Spanien Ausländische «Spione» gegen illegale Partys auf Ibiza

SDA

13.8.2021 - 14:36

ARCHIV - Blick auf das Zentrum von Ibiza-Stadt. Foto: Clara Margais/dpa
ARCHIV - Blick auf das Zentrum von Ibiza-Stadt. Foto: Clara Margais/dpa
Keystone

Höchst ungewöhnliche Methode im Kampf gegen Corona-Spreader: Mit Hilfe ausländischer «Spione» macht Ibiza nun Jagd auf Veranstalter illegaler Partys, die nach Schätzungen wöchentlich von Tausenden Touristen besucht werden.

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«Das Projekt hat vor ein paar Tagen begonnen und soll zunächst bis Ende August laufen, könnte aber verlängert werden», sagte der Sprecher der Regierung der spanischen Urlaubsinsel, Armando Tur, der Deutschen Presse-Agentur.

Ibiza ist als Party-Insel bekannt. Wie auf der Nachbarinsel Mallorca werden auch auf Ibiza die illegalen Feten für die hohen Corona-Infektionszahlen verantwortlich gemacht. Noch bis vor wenigen Tagen hatten die Mittelmeer-Inseln zeitweilig wieder die höchsten Werte in ganz Spanien. Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz dort bei 226.

Doch wie sieht die «Jagd» auf die Veranstalter illegaler Partys aus? Die Behörden haben in Absprache mit der örtlichen Polizei ein Detektivunternehmen beauftragt, das daraufhin zahlreiche freie Mitarbeiter angeheuert hat. Diese sollen die illegalen Partys als Undercoveragenten infiltrieren, um Verstösse zu melden. Es handele sich bei diesen freien Mitarbeitern vorwiegend um «Ausländer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren mit mittlerer bis hoher Kaufkraft, weil diese die Hauptmerkmale der Besucher solcher Veranstaltungen sind», erklärte Tur. Die Partys haben demnach manchmal Eintrittspreise von mehr als 100 Euro. Teils kommen dabei mehr als 500 Gäste zusammen.

Die ungewöhnliche Methode hat gute Gründe: Zum einen habe die Polizei nicht genug Personal. Den Beamten seien zudem gesetzlich oft die Hände gebunden. Die illegalen Partys finde fast immer in Privatwohnungen oder -häusern statt. Die Polizei darf in Spanien nicht gewaltsam in Privatgelände eindringen, nur weil dort eine Party stattfindet, von der man vermutet, dass sie gegen Gesetze verstösst.

Man müsse deshalb mit Hilfe der als Touristen getarnten Spione versuchen, die illegalen Partys bereits im Vorfeld zu unterbinden, wenn Gäste noch eintreffen und ausserhalb des Veranstaltungsortes befragt werden können.