumstellung, wie es in der Umfrage weiter heisst. Jüngere Personen, Männer sowie Städterinnen und Städter seien weniger von Problemen betroffen als über 55-Jährige und Frauen. Rund die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer, die mit Problemen rechneten, hätten diese innert einer Woche unter Kontrolle. Die Online-Umfrage wurde Anfang März mit 1503 Befragten in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt.
Mit Umgewöhnung früher anfangen
Der deutsche Schlafforscher Jürgen Zulley rät, mit der Umgewöhnung schon früher anzufangen. «Am besten steht man schon am Samstag eine halbe Stunde früher auf, verlegt auch die Mahlzeiten um eine halbe Stunde vor und geht abends eine halbe Stunde eher ins Bett», sagte er der «Augsburger Allgemeinen». Eine Stunde früher aufzustehen, sei für manchen ein grosses Problem. Es mangle an Leistungsfähigkeit, und die Unfallgefahr steige.
Die Schweiz verfolgt nach Angaben des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (Metas) die Entwicklung in den Nachbarländern und wird «sorgfältig prüfen», ob eine allfällige Anpassung der Zeitregelung sinnvoll und im Interesse der Schweiz sei. Bis auf weiteres gelte die bestehende Zeitregelung.
Flickenteppich vermeiden
Das Kernproblem der EU-Diskussion ist eine Uneinigkeit, welche Zeit sich überhaupt durchsetzen soll – die sogenannte Normalzeit, also die jetzt auslaufende Winterzeit, oder die Sommerzeit. Ein Flickenteppich mit mehreren Zeitzonen soll vermieden werden, manche EU-Staaten sind grundsätzlich gegen das Ende der Zeitumstellung.
Energiespareffekt umstritten
Bei der Einführung der mitteleuropäischen Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und auch bei der Einführung der Zeitumstellung 1980 entschieden sich Bundesrat und Parlament vor allem aus wirtschaftlichen Gründen für eine Zeitregelung, die mit derjenigen der Nachbarstaaten übereinstimmt. Bei einer abweichenden Regelung würde die Schweiz zu einer Zeitinsel, mit Konsequenzen insbesondere im Geschäftsverkehr, im Transportwesen, im Tourismus und der Kommunikation.
Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Gedanken, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Kritiker führen seit jeher ins Feld, dass die Zeitumstellung ihren ursprünglichen Zweck nicht erfüllt.
Eine neue Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) zeigt, dass die Umstellung Strom spart. Grund sind aber nicht die Lampen, sondern die Klimaanlagen.