Terrorverdacht Verletzte bei Messerattacke nahe «Charlie Hebdo» in Paris

SDA

25.9.2020 - 14:07

Nach der Messerattacke in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Pariser Satiremagazins «Charlie Hebdo» mit mindestens zwei Verletzten gibt es einen Terrorverdacht. 

Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris bestätigte am Freitag, dass sie ermittelt. Mindestens zwei Menschen waren zuvor bei einer Messerattacke in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Satiremagazins «Charlie Hebdo» verletzt worden.

Zur Stunde sollen zwei Festnahmen erfolgt sein: Ein erster Verdächtiger wurde nahe des Place de la Bastille festgenommen. Der zweite wurde im Bereich der Metrostation Richard-Lenoir in Nähe des Tatorts festgenommen, wie mehrere französische Medien übereinstimmend berichteten.

Zur Zahl der Verletzten gab es unterschiedliche Angaben – zunächst war von vier die Rede, später von zwei. Auch die Zahl der Täter war noch unklar. Frankreichs Premier Jean Castex hat eine Krisensitzung einberufen.

Fünf Jahre nach dem Anschlag auf «Charlie Hebdo»

Berichten zufolge wurden in der Gegend des Tatorts mehrere Schulen vorsichtshalber geschlossen. Der Bereich wurde von den Einsatzkräften komplett abgesperrt, wie ein dpa-Reporter berichtete. Berichten zufolge untersuchten die Beamten auch ein verdächtiges Paket in der Gegend.

Terrorismusprozess läuft seit Anfang Monat 

Der Terrorismusprozess um den blutigen islamistischen Anschlag auf «Charlie Hebdo» läuft seit Monatsbeginn in Paris. Angeklagt sind 14 Menschen. Bei der mehrtägigen Anschlagsserie waren im Januar 2015 insgesamt 17 Menschen getötet worden. Die Anschläge trafen nicht nur die Redaktion von «Charlie Hebdo», sondern auch einen koscheren Supermarkt in Paris. Die drei Täter wurden damals von Sicherheitskräften erschossen.

Einsatzkräfte stehen in einer nach einer Messerattacke abgesperrten Strasse im 11. Stadtbezirk in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Satiremagazins «Charlie Hebdo».
Einsatzkräfte stehen in einer nach einer Messerattacke abgesperrten Strasse im 11. Stadtbezirk in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Satiremagazins «Charlie Hebdo».
Bild: Keystone

Den Angeklagten wird vorgeworfen, in unterschiedlicher Weise bei der Vorbereitung der Anschläge geholfen sowie einer terroristischen Vereinigung angehört zu haben. In den meisten Fällen drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren. Beschuldigte sollen beispielsweise Waffen besorgt oder eine Unterkunft zur Verfügung gestellt haben. «Charlie Hebdo» hatte zuletzt erneut Mohammed-Karikaturen veröffentlicht und ist daraufhin wieder bedroht worden.

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