GesundheitAusserordentlich frühe und starke Pollensaison 2022
om, sda
9.8.2022 - 10:29
Für Allergikerinnen und Allergiker ist die Pollensaison 2022 kein Honigschlecken gewesen. Bereits ab Jahresbeginn flogen Haselpollen. Durchwegs war die Pollenbelastung bis zum Schlussbouquet mit der Gräserblüte hoch.
om, sda
09.08.2022, 10:29
SDA
Schuld am frühen und starken Pollenflug ist das milde Wetter, wie das Allergiezentrum Schweiz am Dienstag mitteilte. Es rät in der mit dem Ende der Gräserblüte einsetzenden Pollenpause zu einer Desensibilisierungskur, damit das Leiden in der nächsten Pollensaison nicht so stark ist.
Die Leidenszeit für Allergikerinnen und Allergiker begann im Tessin mit der Haselblüte bereits im Dezember und auf der Alpennordseite zu Jahresbeginn. Das ist zwanzig bis dreissig Tage früher als gewöhnlich. Zudem war die Blüte stark bis sehr stark, wie die Biometeorologen vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteoschweiz feststellten.
Aufgrund der Messdaten von Meteoschweiz gehörte die Haselpollensaison 2022 an den Standorten Luzern, Münsterlingen TG und Buchs SG zu den stärksten der 30-jährigen Messung. Auch die gleichzeitig blühenden Erlen gaben grosse Mengen an Pollen ab.
Viele Birkenpollen
Die Birken hatten 2022 ein sogenanntes Mastjahr und produzierten damit mehr Blüten. Ihre Pollen liessen die Bäume mit den weissen Stämmen sehr früh ab Mitte März fliegen.
Die Pollenbelastung durch die Birken war im Mittelland je nach Messstation an 16 bis 29 Tagen stark und im Tessin an 36 Tagen. Das sind 13 respektive 16 Tage mehr als im Mittel. Nicht ganz so stark war der Pollenflug der Eschen; er lag im Durchschnitt.
Ab Mitte April blühten die Nadelhölzer aussergewöhnlich stark. Gemäss Meteoschweiz war die Fichtenblüte die drittstärkste seit 1990. Für Allergiker ein Trost: Fichtenpollen sind kaum allergen.
Früh auf dem Höhepunkt war auch die Blüte der Gräser. Schon ab Mitte April waren die ersten Gräserpollen in der Luft. Wirklich heftig wurde die Belastung für Heuschnupfengeplagte ab Ende April im Tessin und ab Mai auf der Alpennordseite, wo die Stationen zwischen sechs und 21 Tage mit starkem Pollenflug und damit überdurchschnittlich viele registrierten.
Dabei war die Belastung in der Deutschschweiz höher als in der Westschweiz und im Wallis. Ab Ende Juni nahm die Gräserblüte ab und läutete das Ende der Pollensaison ein.
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