Stäbchen-Gate Burger mit Stäbchen – rassistischer Spot bringt Burger King in Nöte

tafi

9.4.2019

Haha, ein Bürger isst Burger mit riesigen Essstäbchen: Mit dieser Werbung setzte sich Fast Food-Kette Burger King in Neuseeland gehörig in die Nesseln.
Haha, ein Bürger isst Burger mit riesigen Essstäbchen: Mit dieser Werbung setzte sich Fast Food-Kette Burger King in Neuseeland gehörig in die Nesseln.
Screenshot Instagram

Die Fast-Food-Kette Burger King muss in Neuseeland einen Werbespot zurückziehen, der sich über asiatische Essgewohnheiten lustig machte. Die Werbebotschaft lässt Zweifel am Verstand von PR-Experten aufkommen.

Was ist in den Marketingabteilungen der Firmen eigentlich los? Für manche Werbeexperten jedenfalls sind Respekt und Toleranz anscheinend immer noch Fremdwörter. Jetzt hat sich die Fast-Food-Kette Burger King gehörig mit Sweet-Chili-Sauce bekleckert und musste einen Werbespot in Neuseeland kleinlaut zurückziehen. Das berichtet der «Guardian». Im Spot zu sehen: Weisse Männer und Frauen, die krampfhaft versuchen, den neuen «Vietnamese Sweet Chilli Tendercrisp Burger» mit gigantischen Stäbchen zu essen.

«Nehmen Sie Ihre Geschmacksknospen mit nach Ho Chi Minh City», hiess es in der Werbung, in der übrigens keine einzige vietnamesische Person auftauchte. Stattdessen zogen ebenjene weisse Männer und Frauen die Esskultur vieler asiatischer Kulturen ins Lächerliche.

Der Spot löste in den Sozialen Medien umgehend einen Sturm der Entrüstung aus. Mehr als 2,7 Millionen Menschen sahen einen Twitter-Beitrag, der darauf hinwies, dass sich Burger King im Prinzip nur über Essstäbchen und asiatische Bräuche lustig machte.

Die Absenderin des Tweets, Maria Mo, ist eine Neuseeländerin mit koreanischen Wurzeln. Sie wunderte sich, dass es 2019 überhaupt noch solche ignorante Werbung geben würde. «Was ist Asiatisch? Essstäbchen! Lass uns dioch darüber lustig machen» – es sei ziemlich armselig, wie einfach manche Leute noch immer gestrickt seien, machte sie ihrem Unmut bei CNN Luft.



In der Tat: «Nachdenken hilft», möchte man Werbe-Fachleuten immer wieder zurufen. Zuletzt hatte Dolce & Gabbana für einen Spot für den chinesischen Markt in der Kritik gestanden, in dem Asiatinnen versuchen, Pizza, Spaghetti und Baguette mit Stäbchen zu essen. Das italienische Modehaus sah sich genötigt, sich in China zu entschuldigen.

Auch Burger King hat sich mittlerweile von der umstrittenen Werbung distanziert. Eine Sprecherin beteuerte, der Spot stehe nicht für die Werte des Unternehmens.

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