Noch mehr Abholzung im Amazonas-Regenwald Brasilianischer Präsident treibt Goldabbau-Pläne voran

AFP/tpfi

15.2.2022

Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial.
Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial.
Archivbild: Eraldo Peres/AP/dpa

Der rechtsradikale brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat am Montag einen Plan zur Ausweitung der Gold-Gewinnung im Amazonas-Gebiet genehmigt. Bolsonaro unterzeichnete ein Dekret, mit dem der Kleinbergbau gefördert werden soll, der in Brasilien als «garimpo» bekannt ist.

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Seit langem gibt es Kritik von Umweltverbänden, die eine Waldrodung und Übergriffe auf die einheimische Bevölkerung beklagen.

In dem Dekret wird als Ziel genannt, den Bergbau in kleinem Massstab und die Entwicklung auf regionaler und nationaler Ebene zu fördern. Dazu soll auch eine interministerielle Kommission ins Leben gerufen werden, in der die neun Bundesstaaten vertreten sein sollen, die 60 Prozent des Amazonas-Gebiets vertreten.

125 Quadratkilometer Land zerstört

Bolsonaros eigener Vater war einst «garimpeiro». Durch die Goldsucher wurden im vergangenen Jahr im Amazonas 125 Quadratkilometer Land verwüstet. Davon entfiel ein Großteil auf die Reservate der Ureinwohner. Durch den Einsatz von Quecksilber bei der Gewinnung von Goldstaub aus der Erde werden die Flüsse belastet.



Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es Verbindungen zwischen den Goldsuchern und der organisierten Kriminalität. Es wurden auch bewaffnete Zusammenstöße zwischen Goldgräbern und Einheimischen gemeldet.

Kahlschlag im Amazonasgebiet auf Höchststand

Der Bergbau in kleinem Massstab ist in Brasilien erlaubt, wenn es dafür Genehmigungen gibt. Aber viele der Goldsucher haben keine Genehmigungen. Nach Einschätzung der Regierung sind 4000 Goldsucher auf dem Land von Einheimischen im Amazonas-Gebiet im Betrieb. Aktivisten schätzen diese Zahl viel höher ein.



Die Regierung Bolsonaro scheine die «historischen Werte» des Sektors verteidigen zu wollen - «das heisst, die Zerstörung der Umwelt» -, erklärte Suely Araujo vom Klima-Observatorium, einer Koalition von Umweltgruppen.

Seit Bolsonaro 2019 ins Amt kam, stieg der Kahlschlag im Amazonasgebiet auf einen 15-Jahre-Höchststand von 13’235 Quadratkilometern in der Zeitspanne von August 2020 bis Juli 2021.