Nach dem Tod von Aretha Franklin haben Angehörige, Fans, und Wegbegleiter auf der ganzen Welt mit öffentlicher Trauer und Bewunderung für die jahrzehntelange Karriere der Soul-Sängerin reagiert. Die "Queen of Soul" war am Donnerstag im Alter von 76 Jahren gestorben.
Mit Songs wie "Respect", "Chain of Fools" und "I Say a Little Prayer" schrieb Aretha Franklin Musikgeschichte. Nun ist die "Queen of Soul" am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in ihrem Haus in Detroit an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, wie die Recording Academy mitteilte, die für die Verleihung der Musikpreise Grammys zuständig ist.
Franklin sei eine "unvergleichliche Künstlerin" gewesen, mit einer der "tiefgreifendsten Stimmen" der Musikbranche. Die "New York Times" würdigte Franklin als "eine der grossartigsten Sängerinnen Amerikas - in jeder Stilrichtung".
"In einem der dunkelsten Momente unseres Lebens können wir nicht die angebrachten Worte finden, um den Schmerz in unseren Herzen auszudrücken", erklärte Franklins Familie in einer Mitteilung. "Wir haben unsere Matriarchin verloren, den Fels unserer Familie", hiess es.
"Wir haben eure Liebe für Aretha gefühlt und es hilft uns zu wissen, dass ihr Erbe weiterleben wird." Informationen zu Trauerveranstaltungen und zum Begräbnis würden zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt.
Präsidenten trauern um Franklin
Auch der amtierende und zwei frühere US-Präsidenten trauerten öffentlich um Franklin. "Sie war eine grossartige Frau, mit einem wunderbaren Geschenk von Gott, ihrer Stimme", schrieb US-Präsident Donald Trump beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Sie wird vermisst werden!"
Sein Vorgänger Barack Obama würdigte Franklin gemeinsam mit seiner Frau Michelle per Mitteilung: "Mit ihren Kompositionen und ihrem unübertroffenen musikalischen Können hat Aretha die amerikanische Erfahrung definiert. In ihrer Stimme konnten wir unsere Geschichte fühlen", schrieben die Obamas. "Sie hat uns dabei geholfen, uns verbundener zu fühlen, hoffnungsvoller und menschlicher. Und manchmal hat sie uns auch nur dabei geholfen, alles zu vergessen und zu tanzen."
Ein weiterer früherer US-Präsident, Bill Clinton, trauerte ebenfalls gemeinsam mit seiner Frau Hillary um Franklin. Die Sängerin sei "einer der grössten Schätze Amerikas" gewesen. "Mehr als 50 Jahre lang hat sie unsere Seelen berührt."
"Verlust für alle, die Musik lieben"
Der britische Sänger Elton John bezeichnete Franklin als "bedeutendste Soul-Sängerin aller Zeiten". "Der Verlust von Aretha Franklin ist ein Schlag für all diejenigen, die echte Musik lieben: Musik vom Herzen, von der Seele und der Kirche", schrieb John bei Instagram.
Die Musikerin Carole King, die gemeinsam mit Franklin den Hit "(You Make Me Feel Like) A Natural Woman" geschrieben hatte, kommentierte bei Twitter: "Was für ein Leben. Was für eine Hinterlassenschaft! So viel Liebe, Respekt und Dankbarkeit."
Der Schauspieler Hugh Jackman schrieb, Franklin sei "eine der grossartigsten Sängerinnen aller Zeiten" gewesen. "Du wirst von allen vermisst werden." Sängerin Barbra Streisand schrieb: "Es ist schwer, sich eine Welt ohne sie vorzustellen. Sie war nicht nur eine einzigartig brillante Sängerin, sondern auch ihr Engagement für Bürgerrechte hat die Welt verändert."
Schon vor einigen Tagen war bekanntgeworden, dass Franklin schwer erkrankt sei und Hospizpflege erhalte. Freunde und Wegbegleiter wie der Sänger Stevie Wonder und der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson hatten die Musikerin daraufhin in ihrem Haus in Detroit besucht. Aktivisten hatten Mahnwachen und Kirchen Andachten angekündigt. Zahlreiche Prominente schickten Genesungswünsche.
"Beste Sängerin aller Zeiten"
Die 1942 in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee geborene Franklin wurde mit Titeln wie "Respect", "Chain of Fools" und "I Say a Little Prayer" berühmt. Für ihren von Gospel und Jazz beeinflussten Soulgesang wurde sie mit 18 Grammys ausgezeichnet. Mehr als 100 Lieder von ihr schafften es in die Charts.
Franklin wurde als erste Frau 1987 in die Rock&Roll Hall of Fame aufgenommen und sang unter anderem für die früheren US-Präsidenten Barack Obama, Jimmy Carter und Bill Clinton, sowie bei der Beerdigung des Bürgerrechts-Aktivisten Martin Luther King.
Das Musikmagazin "Rolling Stone" kürte sie 2010 zur "besten Sängerin aller Zeiten".
Wegen Flugangst war sie seit vielen Jahren fast ausschliesslich nur noch in Amerika aufgetreten und auch dort immer weniger. Im Februar 2017 hatte Franklin ihren Rückzug aus dem Musikgeschäft angekündigt
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