Bundesstrafgericht Angeklagte im Tamil-Tiger-Prozess schweigen zu Vorwürfen

SDA

16.1.2018 - 17:57

Die Angeklagten im Tamil-Tiger-Prozess vor dem Bundesstrafgericht haben sich ausführlich zu ihrer persönlichen Situation geäussert. Doch zu den ihnen vorgeworfenen Delikten machten sie keine Aussagen. (Archivbild)
Die Angeklagten im Tamil-Tiger-Prozess vor dem Bundesstrafgericht haben sich ausführlich zu ihrer persönlichen Situation geäussert. Doch zu den ihnen vorgeworfenen Delikten machten sie keine Aussagen. (Archivbild)
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Die Angeklagten im Tamil-Tiger-Prozess vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona haben sich am Dienstag ausführlich zu ihrer persönlichen Situation geäussert. Doch zu den ihnen vorgeworfenen Delikten machten sie keine Aussagen.

Ausführlich und teilweise sehr emotional sprachen die Angeklagten vor Gericht über ihre Situation und den Konflikt in Sri Lanka. Sie erzählten auch von Folterungen durch die Streitkräfte des Landes.

Die Atmosphäre änderte sich aber am Nachmittag. Die Hauptverantwortlichen des World Tamil Coordinating Commitee (WTCC) machten keine Aussagen zu den Vorwürfen der Beteiligung an einer kriminellen Organisation, des Betrugs, der Falschbeurkundung und der Geldwäscherei.

Aufgrund des Schweigens des Chefs der WTCC zeigte die Staatsanwältin des Bundes mehrere Dokumente, die am Sitz der Organisation beschlagnahmt worden waren. Darunter befand sich ein Foto, das den Angeklagten mit einem Maschinengewehr zeigt.

Das Foto stammt aus einem Video, das 2003 in Sri Lanka gedreht wurde. Damals trafen sich die Verantwortlichen der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) zu einer zweiwöchigen Versammlung.

Der Chef der WTCC machte keine Angaben dazu, warum sich unter den beschlagnahmten Dokumenten keine Unterlagen zu den humanitären Projekten befanden, welche die Organisation unterstützt haben soll. Er betonte lediglich seine Unschuld.

Rolle der Bank now

Einer der Verteidiger stellte am Dienstag abermals das Begehren, die Rolle der Bank now in diesem Fall näher zu beleuchten.

Der Anwalt hatte diesen Antrag bereits im Rahmen der Vorfragen zu Beginn des Prozesses vergangene Woche gestellt, allerdings vergeblich. Der Verteidiger stützt seinen Vorwurf der Rechtsverletzungen durch die Bank now auf 227 Dokumente, die sich in den Akten befinden.

Er appellierte an das Gericht, die Bank als Ganzes zu beachten, und nicht nur den einen Mitarbeiter, der angeklagt wurde. Diesem wird vorgeworfen, die Bank bei der Vergabe der kleinen Kredite an die Tamilen getäuscht zu haben.

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